Auffrischimpfung nach Johnson & Johnson – Warum 6 Monate warten?
Die Begründung für die Bestimmung, die Auffrischimpfung nach der Impfung mit Johnson & Johnson erst nach frühestens sechs Monate erhalten zu können.
1. Aus welchem sachlichen Grund bestimmt das Gesundheitsministerium NRW gemeinsam mit der Gesundheitsministerkonferenz den zeitlichen Mindestabstand von sechs Monaten zwischen der Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson und der Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff?
2. Ist es möglich, diesen zeitlichen Mindestabstand auf zwei oder drei Monate zu verkürzen?
3. Sind die niedergelassenen Ärzte gezwungen, sich an die sechs Monate zu halten?
4. Welche unmittelbare Rechtsgrundlage wird außerhalb dieser Pressemitteilung den zeitlichen Mindestabstand bestimmen?
Laut Ihrer Pressemitteilung vom 17.08.2021 sollen unter anderem Personen, die eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson (J&J) erhalten haben, sechs Monate nach der Impfung eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff bei einem niedergelassenen Arzt erhalten können.
Hintergrund sei, dass sich die Gesundheitsministerkonferenz dafür ausgesprochen habe, bestimmten Personengruppen frühestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie Auffrischungsimpfungen anzubieten.
Für einen hinreichenden Schutz vor der Delta-Variante dürften aber insbesondere Personen, die in den letzten Monaten schon außerhalb der Priorisierung mit dem J&J-Impfstoff geimpft worden sind, ein hohes Interesse haben, eine mRNA-Auffrischungsimpfung noch in diesem Quartal zu erhalten.
In der Radio-Sendung „MDR Aktuell – Kekulés Corona-Kompass“ vom 1. Juli 2021 empfahl der Virologe Alexander Kekulé, J&J-Geimpften jetzt noch eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs „hinterher“ zu geben, da diese Kombination den Schutz deutlich verstärke und insbesondere besser vor der Delta-Variante schütze.
Mir sind daher sogar unmittelbar Fälle bekannt, in denen Personen, die bereits mit J&J geimpft waren, aus Sorge um ihren Impfschutz in einem Impfzentrum eine zusätzliche mRNA-Impfung erhalten haben, indem über ihren Impfstatus falsche Angaben gemacht haben und als bislang ungeimpft ausgegeben haben.
Zumindest in Einzelfällen waren also Personen, die sich vermeintlich wegen ihres Sommerurlaubs ihre Zweitimpfung nicht „abgeholt“ haben, in Wahrheit bereits einmal mit J&J geimpft und haben die vorgebliche mRNA-Erstimpfung für eine frühzeitige Auffrischimpfung genutzt.
Nach alledem möchte ich verstehen, warum J&J-Geimpfte nach ihrer Impfung nun sechs Monate warten sollen, bis sie eine Auffrischimpfung erhalten dürfen.
Dies gilt umso mehr, als das aktuell die Haltbarkeit vorrätig gelagerte mRNA-Impfstoffe zu verfallen droht.
Daher bitte ich Beantwortung der oben angegebenen Fragen.
Anfrage erfolgreich
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Datum18. August 2021
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21. September 2021
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