Phi1-eA-A-SCAN.2017

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Abitur-Aufgaben im Fach Philosophie im Jahr 2017 in Hamburg

Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.

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A
     -3-
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Schule und Berufsbildung
                                                                        Kurs-Nr. / Name




                                    Schriftliche Abiturprüfung
                                       Schuljahr 2016/2017


                                              Philosophie
                                 auf erhöhtem Anforderungsniveau


                        an allgemeinbildenden gymnasialen Oberstufen

                                               Haupttermin
                                   Donnerstag, 27. April 2017,09:00 Uhr




                                     Unterlagen für die Prüflinge


Allgemeine Arbeitshinweise
• Schreiben Sie auf alle Prüfungsunteriagen Ihren Namen und zusätzlich auf dieses Deckblatt Ihre
    Kursnummer.
• Kennzeichnen Sie bitte Ihre Entwurfsblätter (Kladde) und Ihre Reinschrift.


Fachspezifische Arbeitshinweise1
• Die Arbeitszeit beträgt 300 Minuten.
• Eine Lese- und Auswahlzeit von 30 Minuten ist der Arbeitszeit vorgeschaltet. In dieser Zeit darf
   noch nicht mit der Bearbeitung der Aufgaben begonnen werden.
• Erlaubte Hilfsmittel: Ausgaben der im Folgenden mit •-• gekennzeichneten verbindlichen
   Referenztexte (ohne Schülerkommentare bzw. -notizen und Unterstreichungen), Rechtschreib-
   Wörterbuch, Fremdwörterlexikon

    *-• Wolfgang Welsch: Grenzgänge der Ästhetik, Reclam, Stuttgart 1996.
    •-' Peter Singer: Praktische Ethik, aus dem Englischen übersetzt v. Oscar Bischoff, Jean-
        Claude Wolf und Dietrich Klose, 2. revidierte Auflage, Reclam, Stuttgart 1994 (alternativ
        kann auch die 3. Auflage von 2013 verwendet werden).


Aufgabenauswahl
• Sie erhalten drei Aufgaben .(1, 2 und 3) zu unterschiedlichen Schwerpunkten.
• Überprüfen Sie anhand der Seitenzahlen, ob Sie alle Unterlagen vollständig erhalten haben.
• Wählen Sie eine Aufgabe aus und bearbeiten Sie diese.
• Vermerken Sie auf der Reinschrift, welche Aufgabe (1, 2 oder 3) Sie bearbeitet haben.


 Hinweise zu den Erleichterungen für neu zugewanderte Schülerinnen, Schüler und Prüflinge bei
 Sprachschwierigkeiten in der deutschen Sprache finden sich auf S. 2.

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Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende
Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale
Abitur2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau Oberstufen




Erleichterungen für neu Zugewanderte
Entsprechend der „Richtlinie über die Gewährung von Erleichterungen für neu zugewanderte
Schülerinnen, Schüler und Prüflinge bei Sprachschwierigkeiten in der deutschen Sprache" (MBlSchul
Nr. 08, 7. Oktober 2016, S. 60) werden für die betroffenen Prüflinge die folgenden Erleichterungen
gewährt:

• Die Bearbeitungszeit wird um 30 Minuten auf 330 Minuten erhöht.

• Ein nicht-elektronisches Wörterbuch Deutsch - Herkunftssprache / Herkunftssprache - Deutsch
    wird bereitgestellt.




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Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende
Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale
Abitur2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau Oberstufen
                              Aufgabe 1


Aufgabe 1

Schwerpunktthema: Was ist Schönheit?


Aufgabe:


Verfassen Sie ausgehend von vorliegendem Textauszug (MI) einen philosophischen Essay zur
sogenannten „Asthetisierung des Alltags", indem Sie

        den von Wolfgang Welsch vorgestellten Begriff „Asthetisierung des Alltags" darstellen,

        zwei selbst gewählte Beispiele der „Ästhetisierung des Alltags" in den von Welsch in MI
        genannten Lebensbereichen erläutern,

        zum Phänomen der „Asthetisierung des Alltags" unter Rückgriff auf eine weitere
        philosophieästhetische Position begründet Stellung nehmen.

                                                                  (Anforderungsbereich I-III, 100 %)



Material:

M1
Textauszug aus: Welsch, Wolfgang: Grenzgänge der Ästhetik, Reclam, Stuttgart 1996, S. 20 t'.




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Freie und Hansestadt Hamburg                                              allgemeinbildende
     Behörde für Schule und Berufsbildung                                            gymnasiale
     Abitur 2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau                         Oberstufen
                                          Aufgabe 1


      M1
     Textauszug aus Wolfgang Welsch: Grenzgänge der Ästhetik

      [...] Zusammengenommen ergibt sich




                                                                    Bedeutung dei
10 Virtualisierung. [...]


     Die Orthografie wurde den aktuell gültigen Regeln angepasst.




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Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende
Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale
Abitur2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau Oberstufen
                               Aufgabe 2


Aufgabe 2

Schwerpunktthema: Dürfen wir alles, was wir können?


Teilaufgaben


2.1 Fassen Sie die Position von Hans Jonas in eigenen Worten zusammen. (Anforderungsbereich I,
      30 %)

2.2 Vergleichen Sie Hans Jonas' Position mit einem deontologischen Ansatz und einem
      utilitaristischen Ansatz. (Anforderungsbereich II-III, 40 %)

2.3 Nehmen Sie begründet Stellung zu der Position von Jonas. (Anforderungsbereich III, 30 %)



Material:

M1
Auszüge aus: Jonas, Hans: Dem bösen Ende näher. Gespräche über das Verhältnis des Menschen zur
Natur, Frankfurt 1993, S. 71 ff., 74 ff„ 77 ff.




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Behörde für Schule und Berufsbildung                                                     gymnasiale
Abitur 2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau                                  Oberstufen
                                     Aufgabe 2


M1
Auszüge aus: Hans Jonas: Dem bösen Ende näher. Gespräche über das Verhältnis des
Menschen zur Natur

Der folgende Textauszug wurde einem Gespräch zwischen Reinhard Merkel und Hans
Jonas entnommen. Das Gespräch erschien unter dem Titel Mitleid allein begründet.
keine Ethik am 25,8.1989 in der Wochenzeitung Die Zeit.
Reinhard Merkel (* 1950) war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2015 Professor für
Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg.
Hans Jonas(*1903, fl993) war ein deutscher Philosoph, der durch sein im Jahr 1979
erschienenes Werk Das Prinzip Verantwortung internationale Bekanntheit erlangte.


MERKEL: Ich meine, wir




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Freie und Hansestadt Hamburg                                   allgemeinbildende
Behörde für Schule und Berufsbildung                                 gymnasiale
Abitur 2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau              Oberstufen
                                     Aufgabe 2




Grenzfälle.[...]


Die Orthografie wurde den aktuell gültigen Regeln angepasst.




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Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende
Behörde für Schule und Berufsbildung gymnasiale
Abitur2017 Philosophie auf erhöhtem Anförderungsniveau Oberstufen
                              Aufgabe 3


Aufgabe 3

Schwerpunktthema: Dürfen wir alles, was wir können?


Aufgabe


Führen Sie eine philosophische Problemreflexion zu den angegebenen Zitaten durch.

Diese Problemreflexion soll neben einer ausführlichen argumentativen Auseinandersetzung mit den
vorliegenden Zitaten enthalten:


        die Darstellung des Problems, um das es in den Zitaten geht,

        die angedeuteten Lösungsansätze für dieses Problem sowie

        eine Bezugnahme auf Inhalte des Unterrichts, die auch für die argumentative
        Auseinandersetzung mit den in den Zitaten zum Ausdruck gebrachten Auffassungen genutzt
        werden können.


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Material:

M1
Textauszug aus: Bentham, Jeremy: Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und Gesetzgebung
(2. Auflage 1828); zitiert in: Singer, Peter: Die Befreiung der Tiere, München 1982, S. 26 f. und in:
ders.: Praktische Ethik, 2. Auflage, S. 84; Praktische Ethik, 3. Auflage, S. 100/101.



M2
Textauszug aus: Frankena, William: „The Concept ofSocial Justice" (1962), in: Brandt, Richard (Hg.):
Social Justice, Englewood Cliffs 1962; zitiert nach: Singer, Peter: „Alle Tiere sind gleich", in: Krebs,
Angelika (Hg.): Naturethik. Grundtexte der gegenwärtigen tier- und ökoethischen Diskussion,
Frankfurt/M. 1997, S. 13-32, S. 26.




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     Behörde für Schule und Berufsbildung                                                      gymnasiale
     Abitur 2017 Philosophie auf erhöhtem Anforderungsniveau                                   Oberstufen
                                          Aufgabe 3


     M1
     Jeremy Bentham (englischer Philosoph, 1748-1832):

     Der Tag mag kommen, an dem der Rest der belebten Schöpfung jene Rechte erwerben
     wird, die ihm nur von der Hand der Tyrannei vorenthalten werden konnten. Die
     Franzosen haben bereits entdeckt, dass die Schwärze der Haut kein Grund ist, ein
     menschliches Wesen hilflos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Vielleicht wird
     eines Tages erkannt werden, dass die Anzahl der Beine, die Behaarung der Haut oder
     die Endung des Kreuzbeins ebenso wenig Gründe dafür sind, ein empfindendes Wesen
     diesem Schicksal zu überlassen. Was sonst sollte die unüberschreitbare Linie
     ausmachen? Ist es die Fähigkeit des Verstandes oder vielleicht die Fähigkeit der Rede?
     Ein voll ausgewachsenes Pferd aber oder ein Hund ist unvergleichlich verständiger
10   und mitteilsamer als ein einen Tag oder eine Woche alter Säugling oder sogar als ein
     Säugling von einem Monat. Doch selbst wenn es anders wäre, was würde das
     ausmachen? Die Frage ist nicht: Können sie verständig denken? Oder: Können sie
     sprechen? Sondern: Können sie leiden?




     M2
     William Frankena (US-amerikanischer Philosoph, 1908-1994):

     [...] alle Menschen [sollen]




5 dies nicht können.


     Die Orthografie wurde in beiden Texten den aktuell gültigen Regeln angepasst.




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