Sehr geehrtAntragsteller/in
das Übersenden der verkehrstechnischen Unterlagen der betroffenen Lichtsignalanlagen ist in diesem Fall nicht zielführend. Hierbei handelt es sich ausschließlich um technische Unterlagen, welche nur von fachkundigen und geschulten Personen interpretiert werden können. Aus diesem Grund können wir Ihrer Bitte nicht nachkommen. Sollten Sie dennoch die Einsicht wünschen, können Sie gerne ein Termin mit dem Tiefbauamt vereinbaren, um vor Ort die Unterlagen einzusehen.
Nichtsdestotrotz möchten wir zu den genannten Streckenabschnitten Stellung nehmen.
Von der Konrad-Adenauer-Brücke bis Luxemburger Str./ Niederkircher Str.:
Die Steuerungssoftware für die Lichtsignalanlagen wird in diesem Jahr überarbeitet. Höchste Priorität ist die Einrichtung einer effektiven Grünen Welle für die Hauptrichtung.
Moselufer:
Das Moselufer, vom Autobahnanschluss A602 bis zur B268, erstreckt sich über eine Länge von ca. 5,9 km. Insgesamt sind dort 14 Lichtsignalanlagen installiert. Die Programmierung von Lichtsignalanlagen bzw. Grünen Wellen unterliegt hierbei verschiedensten Einflüssen, die wir im Folgenden kurz darlegen möchten.
Für die Programmierung der Steuerungen von Lichtsignalanlagen findet folgende Prioritätenliste Beachtung:
1. Oberste Priorität hat die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer. Besonders empfindlich sind Fußgänger und Radfahrer, die sich als "schwache" Verkehrsteilnehmer im Straßenraum bewegen.
2. Danach folgt die Beschleunigung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Am 02.11.1993 wurde auf Basis eines Gutachtens zur Busbeschleunigung vom Stadtvorstand ein Grundsatzbeschluss gefasst, der zum Ziel hatte, den ÖPNV u.a. durch geeignete Maßnahmen an Lichtsignalanlagen zu fördern.
3. Es folgt die Leistungsfähigkeit. Unter Beachtung der o.g. Prioritäten wird jeder einzelne Kreuzungsbereich für sich optimiert.
4. Zuletzt erfolgt die Einbindung in eine "Grüne Welle".
Bei den festzeitgesteuerten Signalanlagen kann eine "Grüne Welle" ohne großen Aufwand eingerichtet werden. Da mit dieser Art der Steuerung Verkehrsbeeinflussungen nach 2.) und 3.) nicht möglich sind, sind Signalanlagen mit Festzeitsteuerung jedoch rückläufig. Bei den verkehrsabhängig gesteuerten Anlagen ist eine "Grüne Welle" in den Grundprogrammen hinterlegt. Voraussetzung ist allerdings, dass keine Eingriffe aus den Nebenrichtungen oder des ÖPNV die Steuerungsabläufe in den Grundprogrammen - und zwar über alle Signalanlagen des betrachteten Straßenzuges - verändern. Liegt eine Anforderung vor, wird diese nach Priorität, Leistungsfähigkeit und vordefinierten Zeitpunkt geschaltet. Hierdurch wird die Effektivität der "Grünen Welle" reduziert.
Zudem sind "Grüne Wellen" für den Kraftfahrzeugverkehr bei Entfernungen zwischen Lichtsignalanlagen nur bis zu 750 m, in besonders günstigen Fällen auch bis zu 1000 m, wirksam. Bei größeren Abständen lösen sich Fahrzeugpulks so weit auf, dass eine Koordinierung der Lichtsignalanlagen i.d.R. nicht mehr sinnvoll ist. D.h., dass allein auf Grund der Streckenlänge eine durchgängige Grüne Welle, selbst bei optimalen Verkehrsbedingungen, nicht geschaltet werden sollte. Zwischenstopps sind deshalb unabdingbar.
Das Einrichten von modernen Steuerungslogiken ist regelmäßig mit einem hohem finanziellen Aufwand verbunden, so dass Lichtsignalanlagen meistens nur nacheinander über einen längeren Zeitraum abgearbeitet werden können. Demzufolge entstehen in geschlossenen Streckenabschnitten, unter anderem auch auf dem Moselufer, unterschiedliche technische Voraussetzungen. Für eine "Grüne Welle" müssen jedoch gleiche Voraussetzungen vorliegen. So müssen noch die in festzeitlaufenden Knotenpunkte mit hohem baulichen Aufwand umgerüstet werden. Anschließend kann eine effektive Koordinierung, unter Berücksichtigung der zuvor genannten Aspekte, eingerichtet werden.
Wir hoffen, dass Ihre Anfrage hiermit beantwortet worden ist und verblieben
Mit freundlichen Grüssen