Brand der Ferkelfabrik Alt-Tellin, Gesundheitsschäden
Am 30.03. kam es in „Europas größter Ferkelfabrik“, einem der extremsten Beispiele für von Profitgier getriebener industrieller Massentierhaltung, zu einem verheerenden Brand. Alle Ställe wurden dabei zerstört, knapp 60.000 Schweine verbrannten lebendig – eine unvorstellbare Tierquälerei, einhergehend mit der hochgradigen Belastung von Umwelt und Anwohnern.
Bei diesem Brand zog eine dichte Rauch- und Giftwolke stunden- und kilometerlang über die Umgebung. Giftstoffe, Stäube, Ruß und Brandrückstände wurden in die Umwelt eingetragen und die Anwohner diesen Belastungen ausgesetzt.
Während des Brandes und unmittelbar danach erschlug sich der Katastrophenschutz – abgesehen vom lobenswerten Einsatz der Feuerwehren - in der üblichen Anweisung, doch „Fenster und Türen geschlossen zu halten“ und im Haus zu bleiben. Die Messwagen des Landkreises kamen nicht zum Einsatz, genauso wenig wie z.B. durchaus verfügbare Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes. Eine zeitnahe Beprobung der Umwelt, um Belastungen von Boden, Wasser und Luft zu erfassen, erfolgte nicht oder nur sehr verzögert.
Die Anwohner hatten auch keine Möglichkeit sich z.B. per Hotline an einen offiziellen Anpsrechpartner zu wenden geschweige denn, dass sie aktiv informiert wurden. Eine ggf. nötige Medizinische Untersuchung wurde ebenso wenig veranlasst.
In diesem Zusammenhang stelle ich folgende Fragen:
1. Warum gab und gibt es keine Möglichkeit für die Anwohner, sich an offiziell dafür abgestellte Ansprechpartner des Landkreises zu wenden, z.B. per Telefonhotline?
2. Warum informiert der Landkreis nicht von sich aus umfassend?
3. Warum gibt es seitens des Landkreises keine Initiativen, die Anwohner medizinisch zu untersuchen bzw. das zumindest anzubieten?
4. Wann werden seitens des Landkreises geeignete Maßnahmen ergriffen und wenn ja, welche?
Anfrage eingeschlafen
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Datum14. Juni 2021
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16. Juli 2021
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