digitale Schulbücher

In den weiterführenden Schulen werden die Schulbücher digital auf Tablets eingeführt. Soweit ich bis jetzt erkenne handelt es sich bei den verwendeten Medien nicht um, um die digitalen Möglichkeiten erweiterten, Materialien, sondern lediglich um digital abgebildete Schulbücher (Saarland, Gymnasium Stufe 5-7).

- gibt es Evidenz, dass dieses Vorgehen einen Vorteil für Lernen und Bildung hat? Daten oder Studien hierzu?
- gibt es Eviedenz, die mit hinreichender Sicherheit nachteilige Effekt auf Lernen (Verstehen, erinnern, arbeiten mit dem Material) ausschließt? Daten und Studien hierzu?
- auf welche Erkenntnisse stützt sich das MfB damit die Einführung dieser Medien beschlossen wurde? Sach- und Datenlage hierzu?
- auf welche Erkenntnisse zu mutmaßlichen Nachteilen der Papiermedien stützt sich die (geplante) Abschaffung der Lehrbücher?

Alle meine bisherigen Erkenntnisse und hierzu gefunden Daten sprechen deutlich gegen ein Lernen aus digitalen Medien, oder stellen einzelne Aspekte begründet in Frage.
Die Änderung ist weitreichend und ich würde als Bundesministerium auf einem evidenzbasierten Vorgehen bestehen. Alles andere gefährdet fahrlässig die Bildungschancen der Kinder.

Falls Sie keine Datenlage dazu haben sollten, würde dies bedeuten, dass diese Entscheidung ohne entsprechende Grundlage getroffen wurde oder was wären andere Gründe dass Sie mir nichts entsprechendes zur Verfügung stellen können (neben der Möglichkeit, dass eine Umstellung von Buch auf Tablet eben genauso sinnfrei ist, wie ich es annehme)?

Anfrage erfolgreich

  • Datum
    20. Januar 2022
  • Frist
    22. Februar 2022
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Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu: In den weiterführ…
An Bundesministerium für Bildung und Forschung Details
Von
<< Anfragesteller:in >>
Betreff
digitale Schulbücher [#238328]
Datum
20. Januar 2022 20:43
An
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Status
Warte auf Antwort — E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
In den weiterführenden Schulen werden die Schulbücher digital auf Tablets eingeführt. Soweit ich bis jetzt erkenne handelt es sich bei den verwendeten Medien nicht um, um die digitalen Möglichkeiten erweiterten, Materialien, sondern lediglich um digital abgebildete Schulbücher (Saarland, Gymnasium Stufe 5-7). - gibt es Evidenz, dass dieses Vorgehen einen Vorteil für Lernen und Bildung hat? Daten oder Studien hierzu? - gibt es Eviedenz, die mit hinreichender Sicherheit nachteilige Effekt auf Lernen (Verstehen, erinnern, arbeiten mit dem Material) ausschließt? Daten und Studien hierzu? - auf welche Erkenntnisse stützt sich das MfB damit die Einführung dieser Medien beschlossen wurde? Sach- und Datenlage hierzu? - auf welche Erkenntnisse zu mutmaßlichen Nachteilen der Papiermedien stützt sich die (geplante) Abschaffung der Lehrbücher? Alle meine bisherigen Erkenntnisse und hierzu gefunden Daten sprechen deutlich gegen ein Lernen aus digitalen Medien, oder stellen einzelne Aspekte begründet in Frage. Die Änderung ist weitreichend und ich würde als Bundesministerium auf einem evidenzbasierten Vorgehen bestehen. Alles andere gefährdet fahrlässig die Bildungschancen der Kinder. Falls Sie keine Datenlage dazu haben sollten, würde dies bedeuten, dass diese Entscheidung ohne entsprechende Grundlage getroffen wurde oder was wären andere Gründe dass Sie mir nichts entsprechendes zur Verfügung stellen können (neben der Möglichkeit, dass eine Umstellung von Buch auf Tablet eben genauso sinnfrei ist, wie ich es annehme)?
Dies ist ein Antrag auf Zugang zu amtlichen Informationen nach § 1 des Gesetzes zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (IFG) sowie § 3 Umweltinformationsgesetz (UIG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 2 Abs. 3 UIG betroffen sind, sowie § 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Informationen im Sinne des § 1 Abs. 1 VIG betroffen sind. Sollte der Informationszugang Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, möchte ich Sie bitten, mir dies vorab mitzuteilen und detailliert die zu erwartenden Kosten aufzuschlüsseln. Meines Erachtens handelt es sich um eine einfache Auskunft. Gebühren fallen somit nach § 10 IFG bzw. den anderen Vorschriften nicht an. Auslagen dürfen nach BVerwG 7 C 6.15 nicht berechnet werden. Sollten Sie Gebühren veranschlagen wollen, bitte ich gemäß § 2 IFGGebV um Befreiung oder hilfweise Ermäßigung der Gebühren. Ich verweise auf § 7 Abs. 5 IFG/§ 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 UIG/§ 4 Abs. 2 VIG und bitte Sie, mir die erbetenen Informationen so schnell wie möglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, müssen Sie mich darüber innerhalb der Frist informieren. Ich bitte Sie um eine Antwort per E-Mail gemäß § 1 Abs. 2 IFG. Ich widerspreche ausdrücklich der Weitergabe meiner Daten an behördenexterne Dritte. Sollten Sie meinen Antrag ablehnen wollen, bitte ich um Mitteilung der Dokumententitel und eine ausführliche Begründung. Ich möchte Sie um eine Empfangsbestätigung bitten und danke Ihnen für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen Antragsteller/in Antragsteller/in Anfragenr: 238328 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/238328/ Postanschrift Antragsteller/in Antragsteller/in << Adresse entfernt >>
Mit freundlichen Grüßen << Anfragesteller:in >>

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Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerium für Bildung und Forschung Heinemannstraße 2 53175 Bonn Az.: 321-18501/11(2022) Bonn, den 08. Fe…
Von
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Betreff
321-18501/11(2022); digitale Schulbücher [#238328]
Datum
8. Februar 2022 14:25
Status
Anfrage abgeschlossen
Bundesministerium für Bildung und Forschung Heinemannstraße 2 53175 Bonn Az.: 321-18501/11(2022) Bonn, den 08. Februar 2022 Betreff: Ihr Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz vom 20.01.2022 Sehr Antragsteller/in vielen Dank für Ihren Antrag auf Informationszugang zur Einführung digitaler Schulbücher vom 20.01.2022. Leider kann ich Ihrem Auskunftsbegehren nicht nachkommen, da unsere Behörde für die Beantwortung Ihres Antrages nicht zuständig ist. Entscheidungen über die konkrete Ausgestaltung von Schule, Unterricht und Lehrplänen liegen nicht in der Zuständigkeit des Bundes bzw. des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Wir bitten daher um Verständnis dafür, dass das BMBF angesichts der Zuständigkeit der Länder hierauf keinen direkten Einfluss hat. Für Fragen der Schul- und Unterrichtsgestaltung im Saarland bzw. konkret zur Einführung digitaler Schulbücher wenden Sie sich bitte an das zuständige Saarländische Ministerium für Bildung und Kultur (MBK), Trierer Straße 33, 66111 Saarbrücken; <<E-Mail-Adresse>>. Das BMBF fördert im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Forschungsförderung allerdings Untersuchungen zu schulischen Themen. Damit wollen wir den Ländern wissenschaftliche Erkenntnisse für entsprechende Entscheidungen und für die Gestaltung schulischer Praxis zur Verfügung stellen. Im Kontext des BMBF-Rahmenprogramms empirische Bildungsforschung wurden und werden hierzu eine Vielzahl von Projekten durchgeführt (www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de<http://www.empirische-bildungsforschu...>). Ein zeitgemäßes und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhendes Bildungswesen ist dem BMBF dabei ein großes Anliegen. Seit mehreren Jahren fördert das BMBF innerhalb dieses Rahmenprogramms exzellente Forschung zu Wirkungen von Digitalisierungsprozessen und Anforderungen an ihre Implementierung sowie zur Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur Gestaltung von Veränderungsprozessen im Bildungswesen unter den Bedingungen der Digitalisierung. Geplant ist zudem die Förderung weiterer Projekte, die zu den notwendigen Kompetenzen, um sich selbstbestimmt in digitalen Lebens-, Kommunikations- und ­Informationswelten bewegen zu können, forschen. In diesem Forschungsschwerpunkt fördert das BMBF auch das Projekt „Interact4school“, welches den Einsatz eines digitalen, interaktiven Schulbuches im Fremdsprachenunterricht untersucht. Ein interdisziplinäres Team erforscht die Lerneffekte des interaktiven Schulbuchs, indem sie unter anderem Nutzungsdaten auswerten, Unterrichtsbeobachtungen durchführen und Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und befragen. Nähere Informationen zu diesem Projekt finden Sie unter: Interact4School – Außerschulisches individuelles Lernen und die Schnittstellen zum Schulunterricht – Effektives digitales Üben als Basis für den kompetenzorientierten Fremdsprachenunterricht<https://interact4school.de/> Bereits in früheren Forschungsprojekten hat das BMBF Fragen zu digitalen Medien und insbesondere auch zum digitalen Schulbuch adressiert. Hier ist vor allem hinzuweisen auf das Verbundvorhaben „Erklärung der Kompetenzentwicklung im Fach Geschichte mithilfe von Indikatoren zur Quantität und Qualität der Nutzung eines elektronischen Schulbuchs“. Eine Kurzzusammenfassung finden Sie in der BMBF-Publikation 2018 „Optimale Lern- und Bildungschancen für Kinder und Jugendliche“: Optimale Lern- und Bildungschancen für Kinder und Jugendliche | Aktuelle Forschungsergebnisse für die Bildungspraxis (bmbf.de)<https://www.bmbf.de/SharedDocs/Publik...> Das BMBF fördert darüber hinaus gemeinsam mit den Ländern verschiedene Institute, zu deren Aufgabenspektrum auch die Erforschung des Lernens mit digitalen Medien gehört. Hierzu zählen das Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut (GEI) (GEI: Home<http://www.gei.de/home.html>) – unter anderem mit dem Forschungsschwerpunkt „Medien in der Schule“ – und das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (Startseite — DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation<https://www.dipf.de/de>), bei dem die „Digitale Bildung“ einen strategischen Schwerpunkt bildet. Wenn Sie nähere Ergebnisse der BMBF-geförderten Projekte einsehen möchten, besteht die Möglichkeit zur Sichtung der Schlussberichte, die alle Projekte spätestens sechs Monate nach Projektende einreichen. Diese Schlussberichte sind öffentlich zugänglich auf der Seite des Leibniz-Informationszentrums Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek (TIB): https://www.tib.eu/de/recherchieren-e... Auf Basis vorliegender Erkenntnisse lässt sich resümieren, dass der sich der Mehrwert digitaler Schulbücher, wie auch allgemein der Einsatz digitaler Medien, insbesondere danach richtet, wie das Medium in den Unterricht integriert wird. Der Einsatz bietet Potenzial, die Unterrichtsqualität durch Individualisierung mithilfe von adaptiven digitalen Lerntechnologien und die kognitive Aktivierung der Lernenden zu erhöhen. Inwiefern dieses Potenzial ausgeschöpft wird und auch den Lernerfolg erhöht, richtet sich auch nach der Art des digitalen Schulbuches sowie nach der kontextabhängigen Eignung des Mediums. Ein besonderer Mehrwert wird interaktiven E-Books mit integrierten multimedialen Inhalten (Multitouch Learning Books) zugesprochen, die multimediale Zusatzmaterialien wie Arbeitsblätter, Animationen oder gestufte Hilfen für Aufgaben und Experimente direkt in das E-Book einbinden und so zum Beispiel das forschende Lernen, eine individuelle Förderung und die Vernetzung von Lernorte ermöglichen. Wie Sie dieser kurzen Übersicht entnehmen können, beschäftigt sich das BMBF seit längeren mit Fragen zur Nutzung digitaler Unterrichtsmedien- und Materialien sowohl im Rahmen eigener Förderprojekte, als auch durch die Sichtung und Analyse weiterer Studien. Dabei ist es uns sehr wichtig, stets den Blick für die pädagogisch-didaktisch sinnvolle Nutzung digitaler Instrumente in den Vordergrund zu stellen und sowohl Potenziale, als auch Risiken der Digitalisierung zu erforschen. Wo möglich, unterstützt das BMBF mit seiner Expertise die Länder dabei, Schulen auf das Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter vorzubereiten. Die Einführung digitaler Schulbücher ist dabei ein Schritt, der, wie Sie es auch beschreiben, forschend begleitet werden muss, um die Potenziale zu nutzen, ohne mögliche Gefahren zu übersehen. Diese Antwort ergeht gebührenfrei. Freundliche Grüße