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Newsletter vom 30. Dezember 2023

Bringt das alles überhaupt etwas?

FragDenStaat-Newsletter

Hallo!

 

Die Welt brennt und wir helfen Menschen dabei, Informationen von Staaten zu bekommen. Ist das wirklich noch zeitgemäß?

 

Als Stefan FragDenStaat vor 12 Jahren gründete, war die Perspektive vieler Menschen auf die Welt deutlich positiver: Barack Obama war gerade mit einem auf „Hoffnung“ basierenden Wahlkampf US-Präsident geworden, im Internet steckte das Versprechen auf weltweite demokratische Revolutionen und die Klimakrise war noch nicht so akut im Bewusstsein wie heute.

 

In diese Zeit passt auch das ursprüngliche Konzept von FragDenStaat: Der freie Zugang zu Informationen über FragDenStaat sollte es Menschen ermöglichen, ihre Umwelt partizipativ zum Wohle aller zu gestalten. Das ist auch weiterhin die demokratische Utopie der Informationsfreiheit. Aber die Aussichten für die Welt sind andere: Menschenrechte werden geschliffen, eine autoritäre Wende erscheint möglich, die Klimakatastrophe schreitet voran.

 

 

200 Klagen

 

Reicht es in dieser Welt aus, wenn wir nur eine Plattform für Informationsfreiheit bereitstellen? Nein. Deswegen haben wir im Laufe der vergangenen Jahre den Fokus von FragDenStaat erweitert. Wir stellen nicht nur Werkzeuge bereit, um Informationen vom Staat zu befreien. Wir versuchen auch, gezielt Menschen zu ermächtigen, für Informationen zu kämpfen. Wir verklagen den Staat – inzwischen schon fast 200 Mal – und arbeiten in all unseren Kampagnen mit anderen Organisationen zusammen, um diverse Gruppen in der Gesellschaft zu erreichen und die Zivilgesellschaft insgesamt zu stärken.

 

Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Klage gegen Frontex, die wir gemeinsam mit Sea-Watch eingereicht haben. Ohne die Arbeit von Sea-Watch wäre die Welt schlechter. Wir hoffen, dass wir mit unserer Kooperation dazu beitragen können, die Arbeit der Organisation zu erweitern und noch schlagkräftiger zu machen.

 

Weil es wichtig ist, nicht nur dafür zu kämpfen, dass Informationen öffentlich werden, sondern auch dass sie öffentlich bleiben, haben wir den „Gegenrechtsschutz“ gegründet. Unsere Antwort auf anti-demokratische Bestrebungen ist Solidarität mit denjenigen, die ins Fadenkreuz geraten.

 

Auf dem Hacker-Kongress 37c3 haben wir das Best of Informationsfreiheit präsentiert.

 

Inzwischen haben wir erkannt, dass es nicht nur das Befreien von Informationen wichtig ist, sondern auch der Prozess des Befreiens selbst: Netzwerke bilden, sich zusammenschließen, gemeinsam planen, einander Rückhalt bieten und Erfolge feiern. Vor uns liegen möglicherweise noch dunkle Zeiten. Da kommen wir nur gemeinsam durch.

Ich möchte FragDenStaat 2024 unterstützen!

Beste Grüße und komm gut ins neue Jahr!
Arne und das gesamte FragDenStaat-Team