BerichtelektronischesKlassenbuch_Zjv1nnO

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Evaluation des elektronischen Klassenbuchs

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Senatsverwaltung für Bildung, Jugend u n d Wissenschaft
eGovernment@school
                                                          be�




      Testbetrieb des elektronischen Klassenbuchs

                  am OSZ Kraftfahrzeugtechnik




                        Eva I uations bericht


                                  Feb.ruar 2015
1

Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
eGovernment@school


ln haltsverzeichn is

0.   Rahmenbed i n g u n gen                    ....     .. . .    ...      . . . . . . . . . . . . ... . . . . .
                                                                                .    ..            .        ..        .    .                  ..       ..           .    ...   . .. .     ..    ...   .   . .. . .
                                                                                                                                                                                                           .             ..      .. .     . .   ...     .. ...  .           ...     .   ...    : .. 4


1.   Ev a l u at i o n s g e g e n sta n d               ........            .. . . ..     ...........                     .. .. .       .....        .    .....          .   ..   ...    .    .....      ... .... .         .    ........                  ..      .............                       4


     1.1. Das elektronische Klassenbuch .. . ... ...........                                                                       ...   .. . .. .    ...       ...      . ..  .. ...... ... ...                ....         .   ......         . . . .. . . . . . . .              ... . .. .. 4

           Ziele des Projekts         . . . . .......................... . . . . . ..................................................................................                                                                                                                                   4

           Funktionsprinzip der Software................................................................................................. 5

           Rollenkonzept zur Nutzung der Software................................................................................ 5

          Vorbereitende Planung und technischeVoraussetzungen....'.................................................. 6

           Kosten.............................................................. : ....................................................................... 7

     1.2. Der Testbetrieb             ......   . . . . . . ..... . ................. .. .. ............. ....... .
                                                .   .    ..    .. .                                                                      ..           ..                                                    .   ......            .   .....         .. .......... ... .
                                                                                                                                                                                                                                                            .                                      ..   7

     1.3. Rahmenbedingungen ..                           ...   .   .....     . .............. ... .. .. ...... .......... ............... ... . . ...... ........ .. 8
                                                                                                                               .     .                     .                                                                 ..             .   .       .               .                      .




           Das schulische Konzept zurVerringerung von Schuldistanz                                                                                                                    .
                                                                                                                                                                               ... . . . .      . . . .........................................                                                         8

           FestgelegtesVerfahren für den SMS-Versand .                                                                                    ..                   . .
                                                                                                                           .. .... . .... .. ......... ........... . . . . .               .                                      .             . .
                                                                                                                                                                                                                                      . . . . . .. ......... ......             .              :.. 8


2.   Ev a l u a tion s d u r c h f ü h r u n g                    ......        .   ...   . .. . ...... . .... ..
                                                                                                   .                                 .        .....         . .. ............. .
                                                                                                                                                                .         ..                                    .......                   ...   ......              . ........ 10
                                                                                                                                                                                                                                                                        .




     2.1. Dimensionen, Merkmale und Indikatoren ..... .. .... ......                                                                                                ..                    ....  . .......... ..... ..
                                                                                                                                                                                                    ..                            .                 .        ....       ..  .   ...     . . 10
                                                                                                                                                                                                                                                                                          ..




     2.2. Instrumente und Ablauf                               .....       ..   ..........              . . . ...... .
                                                                                                            .                   .    ....         . . ...       ....      .   ......       ..........               .........                  ..   ..      . ... . .......              ... 10


3.   Ev a l u at i.o n s e r g eb n i s s e .       .    ...      . ..   . . ....
                                                                            ..            ....     .    .......            .   ...   . . ..       .   ....      : ............................................ 12


     Dimension 1: Projektinhalte                             ....      .   .....    ..   ...   : ........................................................................ 12

           Merkmal1.1: pädagogische Wirkung.................................................................................... 12

           Merkmal1.2: Information und Kommunikation............................................................ , ....... 13

           Merkmal1.3: Aufwand...................................................... ,.................... :.............................. 14

           Merkmal1.4: Akzeptanz....... :....................................................................................... ,........ 14

           Merkmal1.5: Nutzung......................................... :................................................................. 15

     Dimension 2: Technik ... ...... .                       ..........             ..   ...   .   .......        . ....
                                                                                                                       .           ..........                  .    ...   .   ......       . ....     ......        ..       . ..     .. ...        ...      . ..   .   ..........                 16

           Merkmal2.1: Software........................................................................................................... 16

           Merkmal2.2: Endgeräte........................................................................................................ 16

           Merkmal2.3: Infrastruktur/Sicherheit .................................................................................. 17

     Dimension 3: Service ......... .                    ....      .. . . . .. .... ............
                                                                           ..            ..                                          ...      .   ....     .. .............. .... . . . ... . . . ....... 17
                                                                                                                                                                    .                                           .   .        .    ...            .       ..      ...        .




           Merkmal3.1: Information................................................... ;.................................................. 17

           Merkmal3.2: Anleitung                     .   .    .
                                                    . .. . ........             .   ...   .. . .
                                                                                              ..       ..   ...   .   ...... . .     ...      ....     .. .    ..       ... ...   .   ....     . .. .. ..
                                                                                                                                                                                                .   .. .        ..   .   .   .   ..   .   . . ....... ..        . .     ...... ......               17


4.   Z u s a m m e nfa s s u n g u n d A u sb l i ck . .............                                                                ....        ..    ......             . ..... ..... ... . .. . ..
                                                                                                                                                                           .                                         .                .......               .   .....       . . . . 18
                                                                                                                                                                                                                                                                                .    ..




                                                                                               Seite 2
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Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
eGovernment@school                                                                                            bemrrJI[II
Anlagen   ...................... . . ................................ .............................................................   20




                                                            Seite 3
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Senatsverwaltung für Bildung, J u gend und yv issenschaft
eGovernment@school                                                                 be grJ:Mdd
0. Rahmenbedingungen

Der nachfolgende Evaluat ionsber icht beschränkt s ich auf die Betrachtung des Einsatzes des
elektronischen Klassenbuchs im schulischen Alltag e iner Schule mit ausgewählten Klassen. Be­
trachtungen für e inen flächendeckenden Einsatz einer Software zum elektronischen Klassenbuch
müssen ergänzend vorgenommen werden.
Bereits erste Erfahrungen bei der Erprobungsphase in der vorliegenden Schule haben gezeigt,
dass dies erhebliche monetäre, techn ische, rechtliche und organisator ische Aufwände erzeugen
würde, die über ein eigenständiges Projekt gesteuert werden müssen.



1. Evaluationsgegenstand

Zur Erprobung des elektronischen Klassenbuchs mit SMS-Versand bei unentschuldigtem Fehlen
wurde das OSZ Kraftfahrzeugtechnik im Februar 2014 durch die.Senatsverwaltung für Bildung,.
Jugend und Wissenschaft beauftragt, einen Testbetr ieb mit Echtdaten durchzuführen. Damit
verbunden erfolgte .die Festlegung, dass dieses Vorhaben se itens der Senatsverwaltung für Bil­
dung, Jugend und W issenschaft evaluiert wird. Der vorliegende Bericht beschreibt d ie durchge­
führte Evaluation und stellt die Ergebnisse dar.


1.1. D a s e l e k tron i s ch e Kl a s s e n b u ch

Ziele des Projekts
Die " Steigerung der Anzahl erfolgreicher Bildungsabschlüsse" ist eines der b ildungspolitischen
Ziele in Berlin. Voraussetzung für die Erreichung dieses Z ieles ist u. a. die regelmäßige Teil­
nahme von Schülerinnen und S chülern am Unterricht. Daher· kommt der Verringerung von
Schuldistanz eine wichtige Rolle in der täglichen pädagog ischen Arbeit zu. Neben einer Vielzahl
zentraler und regionaler Projekte sowie schulspezifischer Maßnahmen stellt die zeitnahe Infor­
mation der Erziehungs- und Sorgeberecht igten im Falle eines unentschuldigten Fehlens einer
Schüler in bzw. e ines Schülers e inen bedeutenden Schritt zur Verringerung von Schuldistanz
dar. Die erhöhte Pr iorität des zeitnahen lnformierens wurde im Schuljahr 2011/2012 auch in
den Rechtsvorschriften durch die Aktualisierung der AV Schulpflicht1 (Nr. 7 Abs. 6) berücks ich­
t igt. Seit dem 1. Februar 2012 gilt " Bleibt eine S chülerin oder ein S chüler unentschuldigt dem
Unterricht fern, so hat die Schule bereits am ersten Fehltag mit den Erziehungsberechtigten
Kontakt aufzunehmen.". Diese Formul ierung ist ebenfalls Bestandteil der n unmehr gült igen AV
Schulbesuchspflicht2 (Nr. 7 Abs. 7).
Das elektronische Klassenbuch (e Kiaßu) wurde im März 2012 als technische Unterstützung bei
der praktischen Umsetzung e ines zeitnahen lnformierens der Erziehungs- und Sorgeberechtig­
ten über Fehlzeiten annonciert. Durch ein IT-gestütztes Verfahren sollte der Aufwand für die
tages- und stundenaktuelle Erfassung der Anwesenheit von Schülerinnen und Schüler minimiert
und die Benachrichtigung über unentschuldigtes Feh.len durch einen SMS -Versand an die Erzie­
hungs- und Sorgeberechtigten automatisiert werden. Gleichzeit würde die Erfassung von Fehl­
zeiten über einen längeren Zeitraum und deren Stichtaggenaue Auswertung deutlich verein­
facht. Darüber hinaus stünde mit der d igitalen Dokumentation ein datengesicherter Ansatz­
punkt für die weitere pädagog ische Arbeit zur Verfügung.




1
    Ausführungsvorschrift über Beurlaubung und Befreiung vom Unterricht (AV Schulpflicht) vom 3. De­
    zember 2008 in der Änderungsfassung vom 28. Dezember 2011 (in Kraft ab 1. Februar 2012)
2
    Ausfü hrungsvorschriften über Beurlaubung und Befreiung vom Unterricht (AV Schulbesuchspflicht)
    vom 19. November 2014 (in Kraft ab 19. November 2014)

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Senatsverwaltung für Bildung, J ugend und Wisse nschaft
eGovernment@school                                                               be�
Funktions prinzip der Software
 Für den Testbetrieb des elektronischen . Klassenbuchs am OSZ Kraftfahrzeugtechnik wurde die
webbasierte Software WebUntis der Firma Gruber & Petters verwendet. Die Schule setzte zu­
dem die Stunden plansoftware Untis der Firma Gruber & Petters ein, aus der heraus der aktuel­
le Stunden plan für die Anwendungen in WebUntis zur Verfügung gestellt wurde.
Die Software für das elektronische Klassenbuch bietet die Möglichkeit, analog zu.m herkömmli­
chen Pa pierklassenbuch , die behandelten Unterrichtsinhalte, erteilte Aufgaben· u. ä. Angaben zu
dokumentieren sowie die Anwesenheit, Fehlzeiten und Verspätungen von Schülerinnen und
Schülern digital festzuhalten.
Relevante Daten werden auf Eingabegeräten erfasst und über ein gesichertes Funknetz in der
Schule sowie eine gesicherte Internetverbindung automatisch auf einen externen Server gespei­
chert. Der Server ist passwortgeschützt und befindet sich in einem Rechenzentrum in Öster­
reich. Er wird dort von der Firma Gruber & Petters gehastet sowie gemäß den erforderlichen
Sicherheitsrichtlinien betreut und gewartet.
Der SMS-Versand zur Meldung der Fehlzeit an die Erziehungs- und Sorgeberechtigten oder,
sofern es sich um erwachsene Schülerinnen und Schüler handelt, an die Schülerinnen und
Schüler kann im Rahmen der Anwesenheits- bzw. Fehlzeitenerfassung direkt aus dem Unter­
richtsraum durch die Lehrkraft ausgelöst werden.
 Ein weiterer Vorteil des elektronischen Klassenbuchs ist, dass jede berechtigte Lehrkraft soforti­
gen und parallelen Zugriff auf das Klassenbuch hat und entsprechende Eingaben vornehmen
kann. Das herkömmliche Papierklassenbuch existiert dagegell nur in einem einzigen realen
 Exem plar und muss von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde weitergegeben werden. S pätes­
tens bei parallelem Kursunterricht sind zusätzliche Pokumentationsunterlagen wie Kursbücher
notwendig. Das Zusammenführen der erfassten Informationen, zum Beispiel über Fehlzeiten
und Vers pätungen, bedeutet beim Klassenbuch in Papierform einen zusätzlichen Aufwand für
die Lehrkräfte. Dieser Nachteil des einfachen und eingeschränkten Zugriffs (immer nur durch
eine Person) entfällt beim elektronischen Klassenbuch. Die Eingaben können hier jederzeit er­
folgen, unabhängig ob e ine ganze Klasse oder Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen
Klassen in einem Kurs unterrichtet werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass die Lehrerinnen
und Lehrer auch außerhalb des Klassenraumes (nach bisheriger Festlegung aber ausschließlich
innerhalb der Schule) für die Vor- und Nachbereitung der UnterriChtsstunden Einträge in das
elektronische Klassenbuch vornehmen. Somit können mehrere Lehrerinnen und Lehrer gleichzei­
tig und zu beliebigen Zeitpunkten die Daten bearbeiten bzw. abrufen.


R ollenkonze pt zur Nutzung d e r Software
 Der Nutzung des elektronischen Klassenbuchs als Kommunikationsmittel liegt ein Rollenkonzept
zu Grunde, das festlegt, wer welche Informationen wann einträgt bzw. welche Informationen
für wen abrufbar sind.. Folgende Rollen und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwort­
lichkeiten sind definiert:
    •   Fachlehrer/in:
            -   Eintragen der Informationen zur einzelnen Unterrichtsstunde (Anwesenheit bzw.
                Fehlzeiten, Unterrichtsinhalte, erteilte Aufgaben, Bemerkungen usw.),
            -   ggf. nachträgliches Abrufen von Informationen (z. B. Status einer Entschuldi­
                gung bei Fehlen einer Schülerin bzw. eines Schülers zum Zeitpunkt einer Leis­
                tungsbewertung oder Prüfung, vertretende Unterrichtsinhalte bzw. erteilte Auf-
                gaben),
                                          ·




            -   in Vertretungssituationen: mögliche Anknüpfung an vorangegangene Unter­
                richtsinhalte , schneller Überblick über ggf. unbekannte Klasse (Sitzplanfunktion
                mit Namen u·nd ggf. Fotos der Schülerinnen und Schüler),

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Senatsverwaltung fü r Bildung, Jugend und Wissenschaft
eGovernment@sc hool                                                              be�
    •   Klassenleh rer/in
                Füh ren von persönlichen Gesprächen bei eingetragenen unentschuldigten Fehl�
                zeiten, ggf. Information der E rziehungs- und Sorgeberechtigten,
            -   ggf. Dokumentation von gefüh rten Gesprächen sowie getroffenen Ve reinbarun­
                gen und Absprachen, damit diese Info rmationen für alle in de r Klasse unte rrich­
                tenden Lehrk räfte zur Ve rfügung stehen,
            -   Eint ragungen des Status/der Gültigkeit einer Entschuldigung, damit d iese Info r­
                mationen für alle in der Klasse unte rrichtenden Lehrk räfte zur Ve rfügung ste­
                hen,
            -   Auswe rtung und Zusammenstellen von statistischen Daten (als Bericht in der
                Software abrufbar),
            -   Abruf gezielter Informationen für die Vorbereitung von Gesprächen mit Schüle­
                rinnen und Schüle rn bzw. Erziehungs- und Sorgeberechtigten,
    •   Schulleitung
            -   ggf. Abruf gezielter Info rmationen zu einer Schülerin bzw. e.inem Schüler zur
                Vorbereitung eines Gespräches,
            -   Abfrage von üblichen Statistiken, z. B. Fehlzeitenstatistik (Berichtsfunktion der
                Software) fü r Weitergabe an Statistik"Referat in der Senatsverwaltung


Vo rb e reitende Planung und technische Vo raussetzungen .
 Nach der Ankündigung der Erprobung des elektronischen Klassenbuchs im März 2012 e rfolgten
die e rsten konkreten Planungen zur Umsetzung des Vo rhabens. Dazu gehörte ·u. a. die Aus­
wahl der passen_den Software, die neben den Funktionalitäten eines digitalen Klassenbuchs
auch· die Möglichkeit der Versendung einer SMS an einzelne Adressaten eröffnet. Es sollte zu­
nächst an zehn ausgewählten Schulen mit dem Test des elekt ronischen Klassenbuchs im Rah­
men des Gesamt projekts eGovernment@school begonnen we rden. Der Plan bestand darin, auf
die vorhandenen IT-Infrastrukturen der Schulen zurückzugreifen. Eine erste detailliertere Analyse
der Anforderungen an die IT-Infrastruktu r der Schulen, insbesonde re mit Blick auf IT-Sicherheit
und Datenschutz, führte jedoch zu e rheblichen Siche rheitsbedenken hinsichtlich eines sofortigen
Starts des Vorhabens. Vielmehr wu rde im August 2012 vereinbart, zunächst genauer zu prüfen,
welche Hardware-Voraussetzungen für einen sicheren Bet rieb des elektronischen Klassenbuchs
notwendig und ggf. nachzu rüsten seien. Eine Machba rkeitsbet rachtung an zunächst drei Star­
terschulen wu rde initiie rt. Die damit verbundenen Sicherheitsbetrachtungen fanden auch in
einem fachlichen Austausch mit dem Berliner Beauftragten fü r Datenschutz und Informations­
f reiheit statt. Als E rgebnis der damaligen Untersuchungen ergab sich, dass eine Erweiterung
der vorhandenen IT-Infrastruktur an den teilnehmenden Schulen unumgänglich war. Dies be­
deutete, deutlich mehr Investitionen vorzunehmen , als u rs prünglich ge plant waren. Daher wu r­
de entschieden, die Machbarkeitsstudie nu r an einer Schule du rchzuführen. Das OSZ K raftfah r­
zeugtechnik bot dafür die besten technis�hen Voraussetzungen bezüglich der E rweiterba rkeit
der vorhandenen IT-Infrastruktur.
Im Februar 2013 nahm das OSZ K raftfah rzeugtechnik einen Probet rieb des elekt ron ischen Klas­
senbuchs auf, um e rste E rfahrungen beim Einsatz der Software im Schulalltag zu sammeln. Der
Probebetrieb fand noch ohne die E rfassung von Echtdaten und ohne die Zusatzfunktion des
SMS-Ve rsand statt. Weitere umfangreiche Installationen in der IT-Struktur, auftretende techni­
sche P robleme (z. B. bei der Ve rwendung sogenannter virtueller Maschinen auf den Endgerä­
ten, Umsetzung der P rogrammierung der SMS-Funktionali1ät) sowie Verzögerungen in der Um­
setzung des Gesamtprojektes eGovernment@school t rugen dazu bei, dass sich der Start des
Testbetriebs mit Echtdaten bis zum Feb rua r 2014 verzögerte. Neben den hohen technischen


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Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wi ssensch aft
eGovernment@school                                                              be�
Anforderungen an die IT-Siche rheit und den Datenschutz waren folgende Aspekte in der Vor­
bereitung des Testbet riebs mit Echtdaten ebenfalls zu berücksichtigen:
    •    Fo rmulie rung eines mit dem Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informations­
         f reiheit abgestimmten Textes für den SMS-Versand bei Info rmation über das unent­
         schuldig�e Fehlen einer Schülerin bzw. eines Schülers,
    •    Formulie rung und Vorbereitung der Einve rständniserklärungen der am Projekt beteilig­
         ten Schülerinnen und Schüler, Erziehungs- und Sorgeberechtigten sowie Lehrerinnen
         und Lehrer, .
    •    Beteiligung der Beschäftigtenvertretungen
    •    Implementierung eines Verfahren zur datenschutzkonformen Übernahme von Stammda­
         ten der Schülerinnen und Schüler aus der Schulverwaltungssoftware Magellan (Fa.
         Stüber) in Web Untis (Fa. G ruber & Petters), der Software des elekt ronischen Klassen- .
         buchs


Kosten
ln der ersten Planungsphase wurde von einem Kostenaufwand von insgesamt rund 73.000 €
für den Testbetrieb des elektronischen Klassenbuchs an den zehn Pilotschulen ausgegangen.
Diese Kalkulation beruhte auf einer Analogiebet rachtung zur Verwendung der Schulverwal­
tungssoftware Magellan und umfasste die Aspekte Programmentwicklung und Beratung , Soft­
ware, Wartung und Pflege sowie Anschaffung von insgesamt 80 Endgeräten. Ferner bestand
die Annahme, dass die vorhandene IT-Infrastruktur in den Teilnehme rschulen ohne weitere Än­
derungen genutzt we rden kann.
Die detaillierten Vorbetrachtungen und Prüfungen, vor allem vor dem Hintergrund von IT­
Sicherheit und Datenschutz, führten schließlich zu deutlich höheren Anfo rde rungen an die zu
verwendende IT�Infrastruktur. Eine Erweiterung der vorhandenen IT-Infrastruktu r war somit
notwendig. Es wurde entschieden, die notwendigen lnvesti�ionen zunächst nur an einer Schule
durchzuführen und den Testbet rieb mit Echtdaten auf das OSZ Kraftfahrzeugtechnik zu be­
schränken. Für die Anpassung der IT-Infrastruktu r, die Software und die Endgeräte entstanden
tatsächliche Kosten in Höhe von 'rund 141.000 €.




1.2. Der Testbe t r i e b

Im Februar 2014 startete mit Beginn des zweiten Halbjahres des Schuljahres 20 13/2014 der
Testbetrieb mit Echtdaten für die Software des elektronischen Klassenbuchs. Folgende Klassen
beteiligten sich mit insgesamt rund 120 Schülerinnen und Schülern am Test
    •   vier Klassen aus dem · Bildungsgang der integ rierten Berufsausbildungsvorbereitung (ein­
        jährig),
    •   eine · Klasse aus dem Bildungsgang der zweijährigen Fachoberschule ( 12. Klasse) und
    •   eine Berufsschulklasse aus dem Bereich Kfz-Mechatronik! Fahrzeugkommunikationstechnik
        (3. Ausbildungsjahr).
Die 32 in diesen Klassen unterrichtenden Lehrk räfte, der Schulleiter und ein schulischer An­
sprechpartner als Administrator nahmen aktiv an der Er probung des elekt ronischen Klassen­
buchs teil. Vorbereitend erhielten die Lehrk räfte eine Schulung über die Benutzung der Soft-
ware WebUntis durch einen Vert riebspartner der Firma Gruber & Petters.              ·




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Senatsverwaltung fü r Bildung, Jugend und Wissenschaft
eGovernment@school                                                             be�
Vor dem Testbeginn hatten · die Schülerinnen und Schüler bzw. bei Minderjäh rigen deren Erzie­
hungs- und Sorgeberechtigten sowie die beteiligten Lehrkräfte durch die Unte rzeichnung einer
Einwilligungserklärung ihre Be reitschaft zur Mitwirkung bestätigt.
Eine auf die Leh rkräfte bezogene Auswertung der ins elektronische Klassenbuch eingegebenen
Daten erfolgte nicht und ist softwaretechnisch im elektronischen Klassenbuch auch nicht vorge­
sehen.


1.3. R a h m e n b e d i n g u n g e n

Das schulische K o n ze pt zur Verringerung v o n Schuldistanz
Die Verringe rung von Schuldistanz ist ein erklärtes Ziel der Pädagoginnen und Pädagogen am
 OSZ Kraftfahrzeugtechnik. Das schulische Konzept hierzu wird von der grundsätzlichen Haltung
geprägt, dass der Dialog zwischen allen Beteiligten die Voraussetzung für eine erfolgreiche
 A rbeit und positive Entwicklungen in diesem pädagogischen Themenfeld ist. Bei allen Maß­
nahmen zur Verringerung von Schuldistanz steht in jedem individuellen Fall die gemeinsame
Suche nach Ursachen u   " nd Gründen für unentschuldigte Fehlzeiten an e rster Stelle und nicht
das alleinige Aussprechen von Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen gemäß Schulgesetz und
damit die Best rafung der bet roffenen Schülerinnen und Schüler. Gespräche zwischen Lehrk räf­
ten und Schülerinnen bzw. Schülern bilden diesbezüglich einen Hau ptbestandteil der pädagogi­
schen Arbeit und sind Ausgangspunkt für weitere Absprachen, Vereinbarungen oder Maßnah­
men, z. B. . die Formulierung konkreter Ziele im persönlichen Bildungs plan der einzelnen Schüle­
rin bzw. des einzelnen Schülers. Auch an das professionelle Auftreten jeder einzelnen Lehrkraft
wird im Konzept dahingehend appelliert, die ggf. vorhandenen Sorgen und Ängste der Schüle­
rinnen und Schüler ernst zu nehmen. Die Vielschichtigkeit von möglichen Ursachen von Schul­
distanz wird benannt, angefangen von Ve rmeidungsstrategien in Form von Flucht bei Ängsten
(Angst vor dem Versagen in der Schule, Angst . vor Hänseleien und Mobbing durch Mitschüle­
rinnen und Mitschüler) über Anzeichen von Erkrankungen bis hin zur " Nuii-Bock"-Stimmung.
Ein sachliche r und res pektvoller Umgang wird von allen Beteiligten e rwartet. Dazu zählen auch
das Vermeiden von Sarkasmus in Form von ironischen oder bloßstellenden Bemerkungen ("Da
ist ja unser Schwänzer'') und der Einsatz von positiver Verstärkung. Insgesamt wird das P rinzi p
                                              "
"Jeder ist uns wichtig - Du bist und. wichtig deutlich. Dieses Anliegen der Schule wird auch in
der Schulöffentlichkeit und insbesondere gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie den
Erziehungs- und So rgeberechtigten immer wieder kommuniziert.


Festgelegtes Ve rfahren für den SMS-Ve rsand
Das OSZ K raftfahrzeugtechnik hat sich in Auswertung der ersten Er probungen des elektroni­
schen Klassenbuchs entschlossen, die SMS zur Benachrichtigung über aktuelles unentschuldigtes
Fehlen ausschließlich an die jeweilige Schülerin bzw. den jeweiligen Schüle r (auch bei den
Minderjährigen) zu senden. Damit folgt die Schule der Grundausrichtung des o. g. Konzepts,
das darauf abzielt, Vertrauen aufzubauen statt Distanz zu schaffen. Die SMS wird als eine Bot­
schaft an die Schülerin bzw. den Schüler verstanden, die Interesse an der Person und ggf.
Sorge über das Fernbleiben vom Unterricht signalisiert. Sie soll im Kontext des schulischen
Konze pts nicht als "e rhobener Zeigefinger" oder gar als Strafe dienen.
Für den SMS-Versand hat die Schulleitung folgendes Ve rfahren festgelegt und entsprechend
kommuniziert
   •    Die unterrichtende Fachlehre rin bzw. der unterrichtende Fachlehrer
             -   e rfasst zu Beginn eines Unterrichtsblocks (90 Minuten) die Anwesenheit bzw.
                 das Fehlen der Schülerinnen und Schüler im elekt ronischen Klassenbuch, ·




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Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
eGovernment@school

           -     trägt vers pätete Schüle rinnen und Schüler ents prechend im elektronischen Klas­
               . senbuch nach,
           -    versendet mit Hilfe des elekt ronischen Klassenbuchs ab der 46. Minute des Un­
                te rrichtsblocks an unentschuldigt fehlende Schüle rinnen und Schüler eine SMS,
           -    vermerkt den SMS-Versand im elekt ronischen Klassenbuch (als Information für
                alle in der Klasse unte rrichtenden Leh rk räfte),
               informiert die Klassen lehre rin bzw. den Klassenleh re r über den SMS-Versand,
               z. a. per Mail
                    .




   •   Wenn eine Schüle rin bzw. ein Schüler, die bzw. der eine Fehlzeiten-SMS e rhalten hat ,
       im Unterricht eintrifft, informie rt die jeweilige Fachlehrerin oder der jeweilige Fachlehrer
       die Klassenleh re rin bzw. den Klassenlehrer zeitnah darüber, z. B. per Mail.
   •   Die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer
           -   nimmt eine Fehlzeiten-SMS umgehend zum Anlass, das Gespräch mit der be­
               treffenden Schülerin oder dem betreffenden Schüler zu suchen, um die Gründe
               des Fehlens zu hinterf ragen und bei P roblemen gemeinsam nach Lösungen zu
               suchen bzw. Maßnahmen und Vereinbarungen festzulegen ,
               informiert bei minde rjährigen Schülerinnen und Schülern die Erziehungs- und
               Sorgeberechtigten sowie lädt diese ggf. zu einem Ges präch ein,
               dokumentiert das Gespräch und ggf. getroffene Absprachen und Festlegungen
               im elektronischen Klassenbuch (als Information für alle in der Klasse unte rrich­
               tenden Leh rk räfte).
Des Weiteren ist grundsätzlich vereinbart:
   •   K rankmeldungen der Schülerinnen und Schüler e rfolgen am e rsten Tag · im Schu lsekreta­
       riat, z. B. per Mail oder Telefonat ,
   •   bei K rankmeldungen wird du rch das Sekreta riat ein entsprechender Vermerk im elekt­
       ronischen Klassenbuch vorgenommen, so dass alle unterrichten Lehrk räfte über das
                  "
       "gemeldete Fehlen der Schülerin bzw. des Schülers bei der Anwesenheitserfassung mit
       dem elektronischen Klassenbuch sofort informiert sind,
   •   die Festlegung der Gültigkeit einer Entschuldigung und eine entsprechende Eint ragung
       im elektronischen Klassenbuch erfolgt durch die Klassenlehre rin bzw. den Klassenlehrer.




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Senatsverwaltung f ür Bildu ng, Jugend und Wisse nschaft
eGovernment@school                                                               be�
            -
2. Evaluationsdurchführung

2.1. D i m e n s io n e n , M e rkm a l e und I nd i ka t o r e n

Bereits im April 2013 wurde ein Katalog mit Bewertungsindikatoren für eine mögliche Evaluati­
on der Erprobung des elektronischen Klassenbuchs e ntwickelt. l n den drei Dimensio nen " Pro­
jektinhalte", "Technik" und "Service" sind i nsgesamt zeh n Merkmale mit Indikatoren u nterlegt.
Der Bewertu ngskatalog umreist die Details des Evaluationsgegenstandes und bildet sowohl die
Gru ndlage für die Evaluatio nsdurchführung als auch für die Darstellung der Ergebnisse in Kapi­
tel 3. Er e nthält folgende Dimensione n und Merkmale:


Dime nsione n       1. Projektinhalte               2. Tech nik           3. Service

Merkm ale           1.1. pä_dagogische Wir-        2.1. Software          3.1 Information
                         kung

                    1.2. Information u nd          2.2. E ndgeräte        3.2 Anleitung
                         Kommunikation .

                    1.3. Aufwand                   2.3. I nfrastruktur/
                                                        Sicherheit

                    1.4. Akzeptanz


                    1.5. Nutzung



Die komplette Darstellung der dem Evaluations bericht zu Grunde liegenden Dimensionen,
Merkmale und Indikatoren befindet sich in A nlage 1.


2.2. In s t r u m e nte u n d Ab l a uf

Die Datenerhebung im Rahmen der Evaluation erfolgte durch Dokumentenanalyse und Befra­
gu ngen:
   a) Dokumentenanalyse
            -    Sichtung schulischer Dokumente, z. B. Konzept zur Verringerung von Schuldis­
                 tanz, schulinterne I nformationsblätter zum elektro nischen Klassenbuch
            -    allgemeine Statistiken zu Fehlzeiten
            -    Erhebungen und Erge bnissen, die die Schule aus eigener Initiative im Rahmen
                 einer schuli nternen Evaluation der ersten Erprobung des elektronischen Klassen­
                 buchs durchgeführt bzw. a bgeleitet hatte
            -    Dokume nte des Schriftverkehrs zwischen Schule · u nd Se natsverwaltung, inner­
                 halb der Senatsverwaltung bzw. mit externen Geschäftspart nern
    b) Befragungen
            -   schrif tliche Befragung der teilnehme nden Schülerinnen und Schüler (Fragebogen)
                zum Ende des Schuljahres 2013/2014
                (Die statistische Auswertung der Befragung befindet sich in Anlage 2.)


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