Wann bekommen betroffene Berliner Bürger*innen Ombudsstellen zu den bezirklichen Jobcentern?
Bereits vor den Wahlen 2021 hatten die Berliner Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Steglitz-Zehlendorf Ombudsstellen für die dort ansässigen Jobcenter und deren so genannte Kund*innen. Wann bekommen betroffene Bürger*innen in den verbleibenden Bezirken unserer Stadt ebenfalls die von der Ampelkoalition angekündigten Ombudsstellen? Dies ist für mich auch eine Frage der Fairness und Gleichbehandlung aller Berliner*innen!
Ombudsstellen haben nicht nur den Vorteil, dass rein sachlich-faktisch Bürgeranliegen zahlenmäßig erfasst und damit Bedarfe/Probleme – auch und vor allem wiederkehrende – tatsächlich klar identifiziert und somit messbar werden. Und zwar extern. Auch Menschen, die seit Jahren vergeblich versuchen, innerhalb des (Beschwerde)Systems Jobcenter direkt/Bundesagentur Nürnberg/Regionaldirektion Berlin-Brandenburg nachhaltige Hilfe zu bekommen, haben dann einen geschützten Raum und endlich eine echte Chance, ihre Situation zu verbessern.
Ohne despektierlich zu sein erinnert mich ein rein intern arbeitendes, derart vernetztes System wie das der so genannten Kunden-Reaktionsmanagements (KRM) an das Sprichwort vom Bock und Gärtner...
Arbeitslosigkeit gekoppelt mit Armut ist schon für sich ein Stressor mit Dauerbelastung. Wenn dann die noch sehr oft destruktiven Erfahrungen im Jobcenter dazukommen, potenziert sich das Grundproblem.
Da ich auf meine Anfrage in meinem Bezirk bisher nur eine "Nicht zuständig"-Antwort bekam, erlaube ich mir heute, diese Anfrage auch für das ganze Stadtgebiet Berlin zu stellen. Es ist ja - so die Ampel - explizit sogar Thema auf Bundesebene.
Abschließend noch ein Gedanke: Namensänderungen sind Namensänderungen. Nur weil ich Kunde genannt werde, bedeutet es ja nicht, dass ich respektvoll behandelt werde oder echte Unterstützung erhalte. Auch ein Begriff wie Bürgergeld bringt nicht automatisch über Nacht den von Olaf Scholz versprochenen Respekt in die Jobcenter. In meiner Wahrnehmung sind Ombudsstellen heute dringender als je zuvor notwendig.
Anfrage eingeschlafen
-
Datum18. Januar 2022
-
22. Februar 2022
-
0 Follower:innen
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!