bkamt-globke-doks

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Dokumente zu Hans Globke

/ 46
PDF herunterladen
STAA TSSEltiU!TÄlt IM BUNDESMINISTEIUUM PiJR GESAMTDEUTSCHE .F.RAGl!N 1 Ausfertigung Der Sundesminister fiir die Angelegen~aiten de~ Bundesverleidigußgsrales Herrn Bundesminister Dr. Heinrich           K r o n e            Eing.:1 6.JUHi '196 6 Bon n                                                      Tgb.Nr._~..{~L(_ p,-f~ I""-'-' ~- Kaiser Friedrich Str. 6 Sehr geehrter Herr Bundesminister, o/!1). anliegenden Vermerk darf ich Ihnen mit der Bitte                  umfl._ . Kenntnisnahme zuleiten. riJi t dem Ausdruck meiner ausgezeichneten Hochachtung verbleibe ich, Herr Bundesminister, Offen r· -- :...    '- / . .  . --· - . .:. ~ '
1

- Der Staatssekretär -                     Bonn~ den 15. Juni 3 Ausfertigungen 1. Ausfertigung Vermerk Im Bundeskanzleramt fand bei Bundesminister Westrick eine Besprechung statt~ an der teilnarunen: Bundesminister Krone Staatssekretär Grund ............, Bischof Kunst Staatssekretär Krautwig Bischof Kunst berichtete, zugleich im Namen von Prälat Wis·sing.:> über eine von den beiden Kirchen geplante Aktion~ die sich auf Häftlinge" auf Familienzusammenführung und auf die Kinder- rückfÜhrung beziehe. Zur DurchfÜhrung der Aktion würden ca. 25 Millionen DM benötigt.:> die etwa in Höhe von 16 rUllionen DM für die Entlassung von ca. 45o Häftlingen und in Höhe von ca. 9 Millionen DM für Familienzusammenführung benötigt t-Jürden. Die Kinderrückführung solle gleichzeitig laufen~ ohne daß da- für besondere Beträge aufgewandt werden müßten. Bischof Kunst betonte" daß beiden Kirchen sehr an dieser Aktion gelegen sei. Es bestand Einmütigkeit bei allen Beteiligten" daß die Aktion ('.-               im Interesse der Betrof'fenen so schnell wie möglich durchge- fÜhrt werden solle. Staatssekretär Grund sagte zu" die erfor- derlichen Beträge j et•reils rechtzeitig berei tzustelien. Nach Mitteilung von Bischof' Kunst kann mit einer Durchführung der Aktion noch im Jahre 1966 gerechnet werden.
2

53 BON    , DEN FOR GESAMTDEUTSCHE FRAGEN                          POSTFACH ·DER STAATSSEKRETAR .                        LBN NESTRA SSE 1 FERNS PRECHER atao l B o n n Kaiser Friedrich Str.     6 /        Den anliegenden Vermerk über den Stand der zur Zeit laufenden "          Kirchen-Aktion betreffend politische Häftlinge, Familien- zusammenführungen und Kinderrücki'ührungen d arf ich Ilmen mit der Bitte um Kenntnisn~Qille zuleiten. Dem Vermerk bitte ich zu entii'e~en,-~aß --~ie andere Seite sich an die Zusagen, die sie seinerzeit vor Beginn der Aktion den Kirchen gemacht hatte, offenbar nicht mehr gebunden fühlt .            Die für uns wichtigsten Fälle vierden von der anderen Seite nicht akzep- tiert.      Dafür sollen wir gezwungen werden, sogenannte Mittä- ter in die Aktion hereinzunehmen.        Selbstverständlich sollen wir für diese Mittäter die gleichen G.egenleistungen erbringen wie für die von uns _genannten politischen Häftlinge.            Kaum einer der sogenannten Mittäter erfüllt die von uns im übrigen gestellten Voraussetzungen.       Außerdem sollen politische Häft- linge der anderen Seite, die bei uns einsit z en, unverzüglich freigelassen werden.      Der Fall Angelika Kurz wird plötzlich zur Voraussetzung für eine Kinderrückführung gemacht,. die ursprünglich bedingungslos zugesagt war. Die Grundlage für die Bereitstellung von DM 25 I"iillionen, die in der Besprechung am .15.6.1966  getroffen wurde, ist nach meinem Dafürhalten nicht mehr gegeben. Bundesminister Dr. Westrick und Bundesminister Dahlgrün haben gleichfalls Durchschrift des anliegen:ien Vermerks erhalten. !=lnr. 't
3

5 Ausfertigungen 2 • Ausfertigung Betr.:. Eeson·d ere BemUhungen wn die Freilassung von politisChen Häftlingen, die Familienzusammen:fUhrung und die Au$reise von zurückgehalt.e nen IG.ndern aus der SBZ.        · Vermer .k Anfang Juni dieses Jahres traten die Kirchen an -d ie Bundes- regierung mit der Bitte heran, -w eiteren Bemühungen zuzustimmen und die g~gebenenralls erford~rlichen Mitte1 zur VerfUgung zu stellen. Im einzelnen trugen die Kirchen vor: Den S.achkundigen Stellen 1n der Bundesrepubl.tk seien noch rund 45o Hättl1ngssch1cksale bekannt~ · die nach den fUr die Aktionen 1964 und 1965 aufgestellten Grundsätzen besondere Hilfe ver- dienten.• Die sBZ sei bereit, -d 1es·e Härtlinge freizulassen. · Daneben kannte in rund 55o Fällen eine Famillenzusammenfilbrung .             . erreicht werden. Die SBZ wUrde ferner ohne gesondere           Gegenleist~en. sof~rn eine ÜbereinkUnft erzielt        ·werde~   im Laufe 4ee Jahres den zurUekgehal tenen Kind-ern die Ausreis~genehmigung zu den Sorgeberechtigten in der        Bunde~republ1k    erte'ilen. Auf' dieser Grundlage hat die Bundesregierung weiteren .                                             . _Gesprächen der Kirchen durch die von ihnen beauftragten Anwälte zugeatimmt. Die Verbandlungen haben zu folgendem Ergebnis ge:fUhr.t : 1. ). Komplex Hättl!nße Die SBZ ist bereit~ von den von unserer Seite geforderten 484 Häftlingen 295 freizulassen. 67 Häftlinge werden ver- weigert. Hierbei handelt es sich durchweg um besonders                           I schwere Verurteilungen.       Es   betrifft Ube~iegend Mi tarbeiter -- -._. . ...... ' i · ··- ---- d~s Bundesna~hrichtendienstes. - 2 - Geheim7     ..
4

ZuzUSlicb werden eine Reihe VOll B&ftliD.gea als aopnaute K•ftlle bfte1olmet. J)ie SBZ •ertr1.tt bei die•ea B&t$linpn 4en S:taadJNDkt~ dd 4ttn Vorutteil~ ki'Ud.De11e Tatbe~ s~e. ß8:P\mde liqtn. Bei etrd.ae.a del' . Venrte11uasu, a.B. . . . Ullfanarel$ber ·Plt.toll.tb1lte• silld 41• Ban41UQ,~Jea naeh recmtuta.atliabeli O.•ielltSJ)\111ltten jedooh aioht al.a krilalrlell n MweJ"ten. Die SBZ ton!ert weiter . .bdiJlsbar~ aaa die aogenann~n Jtittlter- .i a die Akti.cn mit .e1nbecqen werden. Durch di-e Anwll te W'QMe eine Liste m1.t 245 HaiaHm vorplegt. Naeh. emer Obe~tU.fts Wl.lr4$ teataestellt, 4aß V.OD de-n auf dies• L11$te aut"~en Hlrtlitlgen m1.$ Si cherheit allein 28 DnUnse keble Mlt.täter .s1a4. Au-t ld.eaige .e atspreeenae vo.-:balte enl l:rte 81ell ~· SBZ ~ beras.t •. ,32          --.n n•~I:Obd. · Von • • ,M itt!teftl es.n. leUslieb ,:2 J:tatt11Dp • · S. ·u nd mehr Jabrell -~11t. Be1 ttettoter Aul..-s deJ"· 1"' UDd 1965 entw1_..1,en· &J'U~Jddtse Ut84 ·uater ~"" Berhka1obt1sua& -.       del' b\fMD~tbeft -a.eJ.ehtap\il!akte trlre .a ••!'tro-tbar, J'ml4 ·.  8G Mit,t aw :1a ae AktiOD .~ueben ., X..,_ VeJ.isaa41unpa Uber dieMO Jtoalplex De.it.a4 dle sB~ · a.be~ 'bbber .       ~kll .           . da.raur. dat· alle MilU~r  mit• ~ksichti.st ·~n. 8-ie bat sieh ~ Jedeel'l l:ael-eit erkl.art, : 1l:a1'e POre~         aut 112 tit-ta"r au· ltea~. B1e%'be.1 waro· .a uaeclllasp.ben4. claJ cle~ SBZ vorpbalten werden ~ kozrAte.- 4aS 1D ·~ bet~dlt11ohea Z&bl 4el." J.a\tlltert.alle j    eine ~uPSUUe Bntlaas uq 'hß.G .l!Dde tl• r Sträheit~ ~ ; wetdßth\ Monaten ertoJ...pn wUJ'4e.               . De'P .a z WUl'Cien 26o · W~Dd1le geam't. a.oataamr&lt vcsel hat se~ ReelltAraralt S.ta.Dse versichert~ dd 1a a11 dieaea Pille 4ie AliUIJ'$1ae~ erteil t wol'den sei • . . Die SSZ ae1 a1aoh beN!t. weitere WUuehe entge~blien. :5.) Xolgltx· X11iftr!ur!eaü\B Ia Oep:uats zu ~r ~ieh sesebenen ~u-se torden                        ue SBZ n~iU- d1e LllaliiDS des Pall.ee Aqelik& h n .• -'-
5

Du JU.al AqelU. 1.\Jn ·1el* ia Veat~lia Mi 111ft.- Grcllluthr. Dwe Jld'*r:. der Ue o~lleheft hr1eht. 1a Weat..._,.l1a das .......... ..._.,._._ tataea. WOllllt t.a deJt ZOM. U.U UileftiMlluq üa    a.-. koDD;te ldaMP 1d.ellt ~tlairt ......__ weU Wllll ~             OwlG!It:. die MS.~ •••tn wcmaea let.. Der PaU 1M     m  4w   ~      ln Oft UfU1 Y•st atark lwnuapateUt worden. Die JfordeNq der SBZ ist 'UIIel'tlllbar. Weder dU lhmdea- H&t--. aoo!l ar s.at YOD Jlertta ~ blt                a.easr SqbJeae ·eia&J"eU.. ZU&tal1ä tol'clert tie S8Z     awsnpp4-     Gd 41e ia der Bua4ea- NpubUk eiaalta.._ 111lftl:tqe Beellt1e, Pol.,._ld. •uad JUG.11ala!O tretaelaseea lftU'dela.          · Iet---.....,. B'ftbt..le S.t • •fr. . . . . .tal1. . . . . . .J.hOU1eD Jät ...... ·~ ezt&eJ410b .,.••bl'nsat. ar ....,., nr s.~t ·•l:ae ...-.nnte,; vesea ~ Betlüpas bat.- •s.ae ...,. ~1l:tvlc -----· - ~. Dle ~- • • ·tar Be!'bat tie... laUes · ~iaal:aki a« Polel»kl •ta.t . - ._ AA&at?-a _. ·saz ..,._ TealO.&Ma      Paa   § 1M B fN lcUntne.tpa Sua.ten -~.Ut. ............      ~-    ......... Ges*sl•i•-.s .U1 .u. . . a.. ....... ~            Dmtap .......,. S.SMl (J.e-.1_.          ~ ....,_ "_.W.lf'e) _.       cvl.-vo1t.plaa ~           (8 Ja:bft ••~•> mil• . . - . Da.• 1111 J:M. _ .    .s.a a-.:t..._ ._. .._Samtal,.      Vopl 908 ,.8.1~ - - Ültilla,1Y ~, 4d ibH 'Bidlft:SUGsa --~- ....... Ale ft.-.a ~-.-rat Ur f-.8 •   ..,._&.   D1e trlat, die._ lleol•     .-"111. Yopl Jda4li.olt sa .ollei' ..._._. dee ·WwtM at.. Aaseb1111h1n .... 11e.aeJ.etaet ---~ ...... -~ - , ••• b1e . . . 8.• 8 • ~. Die 8BZ iat Dicht ben1'\i• aut der Baale, 41e ar Jlaadearqi--s ~ .."...." •Sae Y~                        a tretr..      su  aaeb' •1telda . . . Beebt pltad_. tMtl . . . Banl1apa, . . . . . .
6

wesea der ~ der Y~U~ ete. Dieht _ , . B1D4~ öe ft'etl....._ a Yerwetsem. -~ hiuus sellcm va 1.4"11! Mittiter ~~~er~   weriea. ue 111 ..... Jlelarzal11 IMlr a .-.baea SV&f• ~11~ ....,. •:SM• ludtalleb wird 41e ~11aas-s vea ) Dnl.t.qwl all8 -d.er ~pa-lik:. • deDea         die sa at.rk ute:eaaten .at. Wl'lMct• -~ der wa~11-.n Zuaa,se wha1tea 41e -~ ....WSlioh hrilekaehal:U!la Xia4e~ hiR't Auare1.aea~. rr
7

FOR GESAMTDEUTSCHE FRAGEN                          POSTFACH -DER STAATSSEKRETAR-                         LENN~STRASS!! 1 FERNSPRECHER 31801 1 Ausfertigung fftilrabgastuft&ur                                    Offan gern. Schraibef'I-Vfg....,.......::::~~~L~..lr::::.;JJo.,·- - - - - vom .2_o · ol.JJ 't Herrn · · St aa t sse kr e t ar Dr. M e r c k e r      {il!9he auci'I·Akte 1'1-6· 00030- 1/e 9 _           Bd.:c·h:S <f; Bundesministerium für die Angelege:n..'f'lei ten                                                            · /i_ des Bundesverteidigungsrates Bon n /        Anliegenden Vermerl{ Über das Ergebnis der heutigen Besprechung darf ich Ihnen mit der Bitte um Kenntnis- nahme zuleiten. J~ 2-. rt____         !)... . tu.a, J(# , 1( ~. Jv~ .../ /
8

5 Ausfertigungen: 5. Ausfertigung · Vermerk über die Besprechung im Bundeskanzleramt am 8.8.1966 Teilnehmer: Bundesminister Dr. Westrick Staatssekretär Grund Generalvikar Adolph der Unterzeichnete Gegenstand der Beratung war die Durchführung der in Aussicht genommenen Aktion betreffend die Entlassung weiterer Häftlinge in der SBZ, die Zusammenführung getrenntlebender Familien sowie die KinderrUckführung aus der SBZ. Dazu wurde vorgetragen: Die andere Seite erkennt 297 der in unserer Liste aufgeführten '             > Fälle, die insgesamt 483 Personen umfaßt, als 15sbar an. 132 weitere Fälle sind von der.anderen Seite gestrichen worden, weil die Personen entweder entlassen oder verstorben oder aber wegen rein krimineller Verbrechen verurteilt worden seien. Außerdem hat die andere Seite 56 un unserer Liste enthaltene Fälle zurückgestellt, weil diese Fälle.ihrer Schwere nach im " Rahmen dieser Aktion nicht gelöst wer.den könnten. Die andere Seite verlangt, daß 159 sogenannte Mittäter, die an den strafbaren Handlungen der in unserer Liste zur Ent- lassung vorgeschlagenen Personen beteiligt waren, unter den gleichen Bedingungen wie diese entlassen werden. Diese Mittäter gliedern sich wie folgt: 32 Fälle. wären in unsere Liste aufgenommen worden, wenn sie uns bekannt gewesen wären. Diese Personen erfüllen voll die von uns gestellten Voraussetzungen rUr· die - 2 -
9

Aufnahme in eine Entlassungsaktion. Weitere 4o Personen können bei großzügister Auslegung auch noch in unsere Liste aufgenommen· werden. Bei etwa So Personen er scheint die Auf- nahme in die Entlassungsaktion nicht vertretbar, weil diese Personen nur zu Strafen kürzerer Dauer verurteilt worden sind und sowieso alsbald mit einer Entlassting . recbnen können. Außerdem erwartet die Zone, daß sich die Träger der Aktion für drei in der Bundesrepublik einsitzende Häftlinge (Bechtle, Polzynski und Michalski) mit Nachdruck eins e tzen. Der Fall Angelika Kurz soll nach Vorstellung der anderen Seite so gelöst werden, daß Angelika Kurz in Begl ~ itung ihrer Groß- mutter vier Wochen bei ihrer Mutter verbringt. Alsdann soll unter Beteiligung eines Westberliner Anwalt s über den Verbleib des Kindes ·entschieden werden. Dabei soll von ausschlaggeben- der Bedeutung sein, ·ob Sich das Kind bei . de r Mutter eingelebt hat oder nicht. Die Beratung hatte folgendes   ~rgebnis: Die Einbeziehung von 72 sogenannten Mittäter n kann angeboten werden. Die Einbeziehung weiterer Mittäter (So) ist nicht akzeptabel. Eine Zusage, daß die Träger der Aktion, die beiden Kirchen, sich rür die Freilassung der Häftlinge Bechtle, ·Polzynski und Michalski einsetzen, kann gemacht werden. Wegen der Be- handlung des Falles Angelika Kurz soll .kurzfristig noch FUh- l ung mit dem Bundesjustizministerium aufgeno~en werden. Der anderen Seite kann m~tgeteilt werden, daß die Träger der Aktion zu weiteren Verhandlungen über die Lö s ung der zurück- gestellten Fälle jederzeit bereit sind.
10

Zur nächsten Seite