2010-protokoll-nr-489
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen“
a) Vertraulich Niederschrift 5/10 der 489. Tagung des Wissenschaftlichen Beirat s beim Bundesministerium der Finanzen am 16./17. September 2010 in Mannheim
Ta rdnun L Mitteilungen des Vorsitzenden I. Feststellung der Tagesordnung IIL. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung IV. Gutachten ,.Fortentwicklung der ErbStTM V. Neues Thema .,Reform der GrSt Vi. Brainstorming zum neuen Thema ..SteuerstrukturenTM VIL. Diskussion tiber die Weiterfihrung des Themas Offentliche Verschuldung im Euroraum“ Vill. Diskussion tiber mégliche neue Themen IX. Interne Sitzung: Zuwahlen und Vorbesprechung der Vorsitzwahlen Tagesordnung der niachsten Sitzung XI. Verschiedencs.
Il. _ Feststellung der Tagesordnung Die Tagesordnung wurde angenommen. IH, _Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzu ng Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Andcrungen angenommen. IV. Gutachten »Fortentwicklung der Erbschafts teuer“ _ stellte die vorgelegte, erweiterte Punktation vor. Bei der Reform der Erbschafisteuer 2008 wurde Betriebsvermégen in Familienhand de von derfacto Erbschafisteuer befreit und wiirde eine Ausn ahme von einer gleichm&Bigen Bestcucrun g darstellen. Dariiber hinaus kommt es zu Verze rrungen bei grenziiberschreitenden Erbfallen, da die jeweiligen nationalen Erbschaftsteuer-Regelungen von unterschiedlichen Steuersubjekten ausgingen. Zudem wiird e bei beschrankt Erbschaftsteuer-Pflichti gen eine eingeschrankte Bemessungsgrundlage zu Grund e gelegt. Diese systematischen Fragen sollen in dem Gutachten diskutiert werden. Die Mitglieder des Beirats diskutierten die Erbschafisteuer als Ergtinzungssteuer zur Einkommensteuer und inwieweit cs zu Doppelbesteuerungen kommen kénne. Auch grundsatzliche Uberlegungen zur Erbschafisteucr wie z.B. Chancengerechtigkcit, Vermégenskonzentration und steuerliche Berii cksichtigung von Humankapitalbildung wurde n angestellt. Der Dissens, in welcher Tiefe die grundsétzlichen Uberlegungen in dem Gutachien behandelt werden miissen, um die daraus folgenden Reformoptionen zu begriinden, konnte nicht abschlieBend geklart werden. Hinsichtlich der Begtinstigung von Betriebsvermégen in Familienbesitz wurde eine Steuerstundung als das effektivere Instrument im Hinblick auf die Allokation angesehen. Es fehlten noch Mikrodaten, inwieweit Betrieben unter der alten Regelung tatsdchlich Insolvenz drohte, weil das zusitzlich zum Betriebsve rmigen tiberlassene Kapital nicht reichte, um die -3-
Erbschaftsteuerschuld zu begleichen. zu einer Die Mitglieder stimmten letztlich mehrheitlich fiir ein ktirzeres Gutachten iches Erbschaftsteuer, die nicht zwischen verschiedenen Vermdgenswerten differenziert (,,Gle dem wird gleich besteuert"). Hauptaugenmerk soll dabei auf dem Betriebsvermégen, llen selbstgenutzten Wohneigentum und den Verwerfungen bei grenziiberschreitenden Erbfa licgen. Die Kommission wird zu einer der nachsten Sitzungen einen iiberarbeiteten Entwurf vorlegen. V. _Stellungnahme Reform der Grundsteuer* erlduterte die Grundztige des vorgelegten Entwurfs vor dem Hintergrund ah zu der aktuellen Rechisprechung des Bundesfinanzhofs. Das Ziel sollte cine zeitn nten zu crarbeitende Stellungnahme sein, um die aktuelle Diskussion mit Sachargume rm der begiciten; daher sci kein umfassendes Gutachten angestrebt. Im Kern sollte cine Refo rische Grundsteuer die Verzerrungen innerhalb der Bemessungsgrundlage _ (histo der Einheitswerte) beseitigen und eine Wertkomponente beinhalten. Als Instrument den Allokation soll eine reformierte Grundsteuer den Standortwettbewerb zwischen . Gemeinden intensivieren und die Méglichkeit geben, dem Biirger Kosten anzulasten rm der Die Mitglieder des Beirats diskutierten die verschiedenen Aspekte einer Refo Grundsteuer. Als Ankniipfungspunkte fiir die Bemessungsgrundlage scien Bodenrichtwerte t und Mietpreise sinnvoll. Allerdings milssen die Gebdude in einem Massenverfahren erfass n. und hewertet werden; ein Vorgehen wie bei der Erbschaftstever wtirde zu Problemen fiihre den Weiter stellte sich die Frage, wie Innenstadtgrundstiicke zu bewerten seien, die selten t. Besitzer wechseln. Positiv wurde die Ausdehnung auf Ausnahmetatbestande cingeschiatz erung, Eine Behandlung des Themas im gréferen Kontext (mit Blick auf Gemeindefinanzi Erbschaftsteuer, verdeckte Vermégensteuer) solle nicht geleistet werden. Die Mitglieder cinigten sich auf die Bearbeitung des Themas in Form einer Stellungnahme, fir cine dic auf folgende Kernclemente fokussiert: Bei der Bemessungsgrundlage wurde sich Wertkomponente ausgesprochen, eine wertunabhingige Steuer (Fldchensteuer) wurde e mehrheitlich abgelehnt. Sie sei allenfalls dann erwagenswert, wenn die Alternative die véllig eine neue Abschaffung der Grundsteuer wire. Die Grundsteuer A soll bei einer Reform in fir einheitliche Besteuerung tiberftihrt werden. Die Moglichkeiten Mieten als Indikator Ertragsfaihigkeit heranzuzichen, sollten geprtift werden. Die Kommission wird einen iiberarbeiteten Entwurf vorlegen, fiber den in der Novembersitzung abgestimmt werden soll.
VIL Thema ..Offentliche Verschuldung im Euroraum“ stellte zur Diskussion, ob das Thema ,,Offentliche Verschuldung im Euroraum* weiter vertieft werden solle, nachdem der Brief des Wissenschaftlichen Beirats in der September-Ausgabe des BMF-Monatsberichts erschienen ist. Er wies darauf hin, dass sich auch der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftministeriums in Form eines Gutachtens mit dem Thema auseinander setze. Die Mitglieder des Beirats einigten sich darauf, je nach Aktualitat des Themas sich punktuell zu gegebenen Fragestellungen zu dufern und von einem langfristigen Gutachten derzeit absehen. VHL/VL. Neue Themen/Nachhaltiges Steuersystem Beim Brainstorming des Beirats wurden mégliche neue Themen genannt: Auswirkungen der Schuldenbremse fiir die Finanzpolitik, Schuldenkrise in der EU, sinnvolle Kriterien fiir Betrachtung der Staatsverschuldung ggfls. in Verbindung mit der Finanzmarktstabilitat. Weiter diskutiert wurde dann der Vorschlag, ein nachhaltiges Steuersystem vor dem Hintergrund Demografie/Globalisierung mit dem bereits vorgeschlagenen Thema »oteuerstrukturen“ zu verbinden. Die Diskussion konzentrierte sich auf die Produktivitét der Arbeitsbevélkerung, die Lebensarbeitszeit, die Mobilitaét der Arbeitskrifie, die Ankniipfung der Besteuerung an die Leistungsfihigkeit und der Konkurrenz von direkter und indirekter Besteuerung. Die Abstimmung ergab mehrheitlich, auch die Frage der Nachhaltigkeit mit aufzunehmen. Die Frage der Kommissionsbildung wird in der nachsten Sitzung im November geklart werden. X. _Tagesordnung der nichsten Sitzung am 25./26. November 2010 in Berlin L Mitteilungen des Vorsitzenden Tl. Feststellung der Tagesordnung IH. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung IV. Stellungnahme ,,Reform der GrSt* Vv. Neues Thema .,Steuerstrukturen* Vi Sachstandsbericht zu den anderen Beiratsthemen VH. — Inteme Sitzung: Vorsitzwahlen und Vorbesprechung Zuwahlen VIN. Tagesordnung der nachsten Sitzung -5-
IX. Verschiedenes. XI.__Verschiedenes Entfaillt. Berlin/Miinchen, den 25. November 2010 Boe pet