Sehr geehrter Herr Golde,
mit E-Mail vom 13.04.2019 haben Sie einen Antrag nach dem UIG auf Zugang
zu folgenden Umweltinformationen gestellt: "Informationen zu 2,5 bis 21
Ghz Gefährdungsbeurteilung und den aktuelle Studien".
Dazu gebe ich Ihnen folgende Auskunft und verweise Sie zudem gemäß § 3
Abs. 2 Satz 4 UIG auf die unten genannten Fundstellen im Internet:
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verfolgt und bewertet aktuelle
Forschungsergebnisse und führt Risikobewertungen durch. Als Grundlage
dienen wissenschaftliche Publikationen und Bewertungen internationaler
Gremien.
Das unter anderem vom BMU mitfinanzierte EMF-Portal [1] der Uniklinik
RWTH Aachen ordnet aktuell über 9.500 wissenschaftliche Artikel dem
Hochfrequenzbereich zu, davon etwa 3.700 Artikel, die experimentelle
oder epidemiologische Studien betreffen.
Eine umfassende Literaturbewertung zu potentiellen gesundheitlichen
Risiken durch Felder aller Frequenzbereiche hat SCENIHR (Scientific
Committee on Emerging and Newly Identified Risks) im Januar 2015
veröffentlicht [2].
Der genannte Frequenzbereich von 2,5 bis 21 GHz gehört dem Bereich der
hochfrequenten elektromagnetischen Felder an, die u.a. für Mobilfunk und
drahtlose Kommunikation verwendet werden. Eine Risikobewertung
hochfrequenter elektromagnetischer Felder im Allgemeinen finden Sie auf
den Internetseiten des BfS [3]. Die meisten gängigen Anwendungen
arbeiten bei Frequenzen unterhalb von 2,5 GHz, am nächsten kommt WLAN
mit 2,45 GHz. Innerhalb des gewünschten Frequenzbereiches liegen nur
WLAN zwischen 5-6 GHz und WiMAX mit 3,5 GHz. Informationen zu WLAN [4]
und WiMAX [5] finden Sie auf den Internetseiten des BfS.
Der aktuell neu eingeführte Standard 5G wird laut Angaben der
Bundesnetzagentur zunächst Frequenzen bis 3,8 GHz nutzen. Eine
Risikobewertung von 5G finden Sie ebenfalls auf den Internetseiten des
BfS [6].
Im Frequenzbereich zwischen 1 und 10 GHz arbeiten Radaranlagen [7].
Oberhalb von 10 GHz gibt es nur wenige Anwendungen (z.B. Richtfunk) und
dem BfS liegen keine spezifischen Informationen dazu vor.
Im Rahmen des 2008 abgeschlossenen Deutschen Mobilfunk
Forschungsprogramms (DMF)[8] hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
mögliche gesundheitliche Risiken sowie grundsätzliche biologische
Wirkungen und Wirkmechanismen der beim Mobilfunk verwendeten
hochfrequenten elektromagnetischen Felder untersucht. Folgeprojekte, die
sich aus den Ergebnissen des DMF ergeben haben, wurden bis etwa 2013
durchgeführt.
Der im Rahmen des DMF und danach untersuchte Frequenzbereich wurde
bewusst breit gefasst und ging in einigen Studien über die aktuell für
den Mobilfunk genutzten Frequenzbereiche hinaus. Das Ziel: Die
Ergebnisse zu den grundsätzlichen biologischen Wirkungen und Mechanismen
sollten Aussagekraft für das gesamte Frequenzspektrum der
Telekommunikation haben und es ermöglichen, auch die Wirkungen
zukünftiger technischer Entwicklungen zu bewerten. Nach dem aktuellen
wissenschaftlichen Kenntnisstand gehen von den elektromagnetischen
Feldern des Mobilfunks keine gesundheitlichen Risiken aus.
Dem BfS sind zum Frequenzbereich 2,5 -21 GHz acht aktuelle Studien aus
den Jahren 2014 - 2019 bekannt. Eine Liste dieser aktuellen Studien lege
ich als Anlage bei. Sie sind im EMF-Portal referenziert, Abstracts
können dort eingesehen werden und die Studien kostenpflichtig bestellt
werden.
[1] EMF-Portal,
www.emf-portal.org <http://www.emf-portal.org>
[2] Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks
(SCENIHR): “Opinion on Potential health effects of exposure to
electromagnetic fields (EMF),
http://ec.europa.eu/health/scientific_c…
[3]
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/wir…
[4]
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/que…
[5]
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/que…
[6]
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfu…
[7]
http://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/que…
[8] Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm,
http://www.emf-forschungsprogramm.de
Gebühren werden nicht erhoben (§ 12 Abs. 1 UIG).
Information zum Datenschutz:
Die von Ihnen übermittelten personenbezogenen Daten (wie Name,
Anschrift, E-Mailadresse) werden im Rahmen der Bearbeitung Ihrer Anfrage
durch das Bundesamt für Strahlenschutz verarbeitet. Weitere
Informationen zum Datenschutz, insbesondere zu Ihren Rechten im
Zusammenhang mit der Nutzung dieser Daten, finden Sie in der
Datenschutzerklärung unter
www.bfs.de <http://www.bfs.de>.
Mit freundlichen Grüßen