Fallzahlen, R-Wert & Zweite Welle durch falsch-positve PCR?
1. Wie hoch ist die Spezifität der in Deutschland verwendeten COVID-19-PCR?
Bis zu Ihrer Antwort kalkuliere ich mit 1%, was sich auch aus den Ergebnissen des Extra-Ringversuchs von INSTAND Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien e.V. (340 SARS-CoV-2 Genom April 2020 Kommentar 20200502j_aktualisiert 20200603c.doc) ergibt.
Seit einigen Wochen wird von Ihnen im Epidemiologischen Bulletin ein Wert von ca. 1% positiven Tests gemessen an der Gesamtzahl der durchgeführten Tests angegeben.
Aus der Übereinstimmung dieser Werte schließe ich, dass wir uns aktuell in einer COVID-19-freien Phase befinden (was auch der Saisonalität von Coronaviren entspricht), in der Sie Fallzahlen veröffentlichen, die aus falsch-positiven Ergebnissen bestehen.
Aus diesen Ergebnissen wird von Ihnen regelmäßig der R-Wert berechnet, der dementsprechend nichts mit COVID-19 zu tun hat.
Bei annähernd gleichbleibender Anzahl von durchgeführten Tests bleiben die Fallzahlen - d.h. falsch-positiven Ergebnisse - gleich und der R-Wert dauerhaft bei ca. 1.
Daraus schließe ich: der R-Wert hat keine Bedeutung mehr, die Epidemie ist vorbei.
2. Können Sie diese Argumentation bestätigen oder widerlegen?
Lokale Ausbrüche können durch Kreuzreaktionen z.B. mit anderen Coronaviren (dies ist eine Möglichkeit für tierische Pathogene bei den Schlachthöfen) oder Labor-Artefakten (dies ist eine Möglichkeit bei den Wohnblocks) zustande kommen.
Ich halte angesichts der Konsequenzen für die Betroffenen und die Allgemeinheit eine Klärung für dringend erforderlich, ob es Ausbrüche richtig- oder falsch-positiver Ergebnisse sind.
3. Wie gehen Sie den möglichen Quellen falsch-positiver Ergebnisse nach, mit welchem Ergebnis?
Beim INSTAND-Ringversuch wurden als Spezifitätskontrolle ein virenfreies Zell-Lysat sowie Zell-Lysate mit zwei der vier bekannten menschlichen Coronaviren verwendet. Lysat ohne Virus und HCoV OC43 waren zu ca. 1% positiv, mit HCoV 229E sogar zu fast fast 7%.
Es ist zu erwarten, dass im kommenden Herbst wie in jedem Jahr die Erkrankungen durch die bekannten Coronaviren, die Erkältungskrankheiten auslösen, ansteigen werden.
Wenn die bisher für den Nachweis von COVID-19 verwendeten Tests weiter verwendet werden, werden auch diese Coronaviren mit erfasst.
Zwei der vier bekannten Coronaviren kreuzreagieren also deutlich, die beiden anderen sind bisher nicht getestet worden, evtl. gibt es noch weitere, über die bisher nichts bekannt ist.
Die Testungen des Ringversuchs fanden mit Laborproben statt, bei Patientenproben könnte sich der Anteil falsch-positiver Ergebnisse eher noch erhöhen (analytische vs. diagnostische Spezifität).
Schließlich soll mehr getestet werden und je mehr Tests durchgeführt werden, desto mehr erhöht sich die absolute Zahl der falsch-positiven Ergebnisse.
Daher befürchte ich, dass eine „Zweite Welle“ allein durch falsch-positive Ergebnisse hervorgerufen werden kann.
4. Wie erkennen Sie den Anteil falsch-positiver Ergebnisse, wie korrigieren Sie die Meldedaten?
Dass bereits wieder eine neue Schweinegrippe in den Schlagzeilen ist, zeigt die Dringlichkeit, Tests zu validieren und Statistiken zu korrigieren.
Vor allem zeigt das, wie dringend reale Zahlen und eine reelle Informationen sind.
5. Was haben Sie bisher getan und was werden Sie in Zukunft tun, um die Bevölkerung vor Pseudo-Epidemien, hervorgerufen durch fehlerhafte Testergebnisse, zu schützen?
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum5. Juli 2020
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8. August 2020
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