026a-covid-19-aufklaerung-2020-12-09-002
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Briefverkehr mit BioNtech“
AUFKLÄRUNGSMERKBLATT Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA-Impfstoff – Stand: 09. Dezember 2020 (dieser Aufklärungsbogen wird laufend aktualisiert) Name der zu impfenden Person (bitte in Druckbuchstaben) Geburtsdatum Was ist COVID-19? Coronaviren sind seit Jahrzehnten bekannt. Seit dem Jahres- Für einen ausreichenden Impfschutz muss der Impfstoff zwei- wechsel 2019/2020 zirkuliert weltweit ein neuartiges Corona- mal im Abstand von 3 Wochen verabreicht werden. Dabei virus, das SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2), welches der Er- wird der Impfstoff in den Oberarmmuskel gespritzt. reger der Krankheit COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) ist. Zu den häufigen Krankheitszeichen von COVID-19 zählen tro- Wie wirksam ist die Impfung? ckener Husten, Fieber (über 38 °C), Atemnot sowie ein vorü- Der ausreichende Impfschutz beginnt 7 Tage nach der 2. Imp- bergehender Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes. fung. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind etwa 95 von 100 Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und Glieder- geimpften Personen vor einer Erkrankung geschützt. Wie schmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen werden beschrie- lange dieser Schutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt. Da ben. Seltener berichten Patienten über Magen-Darm- der Schutz nicht sofort nach der Impfung einsetzt und auch Beschwerden, Bindehautentzündung und Lymphknoten- nicht bei allen geimpften Personen vorhanden ist, ist es auch schwellungen. Folgeschäden am Nerven- oder Herz-Kreislauf- trotz Impfung notwendig, dass Sie sich und Ihre Umgebung system sowie langanhaltende Krankheitsverläufe sind mög- schützen, indem Sie die AHA + A + L-Regeln beachten. lich. Obwohl ein milder Verlauf der Krankheit häufig ist und die meisten Erkrankten vollständig genesen, sind schwere Wer profitiert besonders von der Impfung? Verläufe mit Lungenentzündung, die über ein Lungenversa- Der COVID-19-mRNA-Impfstoff ist für Personen ab 16 Jahre gen zum Tod führen können, gefürchtet. zugelassen, und mittelfristig ist das Ziel, allen Menschen über Neben dem Vermeiden einer Infektion durch Beachtung der 16 Jahren eine Impfung gegen COVID-19 anbieten zu können. AHA + A + L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, All- Da zu Beginn jedoch nicht ausreichend Impfstoff für die Ver- tagsmaske tragen, Corona-Warn-App herunterladen, regelmä- sorgung aller zur Verfügung steht, sollen vordringlich Per- ßig lüften) bietet die Impfung den bestmöglichen Schutz vor sonen geimpft werden, die entweder ein besonders hohes einer Erkrankung. Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf von COVID- 19 aufweisen (also z. B. ältere Personen), die aufgrund ihrer Um welchen Impfstoff handelt es sich? Berufstätigkeit ein besonders hohes Risiko haben, sich mit Der hier besprochene mRNA-COVID-19-Impfstoff ist ein gen- SARS-CoV-2 anzustecken oder die aufgrund ihrer Berufstätig- technisch hergestellter Impfstoff, der auf einer neuartigen keit Kontakt zu besonders durch COVID-19 gefährdeten Per- Technologie beruht. Weitere mRNA-Impfstoffe werden sonen haben. Dies ist die Einschätzung der STIKO (Ständige geprüft, sind aber derzeit noch nicht zugelassen. Impfkommission beim Robert Koch-Institut) unter Berück- mRNA (Boten-RNA oder messenger Ribonukleinsäure) ist die sichtigung des gemeinsam mit dem Deutschen Ethikrat und „Bauanleitung“ für jedes einzelne Eiweiß des Körpers und ist der Leopoldina erstellten Positionspapiers. nicht mit der menschlichen Erbinformation — der DNA — zu verwechseln. Im mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 ist eine Wer soll nicht geimpft werden? „Bauanleitung“ für einen einzigen Baustein des Virus (das Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren, für die der Impfstoff sogenannte Spikeprotein) enthalten. Dieses Spikeprotein ist aktuell nicht zugelassen ist, sollen nicht geimpft werden. Da für sich alleine harmlos. Der Impfstoff ist somit nicht infektiös. noch nicht ausreichende Erfahrungen vorliegen, ist die Imp- Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird nicht ins menschliche fung in der Schwangerschaft und Stillzeit derzeit nicht emp- Erbgut eingebaut, sondern im Körper nach einigen Tagen fohlen. abgebaut. Dann wird auch kein Viruseiweiß mehr hergestellt. Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber über 38,5°C leidet, Die nach der Impfung vom eigenen Körper (in Muskelzellen soll erst nach Genesung geimpft werden. Eine Erkältung oder an der Impfstelle und in bestimmten Abwehrzellen) gebil- gering erhöhte Temperatur (unter 38,5°C) ist jedoch kein deten Spikeproteine werden vom Immunsystem als Fremd- Grund, die Impfung zu verschieben. Bei einer Überempfind- eiweiße erkannt, dadurch werden spezifische Abwehrzellen lichkeit gegenüber einem Impfstoffbestandteil sollte nicht aktiviert: es werden Antikörper gegen das Virus sowie geimpft werden: bitte teilen Sie der Impfärztin/dem Impfarzt Abwehrzellen gebildet. So entsteht eine schützende Immun- vor der Impfung mit, wenn Sie Allergien haben. antwort. AUFKLÄRUNGSMERKKBLATT | Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA-Impfstoffen | Seite 1 von 2
Personen, bei denen in der Vergangenheit eine Infektion mit Es besteht die Möglichkeit, Nebenwirkungen auch selbst zu dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen wurde, müssen melden: https://nebenwirkungen.bund.de zunächst nicht geimpft werden, aber es spricht nichts gegen eine Impfung. In Ergänzung zu diesem Aufklärungsmerkblatt bietet Ihnen Wie verhalte ich mich vor und nach der Impfung? Ihre Impfärztin / Ihr Impfarzt ein Aufklärungsgespräch an. Wenn Sie nach einer früheren Impfung oder anderen Spritze ohnmächtig geworden sind oder zu Sofortallergien neigen, teilen Sie dies bitte der Impfärztin / dem Impfarzt vor der Imp- fung mit. Dann kann sie / er Sie nach der Impfung gegebenen- Anmerkungen: falls länger beobachten. Zu anderen Impfungen soll ein Abstand von mindestens 14 Tagen eingehalten werden. Nach der Impfung müssen Sie sich nicht besonders schonen. Bei Schmerzen oder Fieber nach der Impfung (s. „Welche Impfreaktionen können nach der Impfung auftreten?“) kön- Unterschrift Impfärztin/Impfarzt nen schmerzlindernde / fiebersenkende Medikamente (z. B. Paracetamol) eingenommen werden. Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt kann Sie hierzu beraten. Unterschrift der zu impfenden Person Welche Impfreaktionen können nach der Impfung (bzw. der / des gesetzlichen Vertreterin / Vertreters) auftreten? Nach der Impfung mit dem mRNA-Impfstoff kann es als Aus- Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt eine Befragung zur Ver- druck der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff träglichkeit der Impfstoffe zum Schutz gegen das neue zu Lokal- und Allgemeinreaktionen kommen. Diese Reakti- Coronavirus (SARS-CoV-2) mittels Smartphone-App SafeVac onen treten meist innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung 2.0 durch. Die Befragung ist freiwillig. auf und halten selten länger als 1 bis 2 Tage an. Sehr häufig werden bei den Geimpften in der bisher mehrmo- natigen Beobachtungszeit Schmerzen an der Einstichstelle (bis zu 83 % der Geimpften), Abgeschlagenheit (bis zu 59 %), Kopfschmerzen (bis zu 52 %), Muskelschmerzen (bis zu 37 %), Frösteln (bis zu 35 %), Gelenkschmerzen (bis zu 22 %), Fieber (bis zu 16 %) und Durchfall (bis zu 11 %) berichtet. Erbrechen tritt häufig auf (bis zu 2 %), Lymphknotenschwellungen gele- Weitere Informationen zu COVID-19 und zur COVID-19- gentlich (weniger als 1 %). Impfung finden Sie unter Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen etwas sel- https://www.zusammengegencorona.de/informieren/infor- tener als bei jüngeren Personen zu beobachten. Die Impfreak- mationen-zum-impfen/ tionen sind zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten https://www.bzga.de/ etwas häufiger nach der zweiten Impfung auf. www.rki.de/covid-19-impfen Sind Impfkomplikationen möglich? https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/coronavirus/ Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impf- coronavirus-inhalt.html reaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die den Gesund- heitszustand der geimpften Person deutlich belasten. In den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Zulassung Ausgabe 1 Version 001 (Stand 09. Dezember 2020) wurden nach Gabe des hier besprochenen mRNA-Impfstoffes keine Komplikationen wie zum Beispiel schwerwiegende Dieser Aufklärungsbogen wurde vom Deutschen Grünen Kreuz e. V., Autoimmunreaktionen oder schwerwiegende neurologische Marburg, in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut, Berlin, erstellt und ist urheberrechtlich geschützt. Er darf ausschließlich im Komplikationen im ursächlichen Zusammenhang mit der Imp- Rahmen seiner Zwecke für eine nicht-kommerzielle Nutzung ver- fung berichtet. Grundsätzlich können aber – wie bei allen vielfältigt und weitergegeben werden. Jegliche Bearbeitung oder Impfstoffen – in sehr seltenen Fällen eine Überempfindlich- Veränderung ist unzulässig. keitsreaktion (allergische Sofortreaktion bis hin zum Schock) oder andere Komplikationen nicht ausgeschlossen werden. Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die oben genannten schnell vorübergehenden Lokal- und Allge- meinreaktionen überschreiten, steht Ihnen Ihre Hausärztin/ in Kooperation mit Ihr Hausarzt selbstverständlich zur Beratung zur Verfügung. Bei schweren Beeinträchtigungen begeben Sie sich bitte um- gehend in ärztliche Behandlung. AUFKLÄRUNGSMERKBLATT | Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA-Impfstoffen | Seite 2 von 2