Sehr geehrte Frau Baum,
gerne beantworten wir Ihre Anfrage Nr. 261241 vom 18.10.2022 nach dem LTranspG RLP bezüglich des Einsatzes eines Beratungsbusses.
Während des Zeitraums vom 16.09.2021 bis 31.08.2022 wurde im Landkreis Ahrweiler ein Beratungsbus mit dem Projektnamen „Mobiler Beratungsbus: Zusammenstehen - Zusammenhalten“ eingesetzt. Nach einem festgelegten und jeweils veröffentlichten Fahrplan fuhr der Mobile Beratungsbus i.d.R. von montags bis freitags die von der Flut betroffenen Gemeinden und Stadtteile des Landkreises Ahrweiler an mit dem Ziel, alle von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen, insbesondere aber Kinder und Jugendliche und deren Familien darin zu unterstützen, das Erlebte zu verarbeiten und möglichst schnell in einen, wenn auch veränderten, Alltag zurückzufinden. Der genannte Personenkreis sollte bei Themen und Fragen des sozialen Alltags niedrigschwellig, kostenlos und vertraulich vor Ort begleitet und ermutigt werden, Beratungs- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Hierzu wurden auch notwendige Informationen bereitgehalten, sowie bei Bedarf kompetente Beratungs- und Hilfsangebote weitervermittelt. Zur Zielerreichung wurde der Beratungsbus deshalb auch rollierend von unterschiedlichen Akteuren und anerkannten Trägern der sozialen Arbeit im Kreis Ahrweiler besetzt. Hier engagierten sich insbesondere Lebensberatung Ahrweiler, Jobcenter Landkreis Ahrweiler, Jugendhilfe Verein Ahrweiler e. V., Agentur für Arbeit, DRK Fachklinik, DRK Kreisverband Ahrweiler, Haus der offenen Tür Sinzig, Caritas, MVZ Sinzig, Generationenbüro Adenau, Diakonisches Werk (Schuldner- und Insolvenz-Beratung), Hospiz-Verein, Barrierefrei Bauen und Wohnen, evangelische und katholische Seelsorger sowie polizeiliche Dienststellen (Präventionsberatung). Zusammenfassend handelte es sich bei dem Mobilen Beratungsbus um eine vernetzt arbeitende Anlauf-, Informations- und Beratungsstelle vor Ort, die mit qualifizierten und kompetenten Fachkräften bei der Klärung individueller Lebensfragen des sozialen Alltags beratend und unterstützend zur Seite stand.
Der Beratungsbus wurde ausschließlich für die vorgenannte Zielsetzung eingesetzt. Zudem wurde das Projekt vollständig vom Kooperationspartner „Plan International Deutschland e.V., Bramfelder Straße 70 - 74, 22305 Hamburg“, spendenfinanziert. Hierzu wurde im Vorfeld des Einsatzes eine Kooperationsvereinbarung getroffen, die auch das Berichtswesen und das Finanzcontrolling mit dem Lead Partner betraf.
Für den Beratungsbus sind keine Anschaffungskosten entstanden, da dieser inkl. Fahrer von einem Busunternehmen angemietet wurde. Ebenso wurde seitens der Kreisverwaltung Ahrweiler kein weiteres Personal für den Betrieb des Beratungsbusses eingesetzt. Vielmehr wurde eine Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin B.A. aus dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes des Landkreises Ahrweiler als Projektmanagerin für die gesamte Projektlaufzeit eingesetzt (Vollzeitstelle). Die entsprechenden Lohnkosten inkl. Arbeitgeberanteile wurden vom Lead Partner Plan International Deutschland e.V. als kalkulatorischer Kostenansatz vollumfänglich übernommen. Die im ASD für die Projektlaufzeit freigewordene Stelle ist nicht nachbesetzt worden. Die entsprechenden Aufgaben wurden wie auch die weiteren mit dem Betrieb des Beratungsbusses zusammenhängenden allgemein-administrativen Aufgaben (Abrechnungswesen, Finanzcontrolling mit dem Lead Partner) zusätzlich von Mitarbeitenden der Kreisverwaltung Ahrweiler übernommen.
Die von Ihnen gewünschten Informationen hinsichtlich sonstiger Kosten können als Sachaufwand zusammengefasst werden, die ebenfalls vollumfänglich vom Kooperationspartner übernommen wurden. Hauptbestandteil des Kostenblockes ist Gestellung des Buses. Weiterhin entstanden Aufwendungen für den Ausbau des Reisebusses (Einrichtung von 2 Büros für die individuelle Beratung und Wahrung des Datenschutzes und eine Spielecke). Dieser erfolgte durch ein Fachunternehmen, welches sämtliche (Corona-)Impfbusse in Rheinland-Pfalz gestaltet hat, damit auch alle möglichen Gefahrenquellen insbesondere für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen während der Nutzung nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden konnten. Weitere Sachaufwendungen im geringfügigen Umfang ergaben sich durch die Ausstattung des Beratungsbusses mit Literatur und Spielsachen.
Wir hoffen, damit Ihre Anfrage vollumfänglich beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Grüße!