20190902-aa-bericht-u-asyl-u-abschiebungsrelevante-lage-afg.pdf

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante Lage, Afghanistan, September 2019

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' , in geschwärzter Fassung nicht als V S e ingestun VS Nur föt den Dieustgeb• ,fOc.b Bcrlin. den 02.09.20 19 AUSWÄRTIGES AMT Gz: 508-S16.80/3 Af.G l3cricht iibcr· die :1syl- und :tbschiebungsrelevnntc Lage in der lsl:lmi.,-.chcn Rcpttblik Afgh:t n ist:m (St>nd: Juli 2019) Grundfälz/iche Aumerkungen: 1. Auftn,g: Das Au.'nwirrige Ami t:r.">ti!llt Lugel,erichlct in Erfiillung seiner Pjlicltt zur Rechts- um! Amtslti(fC gegenüber lkhi.irdf!n und Gerichlt:n dc:... ßumft.•.'f und der Länder (Ar/. 35 Abs. I CG. §§ J.f, 99 AlM. I YwCO). lns()wcil wird auf <lil! Ent.w:heidung des ßVer.fG vom J 4.05./996 (BVr:r.fCE 94. II 5) tu sidu!rtm Herlamjtssfaalf.m besonders hingewiesen. in (/er es heißt: .,Angesichts dr:r 1'atsac:lie. d(ISS die Vr!rfi}!>Stmg dr!m Gesetzgeber die Einschiitzung von Auslandssachverhalten miff!,ibt (. ..) . fäll! g,•rade <lt:tt Ausltmdsw:rtretungen eine Vertlnlw(lr- lung zu. die sie zu besonderer Sorglall bei der Abjassung ihrer tinschlligigä' Berü.:hte ver- pjlichtel, da dü:.n: sowohl für den Gesetzgeber wie fllr die Exekutive eine wesen/liehe Ent- s,·heidtmg:r:grundfage bilden." Da.)· Ausw(irJig<> Amt erstellt daher Lageberichte t)JJS.w:hli,'ßlit:h iu eige1u•r Vtm:mtu:orfung. 2. Funktion: Lageberichli! sollen vor allem d,em Bmulesamt jflr M}gr<ttion und f1üthtlinge untl dt•n y,.,.n,.<tltung.o;g,~richten ulo; Enlscheidun.t-:shi(fe in A~JI/verfahren. aber auclt de1t Juncn- bchörden del' Lauder bei ilm~t Entscheidung ii/.u:r di'e AIJ.,·chiebung rrusreisenfliduiger Pe,·so- mm diencm. Iu ihueu stetlt das Auswtirfige Amt tuyl- und ab.,·chiehungsrelevrmte Tutsadum und Ereignisse dor. Werltmgen und 1W:htli<:l1e S ch/ussjO!gerungen tlll.)' der tatsäc:hlidum lage hubt:n die zustiindi,r.en Behörden und Gerichte selbst vorzunehmen. 3. !Jr:.;;:iim.ende Auskünfte: Ober Lag<~berichfc hintmsgelumt/1: Anfragen wm Relt{inlen um/ (J,•richtt.m wird das Auswärtige Amt beantworten. soweit die Ar:fi·agen einen ktmkreüm tat- .\'ücltlic!wn Stu:ltverhalt zum Geg(mstand haben. Die Bcanrwortung w>u Fra~'(:ll, cllc bc:reiLy ;" der Fr(lgesrt!llung eine rechtliche Wertung ent!r(Jlfcn (z. B. .. /Jcst-ehtfür dttt Klüger da!; Risikc> einer politischen Ye,jolgung? ··;.fällt in die Zu.o;tändigkeü der Gerichte bzw. lnncnbt~htJrden, nicht aber de:i Au.~".värtigt·n Amt.\'. 4. Quelhm: Die Auslarulsw:rtrelungeu .vind angewie,.\·en. si.imtliche vor On zur Yerfiigung str:- henden EJ·kenntnissc au.tzuW<.>rt<.>n. Die.o: gi/1 in~·.bt.'.'i/)ndere für Erkemuni.sse lokaler ;11/enschcn- rechtsgruppen und vor Ort \."t.Wretcncr Nidttregi<·run~:,'"Sorganismionelt.. Weitere ErkennllliS• quelh·n . .ind Oppositionskreise. Reclltsanwtiltt. ß<JJSchajten westlicher P(Jrmerstoaten. imer- natitmtde Orga>:i.ttJJümen wie z. 8. UNHCR ocf.er IKRK. Regü:rungskri!lse sowie abgesdrobe- nc Pcrsom:n. Däriiber hinaus t<mst;/11 dns Auswtirtigc Amt rt:gelmiißig mit Vertretern "'011 Niclrtregicrungst)rgtml.tatiomm (NR.Os~ und dt.•m UNHCR ln}Ormatit)nen über die Lage in einzelnen H<•rkunjlsliimlt•ru aus. D(tdurc/r SO\ ••ie dw·ch Sters mögliche schr!filiche Stellung- nahmen erhttlten dlt! NROs und der UNHCR dl.c ft1ö~tlicllkt.~it. ihr!' Erkenatni.\·se zu c/en in den Lugeberichten d(lrgestdlten S<ttlwerlulftt.•n einz·ubringen. 5. Akttwlitiit: l_,ageberichte bcriick:lidlfigtNl die dem Auswlirfigcm Amt bek<mntcn TctJ.wchtm und T;re(r:nisse biJ· zu dem jeweils angegebenen Da/um der Erstelfung, sc>forn nicht anders angegeben. Oie AkJuatisi<mmg d<•r Lägebaiehre et:fOigt ilt regelmäßigen Zeiwbständc:n. Da- bei gehl das Auswärtige Amf auch fUnweisen aufc:,.:t/. ln den L(lgeberichtett emltaltenc inlwlt- Jicht Unrit:htigkeiltm nach. Bei einer grrll4t.•rtmd~u, pliit;.lit:h eintretenden ~ertindenwg der U tge cr:uc(/t das Au:'.wärlige Amt einem ad hoc-Bcricltt. Wc:·nn die.'; nit:ht mäg/it.:h isl, wcrdt,n die Empftinp,erirm<.•n und r;mp)Ongt!r <farmrf !Jinp,ewiest•n. dass der bettreffende LaKeberic/u
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in geschwärzter Fassung nicht als VS eingestuft 2. vs - J\ur tut den ·otensrgebr®t:b t r--- uiclu mehr der <Jktuellcm Lng(~ cntsprü:lu. Bei Anhollsptmkum fiir eine Veriindenmg der La~:,c. die dem EmP./(ingerhmen und Empj(ingern bckcmnt geworden :cind, .weh/ das Auswärtige Amt darüber hincwsjetier=eiJ fiir - rmch telefoni.)·clu.!- Auskünße z ur Verfü&>tmg . 6. Einslufimg: Lageberichte sind als ''Verschlu..sss"dtt· -l\'ur fiir den Dien.~o·tgelmmch'' einge- stuft. Nur dh~'r.>S rt!.\'frikfiwt Weitcrgahel't!rfltltr(m ~·feilt sicher, tlass tlie Berichlc ohnf! RriC'k- sichtnaltmc mif außenpolitisclte ]lttercssenjormuliert werden könneu. Die Schutzbcdfirftigkeil ist auch aus Griindeu des QU(~/Jenschutus rmd in Einze~{äUcm sogar im !Jttf.!rcsse der pe:rs6n· Iichen Sicherheil der A1iwrbeiterimum und M.iwrbeiter <les A usM•iirJigcn Amts geboum. Da.f Auswärtige Amt weist dorm!f hin, r/Q.•;s die Logeberichte nicht an Dritte, die .)'e/.bst weder ''er- jahrensbt:tciligt noch \'erfah,·ensbt:\'QI/miichtigt in ein(:m cmlu1ngigen Veifalm.-n sind, weiter- gegt:hcm werden tlibji::n. Die unbtt[ugte Weitergabe tficser Jnfärmatitmen d urch wrfbhrensbe- tmllmächtigte Rechtscmwä!tinnen mk·r RL'dlfstmwält(• südlt einen V,•rstt?ß gegen ht-n!/lichts Sumdt·srecht dar (§ 19 tler tmwtrltlichen ßerujsQrt/uuug) und kann emsprechcnd geahndet werden. Da.t Au.twt1rtigc Amt hat keine Einwc'inde gegen die Eiuskhtnahme in die.t-l!n Lage:- hericlrt bei Yerwallungsgerichlf!n durch Proussbcvo/Jmiiclttigll:. wenn die Bevollmächtigung ir~ einc~m ltmfi:nden Verfahren nachgewiesen ist. Aus Gründen der Praktik(1/)i/ilät bcfiirwonel das Aus wärtige Amt. dass dü.• Ei.nsichtnohm<' unobhöngig von örtliclu.•r und sachlicher Zu- ständigkeit des Verw(l/tungsget'ichl.)'. bei dem der/die r rows...·bew>llmiic:htigle im Einzelfall Einsicht nehmen möc/tle. möglich i.~t. 7. Besondere Jliuweise zum La;:ehericht der /$llllnischeu Republik Af...~lumistan: Dieser Bericht ersetzt den Lngebt:rkht aus dem ./(1/Jr 2018. Er beruht vorrangig ütif Erla:nnlni.-..w:n. die da:~ A IL\'Wfirt ige Amt im Rahmf!n sdm·r KonJalcte und Retherdu:n gewonnen ft(l(. Dabei ist =u beriicksichfigen. dass tlie Cewinnunp. korrekter Information in Ajghonisfon - inslxtsond(!l'l! or~rhttlb de:r HatfpiSt(Jdt Kobvl sowie der frovinzhauptstmir ;'!tfasar-e Slwrif. wo die /)un dtsrt!publik Dt.>Jtlschland mit einem GemJro/kQnsufat vertreten ist - mtch wie \/Qr außeror- dtM!ich schwierig isl. Seit dem Anschlc1g vom 31. iltfai 2017 i$1 die Funktionifiihigkeil der deutschen Botseitaft in Kabul massiv und (mhofumd einge.w:hrünkt. Der ßerü:ht kann daher keinen Auspruclt at~{ llickt~nlose JlolisliindigkeJt erhcdJtm. Al.)· Quellen ,,,.unten in\·he.w)ndere 4 genutzt: • Gespräche mit Reporter ohne Gren=en , Aumesty IFIIr?mational. UNHCR. Pro Asyl. Caritn.o;, Deutsch-Afglumisdtt Geself.scl•aft c. V.: • Auskiinße de.\· UNNCI?, t.ler UNAMA. d e.o; JKRK. der JOj\11_ JLO. der q{ghaitischen Regiemng . tler Unabhängigen ."f/P.Ilattisch<'n .~1enschenrechtskommission (A INRC). der VertreJungen der EU und ihrer J\1itgli<1dstaaten sowie anderer in Kabui ansii~·iger diplomatischer Yenrctungen. Au:rkiinjie der Deutschen Welthungerhilje, Mctdi,:a A/ghanistau. Ajglum Womeu 's Nem·ork und andentl' inlernationalttr und ajghtmi.tchttr NROs. Auskih:fw des UN-O<...'HA;Rt:gelmiißige Berichte des Briros tfes EU- Sonderbecmfiragten ßir Ajghtmislän. regc•lmiißige /.,(lgcbcrichte des VN- Genemlsekretiirs zu A/iflumisum. .Jahreslx!ricJu \'OIJ Amnesty lmcrnationat und Human Rigllls Wtttdl. &richte des European Asylum Support Office (EASO) z u Afghar~i.Han .~. Kur/~ ·w>n Ajghanisum: www.lm.org/DelJt:..~/C(JrtOgrtJl)bidmal!!nmfiltdaß:lumispdf. DtL~o· Auswiirtige Amt übc•rnimml keine Gewähr fi1r die Richtigkdt des Inhalts. Es isr beabsichtigt. den 8CJ'icltljtihrlich zu akmolisieren. tOAusw!irtigcs Am( 10J9- Ni~ht .wr VIO"rQITc,lllia;Jnmg I.H!~Iimm l - N2d1d ru c:k v~riloten
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in geschwärzter Fassung nicht als VS e ingestuft > VS Nur. rtiF deOlllienstgebo .ooch Inhaltsverzcicb nis Zusonlnlcnfhssung .............................................~.................................. ...................................... 5 J. A IIgemeine politische U ge ...........................~................................. ............. .......................... 6 II. J\syl rulevante Tatsachen ................................................................ ........................................ 7 I. Staatliche Repressionen ...................................................................................................... 7 1.1. Poli[ische Opposition .................................................................................................. 8 1.2. Versammltmgs~ und Vcre:inigungs{reihciL, Me.inungsfreiheit, Pressefreiheit ............. 8 1.3. M indertleiten .................................................................................... .......................... 10 1.4. Religionsfreiheit ............................................................................................. ........... II 1.5. Strafvctfolgungs-- oder Stmfzumcssun.gspr.lxis ......................................................... 12 1.6. Miliüir· tll\d Polizeidienst ................................ ................. .............. ........................... 13 1.7. H:uldfu ngen gegen Kinder ......................................................................................... 13 1.8. Geschlechtsspezifische Verfolgu ng .......................................................................... 15 1.9. Exilpolitische Akli\•it.:ilen .......................................................................................... l 9 2. Repressionen Ol.'iuc-r ...... ........................................................ ........................................... 19 2. I. Bcd«..lhungsbg~ für afghaniscl•e S i eh~l'hcitskdiftc. Amtsu'ägcr und l ok:~ l e ?\•1itarbeiter inten)atiO!laler Organisationen ...................................................................... 19 2.2. Bedrohungslage flir afg.hatl ische Zivilisten ............................................................... 20 3. Aus\veichmöglichkeiten ............................................................................... .................... 22 4 • 1v ' ·1'1 1 "' ttansc , Ite L age ...................... ........................................................................................ "__ II I. NleJlschetlrechtslage ..... ...................................................................................................... 23 l . ScJwtz der t.·tenschcnrcclnc in der Vcrf:LSS,mg ................................................................ 23 2. Folter ........................................................................................................................... ..... 25 3. Todcsstrafc ....................................................................................................................... 25 4, Sonstige men~henrcchi.Swid rigc Handlungen ................................................................. 26 5. L::tgc ::tusländ ischcr Flikhlling_c und afghanisc::J1er Binne.n11üchtlinge .............................. 27 IV. Rüc::.kkc.hrerliagen ............................................................................................................... 27 1. SituaLion für Rückkehre.rinne.n und Rtickke.lu-er ..................................... ............... ........... 27 1. 1. Grund\'cr.;orgunf,········ ........................ ~ .............. ........................................................ 28 1.2. Rückkehr und Reint.:..-grationspn)jekte im llerkunftsland .......................................... 28 1.3. 1\ole.diz.'inische Versorgung .................. ~ ............. .............................. ........................... 29 2 . ßeha1ldlung Vl)tl Rlickkehrem ................... ~ ........................................... ........................... 30 3. Einl'cisekontrollcn ..................................... ,,,,,,,,,,,,........................................................... 31 4. /\bschiebc\\•egc....................................................... .............................. ............................ 31 V. Sonstige trkeJlllttlisse über a sy l ~ UJld abschiebere<:htl ich relevame Vorg5nge ................... 32 I. Feststellung St~Jatsangchörigkci t ....................... ,............................................. ...... ,,,,,,,,,,, 32 if) t\ u :s-w lirliglo'$ .-\ml :!(t 1!1- N i c;h~ 1;t1r- Vcn.iff1:flllklu.mg l~s ti mn1t - NJic;he,l r-u c;k verboten
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in geschwärzter Fassung nicht als VS eingestuft ~ 1 ~ 4 = -:,,o':,.S!I"='ill'i~uoTI"tflii!TI-.:dl<t!llur öll.'ilie'*lllts>tt~!'"·eolbb1ir.anunt:t ·br- 2. E.chtheit und inhalllichc Richtigkeil afghanischer Dokumente ........................................ 33 3. Zustellung von Gcrich•stmcilcn ....................................................................................... 33 4. Ausreisekontrollen und Ausreiscwt:gc ............................................ ................................. 33 'D Ausw:inigcsAml 2019 - Nie-bi :tur Vtrö fT~nt l ich t•ng bt:5timml- Nsu;hdnu;ll. v~;rb(lll;ll
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in geschwärzter Fassung nicht als VS eingestuft N~Jr.-fiil" s: d eR P ien-st:;eb ~"a ut..-h--- Zu sammcnf:ls.o;uug Nach JahrzehtltCtl gcwö\ltsamer Konfli kle bctinc;lcl s ich Afghanistan in einer schwierigeil Auf- b:.loph<lse und einer weiterhin volatilen Sicherheiu:lage. Die staatlichen Struktut'ell s i11d !loch nichL voll arbeitsfähig. Tradierte Werte srel-.e11 häutig einer umf:1.ssenden ·Modcmisicn.mg der afghanischen Gesellschaft entgegen. Seit Ende 20 14 sind die arghanischen Sicherheirskräfte il ir die S icherheit im Land selbst ver- antwortlich. Auf dc.rn Weg zu eine1n voll f01ll<eions- und fiskalisch lcbcnsflihigcn Staö\t h:tl Atßltanist.an verstärk! e ige.ne Anstrengungen unternomme11, ist aber \VCiterhin auf umfangrei- che internationale Unte.rstiituulg angewiesen. Ztlkunf\sängstc und Uns icherheit hiosichLiich de.r wil'tschafrlichen und Sicherheitscntwickltmg des Land es sind in der ßc.völkc.rung weil ve,·bc'eitet. Die Sicherheitslage in Afghanis-mn weisl s tarke rcgion:tlc tJnlC.r.sthiedc:. aur. Pro- vinzen und Distl'iktcn mit aktiven Kamp0l3ndlungcn stehen andere gegenüber, in denen die Lage ttotz punkwcllc-r Sicherheitsvorfalle vcrgl~icJ)swcise slabil isL. Generell w ird in Afghanistan keine vom Sw.at organisierte-Gcw~lt ge.g en die eigene Bev()lke- cung_ ausgeübt. Oie Regjcnm.g ist sich im Gegenteil iih~rc ;·~r~~:;;~iiiii Bevölkerung bcwussc, • l i • • • • • • • • I Die humanit!i.l'e Lage bleibt schwierig. Die Versorg ung von hundcrtwusenden R.ückkehn: rn ~ vor allem aus den Nach barländern lron und P;;~ ki st ao . und dcl:' B inncnvenriebt!nen steiiLdas L.1 nd vor gr oße Herausford erungen. Hinzu ko:mmt d ie chro nische Unle-rve rsorgung: der ß e- völkenmg in Konfliktgcbieten. Oie Oürrck:tt:lStrophe in der &weiltn Jah resh~ilile 20 18 sowie <1nsc-hfießcnde ÜberHutungen haben d en human il5ren Oedarr weite-r erhö ht. Im Bereich der Mensch.c:nrechtc hal Afghanistan unle.r schwierigen Umständetl Fottschrine gcmachl iSLeine se:lbstbewuSSLC neue (iener.ltion von Afghaninne""'i:•::":•;•;d:~::~~~:=~ herangewachse-n. die sich kuhur-eH und so:ti~r l und d er Z Inzwischen 3) Au$~riirt ige5 A m i 2:0 19 - Ni<:hl ~u r Verijrre:nllic;ln mg b~ri m mt - Nac;h c.lruc:k. \ 't:rbole n
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in geschwärzter ~ Fassung nicht als LV~S~e~in~g~e==stu ~fto____ J ~- f> ~\~'S>-~N*••••rc·ff~üro~d~enn~Benic~•~·s~tg~c~tmJt~anunc~hr--- I. AHgenaeioe politische L:tgc Das politische G...""Schehen wird von der\ >lJlStehenden Pl'äsidentschaftswahlcn (geplant fUr 28. September 20 19) und iJ\lensivien:en Bemühungen um einen Friedcnspro~ dominictt. Die Nachwirkungen der Parl amcotsw~ hlcn im Oklobcl:' 20 l8, deren endgültigen Ergcb11issc cnn im rv1ai 2019 veröffentlicht wurden. sind weiterhin spürbar. Bc-.cüg.lich der Priisjdenl$chafls- wahlen wird ~lll ch die f rage des offiziellen Endes der Amt~:l'.eit von Staatspr.isident A!-:hraf Ghani d iskulicn . Lau I Vcri:l:>Sung endete die-Amt~:t.eit des Staatl)pr'Jsidenten am 22. Mai 20 19. Das Oberste Gerich I Afghani:mms hnt j•.:do<:h t:>estäligt, dass die A rnt.~t.i l de-s Staat~prJ.~ i den ­ lcn erst mit Amt.')antriu einer neuen RegierufiS endet. Ptäu.d enz ist die Vet1futgenulg der Amtszeit ' 'Oll E.x-StP Kai'Z.'Ü (2009. 2014). Wie be,reits bei den r•,ulilmentsw~hlen muss mit wahlbedingten gew~hs~mcn Vorfrillcn vor. \välwend und nach den Priisidcntschansw~•h lc n gcl:'cchnc• werden. Urheber sind einerseits rc- gierungsfcindliehe Krtif\c. andererseits ist ouch· im Konkurrcnzk:unpf ~m l.cr den p<.1liti:;.chcn Geg11ctn die Anwendung von Gewalt .n icht auszusc-h ließen. IJ1 den von den T:-tlib:m konlrol- lienen L~ndestei l cn wird die Bevölkerong voo ihrem WahJrechL nur m il Sd twicrigkeilen, unter Ums,:indcn g:•r nicht Gebr-o~uc-h mac-hen kiinncn. E.~ ist absehbar, d ass: Z~•h lr'e i che Wahl- zentren ;;aro W:•hlt:-tg nicht öffnen werden, ~um Te il wurden in diesen Gebieten keine Wähler O Au.swirlig(SAml !(1 19 - i'\ic;hl 7,ur Ve!riirten llichung h~ li •nrlll - :<hehdruek vtl'l>clltn
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in gesch wärzter Fassung nicht als VS eingestuft ? VS P\bl fiir dewrrfllnicCll'liS;tlg!!ied.brr•."·•lln~c;·fJ- Afghanistan steh t vor crlt~blich~n Enlwicklun8$herau$r()rderungcn. 1\ IIen voran isLda$ land durch ei11e aoha l u~·.r\d komplexe Sic-herheitslage gepr.Jgt. die Elemente terroristische-r Gewalt ebe.nso e-inschtie.ßt wieorganisie-rte Krimim'llität und lokale Srammeskontlikte. Oies haterheb- liche Auswilicuogen auf d ie l'erspektive e iner nachhaltigen, wirtschaftlichen Entwic '':~~;~:"~~~~ in der öffentlichen Verwaltung und die zunehmende Vc.t•'eehtlichun_g weiter B ve rbessern. die Ausg.1ngsbcdlngungCJt fiir eine positive Entwicklung. Auch wenn AfgharliSt.an weite rhin aur c.: incm de-r \IOI.crsten PWt:tc des UNDP Hum(trt Dcw:lopmcYII Index (20 18: 168 von 189) rangit:rt, habe-n sich mr viele A fgh~ n en die Lebensbedingungen in abso- luten Zah k n seit Endt: d erTaliban-Herr::;ch<Jfl d eutlie-h verb(.-ssert,. II. A~ylrtltvanrc T :.rs:.cbcn I. Staatliche Rcprc.'R'ioncn Die l..cbt."n$hedingungcn der jeweiligen Person h5ngcn h:iufig von der Stellung im önlich herrschenden Mac.htgefügc :>Qwie <.k~•n Vcril51tnis %.U d en jeweils d:.1r.111 beteiligten Gruppic- n.ulge•l. ab Ulld werden von der Stabil ität der örtliche-n Machtverhältnisse bceintlussl. Ob eine Pei'SOO bedro ht ist, kann laut UNIIC R demnach nur unter Bcrficksichtigung region:•lcl:' tmd lokaler Gegebe1theite n u lld unter E inbezie.hung sämtlicher individueller Aspc.kLc- des Eio~cl­ fulls wie Eth nie, Konfession, Geschledn, Fruüilienstand und llerkuntl beurteilt werden. Die staatlichen Sichel'lleitskräfte Afghan Nati.a nal Dejimse und Security Fo'rces (ANOSF) bestehen aus A:fShan National Army (ANA), Afghan Border Force (ABF), Afghan Border Police (ABP) . i~{glum N(llionaf Police (ANP) . ...fjghtm National Civil On/er Poltee (ANCOP). Afj:hon Local Police (ALP). /~tif.Jton Special &curity FOrcf!s (ASSF) und de-m National Diri!<:- forale qlSec:urity (NOS). Daneben cxisticn eine Vielzahl bewanJle te r Mili?.en. Diese werden in der Regel von loknlen Machthabe rn oder Warlortlt angefühtt. Zwischeu ihnen kQrnml es immer wieder :tot• K;impfcn um Einfluss. 1\-),_\ u swii n i gJ~:S Ami 2(1 1? - Nicht zur Vcröffcnllichung bt:stiromt- Nachdl'utk v-t•·IXlten
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in geschwärzter Fassung nicht als VS ein gestuft P.hn fü• den. :f}itl.tsrgcbi aucrr- Ocr NDS isl der afghanisehe lnlandsge.heimdiellSt, de r von del\ obe.n gena.uuen Siche•·heits· bc.:hördcn gdn:nnl i~t, aber sowohl nadlrichtendier\Sl liche als auch polizeiliche A\lfgabeo wahrnimmt. Gr ist daher auch befl1gt, Festnahmen durchzufUhren und betreibt e igene Gelang· r)isse. [!uhni;e und St.arnme$zugehörigkeit spielen eine wichtigere Rol le als ideofogi· sehe ASf)t:kte. l.,olitis.che Allianzen werde•' schnell gcs.chlosscn. gehen aber ebenso schnell wiede.r auseinaJlder. Oie RNE wird regelmäßig aus verschiedenen Lagern scharf kritisicn. Auc::h Mitglieder der Regierung kritisieten diese zum Teil öffentlich. ohne mit Sanktionen redwen zu mi.issen. Auf lokaler Ebene g~b es allerdings Berichte von Übergriffen bis. hin z.t•r Vcrh~ftong durch fokale Polizeieinheite n ll:tc.h Kr ilik an lnk:Jic n M:u:hlhuhcm. 1.2. Versammlung.s.- und Vereinig un gsrrei_h cit, Meinungsfreiheit, P n~~ cfrcih cit 1.:2.1. V(',rsot.mmlongs f rcihcit Die Vcn;.ummlnngsrreiheit ist in ArL 36 der Ve-rfassung festgesdlrie.ben ·u••d in Afgha.tistat'! grundsätzlich gewährleis~et. Es gibt regdmäßig - genehmigte w·ie spont<1Jle - Demonstl'<'ktio-- ncn, .,.. a. gege-n soziale Missstände, die schleC:htc SicherheilSlage oder auch fUr die Gcw5hr- leistung von Fraue11- und Minderhc.itcmechten. Beispielsweise wurde im Juni 20 19 eine De- monstration eine.s Zus~mmensch l usscs oppositioneller Präsidcntsch:tftskundid.atcn (Coum;il of Preside:nfi(l/ Candidates) gegen die Fortsetzung der Präsidentschaft Ghanis von der Regicrong, genehmigt. Trotz e-theblicher Anstrengungen ist die Rcgicnmg jedoc-h nicht immer in der f .:;.ge. d ie S i- cherheit der Teilnehmenden w gewährleisten. So bm es bei Versammlungen wiederfloh zu tödlichen Zwise-hcnfiillcn. O;ts Bcv·msslsein um dit.'StS Risiko spielt e.ine e-rhebliche Rolle bei der Entscheidung darOber. ob eine- Versammlung od er Demonstra[ion als Mine! de.r Mei· nongsäoßcrung gcwiihlt wird. Z u größeren Demonstrationen ka.n es zuletzt kaum . Oie Frage, wie eine siche-re Vcrnnsh)hung gewährleistet werden katln. prägte die Vo•·bereinmg der oben gcn:mnten OemonstrntjoJ) des Council of Prt.>sidemia/ Condidmes erheblich. Oümit wird die grundsätzlich gc.w·ährleistece Versammlungsfreiheit dc facto d~•rch die Angst vor Anschläge-n eingeschränkt 1.2.2 . Verein ig un g~~freih('j( Die alghanische Verfassung erkmbt in AJ1. 35 die Griindung von Vcrx:injgung.:n nach M:tßgn- be der gesetzlichen Bestimmungen. Gcm5ß cotspn:chcndem Gesetz von 2009 müS:->Cn sic.h politiS(:he Paneico heim Juslizministcriom (egi ~tric.ren. Oamr müssen sie nachweisen, da.<;s sie den Zielen und Wcrtco des l.slam und der Verfassung verpOichtet siJld, und ihre Otg.Misati.. ons1:>"1n1kturen und f.in an~en oftenle-gen. f erner dürfC-1\ afghanisehe Paneien und Org~n ismio· ne-n ni<:-ht von ausliindischer\ l.,aJ1eien oder aus.llindischcr Finanzierung abhängen. Oie G rün~ dung und Tätigkeit einer Partei auf ethnischer, geog.l'aphischer. spmchJieher und islamisch- n:chtli<:.her Basis (mazhübt.•.Jiqhi) ist 11icht zulässig. Ln den letzten J~luen wurden die Anfo(dc- nmgeJ) zur Registrierung erhöht: So muss eine J•artei mindestens I 0.000 't>.·t itgliedcr vorweisen. 8) At1.~w!t rTi@;f'S Am i 20 19- NidU zur Vtoriiffe.ll l l idml1 ~ b estiJUOll - N M IId ruck verboleil
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in ges chwärzter Fassung nicht als VS eingestuft -vs 9 Nttt fürdnr-Dierrstgebr.nrt~ und lokale ßürQs in 01iodesteos 20 Provinzen eröffnen. Militärische und paramilitärische Or- g:misalionen fA llen nichl unter die Verei11igungsfreiheit. t.2.3. Meinungs- und PrcsscJrc-ihcit Die afghanisehe Verfassung garantiert in An. 34Mein ungs-und Pressefreiheit. Die Freiheilen sind in einem Maß verwirklicht. das im regio:nalcn Vergleic.h grundsäedich positiv hervor- sticht. ln den vergM gencn Jahren hM die ~ fghan i schc Mcdienlandsch3tl unregelmäßige Entwicklun- gen erfahren. Während der Boomjahre 2007 bis 20 12 sind mehr Medie-n cntst:mdc-n als der ~ fghan ische Markt crhahcn k:.m .n. Laut An g~ben des Ministeriums für lniormalion und Kultur g:ibt es derteil 248 Radioshltionen. 116 TV-Stalionc.n und 72 Nachriehtenage•Hurerl in Alg ha- ni.sl.:m. Nur die größten St'nder und die: Kanäle lokaler Mäzene könneu detn wirtschanliehen Druck standhalten. Si..::herheitScrw·ägunge-o. ci ne ko nsen·ative Medienpolitik und re ligiöse. Porderungen sc.hränken die. Medienfre.iheil ein . .Zugleich übe-rnehme.f'l afghanisehe rvtedie.nver- treter zunehmend politische VerantwOrhmg und gehen hewusst R i~iken e in, um Mis.<>..;;tände an.zuprangem. Journalisten beklagen eine wachsende Kontrolle des Staates libcr die Berichterstattung. Zw~r stieg Afghanistall i11 der Rangliste der Pressefreiheit stetig bis auf Platz. 118 von ISO im J;thr 20 I S, musste 2019 aber drei Plätze einbüßen (Press Freedom Index der Organisation ..Rcpor- Neben inhaltlichc.n t;.inschränkung.e-n Sldlt die Sicherheitslage eine besondere I kraustbrde- rung d ar. Laut ••Reporcer ohne Gre.ro.en« znhh Afghanistan z·u den Staateil mit der höchsten Bedro hungslage fU r Joumalisten weltweiL Be-s ouderS geflthrlich sei die S ituation H.ir Jouma- listinnen, die neben der ßedro ltungslage :lUch gesellschall lkhM Anlbindungcll tuld Ausgrcn- ZUilgen, teilweise sogar. durch ihre famil iell. ausgesetzt seien. Laut Mitteilung des .4fgh(lti Journ(lfists $(1fi~ry Counttillef! hat d ie ...\n.zahl der Übergriffe ~uf ~·(cd icnsc h a flCn dc 20 18 (insg. 121 Fälle) gegenüber dem Vorjahr etwas nachgelassen (insg. l69 Fälle). Gleichzeitig \Yal' latrt Rcponer oh111e Grenzen die höchste Rate an Emlordungcn (17) seit 2001 zu bekl~gcn. Journalisten sind weiterhin Ziel von Angriffen durch mili1an1e Gmppen wic d~n T~l ihan oder dem sog. Islam ischen S l~ :u in der Provinz Khorasan ( JSKP). S<> wurden mn 30. Apri i 20 1S z.ehn Mcdicn:;.chaiiende gc.t()tel, von denen neun einem doppel- ten ßombenanschl:ig, in Kahul und ein BBC -Joumalist einem Angriff in Khost zum Opfer fie len. · Politik der ßin::;c.hränkung. d c:r Arbeit . der Arbeit ihrcl' Mitg lieder bis hin zu hungcn und Übergriffen aus konservativen und relig iösen Kreisen. Bc~o·o> - Internetseilen mil n:tch qfghanischern Vers tiindnis unmoralischetl oder pornogl'aphisehen ln· halten s ind gesperrt. Darunter fa llen unsäehlic::h pornographische Seiten ebenso wie Web- angebote fUr h(lmo-, bi-. inter- oder trunssex.uclle User \llld Kcrutcnl empon~ lc bis hiu zu Vec- kaufsseiterllllit A lkoholangebot
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in geschwärzter Fassung nicht als VS eingestuft ~ ===="----' 10 V'> -PO 1.3. Minderheiten Ocr Ant..::il d er Volk$grupp..:n im Vielvö lkerstaat Afg haniStan w ird in e twa wie folgt g ..."'Schiit7.t (zuverlässige Zahlen liegen hiert.u nicht vor): P::t.")Chluncn ca. 40 %, Tadschikoo c.a. 25 %, Hazarn <::a. J0 %, Usbeken ca. 6 % sowie zahlreiche k leinere edtnische Gruppeil (Aimak, Turkrneoen, Belutsche1l, Nutistani, Kuchi u.a.). Die afghanisehe Verfhssung schützt sämtliche ethnische Minderheiten. Neben den ofliziellcn Ul.ndcssprachcn D:ui und Paschtu wird in der Vc.Jfassung (Art 16) sechs weiteren Sprochcn ein offizieller Stan•s dort eingeräumt. wo die McllJ'heit der Bevölkerung (at•ch) d nc dieser anderen Sprochcn spricht Diese weiteren in der Ve-rfassung gcnon.nlc n Spmchcn s ind :Nurist:mj und P:tmiri. Usbekisch, Tw:kmcnisch ~ Belutschj.sch, .Pashai, Der Glc.ichheitsgrundsat7. aller ßürger Afgha.nis taJlS ist in der afg.haoischerl Verf.1..~sung recht~ lieh verankert (Art. 6, 22·). w i•·d aflerding.s in der gesellschaftlichen Praxis immer w ieder kon~ terka.ricrt. Soziale Disk•·im,ini· oncn im Alltag bes[e.lu fort Für die wälwend der Tal ilxm-Hcrrschaft besonders verfolgten Haz.ara bat sich d ie Lage grund~ s:itzlich vcrbcssc11. Uu c Zahl wird I~Uldcsweit ~ u f etwa drei Millionen g.::schät~ . H :tuJW> i ed~ lungsgebict der H:.1ur.• ist d!tS ~ntr:alc Hochla:nd in de r Region um Bamyan. lla:i',.arn beklei~ den inzwischen auch promincnLe. Stellen in der Regierung und im () ITC;r~ Li ic-h en Le-ben, s ind ~llcrdings in de r ö.lTcnllicheo Ve-rw.ältllJ.lg nach ·wie-vor unLe-rrepräseniiert. Sie gehö..-en • .ande-rs als die übrigen ethnischen Gm ppen Afghanistans, übe-rwiege-nd d er schiirischen Konif.ssion un. Das hat ~ur Folge., dass llaz;.lra. regelmäßig Opfer von Ans.ch1agen des ISKP wel'-den. Alll I S. August 20 18 verübre ei'' Scl bs.tmordattentä re~· einen Anschlag auf eine hauptsächlich von Schiiten geoutzte Bildungseinrichtung in Kabul. TSKP rcklam icr~c den Anschlag. bei dem ·18 Pe.J'SOileJl getötet und 67 weitere verletze wurdC1l, f\ir sic:h. Nur drei Tage .später kamen in der Pro\•inz P~.kt i a 39 (Vlcnsch eo bei ejncm Angriff auf eine- .sthiitischc M oSthce ums Leben, mindestens 80 weitere •Nurden vcrltLU; d ie TaL wird ebe-nfalls ISKP zugeschrieben. Die ca. 1,5 f>.·fillioncn Nomaden (Kut~c.hi), die mc:hrfleitlidt Pasc.lnunen s i•\d, leideil in beson~ dercm M~ßc- unter un,gekl:irten 8-odoo- und Wasserrechren. Dies schließt die illegale Land- nahme durch mäd ttige Personell ein - eiJ) mangels funktio nie!'e.nden Kmasterv.resens in Af· gb:miswo h~i ufig(.'S und ttl1e Volk~gruppen betre ne odes Pl'obJem. Die Kutschi s ind in beson-de· rem MHße von Spannungen mit dem Nac.h~rland Jlakistan betroffen. Die ztmehmcndcn Grcnzbcfesligungen und teihveisen Grenzschli.eßungen durch Pakistan entlang der Ourand- L.inie hindem Teile der Kutsehi damn. die gcwoh.ntcn Routen zu ihren Wcidegri.indcn l>cizu- behalle-Jl. Die.s hat erhebliche Auswirk"mgcn daraoC ob sie ihren l ebensunterhalL bestreiten kÖJll\eO. Oe lbcto kommt es immer \vieder z.t.• Diskrimiojenmgcn dieser Gmppc, da sie aufgrund ihres nomadischen Lebensstils ~il s Außenseiter gcllc2l. Nomaden \Verden öfter als a ndere Gruppen auf bloßen Verdacht hln e-iner Str.•fml bezic-htigt und verhaftet, sind aber o(l auc.h rasch wie- der auf freicn.l Fuß. Angehörige der Nomadenstämme sind auf_g.ru1)d bürokratischer H iüdet- niss-e dem Risiko de-r (lb.ktischen) Staatenlosig.keit ausgesetzt. Die Verfassung sieht in An. 14 \•Or, das.~ de•· Staat Maßnahmen zur Verbesscr.t.u\g der Lcbc:nsgrundlagcn von Nomaden er~ greift. Einzelne Kotschi sind a ls Parlamcntsabg<.:ordnctc,; oder dmch poli1ische und administr::I- Live i\mtc.r Teil der Führungselite Afghanis1-ans. A\ICh Staatspräsident Gh:tl'li wird der Be\•öl~ kerungsgruppe der Kutschi zugerechnet. Im ParkuncnL ist eine feste Anzahl an S iL:t..en für die Kutschi vorgesehen. allerdings bek lagten gc..-:tde-die K utschi erhebliche t Jr)regelmäßig.keiten \vährend der P:.ulament.sw..h fc.n. () All $ "iln ig('~ A ml 21)19 - Nid•f .,...,r Veri;frt.•n tlit:lw ng 1-.esfitnmf - N::.c:hdrud: l'etbMen
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