Latw1-GK1-AWT-SCAN.2010

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Abitur-Aufgaben im Fach Latein im Jahr 2017 in Hamburg

Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.

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A
     »s.
Freie und Hansestadt Hamburg schuichiffre
Behörde für Schule und Berufsbildung
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                                   Schriftliche Abiturprüfung
                                      Schuljahr 2009/2010


                                     Grundkurs Latein
                             als weitergeführte Fremdsprache

                                      Freitag, 12.2.2010, 9.00 Uhr

                                  Unterlagen für die Prüfungsteilnehmer



Allgemeine Arbeitshinweise
e Tragen Sie bitte rechts oben auf diesem Blatt die Schulchiffre ein, die Sie im Stempel auf Ihrem
   Arbeitspapier finden.
• Tragen Sie rechts oben auf diesem Blatt und auf Ihren Arbeitspapieren Ihre Kurs-Nummer und
   Ihre Schülernummer ein, wie Sie sie auf Ihrem Namensschild finden.
• Verwenden Sie auf keinen Fall Ihren Namen und den Namen Ihrer Schule.
• Kennzeichnen Sie bitte Ihre Entwurfsblätter (Kladde) und Ihre Reinschrift,



Fachspezifische Arbeitshinweise
• Die Arbeitszeit beträgt 240 Minuten.
• Erlaubte Hilfsmittel: Zweisprachiges Wörterbuch.




Aufgabenauswahl
• Sie erhalten eine Aufgabe.
• Überprüfen Sie anhand der Seitenzahlen, ob Sie die Unterlagen vollständig erhalten haben.




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Freie und Hansestadt Hamburg Allgemeinbildende Gymnasien, Gesamtschulen,
Behörde für Schule und Berufsbildung Wirtschaftsgymnasien,
Abitur 2010 Technische Gymnasien
                        Grundkurs Latein weitergeführt



Aufgabe l: Antworten der Philosophie auf Fragen des Lebens

Thema: Der Philosoph im Alltag
Im Folgenden plädiert Seneca dafür, nicht äußere Siege zu erringen,
sondern den geistigen Sieg über sich selbst.




l Quid praecipuum' in rebus humanis est? Non praecipuum est classibus maria


2 complevisse nee erravisse in oceano ignota quaerentem, sed praecipuum est animo


3 omne vidisse et - qua maior nulla victoria est - vitia domuisse. Innumerabiles sunt,


4 qui populos et qui urbes habuerunt in potestate , paucissimi, qui se habuerunt in


5 potestate .


6 Quid est praecipuum ? Erigere animum supra minas et promissa fortünae, nihil


7 dignum putare, quod speres. Quid est praecipuum ? Posse laeto animo adversa


8 tolerare; quicquid acciderit, sie ferre, quasi tibi volueris accidere. Quid est


9 praecipuum1? Animus contra calamitates fortis et contumax , luxuriae non modo


10 adversus, sed infestus, nee avidus periculi; animus, qui sciat7 fortunam non


11 exspectare, sed facere8 fortunam et qui sciat intrepidus inconfususque adversus


12 utramque prodire nee illius tuiTiultu nee huius fulgore percussus.


13 Quid est praecipuum ? Non admittere in animo mala consilia; optare, quod sine


14 adversario optatur: bonam mentem. Quid praecipuum est? Supra fortuita Spiritus


15 tollere'', hominis meminisse , ut, si felix eris, scias hoc non diu futurum esse, si


16 infelix, scias hoc te solum esse, si putes .




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                                                       iW.^PJSf.äSSSS'SSS'-SKfWiSfii




Vokabelhilfen und Erkläruneen (Zahlung nach Hochzahlen)

     praecipuum, i n. das Vorzüglichste

     Übersetze statt qua maior nulla victoria est: nulla victoria est maior quam ea (victoria)

     potestas, potestatis f. Gewalt

     nihil dignum putare, quod speres nichts für so wertvoll halten, dass man es erhofft

     Lies: quasi (als ob) volueris tibi accidere

     contumax                                                                  unbeugsam

     scire + Infinitiv                                                          hier: sich verstehen (auf etwas)

8 facere                                                                        hier. gestalten

9 utramque (erg. fortunam)                                                     beide „Arten" (des Schicksals)

10 fortuita (Neutr.Pl.)                                                        Zufall, Zufälligkeiten

11 Spiritus tollere                                                             den Geist erheben über, über (etwas) stehen

12 Übersetze statt hominis meminisse: meminisse te hominem esse

13          solum                                     nur

14 siputes. . wenn du dich dafür hältst




Zum Übersetzungstext
                 Seneca,Naturales quaestiones, libertertius: praefatio 10, 2,12-14;
Quelle:
Änderungen:      Streichung von 11,2; 12: Klammerzusatz;
                  in Zeile 4 Ende ergänzt: habuemnt in potestate
                  in Zeile 9 Wiederaufnähme von fortunam nach facere
                 NatoaUumquaestionum UbriVffl, ed. A. Gercke, Leipzig 1907
Ausgabe:
Wortzahl:         166 Wörter




                   S-SEiS®;3^-^^.^^j"^^VS^^^^-^£K,^;-i^^^?ft^7>S^'»%^®fc                             ssiäsSäs'^ls'fisSS^ssS.'W^.&'i W-




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Aufgaben:


A: Übersetzung:

Geben Sie den Text in angemessenem Deutsch wieder!

B: Interpretationsaufgabe:

Bei der Aufgabe 3 besteht die Wahlmöglichkeit zwischen a und b. Für eine dieser beiden
müssen Sie sich entscheiden. Bearbeiten Sie bei einer Aufgabe beide Versionen, wird nur die
erste gewertet.




l.

Arbeiten Sie an drei Textstellen heraus, wie Seneca das "praecipuum" definiert. 8 P



2.

Benennen Sie das bedeutendste Werk Senecas sowie zwei weitere und ordnen Sie alle drei in
seine                Biographie                                 ein.           8      P



3. a) und b) stehen zur Wahl


a) Erklären Sie den Begriff "fortuna" in der stoischen Philosophie und belegen Sie Ihre
Aussagen                                 am            Text.                  8       P


alternativ:


b) Erklären Sie den Begriff "vitia" in der Philosophie Senecas und belegen Sie Ihre Aussagen
am                     Text.                               •           8          P




4.

Benennen Sie zwei Stilfiguren in den Zeilen 6-12 und erklären Sie, was Seneca damit zum
Ausdmck bringen will. __8 P


5.

Seneca und Ovid sind beide Schriftsteller der Kaiserzeit, haben aber mit den Kaisern, unter
deren Herrschaft sie lebten, ganz individuelle Erfahrungen gemacht.
Stellen Sie das Verhältnis Senecas zu Nero dar und vergleichen Sie es mit dem Verhältnis
Ovids zu Augustus. __12 P




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Aufgabe II: Erleben der Welt in poetischer Gestaltung

Thema: Abendländische Symbolfiguren in Ovids Metamorphosen und ihre
           Rezeption in Mittelalter und Neuzeit


 Die Nymphe Callisto gehört zu den Begleiterinnen der Göttin Diana. Diese sind verpflichtet,
jungfräulich - wie ihre Herrin - zu bleiben. Eines Tages macht Callisto, erschöpft von der
Jagd, Rast im Schatten eines Waldes. Sie legt sich ins Gras und bettet den Kopf auf ihren
 Köcher. Da entdeckt luppiter die schöne Nymphe undfasst sofort den Plan sie zu verführen.

l luppiter ut vidit fessam et custode vacantem ,

2 "hoc certe furtum coniunx mea nesciet", inquit,

3 "aut si resciverit, sunt, o sunt iurgia tanti2!"

4 Protinus induitur faciem cultumque Dianae

5 atque ait: "0 comitum , virgo, pars una mearum,

6 in quibus es venata iugis ?" De caespite virgo

7 se levat et "salve, numen , me iudice , dixit,

8 "audiat ipse licet , maius love !" Ridet et audit

9 et sibi praeferri se gaudet et oscula iungit.

10 lila quidem pugnat, sed quem'' superare puella,

11 quisve lovem poterat? Superum petit aethera victor

12 luppiter.



 Die Nymphe kehrt verstört zu Dianas Gefolge zurück und versucht das Geschehene vor der
jungfräulichen Göttin zu verbergen, doch sie ist schwanger. Neun Monate später kommt
 Diana mit ihren Begleiterinnen zu einem Bach im Wald. Die Göttin schaut sich dort um:

13 Ut loca laudavit , summas pede contigit undas ;

14 his quoque laudatis „procul est" ait „arbiter15 omnis;

1.5 nuda superfusis tingamus corpora lymphis !"

16 Parrhasis erubuit; cunctae velamina ponunt:

17 una moras quaerit; dubitanti vestis adempta est;

18 qua posita nudo patuit cum corpore crimen.

19 Attonitae manibusque uterum celare volenti

20 „i procul hinc", dixit , „nee sacros pollue fontes!"

21 Cynthia20 deque suo iussit secedere coetu.




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 Vokabelhilfen und Erläuterungen: (Zahlung nach Hochzahlen)

 l fessam et custode vacantem        (gemeint ist die Nymphe Callisto; ergänze: virginem)

     custode vacantem                = sine custode

 2 sunt, o sunt iurgia tanti         es ist mir den Zank/Streit wirklich wert (lat. Pl - dt. Sg.)

 3 cultus, us m.                     die Kleidung

 4 comes, comitis hier f.            Gefährtin, Begleiterin

                                     Stellen Sie um: „O virgo, pars una mearum comitum, ...

 5 iugum, i n.                       hier: Berg

 6 numen ... maius love              (maius: aufnumen bezogen)

 7 me iudice                         nach meinem Urteil

 8 audiat ipse licet                 mag er selbst (= Jupiter) es ruhig hören

 9 ridet                             (Subjekt dieses Satzes ist luppiter)

 10 praeferre                        jdn. vorziehen

     se sibi praeferri               (als Ad abhängig von gaudet)

 11 quem, quis                       Fragepronomina,

     -ve                             oder

 12 aethera superum                  die Gefilde der Götter

 13 ut ... laudavit                  (Diana ist Subjekt)

 14 summaeundae                      die Wasseroberfläche

 15 arbiter, arbitri m.              hier. Augenzeuge

 16 superfusis lymphis               mit Wassergüssen

 17 Parrhasis                        die Parrhasierin (= Callisto)

                                     (Parrhasia ist eine Landschaft in Arkadien)

 18 quaposita                        nach dem Ablegen des Gewandes

 19 uterus, i m.                     der Bauch

 20 dixit... Cynthia                 (Cynthia = Diana)




Quelle: Ovid, Metamorphosen 2, 422-430, 436-438a und 457-465 •
Ausgabe: P, Ovidii Nasonis Metamorphoses ed. William S. Anderson, 8. Aufl. Shittgart und
             Leipzig 1998.
Wortzahl: 144 Wörter




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Aufgaben:
A: Übersetzung:

Geben Sie den Text in angemessenem Deutsch wieder!

B: Interpretationsaufgabe:

Bei der Aufgabe 3 besteht die Wahlmöglichkeit zwischen a und b. Für eine dieser beiden müssen
Sie sich entscheiden. Bearbeiten Sie bei einer Aufgabe beide Versionen, wird nur die erste gewertet.


l.

Analysieren Sie das metrische Schema der Verse 18-20, indem Sie Längen und Kürzen
kennzeichnen und die betonten Silben mit einem Akzent versehen.

                                                                                                   8P


Tragen Sie die Lösung bitte hier ein:




18 qua posita nudo patuit cum corpore crimen.




19 Attonitae manibusque utemm celare volenti




20 „i procul hmc", dixit, „nee sacros pollue fontes!'


2.
Ab Vers 13 nähert sich die Geschichte ihrem Höhepunkt in den Versen 16-18. Beschreiben
Sie die syntaktische Struktur (den Satzbau) der Verse 16-18 und untersuchen Sie die
stilistische Gestaltung dieser Verse, indem Sie zwei verschiedene Stilfiguren benennen und
diese mit Zitaten aus dem lateinischen Text belegen. Erklären Sie, was die sprachliche
Gestaltung zum Ausdruck bringen kann.

16 Parrhasis erubuit; cunctae velamina ponunt:

17 una moras quaerit; dubitanti vestis adempta est;

18 qua posita nudo patuit cum corpore crimen.

                                                                                                   8P


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3.

a) und b) stehen zur Wahl

a) Vergleichen Sie Ovids Jupiter-Darstellung im Jbersetzungstext mit seiner Darstellung Jupiters in
der folgenden Szene, in der er sich Europa, der Tochter des Agenor, nähert. Belegen Sie Ihre
Ergebnisse mit Textstellen aus beiden Texten                                            12 P

       Non bene conveniunt nee in una sede            Herrscherwürde und Liebe vertragen sich nicht gut
                                 morantur             und verweilen auch nicht am selben Orte.
 3     maiestas et amor: (...)
       ille pater rectorque deum, (...)               Er, der Göttervater und Herrscher, (...)
       (...) qui nutu concutit orbem,                 der durch sein Nicken den Erdkreis erschüttert,
 6     induitur faciem tauri mixtusque iuvencis       nahm die Gestalt eines Jungstiers an, gesellte sich
       mugit et in teneris formosus obambulat         zur Herde der Rinder, mühte und schritt herrlich von
                                 herbis.              Wuchs durch sprießende Kräuter.
 9     Quippe color nivis est, quam nee               Blendend weiß ist seine Farbe, wie Schnee, den
                                 vestigia duri        weder ein Fußtritt nieder gestampft,
       calcavere pedis nee solvit aquaticus           noch der tauende Atem des Südwinds aufgelöst hat.
 12                              auster.
       Colla toris exstant, (.. .)                    Muskulös strotzt ihm der Hals; (.. .)klein zwar ist das
       (...) cornua vara quidem, sed quae             Gehörn, doch zierlicher, als von
 15                              contendere possis    Künstlerhänden geformt, durchsichtiger auch als
       facta manu, puraque magis perlucida                                      klarste Juwelen.
                                     gemma.
 18    Nullae in fronte minae, nee formidabile        Gar nicht droht die Stirn, noch erschreckt sein
                                 lumen:                                       strahlendes Auge:
       pacem vultus habet. Miratur Agenore            Friede beherrscht sein Gesicht. Es staunt die Tochter
 21                              nata,                                          Agenors,
       quod tam formosus, quod proelia nulla          dass er so herrlich erscheint, und nichts Feindseliges
                                 minetur;                                       vornimmt.
 24    Sed quamvis mitem metuit contingere            Aber wie sanft er auch tut, zunächst scheut sie die
                                 pnmo,                                           Berührung;
       mox adit et flores ad candida porrigit         bald aber traut sie sich, seinem schimmernden Maule
 27                              ora.                                           Blumen hin zu halten.
       Gaudet amans et, dum veniat sperata            Froh ist der liebende Gott, und zum Vorgeschmack
                                 voluptas,                                     höherer Wollust
 30    oscula dat manibus; vix iam, vix cetera        küsst er ihre Hände inbrünstig, kaum noch erträgt er
                                 differt;                                       einen weiteren Aufschub.
       et nunc adludit viridique exsultat in          Jetzt spielt er, und durchhüpft die grünenden
 33                            herba,                                           Kräuter,
       nunc latus in fulvis niveum deponit            jetzt streckt er seinen schneeweißen Leib auf
                                 harenis;                                       gelblichem Meersand aus.
 36    paulatimque metu dempto modo pectora            Weil ihre Furcht allmählich vergeht, hält er ihrer
                           praebet                    jungfräulichen Hand bald seine Brust
       virginea plaudenda manu, modo cornua           zum Klatschen hin, bald beugt er die Hörner für
 39                              sertis                                       frische
       inpedienda novis; ausa est quoque regia        Bekränzungen. Schon wagt es die erhabene
                                 virgo                                        Jungfrau,
       nescia, quem premeret, tergo considere         in Unkenntnis, wen sie da besteigt, sich auf den
                                 taun.                                Rücken des Stieres zu setzen.




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Behörde für Schule und Berufsbildung Wirtschaftsgymnasien,
Abitur 2010 Technische Gymnasien
           Grundkurs Latein weitergeführt




alternativ:


b) Vergleichen Sie Ovids Jupiter-Darstellung im Ubersetzungstext mit seiner Darstellung Apollons in
der folgenden Szene und belegen Sie Ihre Ergebnisse mit Textstellen aus beiden Texten.
                                                                                                      12 P

       „Nympha, precor, Penei, mane! Non            „Nymphe, ich bitte Dich, bleib! Kein Feind ist
                         insequor hostis;           es, der dich verfolgt,
 3     Nympha, mane! (...):                         o bleib, Tochter des Peneus.
       Amorestmihi causa sequendi!                  (...).Liebe ist mein Grund dich zu verfolgen!
 6     Me miserum! Ne prona cadas indignave         Weh mir! Ich sorge mich, dass du fällst.
                           laedi
 9     crura notent sentes et sim tibi causa        Es ritzen den Fuß dir, den zarten, schmählich die
                           doloris!                 Dornen, und ich bin schuld, dass Schmerzen du
       Aspera, qua properas, loca sunt:             leidest. Rau ist der Grund, den du betrittst.
 12                        moderatius,              Oh eile langsamer, flehe ich, hemme die hastige
       oro, curre fugamque inhibe, moderatius       Flucht. Und ich will
                           insequaripse.            langsamer folgen.
 15    Cui placeas, inquire tamen: Non incola       Frage doch einmal, wen du entzückst: Kein
                           montis,                  Bewohner der Berge
       non ego sum pastor, non hie armenta          bin ich, kein struppiger Hirte, der Herden von
 18                        gregesque                Rindern und Ziegen führt auf die Weide.
       horridus observo. Nescis, temeraria,         Du weißt nicht, vor wem so blindlings du fliehst,
                           nescis,                  und weil du es nicht weißt, fliehst du.
 21    quem fugias, ideoque fugis: Mihi             Mir dient die delphische Erde, (...).
                         Delphica tellus
       (...) servit;
 24    luppiter est genitor; per me, quod eritque   Jupiter hat mich gezeugt; was sein wird, was war
                           fuitque                  und was ist, das kündet mein Mund,
       estque, patet; per me concordant carmina     ich bin's, der die Saiten stimmt zu dem Liede.
 27                        nervis.

       Certa quidem nostra est, nostra tamen una    Zwar trifft sicher mein Pfeil, doch traf mich noch
                            sagitta                 sicherer der eine,
 30    certior, in vacuo quae vulnera pectore       er, der mir hier in der freien Brust die Wunde
                           t'ecit.                  geschlagen.
       Inventum medicina meum est, opiferque        Ich erfand die Arznei, es nennt mich den Helfer
 33                        per orbem                der Erdkreis rings,
       dicor, et herbarum subiecta potentia         mir steht zu Gebote die Kraft der heilenden
                           nobis.                   Kräuter.
 36    Ei mihi, quod nullis amor est sanabilis      Weh mir, dass von ihnen keines imstande, die
                           herbis                   Liebe zu heilen,
       nee prosunt domino, quae prosunt             dass ihrem Herrn nicht hilft die Kunst, die so
 39                      omnibus, artes!            vielen geholfen!"




Latw1-GK2-AWT                                                                                 Seite 6 von 7
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Freie und Hansestadt Hamburg Allgemeinbildende Gymnasien, Gesamtschulen,
   Behörde für Schule und Berufsbildung Wirtschaftsgymnasien,
   Abitur2010 Technische Gymnasien
                           Grundkurs Latein weitergeführt



   4.


   Ordnen Sie das Bild einer der von Ihnen gelesenen Metamorphosen zu und geben Sie ausgehend von
   der'hier dargestellten Szene den Inhalt wieder. ' . 8 P




   Wandmaleri aus Pompeji




   5.


   Ovid und Seneca sind beide Schriftsteller der Kaiserzeit, haben aber mit den Kaisern, unter deren
   Herrschaft sie lebten, ganz individuelle Erfahrungen gemacht.
   Stellen Sie das Verhältnis Ovids zu Augustus dar und
   vergleichen Sie es mit dem Verhältnis Senecas zu Nero. 12 P


Quelle:
Zu Aufgabe 3 a                                  Ovid, met. U, 846-875
Zu Aufgabe 3 b                                  Ovid, met. I, 504 ff.
Zu Aufgabe 4                                   Wandmalerei aus Pompeji

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   Latw1.GK2.AWT                                                                              Seite 7 von 7
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