Sehr geehrter Herr Ganczew-Stojanow,
als generelle Antwort auf Ihre Anfrage vom 27.10.2021 greife ich auf die Inhalte eines Informationsschreibens für die Bewohner*innen des Mertonviertels zurück, welches ich im Mai 2012 herausgegeben hatte und welches auch heute noch Aktualität besitzt. Den Text habe ich der Zeitentwicklung angepasst.
Die heutige GEA Real Estate GmbH saniert seit den frühen 1990er Jahren das Grundwasser im Bereich des Mertonviertels, welches aus dem Betriebsgelände der früheren Vereinigten Deutschen Metallwerke hervorgegangen ist. Durch die Tätigkeit dieses Betriebes waren Schadstoffe bis in das Grundwasser gelangt, genauer gesagt leichtflüchtige, chlorierte Kohlenwasserstoffe, kurz LCKW.
Um die Sanierung zu verbessern und zu beschleunigen, wurde in 2005 damit begonnen, die Maßnahme nach und nach auf ein biologisches Verfahren umzustellen. Dabei ist es nicht mehr notwendig, das Grundwasser an die Oberfläche zu pumpen und in einer Aufbereitungsanlage zu reinigen. Die eigentliche Sanierungsarbeit wird nun von Bakterien übernommen, welche natürlicherweise im Grundwasser vorkommen und über die Zugabe von verdünntem Alkohol zum Abbau der LCKW angeregt werden.
Die vollständige Umstellung auf das biologische Sanierungsverfahren wurde im Mai 2012 abgeschlossen. Die bisherige Aufbereitungsanlage, welche sich auf dem Grundstück Olof-Palme-Straße 11 befand, konnte damals abgebaut werden.
Die seitherigen Erfahrungen mit der Umstellung auf das biologische Verfahren haben gezeigt, dass die Belastung des Grundwassers in der Fläche deutlich zurückgeführt werden konnte. Die Hauptbelastungszonen ziehen sich auf die früheren Eintragsbereiche der LCKW zurück. In diesen Bereichen können mit dem Verfahren auch Schadstoffreste mobilisiert werden. Diese Schadstoffreste hätten durch einfaches Abpumpen des Grundwassers, wie in der Vergangenheit praktiziert, niemals erreicht werden können.
Dies bedeutet aber auch, dass noch keine konstant niedrigen LCKW-Gehalte im Grundwasser in der Fläche garantiert werden können. Vielmehr ist noch von einem mehrjährigen Sanierungsbetrieb nach der biologischen Verfahrensweise auszugehen. Bislang wurde das biologische Verfahren immer wieder an die örtlichen Erfordernisse angepasst (Infiltrationsmenge der Ethanollösung pro Messstelle, Monitoringmessnetz, Häufigkeit der Messungen).
Bitte beachten Sie auch die Datenschutzhinweise gemäß DS-GVO in dem beigefügten Informationsschreiben.
Für weitere Fragen stehe ich gern zu Ihrer Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen