Abschaltung des Atomkraftwerks Neckarwestheim GKN II
wann wird das Umweltministerium den fehleranfälligen Reaktor abschalten, um die Bevölkerung vor gesundheitlichen Risiken zu schützen?
Viruserkrankungen sind für manche ein alljährliches meist harmloses Ereignis. Ein GAU in einem AKW vernichtet die Gesundheit aller Bürger*innen in einer ganzen Region.
Die Fakten sind bekannt. Wann reagiert der grüne Umweltminister Franz Untersteller darauf?
Anhang:
RISSE im AKW !
Wir fordern den Umweltminister von Baden-Württemberg - Franz Untersteller - auf, die am 22.9.2019 erteilte Genehmigung zum Weiterbetrieb von Block 2 des Atomkraftwerkes Neckarwestheim unverzüglich aufzuheben!
Das AKW weist schwerwiegende Mängel auf; der Weiterbetrieb ist nicht mehr zu verantworten! Siehe Fußnoten 1 +2)
KONKRET:
Im AKW Neckarwestheim Block II von EnBW sind hunderte Risse in Dampferzeugerrohren aufgetreten. Dieses AKW zwischen Stuttgart und Heilbronn ging 1989 an’s Netz und soll – nach dann 34 Betriebsjahren - als letztes deutsches AKW erst am 31.12.2022 abgeschaltet werden.
Als Folge einer jahrelangen fehlerhaften Betriebsweise sind die Heizrohre der Dampferzeuger, die das hochradioaktive Primärkreiswasser des Reaktorkreises führen, von Spannungsriss- und Lochfraß-Korrosion betroffen. Auch bei der letzten Jahresrevision im August 2019 wurden 209 Risse und 87 weitere Korrosionsschäden an den Dampferzeuger-Heizrohren festgestellt – im dritten Jahr in Folge, und es werden jedesmal mehr. Insgesamt sind bis jetzt rd. 400 Rohre betroffen. Hinzu kommen weitere Schäden an 1.100 Kondensator-Rohren, Undichtigkeiten an Vorwärmern, fehlerhafte Stellungsanzeigen an Sicherheitsventilen, Mängel an den Notstromdieseln u.a.m.
Der Betreiber EnBW gibt an, der „sichere Weiterbetrieb" sei "garantiert“. Aber selbst der TÜV schließt in seinem Prüfbericht v. 12.9.19 einen „wanddurchdringenden Riss“ nicht aus.
Dennoch hat das Umweltministerium von Baden-Württemberg den Weiterbetrieb dieser abgenutzten und überalterten Reaktor-Anlage Neckarwestheim genehmigt, s. Fußnote 3)
Sicherheit ist kein Lotteriespiel!
Reißt auch nur ein einziges Dampferzeuger-Heizrohr auf oder gar ab, ist ein schwerer Kühlmittel-Verlust-Störfall im Reaktor mit Freisetzung erheblicher Mengen Radioaktivität in die Umwelt nicht mehr aufzuhalten. Dieser kann bis zur Kernschmelze führen, wie sie sich u.a. bei den Atomkatastrophen 2011 in Fukushima sowie 1986 in Tschernobyl wie auch 1979 im TMI-Reaktor bei Harrisburg/USA ereignet hatte.
Die Folgen für die Bevölkerung im dichtbesiedelten Mittleren Neckarraum mit den Großstädten Stuttgart und Heilbronn sind unabsehbar – hier leben im Umkreis von 40 km um das AKW Neckarwestheim 2,5 Mio. Menschen.
Vielen Dank für Ihre/Eure Unterstützung!
Quellen:
1) Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann auf der Demonstration vor dem AKW Neckarwestheim anlässlich des 9. Jahrestages (11. März) des dreifachen Super-GAUs in Fukushima/Japan am 8.3. 2020
2) ’Reaktor Rostiges Rohr’, KONTEXT, 16.10.2019
3) Pressemitteilung Nr.208/2019 des Umweltministeriums Ba-Wü v. 2.9.2019.
Anfrage teilweise erfolgreich
-
Datum22. Juli 2020
-
21. August 2020
-
Ein:e Follower:in
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!