Inf1-eA-A-SCAN-2018
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Abitur-Aufgaben im Fach Informatik im Jahr 2018 in Hamburg“
Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.
ai jrg, Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule und Berufsbildung / Kurs-Nr. / Name Schriftliche Abiturprüfung Schuljahr 2017/2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau an allgemeinbildenden gymnasialen Oberstufen Haupttermin Montag, 16. April 2018, 9:00 Uhr Unterlagen für die Prüflinge Allgemeine Arbeitshinweise • Tragen Sie rechts oben auf diesem Blatt und auf Ihren Arbeitspapieren Ihren Namen sowie die Kursnummer ein. • Kennzeichnen Sie bitte Ihre Entwurfsblätter (Kladde) und Ihre Reinschrift. Fachspezifische Arbeitshinweise • Die Arbeitszeit beträgt 300 Minuten. • Eine Lese- und Auswahlzeit von 30 Minuten ist der Arbeitszeit vorgeschaltet. In dieser Zeit darf nicht mit der Bearbeitung der Aufgaben begonnen werden. • Erlaubte Hilfsmittel: Taschenrechner (nicht programmierbar und nicht grafikfähig), Formelsamm- lung „Das große Tafelwerk interaktiv" (Cornelsen-Verlag), Rechtschreibwörterbuch Aufgabenauswahl • Sie erhalten drei Aufgaben zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen: I: Objektorientierte Modellierung und Programmierung von Grafiksystemen II: Datensicherheit in verteilten Systemen III: Sprachverarbeitung • Die Aufgaben II und III liegen sowohl in einer Scheme- als auch in einer Haskell-Variante vor. • Überprüfen Sie anhand der Seitenzahlen, ob Sie alle Unterlagen vollständig erhalten haben. .• Die Aufgabe I müssen Sie bearbeiten. Wählen Sie aus den Aufgaben II und III eine Aufgabe zur Bearbeitung aus und entscheiden Sie sich für eine der beiden Varianten (Scheme oder Haskell). • Vermerken Sie hier auf dem Deckblatt und auf Ihrer Reinschrift, welche Aufgaben Sie ausgewählt und bearbeitet haben. Ausgewählt wurden: Nummer und Schwerpunktthemader Aufgabe (I) Das Spiel Flappy Ball (Pflicht!) (II oder III) (D Scheme D Haskell) Hinweise zu den Erleichterungen für neu zugewanderte Schülerinnen, Schüler und Prüflinge bei Sprachschwie- rigkeiten in der deutschen Sprache finden sich auf Seite 2. lnfl-eA-A-2018 Deckblatt, Seite 1 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Deckblatt Erleichterungen für neu Zugewanderte Entsprechend der „Richtlinie über die Gewährung von Erleichterungen für neu zugewanderte Schüle- rinnen, Schüler und Prüflinge bei Sprachschwierigkeiten in der deutschen Sprache" (MBlSchul Nr. 08, 7. Oktober 2016, S. 60) werden für die betroffenen Prüflinge die folgenden Erleichtemngen gewährt: • Die Bearbeitungszeit wird um 30 Minuten auf 330 Minuten erhöht. • Ein nicht-elektronisches Wörterbuch Deutsch - Herkunftssprache / Herkunftssprache - Deutsch wird bereitgestellt. lnf1 -eA-A-2018 Deckblatt, Seite 2 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abltur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Deckblatt Operatoren AB ^JNfln»tiöu?[r^::;l''-::..};l^:::^,^:?^^ analysieren, II-III unter gezielten Fragestellungen Elemente und Strukturmerlanale her- untersuchen ausarbeiten und als Ergebnis darstellen angeben, nennen I Elemente, Sachverhalte, Begriffe oder Daten ohne nähere Erläuterun- gen wiedergeben oder aufzählen anwenden, über- II einen bekannten Sachverhalt, eine bekannte Methode auf eine neue tragen Problemstellung beziehen auswerten II Daten oder Einzelergebnisse zu einer abschließenden Gesamtaussage zusammenführen begründen II-III einen angegebenen Sachverhalt auf Gesetzmäßigkeiten bzw. kausale Zusammenhänge zurückführen berechnen I-II Ergebnisse von einem Ansatz ausgehend durch Rechenoperationen gewinnen beschreiben I-II Strukturen, Sachverhalte oder Zusammenhänge unter Verwendung der Fachsprache in eigenen Worten veranschaulichen bestimmen u einen Lösungsweg darstellen und das Ergebnis formulieren beurteilen III zu einem Sachverhalt ein selbstständiges Urteil unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden formulieren und begründen bewerten III eine eigene Position nach ausgewiesenen Normen oder Werten vertre- ten darstellen I-II Zusammenhänge, Sachverhalte oder Verfahren strukturiert und fach- sprachlich einwandfrei wiedergeben oder erörtern einordnen,zu- I-II mit erläuternden Hinweisen in einen Zusammenhang einfügen ordnen entwerfen II-III ein Konzept in seinen wesentlichen Zügen prospektiv/planend erstel- len entwickeln II-III eine Skizze, ein Szenario oder ein Modell erstellen, ein Verfahren erfinden und darstellen, eine Hypothese oder eine Theorie aufstellen erMären II-III Rückführung eines Phänomens oder Sachverhalts auf Gesetzmäßig- keiten erläutern II Ergebnisse, Sachverhalte oder Modelle nachvollziehbar und verständ- lich veranschaulichen erörtern III ein Beurteilungs- oder Bewertungsproblem erkennen und darstellen, unterschiedliche Positionen und Pro- und Kontra-Argumente abwä- gen und mit einem eigenen Urteil als Ergebnis abschließen herausarbeiten n-iii die wesentlichen Merkmale darstellen und auf den Punkt bringen implementieren II das Umsetzen eines Algorithmus oder Software-Designs in einer Pro- grammiersprache skizzieren I-II Sachverhalte, Strukturen oder Ergebnisse kurz und übersichtlich dar- stellen mit Hilfe von z. B. Übersichten, Schemata, Diagrammen, Ab- bildungen, Tabellen vergleichen, II-III nach vorgegebenen oder selbst gewählten Gesichtspunkten Gemein- gegenüberstellen samkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede ermitteln und darstellen zeigen II-III Aussage, Ergebnis oder Sachverhalt nach gültigen Regeln durch logi- sehe Überlegungen und/oder Berechnungen bestätigen lnf1.eA-A.2018 Deckblatt, Seite 3 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Deckblatt Erwartungshorizont und Bewertung Bewertung: Jeder Aufgabe sind 50 Bewertungseinheiten (BE) zugeordnet. In allen Teilaufgaben werden nur ganze BE vergeben. Insgesamt sind 100 BE erreichbar. Bei der Festlegung von Notenpunkten gilt die folgende Tabelle: Erbrachte Leistung Erbrachte Leistung Notenpunkte Notenpunkte (in BE) (in BE) > 95 15 > 55 7 S 90 14 S 50 6 > 85 13 S 45 5 > 80 12 S 40 4 > 75 11 > 33 3 > 70 10 > 27 2 > 65 9 > 20 l > 60 8 < 20 0 Für die Erteüung der Note ausreichend (5 Punkte) ist mindestens erforderlich, dass annähernd die Hälfte der erwarteten Gesamtleistung und über den Anforderungsbereich I hinaus Leistungen in einem weiteren Anforderungsbereich erbracht werden. Für die Erteilung der Note gut (11 Punkte) ist mindestens erforderlich, dass annähernd vier Fünftel der erwarteten Gesamtleistung sowie Leistungen in allen drei Anforderungsbereichen erbracht werden. Dabei muss die Prüfungsleistung in ihrer Gliederung, in der Gedankenführung, in der Anwendung fachmethodischer Verfahren sowie in der fachsprachlichen Artikulation den Anforderungen voll ent- sprechen. Die zwei voneinander unabhängigen Aufgaben der Prüfungsaufgabe werden jeweils mit 50 Bewer- tungseinheiten bewertet. Die erbrachte Gesamtleistung ergibt sich aus der Summe der Bewertungsein- heiten in den beiden Aufgaben. Bei erheblichen Mängeln in der sprachlichen Richtigkeit und der äußeren Form sind bei der Bewer- tung der schriftlichen Prüfungsleistungje nach Schwere und Häufigkeit der Verstöße bis zu zwei No- tenpunkte abzuziehen. Dazu gehören auch Mängel in der Gliederung, Fehler in der Fachsprache, Un- genauigkeiten in Zeichnungen sowie falsche Bezüge zwischen Zeichnungen und Text. lnf1.eA-A.2018 Deckblatt, Seite 4 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Aufgabe l Aufgabe l: Das Spiel Flappy Ball (50 BE) Schwerpunktthema: Objektorientierte Modellierung und Programmierung von Grafiksystemen Das Spiel Flappy Ball soll von der Firma Cyberdyne überarbeitet werden. Abbildung l Bisher wurden folgende Features implementiert: Hindernisse (rechteckige Kästen gleicher Größe) bewegen sich waagerecht über das Spielfeld mit gleichbleibender Geschwindigkeit von rechts nach links auf die kreisförmige Figur (genannt FlappyBall) zu. Auf Tastendruck kann FlappyBall springen, um entgegenkommenden Hindernissen auszuweichen. Gelingt dies nicht, d. h. berührt FlappyBall ein Hindernis, ist das Spiel beendet, Ein erster Entwurf des Spiels sieht im Klassendiagramm folgendermaßen aus: sK^Mi:; Us: iNMstm; .,Jf ...»—;-—j;: Abbildung 2 a) • Beschreiben Sie anhand der in Abbildung l (oben) dargestellten Situation den Zusammenhang zwischen den Begriffen Objekt und Klasse. • Geben Sie die Attribute und Methoden eines FlappyBalls an, die nötig sind, um das vorgegebene Verhalten zu beschreiben. (9 BE) lnf1.eA-A.2018 Aufgabe l, Seite 1 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Aufgabe l b) Beschreiben Sie die im Klassendiagramm (Abbildung 2) dargestellten Beziehungstypen. (9 BE) Das Spiel soll interessanter gestaltet werden. Dazu sollen Hindernisse (Kästen, siehe Abbildung 3) unterschiedlicher Größe eingefügt werden können. Abbildung 3 Abbildung 4 c) Erklären Sie anhand der Klassenkarten zu den Klassen Kasten (Abbildung 4) und SpielElement (siehe Anlage), warum es bisher nicht möglich ist, Hindernisse unterschiedlicher Größe zu erzeugen, und erläutern Sie, welche Änderungen notwendig sind, damit dies möglich ist. (Hinweis: Die Methode act ( ) der Klasse Kasten wird im Spielverlauf periodisch aufgerufen, um Änderungen bzgl. des jeweiligen Objektes auf dem Spielfeld entsprechend seiner Aufgabe durchzuführen.) (9 BE) Durch eine weitere Änderung an der Implementation des Spiels soll FlappyBall seine Farbe auf Rot ändern, sobald sich ein Hindernis (Kasten) bis auf einen bestimmten horizontalen Abstand d genähert hat (siehe Abbildung 5). Abbildung 5 d) Entwickeln und implementieren Sie in der Klasse FlappyBall eine Methode public void warnen (int minAbstand) {...}, welche prüft, ob der bereits festgelegte horizontale Abstand d Unterschriften wurde, und gegebenenfalls die Farbänderung vornimmt. Hinweis: Die Methode getHindernis ( ) aus der Klasse SpielElement liefert ein einzelnes Hindernis (den sich jeweils auf dem Spielfeld befindenden Kasten) zurück. (9 BE) In das Spiel ist eine neue Art von Hindernis, eine Kugelreihe, implementiert worden (siehe Abbildung 6 auf der folgenden Seite), welches aus drei Kugeln besteht. Das neue Hindernis bewegt sich waagerecht oberhalb des Kastens von rechts nach links. Das Spiel ist wiederum beendet, wenn FlappyBall eine der Kugeln berührt. lnf1.eA-A.2018 Aufgabe l, Seite 2 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Aufgabe l Abbildung l Ein Auszug aus der Klasse des neuen Hindernisses Kugelreihe sieht momentan folgendermaßen aus: l Import j ava.awt . *; 2 Import Java.awt.geom.*; 3 Import java.util.*; 4 5 public class Kugelreihe extends SpielElement{ 6 Kreis kreisl; 7 Kreis kreis2; 8 Kreis kreis3; 9 10 public Kugelreihe (int xPos, int yPos, double breite){ • 11 kreisl =•new Kreis (); 12 kreisl.setzePosition(xPos, yPos); 13 14 kreis2 = new Kreis (); 15 kreis2.setzePosition(xPos + (int), (breite/3), yPos); 16 17 kreis3 = new Kreis (); 18 kreis3.setzePosition(xPos + (int)(2*breite/3), yPos); 19 20 // Weitere Initialisierungen seien hier vernachlässigt. 21 } 22 23 // ... 24 e) Die bisherige Implementation der Kugelhindernisse soll variabler gestaltet werden, sodass beliebig viele Kugelreihen und Kästen zu einem Hindernis zusammengefasst werden können sollen. • Entwickeln Sie einen geeigneten Klassenentwurfmit einer Klasse ZusammengesetztesHindernis, die aus beliebig vielen Kugelreihen und Kästen bestehen kann. • Implementieren Sie den Konstruktor und die dafür notwendigen Attribute der Klasse ZusairanengesetztesHindernis. Die aus der Klasse erzeugten Objekte sollen aus beliebig vielen Kugelreihen und Kästen bestehen können. Die Bestimmung der Position der Kästen und Kugelreihen kann dabei vernachlässigt werden. • Implementieren Sie eine Funktion aendereFarbe (String färbe) in der Klasse ZusarranengesetztesHindernis, die alle Elemente des Hindernisses mit der durch den Parameter färbe übergebenen Farbe einfärbt. • Erklären Sie am Beispiel der Methode aendereFarbe das Konzept der Polymorphie. (14 BE) lnf1.eA-A.2018 Aufgabe l, Seite 3 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsnlveau Aufgabe l Anlage zur Aufgabe „Das Spiel Flappy Ball" Anlage 1: Klassenkarte der Klasse SpielElement :»^lti^y::{:;^lt|^;:h;?|ig:a!::g^ [^S^?xS^^wwMSsW& ^^tn^iitrt%ii$iii81®^SIIi ^s^sWQiWW^fWiQSSK iiislßSjlSä^i?^e?äM?jiiiwSK® KälÄJlB%S$iÄii!HIÄiS8S CT^^s^spiSSISIiii&lKÄIISSS lnfl.eA-A-2018 Aufgabe l, Seite 4 von 4
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Aufgabe II Aufgabe II: Maulwurf in der Zeitungsredaktion? (Scheme) (50 BE) Schwerpunktthema: Datensicherheit in verteilten Systemen Der Chefredakteur Erwin Egon Kirsche vom Hamburger Zentralblatt ist verzweifelt. Schon wieder haben geheime Informationen zu einer Exklusivstory die Redaktion auf unbekanntem Wege verlassen und sind bei der Konkurrenz gelandet. Er stellt sich die Fragen: Gibt es einen Maulwurf in der Redaktion? Wird der Mailverkehr abgefangen? Erwin Egon Kirsche beschließt, dass der Mailverkehr sicherer werden soll. Aufsein Drängen hin beschließt die Unternehmensleitung, dass alle 200 Mitarbeiter des Hamburger Zentralblatts untereinander nur noch verschlüsselte E-Mails versenden dürfen. Dabei sollen sich jeweils zwei Mitglieder der Redaktion verschlüsselte E-Mails senden können, ohne dass die anderen Mitglieder der Redaktion sie ebenfalls lesen können. Da E-Mail-Verschlüsselung für das Hamburger Zentralblatt noch Neuland ist, recherchiert zunächst eine Gruppe von sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, welche Verfahren für das Blatt infrage kommen. Sie stellen fest, dass bei modernen Verfahren zwischen symmetrischer und asymmetrischer Verschlüsselung unterschieden wird. a) • Beschreiben Sie, was unter symmetrischen und asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren verstanden wird. • Stellen Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile dar. (8 BE) b) • Geben Sie eine Definition der grundlegenden Begriffe Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität an. • Beschreiben Sie, inwieweit symmetrische bzw. asymmetrische Verfahren diese drei grundlegenden Kriterien erfüllen. (6 BE) Noch ist sich die Gruppe nicht sicher, welches Verfahren am besten ftir den Einsatz in der Redaktion geeignet ist. Sie beschließt, jeweils ein symmetrisches und ein asymmetrisches Verfahren zu testen. Ein erstes Kriterium für die Eignung soll die Anzahl der Schlüssel sein, die erzeugt werden müssen. Die sechsköpfige Gruppe betrachtet sich erst einmal selbst. Die Redakteurin Elisabeth Dorn gibt zu bedenken, dass der Unterschied zwischen beiden Verfahren hinsichtlich der zu erzeugenden Schlüsselanzahl bei sechs Personen noch nicht entscheidend ist, dass das symmetrische Verfahren jedoch deutlich ungünstiger wäre, wenn es sämtliche Mitarbeiter der Zeitung benutzen. c) Beurteilen Sie die Aussage der Redakteurin. Stellen Sie dazu auch Berechnungen an. (5 BE) Ein mögliches asymmetrisches Verfahren ist das RSA-Verfahren. Bei diesem Verfahren kann ein Angreifer versuchen, den privaten Schlüssel aus dem öffentlichen zu ermitteln oder den Klartext mithilfe des öffentlichen Schlüssels und des Geheimtextes zu bestimmen. Die Formeln dafür sind bekannt und frei zugänglich. Trotzdem gilt das Verfahren als sicher. d) Stellen Sie dar, worauf in der Praxis die relativ hohe Sicherheit des RSA-Verfahrens beruht. (5 BE) lnf1.eA-A.2018 Aufgabe 11.1, Seite 1 von 2
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale Oberstufen Abitur 2018 Informatik auf erhöhtem Anforderungsniveau Aufgabe II Asymmetrische Verfahren verwenden Primzahlen. Ein einfacher Ansatz, um zu prüfen, ob eine Zahl eine Primzahl ist, ist der folgende: l (define (prim hilf zahl faktor) 2 (cond ((= zahl l) #false) 3 ((= zahl faktor) #true) 4 ((= (modulo zahl faktor) 0) ftfalse) 5 (eise (prim hilf zahl (+ faktor 6 7 (define (prim zahl) 8 (prim hilf zahl 2) ) e) • Erläutern Sie diesen Ansatz. • Entwickeln Sie einen Ansatz, der die Überprüfung einer Zahl hinsichtlich ihrer Primzahleigenschaft optimiert. Dazu können Sie Ihren Ansatz ausführlich beschreiben oder einen kommentierten Quelltext schreiben. (9 BE) Der Gruppe wird klar, dass die Entscheidung für ein geeignetes Verfahren nicht einfach sein wird. Deshalb werden drei Beispiele für unerwünschte Abläufe entwickelt, die durch das zu wählende Verschlüsselungsverfahren verhindert werden sollen. A Der Mitarbeiter Ingo Kurz schickt im Namen von Mitarbeiterin Melanie Treu eine Nachricht an den Chefredakteur. B Der Mitarbeiter Axel Haben scheint nicht immer im Sinne der Firma zu arbeiten. Mit Hilfe der IT-Abteilung kann sich die Redakteurin Elisabeth Dorn als Mitarbeiter Axel Haben ausgeben, um alle Kommunikationsvorgänge des Mitarbeiters zu überprüfen. C Ein Angriff auf die interne Webseite führt dazu, dass ein neuer öffentlicher Schlüssel in die Kontaktliste und den E-Mail-Verteiler eingefügt wird. Der Angreifer gibt sich als Mitarbeiter der Firma Daten Aber Sicher aus. Er soll angeblich für Sicherheitsfragen zuständig sein. f) • Ordnen Sie zu, welche der grundlegenden Kriterien Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität jeweils verletzt werden. • Arbeiten Sie heraus, welche möglichen Folgen sich jeweils für die Zeitung bzw. den einzelnen Mitarbeiter ergeben können. (9 BE) Die Zeit drängt. Die Gruppe wird von der Unternehmensleitung aufgefordert, eine Empfehlung für ein Verschlüsselungsverfahren für den Vorstand zu erstellen. Da sich die Gruppe nicht entscheiden kann, werden stattdessen Sie aufgefordert, eine fundierte Empfehlung abzugeben. g) • Entwerfen Sie ein geeignetes Verschlüsselungskonzept für die Redaktion. • Begründen Sie Ihre Entscheidung. Dabei können Sie auch Aspekte anführen, die Sie für berücksichtigenswert halten, die aber in den bisherigen Aufgabenteilen noch nicht angesprochen worden sind. (8 BE) lnf1.eA-A.2018 Aufgabe 11.1, Seite 2 von 2