Sehr geehrte Frau Günther,
ich danke Ihnen für Ihre Zuschrift und das Interesse an der Corona-Warn-App. Das Vertrauen einer großen Anzahl von Nutzerinnen und Nutzern in die Corona-Warn-App beruht nicht zuletzt auf dem transparenten Entwicklungsprozess. Sie bitten um weitergehende Informationen zu den Kosten für die Entwicklung und den Betrieb der Corona-Warn-App durch die jeweiligen Vertragspartner. Das Bundesministerium für Gesundheit ist bestrebt, die in technischer und datenschutzrechtlicher Hinsicht bestehende Transparenz auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Kosten herzustellen. Vorangestellt ist anzumerken, dass es sowohl der Erwartungshaltung der Bundesregierung als auch der Öffentlichkeit entsprach, dass die Corona-Warn-App schnell, transparent, sicher, nutzerfreundlich und auch ansonsten hohen qualitativen Anforderungen genügend entwickelt und betrieben wird. Die Erfüllung dieser Anforderungen haben entscheidend zu den unten aufgeführten Kosten beigetragen.
Die Kosten von rund 20 Mio. Euro für die Entwicklung der Corona-Warn-App umfassen im Wesentlichen mit bis zu rund 11 Mio. Euro die Entwicklungskosten für die technische Umsetzung der App durch SAP. Ergänzt wird dies um die Konzeption einer automatischen Laboranbindung und die Einbindung von Laboren, umfangreiche Testmaßnahmen, Konzeption und Aufbau einer technischen Hotline sowie einer Verifikationshotline, Aufbau und Bereitstellung angemessener IT-Sicherheitsmaßnahmen sowie den Aufbau und die Bereitstellung angemessener Netzwerkkapazitäten durch T-Systems. Weiterhin fanden durch T-Systems erste Vorarbeiten für die Schaffung einer europäischen Interoperabilität der Tracing-App-Ansätze statt. Nicht zuletzt wurde das Thema der Open-Source-Strategie sowie des Community-Managements umfassend umgesetzt und auch hierdurch als Teil der Entwicklung finanziert. Die Entwicklungskosten der T-Systems belaufen sich damit auf bis zu rund 7,8 Mio. Euro bis zum Start der App.
Die voraussichtlichen Betriebskosten von monatlich rund 2,5 bis 3,5 Mio. Euro umfassen die Kosten für den Betrieb der notwendigen Infrastruktur einschließlich Serverleistungen durch T-Systems. Hierfür fallen im Jahr 2020 voraussichtlich rund 9,6 Mio. Euro an und im Jahr 2021 bis Ende Mai rund 5,2 Mio. Euro. Hinzu kommen Kosten für den Betrieb von Hotlines durch T-Systems: im Jahr 2020 voraussichtlich rund 12,1 Mio. Euro und im Jahr 2021 bis Ende Mai rund 5,8 Mio. Euro. Hinzu kommen Kosten für die notwendige Pflege der Software. Teile der Betriebskosten sind volumenabhängig nach Nutzerzahlen, anfallendem Datenvolumen bzw. Anruferzahlen. Vorkehrungen für eine Anpassung der Kapazitäten an den Bedarf wurden getroffen.
Mit freundlichen Grüßen
Wir haben also zwei kommerzielle BlackBoxen, die irgendwelche Summen verlangen und die nicht öffentlich nachprüfbar sind.
Dass angedeutet wird, dass die Telekom zusätzlich teuer war wegen OpenSource wäre auch eine zu hinterfragende Angelegenheit.