"Historische Turnhalle" des MKG
Anfrage an:
Behörde für Kultur und Medien
das Gutachten bzw. die Stellungnahme des Denkmalschutzamtes zu der "historischen Turnhalle" des Museums für Kunst und Gewerbe, was meines Wissens als Grundlage diente, um in Berlin Förderungsmittel der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien beantragen zu können und gleichfalls als Grundlage für die Förderentscheidung der Stiftung Denkmalpflege Hamburg diente.
Vielen Dank für Ihre baldige Übersendung an meine eMail-Adresse.
Anfrage erfolgreich
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Datum11. April 2015
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16. Mai 2015
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Das MKG hatte sich seinen Ruf nicht durch Architektur, sondern durch den außergewöhnlichen Gründungsdirektor J. Brinckmann erworben. Für ihn war der Kompromiß-Bau stets ein Problem u ein Ärgernis. Kommunikation zw. den Schulen (insg. ca. 1000 Schüler) mit dem Museum gab es kaum, u wenn, dann zw. den Direktoren wegen Vorkommnissen im Haus. Ein „interdisziplinäres Studium“ u einen „kreativen Austausch“ gab es nur zur Kunstgewerbeschule.
Die Schulen u das Museum hatten separate Eingänge u separate Treppenhäuser - nicht ohne Grund. Eine beiderseitige Nutzung gab es nur für die Aula über dem Museumseingang. Ob es viele gemeinsame Schul- u Museumsveranstaltungen dort gab, ist nicht erwiesen.
Zw. den Nutzungen war eine Trennung zur Sicherung u.a. der wertvollen Exponate erforderlich. Hinter der dicken Wand im EG, in die BM Petersen 1876 den Schlußstein gesetzt hatte, befand sich ca. 3 m tiefer die Turnhalle. Das EG war undurchlässig und d. Turnhalle war von der Museumsseite nicht zugänglich, sondern nur vom Schultreppenhaus im Westen. So konnte sie ein „zentraler Begegnungsort“ nicht sein, zumal es eine Aula gab.
Nach dem Auszug der Realschule wurde am 6.8.1908 die Wand entfernt. Im EG entstand eine Ausstellungshalle über neuen Magazinräumen im Keller.
Das MKG-Gebäude wurde 1873/76 zu Beginn der Zeit von Baudir. Zimmermann in Hamburg gebaut. Es ist nicht sein „Hauptwerk“. Ähnlich in der Schloßarchitektur u in der Erschließung, jedoch von höherer Denkmalrelevanz sind seine Gerichtsbauten für die Strafjustiz (1879/1882 u1895/1896) u. für die Ziviljustiz (1898/1903). Die dortigen Eingangsbereiche waren von Anfang an auf Großartigkeit ausgelegt. Wie eng dagegen das Entree des MKG 1877 war, zeigt der Grundriß. Dies geschah im Sinne Brinckmanns zugunsten von vielen abschließbaren Räumen im EG. Der Eingang wurde vor ca. 10 Jahren also nicht „restauriert“, sondern zu einem neuen großen Foyer umgebaut. Auch die „Reaktivierung der ehem. Schulaula“ ist ein Märchen des DA.
Der schwerwiegendste Fehler in der 2013 vom MKG erbetenen gutachterlichen Äußerung des DA steht am Schluß: Man wolle vorbehaltslos das eindeutige Ziel unterstützen, den ursprünglichen Zustand v. 1877 wiederherzustellen! Dies widerspricht den aktuellen Plänen. Mit falschem Etikett unterstützt das DA das Ziel des MKG, an Fördermittel des Bundes zu kommen, auch wenn es gar keine Denkmalschutz-Maßnahmen sind.
Wenn man bedenkt, daß durch unrichtige Darstellungen des DA bzw. der KB bei der Staatsministerin Grütters aus dem „Denkmalschutz-Sonderprogramm V“ Steuergelder in Höhe von 300.000€ bereitgestellt werden sollen, ist dies ein Vorgang, der die Kontrolleure in Verwaltung, Politik, Presse etc. interessieren müßte. Sie wurden wiederholt über die Fakten informiert, aber dort, so scheint es mir, stellt man sich stromlinienförmig blind + taub.