H-4-ST-u-gA-Nachlassen_L_geschwrzt.pdf
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „BG Abiturklausuren 2013-2019 SH“
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 Themenkorridor 4 Repräsentation von Arbeit und Beruf in Kulturprodukten Aufgabenart: Sachtext – untersuchend (gA) Evelyn Roll Lass doch mal! Fasten? Aber klar, schon seit selbstverständlich 5 Seite 1 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Text
Berufliches Gymnasium Seite 2 von 7 Zentralabitur Deutsch gA 2018 Sachtext untersuchend (gA) Text
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 Vorsätze wenigstens schon mal auf eine Liste zu schreiben. (Wörter: 798) Seite 3 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Text
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 Textvorlagen Evelyn Roll: Lass doch mal! Aus: Süddeutsche Zeitung, 4. März 2017. http://sz.de/1.3400757 (aufgerufen am 7. Februar 2018) Erlaubte Hilfsmittel: Rechtschreiblexikon Auswahl- und Lesezeit: 20 Minuten Arbeitszeit: 4 Zeitstunden Aufgabenstellung 1. Analysieren Sie, wie die Autorin ihre Position argumentativ entwickelt und sprachlich gestaltet. 2. „Wer sich zu hohe Ziele setzt, verliert jede Motivation, sobald er absehen kann, dass er es nicht erreichen kann.“ Nehmen Sie, auch vor dem Hintergrund Ihrer beruflichen Wahlmöglichkeiten, Stellung zu dieser These der Autorin. Seite 4 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Aufgabenstellung
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 Unterrichtliche Voraussetzungen In der 11. Jahrgangsstufe wurden der Aufbau und die Strukturen der Textanalyse und der Texterörterung/Stellungnahme eingeführt und geübt. In den folgenden Kurshalbjahren waren das Erschließen und das Erörtern pragmatischer Texte wiederholt Unterrichtsgegenstand. Im Rahmen der Kernbereiche „Wirklichkeit im Kontext von Sprache, Literatur und Medien“ und „Repräsentationen von Arbeit und Beruf“ waren journalistische Texte und Essays zur Medien- und Gesellschaftskritik Gegenstand der unterrichtlichen Auseinandersetzungen. Aufgabe 1: Analysieren Sie, wie die Autorin ihre Position argumentativ entwickelt und sprachlich gestaltet. Es wird erwartet, dass die Schülerinnen und Schüler entsprechend den formalen Regeln der Textwiedergabe den Text sinnvoll und angemessen zusammenfassend wiedergeben und die Struktur des Textes erfassen. Die Schülerinnen und Schüler erschließen, analysieren und beurteilen Gehalt, Kontext und Wirkungsabsicht pragmatischer Texte (Bildungsstandards 2.4.2). Die Aufgabe verlangt eine Auseinandersetzung mit Evelyn Rolls Text in Bezug auf die inhaltliche und sprachliche Gestaltung. Sie verwendet einen essayistischen Sprachstil, der gekennzeichnet ist durch die offene Form, motivierenden Einstieg, Wechsel aus informierenden, expressiven und ironischen Passagen, einen unterhaltsamen Stil mit Provokationen, eine bewusste Einseitigkeit in der Argumentation sowie die geistreichen Inhalte und den stilistischen Anspruch durch eine Vielzahl rhetorischer Figuren und Wortspiele bei gleichzeitig lockerem Stil. Von den Schülerinnen und Schülern wird in dieser Aufgabe insbesondere erwartet, dass sie das Zusammenspiel zwischen Inhalt und sprachlichen sowie stilistischen Mitteln erkennen und analysieren. Die Autorin setzt sich differenziert mit dem bei vielen alljährlich zur Fastenzeit wiederkehrenden hehren Anspruch auf Enthaltsamkeit und dem beständig darauffolgenden Scheitern auseinander. Dabei versucht sie immer wieder per Expertenmeinung zu ergründen, warum einige jährlich aufs Neue aufgeben und welche Gegenmaßnahmen helfen könnten. Vor dem Hintergrund eines mangelnden Durchhaltevermögens und der Seite 5 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Erwartungshorizont
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 chronischen Willenskrafterschöpfung rät die Autorin zu einer differenzierten, bewusst schuld- und dennoch selbstbewussten Auseinandersetzung mit den persönlichen Zielvorgaben. Hinsichtlich der Argumentationsstruktur der Autorin ist zu sagen, dass diese einen ironischen Einstieg nutzt, der Rezipienten dadurch lockt, dass diese sich sofort in ihren Worten wiedererkennen. Sie fühlen sich willkommen im Kreise derer, die an ihren eigenen Anforderungen scheitern und finden sich in den breit gefächerten, anschaulich und ausführlich dargelegten Beispielen wieder. Roll spricht die Fragen, die ein jeder sich in solch einer Situation häufig stellt, offen aus und findet zahlreiche, teilweise entschuldigende Antworten, welche sie in Form von Autoritätsargumenten durch die Theorien von Gehirn- und Verhaltensforschern präsentiert. Die zu untersuchende sprachliche Gestaltung des Textes zeichnet sich unter anderem besonders aus durch die Verwendung: - zahlreicher Ellipsen, Parenthesen und eines umgangssprachlichen Stils, welcher den alltäglichen Sprachgebrauch der Adressatengruppe imitiert und somit einladend wirkt. - einiger rhetorischer Fragen, die den Rezipienten in den Erkenntnisprozess der Autorin einbeziehen. - mehrerer Enumerationen, häufig als Trias und teilweise zur Klimax hin gesteigert, die das Thema anschaulich und vielschichtig beleuchten. - eines insgesamt zur Auflockerung dienenden ironischen Stils, häufig gestützt durch Hyperbeln. - von Vergleichen und Metaphern zur Verbesserung der Anschaulichkeit. - von Alliterationen und mit Parallelismen verbundenen Anaphern für die bessere Einprägsamkeit. Anforderungsbereiche I und II Seite 6 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Erwartungshorizont
Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch gA 2018 Aufgabe 2: „Wer sich zu hohe Ziele setzt, verliert jede Motivation, sobald er absehen kann, dass er es nicht erreichen kann.“ Nehmen Sie, auch vor dem Hintergrund Ihrer beruflichen Wahlmöglichkeiten, Stellung zu dieser These der Autorin. Die Schülerinnen und Schüler können sich mittels pragmatischer Texte mit den eigenen Welt- und Wertvorstellungen, auch in einer interkulturellen Perspektive, auseinandersetzen (Bildungsstandards 2.4.2). Bei Einhaltung einer abwägenden, differenzierenden Argumentationsstruktur sollte inhaltliche Freiheit zu gewähren sein. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Sichtweise nachvollziehbar und an eigenen Beispielen verdeutlichen und begründet abwägend argumentieren. Elementar ist aber das Betrachten der Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven sowie die Darlegung einer deutlichen, differenziert begründeten Meinung. Exemplarisch könnten sich die Schülerinnen und Schüler mit den zahlreichen Wahlmöglichkeiten in der heutigen Zeit auseinandersetzen und das umfassende berufliche Angebot in einer globalisierten Welt im Zusammenhang mit Herausforderungen und möglichen Gefahren des Scheiterns differenziert diskutieren. Junge Menschen könnten mit Hilfe der Autorin zu der Erkenntnis gelangen, durch genaues und realisierbares Ausmalen ihrer Zukunft mehr Elan für die anstehenden Entscheidungen zu gewinnen. Anforderungsbereiche II und III Bewertungskriterien für die Noten „gut“ und „ausreichend“ Die Note „gut“ verlangt – bei einzelnen Schwerpunkten – die differenzierte und komplette Erfüllung des Erwartungshorizonts, ohne jedoch auf die Vollständigkeit im Detail zu drängen. Die Thesen sollen differenziert dargelegt werden. Die Arbeit muss sprachlich, formal und stilistisch angemessen flüssig und klar im Aufbau sein. Für die Note „ausreichend“ genügt es, wenn die Textaussage im Wesentlichen treffend erarbeitet wurde. Der Aufbau muss erkennbar geordnet, der Stil verständlich und die sprachliche Gestaltung weitgehend fehlerfrei sein. Seite 7 von 7 Sachtext untersuchend (gA) Erwartungshorizont