2011-protokoll-nr-493
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen“
Vertraulich
B._Tageserdnung L. Mitteilungen des Vorsitzenden U. Feststellung der Tagesordnung lf. | Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung IV. Gutachten / Stellungnahme ,.Fiskalpolitische Institutionen in der Eurozone“ V. Gutachten ,,Fortentwicklung ErbSt* VL. Kurzvorstellung neuer Themen, darunter VI. 1. Reform der Umsatzsteuer V1.2. Strukturreform der EU-Finanzen Vil. Interne Sitzung (Vorsitzwahlen; Vorbesprechung Zuwahlen) VIII. Tagesordnung der nachsten Sitzung LX. Verschiedences. L. Mitteilungen des Vorsitzenden
Die Tagesordnung wurde mit leicht verinderter Reihenfolge der Themen beschlossen. Von den neuen Themen sollten die “Strukturreform der EU-Finanzen“ und die ..Reform der Umsatzsteuersatze“ diskutiert werden. Fir den Ablauf der Beiratssitzungen wurde beschlossen, die Mittagspause kiinflig von 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr anzusetzen. Il. _Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzun Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Anderungen angenommen. IV. / Stellungna i itische Institutionen in der Eurozone“ prasentierte kurz die Anderungen gegentiber der Vorversion der Punktation und -3-
schlug vor, zum Thema Fachleute aus dem BMF ecinzuladen. In der folgenden Diskussion wurde empirische Evidenz liber den IWF angesprochen, wonach Interventionen des TWF nicht unbedingt positive Effekte in den betroffenen Lindern entfalten wiirden. Falsche institutionelle Anreize diirften auch entstehen, wenn ein Wahrungsfonds als EU-Institution gegriindet wiirde. Diskutiert wurde auch das unterschiedliche Interesse der einzelnen europdischen Lander an der Errichtung eines Rettungsschirms. pladierte dafiir, dic Auslandsschulden insgesamt zu betrachten, wonach Deutschland als gréBter Kapitalexporteur auch das gréfite Interesse haben miisste. Die Diskussion war insgesamt gepragt von der Haltung, dass Glaubigerhaftung eine wichtige Rolle spielen muss. V. Gutachten .Fortentwicklung ErbSt“ erlduterte dem Beirat die Verinderungen zur letzten Version der Kurz- Stellungnahme. AnschlicBend wurden die cinzelnen Abschnitte des Gutachtens aufgerufen und diskuticrt. Die genaue Ausformulicrung sollte der Kommission vorbehalten bleiben. Es wurde besprochen, dass dic Héhe des Erbschaftsteueraufkommens im Zusammenhang mit der Belastung des einzelnen Steuerschuldners starker herausgestellt werden sollte. bot an, zusammen mit einen Formulierungsvorschlag zur Relevanz der verfassungsrechtlichen Vorgaben in der Praxis beizutragen. Kontrovers diskutiert wurden ebenfalls Alternativen zur Steuerstundung, wie z.B. die stille Teilhaberschaft oder die Verbriefung. Der Beirat einigte sich auf eimen neuen Titel fiir das Gutachten: ..Die Begiinstigung des Unternehmensvermégens in der Erbschaftsbesteuerung“. Die Kommission kiindigte an, fiir dic Septembersitzung eine fiberarbeitete Fassung vorzulegen. VI.1. Reform der Umsatzsteuer stellte erstmals als neues Thema seine Ausarbcitung vor. Neben den Aspekten die Steuervermeidung, Besteuerungsverfahren (Ist-Besteuecrung) und Beteiligung der Gemeinden an der Umsatzsteuer sieht er als wesentliche Themen der Umsatzbesteuerung dic ermaBigten Umsatzsteuersdtze und die Steuerbefreiungen. Nach seinen Berechnungen wiirde eine Abschaffung der ermafigten Umsatzsteuersatze 36 Mrd. fiir den Bundeshaushalt erbringen, mit denen der Sozialausgleich gegenfinanziert werden kénne. In der Diskussion wurden die erméBigten Mehrwertsteuersiitze kritisch cingeschétzt, da sie immer zu -4-
Abgrenzungsproblemen fiihrten und dariiber hinaus die Besserverdiener subventionierten. Gesehen wurde aber auch die Verteilungswirkung bei niedrigen Einkommensgruppen, dic eine Anhebung der Transferzahlungen erfordere. Als Beispiel fiir Steuerbefreiungen wurden Gesundheitsleistungen genannt und es wurde eingewendet, dass im Falle einer Umsatzbesteuerung diese Betriige zus&tzlich durch die Beitragszahler der Krankenkassen aufgebracht werden miissten. Verzerrungen bei der Umsatzbesteuerung traten auch auf, wenn Rechnungen ber Tochtergesellschafien erstellt wtirden, die umsatzsteuerpflichtig seien. Da die Umsatzsteuer auf europiischer Ebene harmonisiert ist, muss zundchst heraus gearbeitet werden, ob sich die Empfehlungen des Beirats an den nationalen Gesetzgeber oder an die EU-Ebene wenden sollen. schlug vor, dringenderen Themen den Vorrang zu geben und im kommenden halben Jahr die EU-Aspekte der Umsatzbesteuerung zu sichten. VI.2. Strukturreform der EU-Finanzen berichtete bei der Prdsentation seiner Punktation von seinen Gesprachen mit dem Fachreferat im BMF. Zu der EU-KOM-Mitteilung ,,Uberpriifung des EU-Haushalts* vom Oktober 2010 seien von der Bundesregierung bereits Stellungnahmen abgegeben worden. Im Juni 2011 werde die EU-KOM einen Mehrjahrigen Finanzrahmen fiir die Jahre 2014-2010 vorlegen. Die Ausrichtung der EU-Haushaltsplanung sei insgesamt cher expansiv, Diskutiert wurde, inwieweit noch Raum fiir ein Beiratsgutachten neben den bereits bestehenden Publikationen bestehe. Auch sci zu beriicksichtigen, dass Entscheidungen tiber den EU-Haushalt nicht nur nach Skonomischen sondern vor allem nach politischen Gesichtspunkten gefallt wiirden. Zur Sprache kamen auch die Netto-Zahler-Position Deutschlands und die Vorteile der Europaischen Integration fiir die deutsche Volkswirtschaft. Nachdem die verschiedenen Perspektiven erdrtert wurden, die das Thema eréffnet, einigte sich der Beirat darauf. dass zundchst die nichste Mitteilung der EU-KOM im Juni 2011 abgewartet werden solle, um dann kurzfristig und gezielt dazu Stellung zu nehmen. sind neben
VILL. Tagesordnung der nachsten Sitzung am 7./8. Juli 2011 in Miinchen I. Mitteilungen des Vorsitzenden If. Feststellung der Tagesordnung Ih. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung Tv. Vortrag zur Finanzmarktstabilitat Vv. Vortrag Vi Gutachten/Stellungnahme ,,Institutionen der Eurozone VIL Neues Thema: ,,Rolle der Bankenaufsicht im deutschen Institutionengefiige* VILL. Interne Sitzung: Neuwahl stellv. Vorsitz und Diskussion tiber weitere Zuwahlen IX. Tagesordnung der nachsten Sitzung Verschiedenes. LX. Verschiedenes Da sich die Hotelsuche fiir den Sitzungstermin in Berlin am 20./21. September 2012 schwierig gestaltet, beschloss der Beirat, dic Septembersitzung 2012 auf den 27./28. September 2012 zu verlegen. Berlin/ Miinchen, den 7. Juli 2011 gez. gez. -6-