Ausfallsicherheit des analogen Alarmierungsnetzes für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Trier
Fragen an die Rettungsdienstbehörde in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg
In Folge der Überflutungen im Juli 2021 kam es zu mehreren Störungen im Zugangsnetz und bei der Netzstromversorgung der TETRA-Basisstationen des Digitalfunks der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.
In den rheinland-pfälzischen Landkreisen Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Ahrweiler und Bernkastel-Wittlich fielen mehrere Basisstationen in den "Fallback-Betrieb".
Hierbei kann die jeweilige Funkzelle zwar noch Verbindungen zwischen den dort aktuell angemeldeten Funkgeräten vermitteln.
Die Kommunikation mit anderen Basisstationen – etwa in anderen Teilen eines Landkreises – aber ist nicht mehr möglich.
Und auch weitere Hilfskräfte, die zur Unterstützung entsandt werden, können sich im betroffenen Gebiet nicht mehr übers Netz mit den dort schon tätigen Helfern verbinden.
Siehe dazu auch:
https://digitalfunk.rlp.de/de/archiv/detail/news/News/detail/unwetterkatastrophe-in-rheinland-pfalz-grosseinsatz-fuer-die-autorisierte-stelle-digitalfunk-bos/
Im Digitalfunknetz der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben verfügt jede Basisstation über eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), die einen Stromausfall für einige wenige Stunden überbrücken kann.
In der Praxis sind das an vielen Stellen USVs in Form von wiederaufladbaren Batterien, die das System bis zu vier oder sechs Stunden mit Strom versorgen können.
Jedes Bundesland legt für seinen Verantwortungsbereich fest, auf welche Art die Versorgung der Basisstationen bei langanhaltenden Stromausfällen sichergestellt wird und realisiert die Lösung im Rahmen seiner Verantwortlichkeit.
Konkret in Rheinland-Pfalz wird auf sogenannte mobile Netzersatzanlagen (mNEA) zurückgegriffen, von denen 14 beschafft und dezentral den lokalen Feuerwehren übergeben wurden, um sie bei Bedarf zum Standort einer betroffenen Basisstation zu bringen.
Lediglich die zentralen Digitalfunk-Vermittlungsstellen verfügen über eine lokale Netzersatzanlage, die Ausfälle bis zu 72 Stunden überbrücken kann.
Rheinland-Pfalz baut nun unter Projektleitung des Landesbetrieb Daten und Information (LDI) ein einheitliches, neues und autarkes digitales Alarmierungsnetz auf.
Dessen Wirkbetrieb ist für den Bereich der Leitstelle Trier im März 2022 geplant.
Für den Bereich der Leitstelle Koblenz ist der Wirkbetrieb im September 2022 geplant.
Bis dahin erfolgt in den Bereichen der Leitstellen Trier und Koblenz die Alarmierung des Rettungsdienstes weiterhin über das bestehende alte analoge 4 m BOS-Funknetz.
Meine Fragen bezogen auf das aktuell genutzte analoge Alarmierungsnetz für den Rettungsdienst:
1) Wie lange kann die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) den Betrieb der alten analogen Umsetzer zur Rettungsdienst-Alarmierung aufrecht erhalten ?
2) Welche Maßnahmen sind bei länger anhaltenden Stromausfällen vorgesehen ?
Z.B. die Verbringung von eigenen dezentral stationierten mobilen Netzersatzanlagen (mNEA) ?
3) Sind für den Betrieb der alten analogen Umsetzer zur Rettungsdienst-Alarmierung permanente Netzersatzanlagen vor Ort vorgesehen, die Ausfälle der Stromversorgung bis zu 72 Stunden überbrücken können ?
4) Sind angesichts der Erfahrungen aus den Überflutungen im Juli 2021 Ertüchtigungen der Notstromversorgungen der alten analogen Umsetzer zur Rettungsdienst-Alarmierung geplant ?
Vielen Dank.
Information nicht vorhanden
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Datum27. Oktober 2021
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30. November 2021
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