226a-ema-combined-h-5735-de-003

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Briefverkehr mit BioNtech

/ 119
PDF herunterladen
ANHANG I

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS




                      1
1

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle
Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind
aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von
Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8.


1.    BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion
COVID-19-mRNA-Impfstoff (Nukleosid-modifiziert)


2.    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Dies ist eine Mehrdosendurchstechflasche, deren Inhalt vor der Verwendung verdünnt werden muss.

Eine Durchstechflasche (0,45 ml) enthält nach dem Verdünnen 6 Dosen von je 0,3 ml, siehe
Abschnitte 4.2 und 6.6.

Eine Dosis (0,3 ml) enthält 30 Mikrogramm Tozinameran, ein COVID-19-mRNA-Impfstoff
(eingebettet in Lipid-Nanopartikel).

Tozinameran ist eine einzelsträngige, 5'-gekappte Boten-RNA (mRNA), die unter Verwendung einer
zellfreien in-vitro-Transkription aus den entsprechenden DNA-Vorlagen hergestellt wird und das
virale Spike (S)-Protein von SARS-CoV-2 kodiert.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.


3.    DARREICHUNGSFORM

Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion (steriles Konzentrat)
Der Impfstoff ist eine weiße bis grauweiße, gefrorene Dispersion (pH: 6,9 - 7,9).


4.    KLINISCHE ANGABEN

4.1   Anwendungsgebiete

Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion wird zur
aktiven Immunisierung von Personen ab 12 Jahren zur Vorbeugung von COVID-19 durch das SARS-
CoV-2-Virus angewendet.

Die Anwendung des Impfstoffs sollte in Übereinstimmung mit den offiziellen Empfehlungen erfolgen.

4.2   Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Primäre Impfserie

Personen ab 12 Jahren
Comirnaty wird nach Verdünnung intramuskulär in einer primären Impfserie von 2 Dosen (je 0,3 ml)
verabreicht. Es wird empfohlen, die zweite Dosis 3 Wochen nach der ersten Dosis zu verabreichen
(siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).



                                                  2
2

Stark immungeschwächte Personen ab 12 Jahren
Eine dritte Dosis kann mindestens 28 Tage nach der zweiten Dosis an Personen mit starker
Immunschwäche intramuskulär verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Auffrischungsdosis

Auffrischungsdosis bei Personen ab 12 Jahren
Eine Auffrischungsdosis von Comirnaty kann mindestens 6 Monate nach der zweiten Dosis bei
Personen ab 12 Jahren intramuskulär verabreicht werden. Die Entscheidung, wann und bei wem eine
Auffrischungsdosis Comirnaty verabreicht werden soll, sollte auf der Grundlage der verfügbaren
Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs getroffen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Austauschbarkeit

Die Austauschbarkeit von Comirnaty mit COVID-19-Impfstoffen anderer Hersteller zur
Vervollständigung der primären Impfserie oder der Auffrischungsdosis ist nicht erwiesen. Personen,
die 1 Dosis Comirnaty erhalten haben, sollten Comirnaty für die zweite Dosis zum Abschluss der
primären Impfserie erhalten sowie für alle weiteren Dosen. Die Dosen von Comirnaty
30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion nach Verdünnung und
Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Injektionsdispersion werden als austauschbar angesehen.

Kinder und Jugendliche

Für Kinder von 5 bis 11 Jahren (d. h. 5 bis unter 12 Jahren) steht eine pädiatrische Formulierung zur
Verfügung. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
Comirnaty 10 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion.

Ältere Personen

Bei älteren Personen ab 65 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Art der Anwendung

Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Konzentrat zur Herstellung einer Injektionsdispersion sollte nach
dem Verdünnen intramuskulär verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.6).

Nach dem Verdünnen enthalten die Durchstechflaschen von Comirnaty 6 Dosen von je 0,3 ml des
Impfstoffs. Um 6 Dosen aus einer einzelnen Durchstechflasche zu entnehmen, sollten Spritzen
und/oder Nadeln mit geringem Totvolumen verwendet werden. Die Kombination aus Spritze und
Nadel mit geringem Totvolumen sollte ein Totvolumen von nicht mehr als 35 Mikrolitern haben.
Wenn Standardspritzen und -nadeln verwendet werden, reicht das Volumen möglicherweise nicht aus,
um eine sechste Dosis aus einer einzelnen Durchstechflasche zu entnehmen.

Unabhängig vom Typ der Spritze und Nadel:
•    Jede Dosis muss 0,3 ml des Impfstoffs enthalten.
•    Wenn die in der Durchstechflasche verbleibende Impfstoffmenge nicht für eine volle Dosis von
     0,3 ml ausreicht, entsorgen Sie die Durchstechflasche mit dem überschüssigen Volumen.
•    Überschüssiger Impfstoff von mehreren Durchstechflaschen darf nicht zusammengeführt
     werden.

Die bevorzugte Stelle ist der Deltamuskel des Oberarms.

Injizieren Sie den Impfstoff nicht intravaskulär, subkutan oder intradermal.

Der Impfstoff sollte nicht mit anderen Impfstoffen oder Arzneimitteln in derselben Spritze gemischt
werden.


                                                   3
3

Für Vorsichtsmaßnahmen vor der Verabreichung des Impfstoffs siehe Abschnitt 4.4.

Hinweise zum Auftauen, zur Handhabung und Beseitigung des Impfstoffs siehe Abschnitt 6.6.

4.3   Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.

4.4   Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Rückverfolgbarkeit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des
Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert
werden.

Allgemeine Empfehlungen

Überempfindlichkeit und Anaphylaxie
Es wurden Fälle von Anaphylaxie berichtet. Für den Fall einer anaphylaktischen Reaktion nach der
Verabreichung des Impfstoffs sollte immer eine angemessene medizinische Versorgung und
Überwachung bereitstehen.

Nach der Impfung wird eine engmaschige Beobachtung von mindestens 15 Minuten empfohlen. Keine
weitere Dosis des Impfstoffs sollte an Personen verabreicht werden, bei denen eine Anaphylaxie nach
einer früheren Dosis von Comirnaty aufgetreten ist.

Myokarditis und Perikarditis
Nach der Impfung mit Comirnaty besteht ein erhöhtes Risiko für Myokarditis und Perikarditis. Diese
Erkrankungen können sich innerhalb weniger Tage nach der Impfung entwickeln und traten
hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen auf. Sie wurden häufiger nach der zweiten Impfung und
häufiger bei jüngeren Männern beobachtet (siehe Abschnitt 4.8). Die verfügbaren Daten deuten darauf
hin, dass sich der Verlauf der Myokarditis und Perikarditis nach der Impfung nicht von einer
Myokarditis oder Perikarditis im Allgemeinen unterscheidet.

Angehörige der Heilberufe sollten auf Anzeichen und Symptome einer Myokarditis oder Perikarditis
achten. Die Geimpften (einschließlich Eltern und Betreuer) sollten angewiesen werden, sofort einen
Arzt aufzusuchen, wenn sich bei ihnen Symptome zeigen, die auf eine Myokarditis oder Perikarditis
hinweisen, wie (akute und anhaltende) Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen nach
der Impfung.

Angehörige der Gesundheitsberufe sollten Leitlinien und/oder Spezialisten für die Diagnose und
Behandlung dieser Erkrankung konsultieren.

Das Risiko von Myokarditis nach der dritten Dosis von Comirnaty ist noch nicht bekannt.

Angstbedingte-Reaktionen
Angstbedingte Reaktionen, einschließlich vasovagale Reaktionen (Synkope), Hyperventilation oder
stressbedingte Reaktionen (z. B. Schwindelgefühl, Herzklopfen, Anstieg der Herzfrequenz,
Blutdruckveränderungen, Parästhesie, Hypoästhesie und Schwitzen) können im Zusammenhang mit
dem Impfvorgang selbst auftreten. Stressbedingte Reaktionen sind vorübergehend und klingen von
selbst wieder ab. Die Betroffenen sollten darauf hingewiesen werden, die Symptome dem Impfarzt
mitzuteilen, damit dieser sie beurteilen kann. Es ist wichtig, dass Vorkehrungen getroffen werden, um
Verletzungen durch Ohnmachtsanfälle zu vermeiden.

Gleichzeitige Erkrankung

                                                 4
4

Die Impfung sollte bei Personen mit akuter, schwerer, fieberhafter Erkrankung oder akuter Infektion
verschoben werden. Das Vorliegen einer geringfügigen Infektion und/oder leichtem Fieber sollte die
Impfung nicht verzögern.

Thrombozytopenie und Gerinnungsstörungen
Wie bei anderen intramuskulären Injektionen sollte der Impfstoff bei Personen, die eine
Antikoagulationstherapie erhalten, oder bei Personen mit Thrombozytopenie oder einer
Gerinnungsstörung (wie Hämophilie) mit Vorsicht verabreicht werden, da bei diesen Personen nach
einer intramuskulären Verabreichung Blutungen oder Blutergüsse auftreten können.

Immungeschwächte Personen
Die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs wurde bei immungeschwächten Personen,
einschließlich Personen unter einer Therapie mit Immunsuppressiva, nicht bewertet. Die Wirksamkeit
von Comirnaty könnte bei immungeschwächten Personen geringer sein.

Die Empfehlung, bei stark immungeschwächten Personen eine dritte Dosis in Betracht zu ziehen,
basiert auf begrenzten serologischen Nachweisen aus einer Fallserie in der Literatur zur klinischen
Behandlung von Patienten mit iatrogener Immunsuppression nach Transplantation solider Organe
(siehe Abschnitt 4.2).

Dauer des Impfschutzes
Die Dauer der Schutzwirkung des Impfstoffs ist nicht bekannt, da sie noch in laufenden klinischen
Studien ermittelt wird.

Einschränkungen der Wirksamkeit des Impfstoffs
Wie bei jedem Impfstoff schützt die Impfung mit Comirnaty möglicherweise nicht jeden Geimpften.
Personen sind möglicherweise erst 7 Tage nach ihrer zweiten Impfdosis vollständig geschützt.

Sonstige Bestandteile

Dieser Impfstoff enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro Dosis, d. h. es ist
nahezu „kaliumfrei“.

Dieser Impfstoff enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h. es ist nahezu
„natriumfrei“.

4.5   Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

Die gleichzeitige Verabreichung von Comirnaty mit anderen Impfstoffen wurde nicht untersucht.

4.6   Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine große Menge von Beobachtungsdaten von schwangeren Frauen, die während des zweiten und
dritten Trimenons mit Comirnaty geimpft wurden, hat keine Zunahme unerwünschter
Schwangerschaftsausgänge gezeigt. Zwar liegen derzeit nur wenige Daten zum
Schwangerschaftsausgang nach einer Impfung im ersten Trimenon vor, jedoch wurde kein erhöhtes
Risiko für eine Fehlgeburt beobachtet. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder
indirekte schädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung,
Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Comirnaty kann während der
Schwangerschaft verwendet werden.




                                                  5
5

Stillzeit

Es sind keine Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Säugling zu erwarten, da die systemische
Exposition der stillenden Frau gegenüber Comirnaty vernachlässigbar ist. Beobachtungsdaten von
Frauen, die nach der Impfung gestillt haben, haben kein Risiko für unerwünschte Wirkungen bei
gestillten Neugeborenen/Säuglingen gezeigt. Comirnaty kann während der Stillzeit angewendet
werden.

Fertilität

Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche
Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
       Maschinen

Comirnaty hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Einige der in Abschnitt 4.8 genannten Effekte können jedoch
vorübergehend die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
beeinträchtigen.

4.8    Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die Sicherheit von Comirnaty wurde bei Teilnehmern ab 12 Jahren in 2 klinischen Studien untersucht,
in denen 23.205 Teilnehmer (bestehend aus 22.074 Teilnehmern ab 16 Jahren und 1.131 Jugendlichen
im Alter von 12 bis 15 Jahren) mindestens eine Dosis von Comirnaty erhalten haben.

Das allgemeine Sicherheitsprofil von Comirnaty bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren war
ähnlich wie bei Teilnehmern ab 16 Jahren.

Zusätzlich erhielten 306 Teilnehmer der Phase 3 im Alter von 18 bis 55 Jahren eine
Auffrischungsdosis von Comirnaty etwa 6 Monate nach der zweiten Dosis in dem nicht
placebokontrollierten Teil der Studie 2, in dem die Auffrischungsdosis verabreicht wurde. Das
allgemeine Sicherheitsprofil für die Auffrischungsdosis war ähnlich wie das nach 2 Dosen.

In Studie 4, einer placebokontrollierten Auffrischungsstudie, wurden 5.081 Teilnehmer ab 16 Jahren
aus Studie 2 rekrutiert, die mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis eine Auffrischungsdosis
von Comirnaty erhielten. Es wurden keine neuen Nebenwirkungen von Comirnaty festgestellt.

Teilnehmer ab 16 Jahren – nach 2 Dosen
In Studie 2 erhielten insgesamt 22.026 Teilnehmer ab 16 Jahren mindestens 1 Dosis Comirnaty und
insgesamt 22.021 Teilnehmer ab 16 Jahren erhielten Placebo (darunter 138 und 145 Jugendliche im
Alter von 16 und 17 Jahren in der Impfstoff- bzw. Placebogruppe). Insgesamt 20.519 Teilnehmer ab
16 Jahren erhielten 2 Dosen Comirnaty.

Zum Zeitpunkt der Analyse von Studie 2 mit einem Datenstichtag zum 13. März 2021 für den
placebokontrollierten verblindeten Nachbeobachtungszeitraum bis zum Entblindungsdatum der
Teilnehmer wurden insgesamt 25.651 (58,2 %) Teilnehmer (13.031 Comirnaty und 12.620 Placebo)
ab 16 Jahren nach der zweiten Dosis ≥ 4 Monate nachbeobachtet. Darunter waren insgesamt 15.111
(7.704 Comirnaty und 7.407 Placebo) Teilnehmer im Alter von 16 bis 55 Jahren und insgesamt 10.540
(5.327 Comirnaty und 5.213 Placebo) Teilnehmer ab 56 Jahren.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Teilnehmern ab 16 Jahren, die 2 Dosen erhielten, waren
Schmerzen an der Injektionsstelle (> 80 %), Ermüdung (> 60 %), Kopfschmerzen (> 50 %), Myalgie
(> 40 %), Schüttelfrost (> 30 %), Arthralgie (> 20) %), Fieber und Schwellung an der Injektionsstelle

                                                  6
6

(> 10 %), die normalerweise von leichter oder mäßiger Intensität waren und innerhalb weniger Tage
nach der Impfung abklangen. Eine etwas geringere Häufigkeit von Reaktogenitätsereignissen war mit
einem höheren Alter verbunden.

Das Sicherheitsprofil bei 545 Teilnehmern ab 16 Jahren, die Comirnaty erhielten und zu
Studienbeginn seropositiv für SARS-CoV-2 waren, war ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung.

Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren – nach 2 Dosen
In einer Analyse der langfristigen Sicherheitsnachbeobachtung in Studie 2 waren 2.260 Jugendliche
(1.131 Comirnaty und 1.129 Placebo) 12 bis 15 Jahre alt. Davon wurden 1.559 Jugendliche (786
Comirnaty und 773 Placebo) nach der zweiten Comirnaty-Dosis für ≥ 4 Monate lang beobachtet. Die
Sicherheitsbewertung in Studie 2 wird fortgeführt.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren, die 2 Dosen
erhielten, waren Schmerzen an der Injektionsstelle (> 90 %), Ermüdung und Kopfschmerzen (> 70 %),
Myalgie und Schüttelfrost (> 40 %), Arthralgie und Fieber (> 20 %).

Teilnehmer ab 16 Jahren – nach Auffrischungsdosis
Eine Untergruppe von 306 Erwachsenen im Alter von 18 bis 55 Jahren aus der Phase 2/3 der Studie 2,
die den ursprünglichen Comirnaty-Zyklus mit zwei Dosen abgeschlossen hatten, erhielt eine
Auffrischungsdosis von Comirnaty etwa 6 Monate (Bereich von 4,8 bis 8,0 Monaten) nach Erhalt der
zweiten Dosis.

Die häufigsten Nebenwirkungen bei den Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren waren Schmerzen
an der Injektionsstelle (> 80 %), Ermüdung (> 60 %), Kopfschmerzen (> 40 %), Myalgie (> 30 %),
Schüttelfrost und Arthralgie (> 20 %).

In Studie 4, einer placebokontrollierten Auffrischungsstudie, erhielten Teilnehmer ab 16 Jahren, die
aus Studie 2 rekrutiert wurden, mindestens 6 Monate nach der zweiten Comirnaty-Dosis eine
Auffrischungsdosis von Comirnaty (5.081 Teilnehmer) oder Placebo (5.044 Teilnehmer). Insgesamt
hatten die Teilnehmer, die eine Auffrischungsdosis erhielten, eine mediane Nachbeobachtungszeit von
2,5 Monaten nach der Auffrischungsdosis bis zum Stichtag (5. Oktober 2021).

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen aus klinischen Studien und Erfahrungen nach der
Zulassung bei Personen ab 12 Jahren

Nebenwirkungen, die während klinischer Studien beobachtet wurden, sind unten entsprechend
folgender Häufigkeitskategorien aufgeführt:

Sehr häufig (≥ 1/10),
Häufig (≥ 1/100, < 1/10),
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100),
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000),
Sehr selten (< 1/10.000),
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).




                                                 7
7

Tabelle 1: Nebenwirkungen von Comirnaty aus klinischen Studien und Erfahrungen nach der
                Zulassung bei Personen ab 12 Jahren
 Systemorgan- sehr häufig          häufig        Gelegentlich      Selten     Sehr selten       Nicht
      klasse          (≥ 1/10)    (≥ 1/100,       (≥ 1/1.000,   (≥ 1/10.000, (< 1/10.000)    bekannt
                                   < 1/10)         < 1/100)      < 1/1.000)                 (Häufigkeit
                                                                                            auf Grund-
                                                                                              lage der
                                                                                           verfügbaren
                                                                                            Daten nicht
                                                                                           abschätzbar)
Erkrankungen                                  Lymphadeno-
des Blutes und                                pathiea
des
Lymphsystems
Erkrankungen                                  Überempfindlich-                             Anaphylaxie
des                                           keitsreaktionen
Immunsystems                                  (z. B. Ausschlag,
                                              Pruritis,
                                              Urtikariab,
                                              Angioödemb)
Stoffwechsel-                                 verminderter
und                                           Appetit
Ernährungs-
störungen
Psychiatrische                                Schlaflosigkeit
Erkrankungen
Erkrankungen       Kopf-                      Lethargie         akute                      Parästhesied,
des                schmerzen                                    periphere                  Hypoästhesied
Nervensystems                                                   Fazialis-
                                                                paresec
Herz-                                                                        Myokarditisd;
erkrankungen                                                                 Perikarditisd
Erkrankungen                d
                   Diarrhö       Übelkeit;
des Gastro-                      Erbrechend
intestinaltrakts
Erkankungen                                   Hyperhidrosis;                               Erythema
der Haut und                                  nächtliche                                   multiformed
des Unterhaut-                                Schweißausbrüche
gewebes
Skelettmuskula Arthralgie;                    Schmerzen in den
tur-, Bindege-     Myalgie                    Extremitätene
webs- und
Knochen-
erkrankungen
Allgemeine         Schmerzen     Rötung an Asthenie;                                       Ausgedehnte
Erkrankungen       an der        der          Unwohlsein;                                  Schwellung
und                Injektions-   Injektions- Jucken an der                                 der geimpften
Beschwerden        stelle;       stelle       Injektionsstelle                             Gliedmaßed;
am Verab-          Ermüdung;                                                               Anschwellen
reichungsort       Schüttel-                                                               des Gesichtsg
                   frost;
                   Fieberf;
                   Schwellung
                   an der



                                                8
8

Systemorgan-      sehr häufig       häufig        Gelegentlich          Selten       Sehr selten           Nicht
    klasse          (≥ 1/10)       (≥ 1/100,       (≥ 1/1.000,       (≥ 1/10.000,    (< 1/10.000)       bekannt
                                    < 1/10)         < 1/100)          < 1/1.000)                       (Häufigkeit
                                                                                                       auf Grund-
                                                                                                         lage der
                                                                                                      verfügbaren
                                                                                                       Daten nicht
                                                                                                      abschätzbar)
Erkrankungen                                    Lymphadeno-
des Blutes und                                  pathiea
des
Lymphsystems
Erkrankungen                                    Überempfindlich-                                      Anaphylaxie
des                                             keitsreaktionen
Immunsystems                                    (z. B. Ausschlag,
                                                Pruritis,
                                                Urtikariab,
                                                Angioödemb)
                 Injektions-
                 stelle
 a. Bei Teilnehmern, die eine Auffrischungsdosis in Studie 4 erhielten, wurde eine höhere Häufigkeit von
    Lymphadenopathie (2.8 % gegenüber 0,4 %) beobachtet als bei Teilnehmern, die 2 Dosen erhielten.
 b. Die Häufigkeitskategorie für Urtikaria und Angioödem war „selten“.
 c. Während des Verträglichkeitsnachbeobachtungszeitraums der klinischen Studie bis zum 14. November 2020
    wurde von vier Teilnehmern in der COVID-19-mRNA-Impfstoffgruppe eine akute periphere Fazialisparese
    (oder Gesichtslähmung) berichtet. Der Beginn war am Tag 37 nach Dosis 1 (der Teilnehmer erhielt keine
    Dosis 2) und an den Tagen 3, 9 und 48 nach Dosis 2. In der Placebogruppe wurden keine Fälle von akuter
    peripherer Fazialisparese (oder Gesichtslähmung) berichtet.
 d. Nach der Zulassung erfasste Nebenwirkung.
 e. Bezieht sich auf den geimpften Arm.
 f. Nach der zweiten Dosis wurde im Vergleich zur ersten Dosis eine höhere Häufigkeit von Fieber beobachtet.
 g. Bei Impflingen mit Injektionen dermatologischer Filler in der Anamnese wurde in der Phase nach der
    Markteinführung eine Schwellung des Gesichts beobachtet.

 Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

 Myokarditis
 Das erhöhte Risiko einer Myokarditis nach der Impfung mit Comirnaty ist bei jüngeren Männern am
 höchsten (siehe Abschnitt 4.4).

 In zwei großen europäischen pharmako-epidemiologischen Studien wurde das erhöhte Risiko bei
 jüngeren Männern nach der zweiten Dosis von Comirnaty abgeschätzt. Eine Studie zeigte, dass in einem
 Zeitraum von 7 Tagen nach der zweiten Dosis etwa 0,265 (95 %-KI: 0,255-0,275) zusätzliche Fälle von
 Myokarditis bei 12- bis 29-jährigen Männern pro 10.000 Personen im Vergleich zu nicht exponierten
 Personen auftraten. In einer anderen Studie wurden in einem Zeitraum von 28 Tagen nach der zweiten
 Dosis 0,57 (95%-KI: 0,39-0,75) zusätzliche Fälle von Myokarditis bei 16- bis 24-jährigen Männern pro
 10.000 Personen im Vergleich zu nicht exponierten Personen festgestellt.

 Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

 Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
 ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
 Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
 das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen und soweit verfügbar, die
 Chargennummer anzugeben.




                                                     9
9

4.9   Überdosierung

Es liegen Daten zur Überdosierung von 52 Studienteilnehmern der klinischen Studie vor, die aufgrund
eines Verdünnungsfehlers 58 Mikrogramm Comirnaty erhielten. Die Geimpften berichteten nicht über
eine Zunahme der Reaktogenität oder unerwünschte Reaktionen.

Im Falle einer Überdosierung werden eine Überwachung der Vitalfunktionen und eine mögliche
symptomatische Behandlung empfohlen.


5.    PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1   Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: andere virale Impfstoffe, ATC-Code: J07BX03

Wirkmechanismus

Die Nukleosid-modifizierte Boten-RNA (mRNA) in Comirnaty ist in Lipid-Nanopartikeln formuliert,
die es ermöglichen, die nicht-replizierende RNA in Wirtszellen einzubringen, um die transiente
Expression des SARS-CoV-2 Spike (S)-Antigens zu steuern. Die mRNA kodiert für
membranverankertes S-Protein in voller Länge mit zwei Punktmutationen innerhalb der zentralen
Helix. Die Mutation dieser beiden Aminosäuren zu Prolin fixiert das S-Protein in einer antigenetisch
bevorzugten Prä-Fusions-Konformation. Der Impfstoff löst sowohl neutralisierende Antikörper als
auch zelluläre Immunantworten gegen das Spike (S)-Antigen aus, was zum Schutz gegen COVID-19
beitragen kann.

Wirksamkeit

Die Studie 2 ist eine multizentrische, multinationale, Phase 1/2/3 randomisierte, placebokontrollierte,
beobachterverblindete Dosisfindungs-, Impfstoffkandidatenauswahl- und Wirksamkeitsstudie bei
Teilnehmern ab 12 Jahren. Die Randomisierung wurde nach Alter stratifiziert: 12 bis 15 Jahre, 16 bis
55 Jahre oder 56 Jahre und älter, mit einem Minimum von 40 % der Teilnehmer in der Gruppe der
≥ 56-Jährigen. Ausgeschlossen von der Studie waren Teilnehmer mit geschwächtem Immunsystem
und diejenigen mit vorheriger klinischer oder mikrobiologischer Diagnose von COVID-19.
Teilnehmer mit vorbestehender stabiler Krankheit, definiert als Krankheit, die keine signifikante
Änderung der Therapie oder Krankenhauseinweisung aufgrund Verschlechterung der Krankheit
während der 6 Wochen vor der Teilnahme erforderte, wurden eingeschlossen, ebenso wie Teilnehmer
mit bekannter stabiler Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), dem Hepatitis C-
Virus (HCV) oder Hepatitis B-Virus (HBV).

Wirksamkeit in Teilnehmern ab 16 Jahre – nach 2 Dosen
Im Phase 2/3-Teil der Studie 2, basierend auf den bis zum 14. November 2020 gesammelten Daten,
wurden ungefähr 44.000 Teilnehmer zu gleichen Teilen randomisiert und erhielten 2 Dosen des
COVID-19-mRNA-Impfstoffs oder Placebo. Die Wirksamkeitsanalysen umfassten Teilnehmer, die
ihre zweite Impfung innerhalb von 19 bis 42 Tagen nach ihrer ersten Impfung erhielten. Die Mehrheit
(93,1 %) der Geimpften erhielt die zweite Dosis 19 bis 23 Tage nach Dosis 1. Es ist geplant, dass die
Teilnehmer bis zu 24 Monate nach der Dosis 2 beobachtet werden, um die Verträglichkeit und
Wirksamkeit gegen COVID-19 zu beurteilen. In der klinischen Studie mussten die Teilnehmer ein
Mindestintervall von 14 Tagen vor und nach der Verabreichung eines Influenza-Impfstoffs einhalten,
um entweder Placebo- oder COVID-19-mRNA-Impfstoff zu erhalten. In der klinischen Studie
mussten die Teilnehmer ein Mindestintervall von 60 Tagen vor oder nach Erhalt von Blut-
/Plasmaprodukten oder Immunglobulinen bis zum Abschluss der Studie einhalten, um entweder
Placebo- oder COVID-19-mRNA-Impfstoff zu erhalten.

Die Population für die Analyse des primären Wirksamkeitsendpunkts umfasste 36.621 Teilnehmer ab
12 Jahren (18.242 in der COVID-19-mRNA-Impfstoffgruppe und 18.379 in der Placebogruppe), die

                                                  10
10

Zur nächsten Seite