Einmalprodukte in landeseigenen Kliniken

Hält ihr Ministerium die ihnen unterstellten Uniklinika dazu an, dass Produkte im Klinikbetrieb einzusetzen, die wiederaufbereitet werden, anstatt auf Einmalprodukte zu setzen?

Beispiele sind Scheren, die nach einmaliger Nutzung verworfen werden müssen, anstatt sie wieder aufzubereiten.
Ein weiteres Beispiel sind Stauschläuche, die nach einmaliger Verwendung bei einer Blutentnahme weggeworfen werden.

Existieren Vorgaben zum ökologischen Wirtschaften in den Kliniken?

Anfrage teilweise erfolgreich

  • Datum
    29. März 2021
  • Frist
    1. Mai 2021
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Lars Arendt
Antrag nach dem LIFG/UVwG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu: Hält ihr Minis…
An Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Details
Von
Lars Arendt
Betreff
Einmalprodukte in landeseigenen Kliniken [#216929]
Datum
29. März 2021 13:57
An
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Status
Warte auf Antwort — E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Antrag nach dem LIFG/UVwG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
Hält ihr Ministerium die ihnen unterstellten Uniklinika dazu an, dass Produkte im Klinikbetrieb einzusetzen, die wiederaufbereitet werden, anstatt auf Einmalprodukte zu setzen? Beispiele sind Scheren, die nach einmaliger Nutzung verworfen werden müssen, anstatt sie wieder aufzubereiten. Ein weiteres Beispiel sind Stauschläuche, die nach einmaliger Verwendung bei einer Blutentnahme weggeworfen werden. Existieren Vorgaben zum ökologischen Wirtschaften in den Kliniken?
Dies ist ein Antrag auf Aktenauskunft nach § 1 Abs. 2 des Landesinformationsfreiheitsgesetzes (LIFG), nach § 25 des Umweltverwaltungsgesetzes (UVwG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 2 Abs. 3 Umweltinformationsgesetzes des Bundes (UIG) betroffen sind, sowie nach § 2 Abs. 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Verbraucherinformationen betroffen sind. Sollte die Aktenauskunft Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, bitte ich, mir dies vorab mitzuteilen und dabei die Höhe der Kosten anzugeben. Es handelt sich meines Erachtens um eine einfache Auskunft bei geringfügigem Aufwand. Gebühren fallen somit nicht an. Ich verweise auf § 7 Abs. 7 LIFG/§243 Abs. 3 UVwG/§ 5 Abs. 2 VIG und bitte, mir die erbetenen Informationen unverzüglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Sollten Sie für diesen Antrag nicht zuständig sein, bitte ich, ihn an die zuständige Behörde weiterzuleiten und mich darüber zu unterrichten. Ich widerspreche ausdrücklich der Weitergabe meiner Daten an Dritte. Ich bitte um eine Antwort in elektronischer Form (E-Mail) und um eine Empfangsbestätigung. Vielen Dank für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen Lars Arendt Anfragenr: 216929 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/216929/ Postanschrift Lars Arendt << Adresse entfernt >>
Mit freundlichen Grüßen Lars Arendt
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Sehr geehrter Herr Arendt, vielen Dank für Ihre Anfrage. Sind Sie damit einverstanden, dass wir diese anonymisie…
Von
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Betreff
AW: Einmalprodukte in landeseigenen Kliniken [#216929]
Datum
7. April 2021 08:23
Status
Warte auf Antwort
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2,4 KB


Sehr geehrter Herr Arendt, vielen Dank für Ihre Anfrage. Sind Sie damit einverstanden, dass wir diese anonymisiert an das Uniklinikum Freiburg weiterleiten, um Hintergründe zu der von Ihnen aufgeworfenen Problematik zu erhalten? Mit freundlichen Grüßen
Lars Arendt
Hallo << Anrede >> ja, leiten Sie die Anfrage gerne weiter. Allerdings finde ich gerade den Vergleich…
An Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Details
Von
Lars Arendt
Betreff
AW: Einmalprodukte in landeseigenen Kliniken [#216929]
Datum
7. April 2021 09:25
An
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Status
E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Hallo << Anrede >> ja, leiten Sie die Anfrage gerne weiter. Allerdings finde ich gerade den Vergleich zwischen den verschiedenen Kliniken wichtig und deswegen würde ich Sie bitten die Anfrage auch an die übrigen Uniklinika weiterzuleiten. Vielen Dank und schöne Grüße Lars Arendt ... Mit freundlichen Grüßen Lars Arendt Anfragenr: 216929 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/216929/ Postanschrift Lars Arendt << Adresse entfernt >>

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Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Sehr geehrter Herr Arendt, für Ihre Anfrage bedanken wir uns. Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg sin…
Von
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Betreff
AW: Einmalprodukte in landeseigenen Kliniken [#216929]
Datum
3. Mai 2021 18:27
Status
Anfrage abgeschlossen
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2,4 KB


Sehr geehrter Herr Arendt, für Ihre Anfrage bedanken wir uns. Die Universitätsklinika in Baden-Württemberg sind stets darauf bedacht, Nachhaltigkeitsstrategien in unterschiedlichen Bereichen zu berücksichtigen und umzusetzen. An den Universitätsklinika existieren vielfältige Systeme und Kommissionen, mit denen eine kontinuierliche Weiterentwicklung sämtlicher Aspekte der Nachhaltigkeit angestrebt wird. Teils sind die Universitätsklinika der WIN-Charta des Landes beigetreten, welche umfassend die Aspekte der Nachhaltigkeit abdecken, also neben der Ökologie auch die Ökonomie und das Soziale. Das Thema Umweltschutz ist ein Kriterium bei der Produkt- und Lieferantenauswahl. Dies zeigen folgende Beispiele an den einzelnen Universitätsklinika, die uns diese mitgeteilt haben: - Bei der Beschaffung von Lieferungen und Dienstleistungen im Rahmen von Ausschreibungen wird auf die Berücksichtigung von Zertifikaten oder der Vorgabe der Verwendung recycelter Materialien Wert gelegt. - Auf Nachhaltigkeitsaspekte wird auch bei der Berücksichtigung regionaler Lieferanten im Bereich der Lebensmittelbeschaffung geachtet. - Die Kriterien, wie die Produkthersteller in Asien mit ihren Beschäftigten umgehen, Kinderarbeit, Löhne usw. werden bei neuen Vertragsabschlüssen ebenfalls abgefragt. - Teilweise haben die Universitätsklinika mit ihren Lieferanten vertragliche Vereinbarungen getroffen, wonach diese auf die Umweltverträglichkeit von Verpackungen zu achten haben. - Darüber hinaus wird von den Lieferanten gemäß der Umweltmanagementsystemnorm DIN ISO 14001 der Nachweis gefordert, dass in ihren Betrieben die Herstellungsprozesse- und Verwendung von Materialien, sowie die Betriebsführung (Abfallwirtschaft, Energiewirtschaft etc.) auf Nachhaltigkeit geprüft werden. - In einigen Beschaffungsordnungen der Universitätsklinika ist außerdem geregelt, dass bei der Vergabe von Liefer- und Dienstleistungsaufträgen auf eine „Nachhaltige Beschaffung“ (innovative, soziale, umweltbezogene und qualitative Aspekte) zu achten ist. Bei der Verwendung von medizinischen Verbrauchsmaterialien sind die Universitätsklinika ebenfalls darauf bedacht, möglichst viele Produkte durch Mehrwegprodukte abzudecken. Im Bereich der OPs werden fast ausschließlich keine Einmalinstrumente verwendet, sondern alle Instrumente sterilisiert. Auf Ihre konkreten Ausführungen zur Verwendung von Einmalscheren und Stauschläuchen am Universitätsklinikum Freiburg wurde uns Folgendes mitgeteilt: Das Universitätsklinikum Freiburg verfügt über mehr als 1 Millon Mehrweginstrumente, die im Dreischichtbetrieb in der zentralen Sterilgutversorgung aufbereitet werden. Fast alle Instrumente werden in den OP-Bereichen angewendet, wo keine Einweginstrumente eingesetzt werden. Der Einsatz von Einweginstrumenten beschränkt sich auf nur wenige Instrumente, die auf den Stationen verwendet werden, beispielsweise Schere, Pinzette, Klemme oder ähnliches. Diese werden in industriell gefertigten Einwegsets (Verbandset, Nahtset, Desinfektionsset) den Stationen zur Verfügung gestellt. Die Einweginstrumente werden in speziellen Behältern entsorgt, um anschließend recycelt zu werden. Unter ökologischen Aspekten zeigt ein Vergleich der Einweg- und Mehrwegprodukte, dass die Mehrwegprodukte nur eine geringfügig bessere Legierungsqualität aufweisen. Dies zeigt sich beispielsweise daran, wie schnell das Material der Mehrweginstrumente unter äußeren Einflüssen leidet und eine weitere Verwendung nicht zulässt. Die Verpackung ist bei Einweg- und Mehrwegprodukten gleich, so dass auch bei den Mehrwegprodukten nicht weniger „normaler“ Müll anfällt. Noch hinzu müssen die erheblichen Mengen an Strom, Trinkwasser und Chemikalien beachtet werden, die für die Aufbereitung von Mehrweginstrumenten in der Zentralsterilisation benötigt werden. Des Weiteren gibt es im Universitätsklinikum Freiburg nach wie vor einen Standard-Mehrweg-Stauschlauch, der über das Bestellsystem angefordert werden kann und auch verwendet werden soll. Der Stauschlauch kann nach jeder Verwendung gereinigt und dann wiederverwendet werden. Darüber hinaus wurde ein Einpatienten-Stauschlauch eingeführt, der bei infektiösen Patienten verwendet und nach Entlassung entsorgt werden soll. Der Stauschlauch soll also während des gesamten Aufenthalts bei dem Patienten verbleiben und nicht nach jeder Anwendung entsorgt werden. Mit freundlichen Grüßen