Homöopathie als Krebstherapie
Der deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte wirbt für Homöopathie als heilende Therapie bei Krebserkrankungen. [1] Diesen Therapieansatz kann man auf der Basis von Informationen der deutschen Krebsgesellschaft [2] und des deutschen Krebsforschungszentrums [3] als verantwortungslos bezeichnen, da sie Patienten evidenzbasierte Therapien vorenthalten und falsche Hoffnungen schüren, sollte der Patient nach den üblichen Verfahren austherapiert sein.
1. Wieso gibt es seitens der Bundesärztekammer keine Richtlinie, Leitlinie oder eine klare Stellungnahme zu Gefahren der Pseudomedizin bei Krebstherapien, welche die Homöopathie darstellt?
2. Wie ist dieses Verhalten des deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte mit den ethischen Grundsätzen zu vereinbaren, dass Ärzte immer die Beste ihnen bekannte Therapie einleiten sollen?
3. Stellt Ihrer Meinung nach das Anwenden von Homöopathie als Krebstherapie eine Verletzung der Approbationsordnung dar?
Als Vertreter der Ärzte des deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte im gemeinsamen Bundesausschuss tragen Sie Verantwortung für Weiterbildung der Ärzteschaft. Sie schreiben in der Antwort zur IFG-Anfrage [4] das die Homöopathie eine "Neulandtherapie" sei.
4. Wie rechtfertigen Sie diese Einschätzung hinsichtlich des Alters der Homöopathie von 200 Jahren und systematischer Studien seit einigen Jahrzehnten?
Sie schreiben: "Wie stark der therapeutische Effekt der Verfahren ist, ist letztlich eine Frage des Einzelfalles, die somit nicht pauschal beantwortet werden kann."
5. Nach welcher Begründung gelten Ihrer Meinung nach die Prinzipien der evidenzbasierten Medizin zur Beurteilung von Therapien nicht für die Homöopathie?
Mit "Die konkrete Anwendung der Therapie sowie damit wahrscheinlich im Zusammenhang stehende positive Ergebnisse sind auch dann wertvoll, wenn gegenwärtig die Wirkprinzipien (noch) nicht verstanden werden. " suggerieren Sie, dass es einen Konsens für die pauschale Wirksamkeit von homöopathischen Therapien gibt und das lediglich die Wirkweise unbekannt sei.
Damit widersprechen Sie offenkundig dem aktuellen Stand der Wissenschaft, der sowohl keine pauschale Wirkung von homöopathischen Therapien bescheinigen kann, als auch das Ähnlichkeitsprinzip und die unspezifische Speicherung von "Informationen in Wasser" als physikalisch und chemisch unplausibel hält. [5]
6. Wie rechtfertigen Sie diese Annahmen?
Bezüglich der Weiterbildung hinsichtlich Homöopathie schreiben Sie zu den Richtlinien; "Fortbildungsveranstaltungen, die Verfahren zum Inhalt haben, die nachweislich keinen oder evtl. sogar einen schädlichen Einfluss auf die Therapie und Diagnostik haben, sind von einer Zertifizierung ausgeschlossen. Dieser Nachweis fehlt bei der Homöopathie und der Akupunktur. "
7. Wie kommen Sie zu der Einstellung wenn sich weder die Bundesärztekammer, Landesärztekammern, noch der DZVhÄ zu Grenzen der Anwendbarkeit von Homöopathie positionieren?
Die Ergebnisse der mangelnden Positionierung erkennt man an oben genannten Therapien gegen Krebs, aber auch zu Burnout, Autismus oder schweren Traumata wie Kindesmisshandlung. [6] [7] [8] [9] [10]
Der DZVhÄ bietet für das Jahr 2014 in seinem Weiterbildungsprogramm anerkannte Weiterbildungen zu Homöopathie als Krebstherapie an. [11]
8. Wie ist dieses Angebot mit den Richtlinien zur Weiterbildung vereinbar?
Quellen:
[1] https://www.dzvhae.de/homoeopathie--1-199.html
[2] http://www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_brustkrebs_therapie.html?markierung=Hom%F6opathie
[3] http://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/unkonv-methoden-ueberblick.php
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie#Kritik_an_der_Hom.C3.B6opathie
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathie#Risiken_der_Hom.C3.B6opathie
[7] http://www.ruhrbarone.de/mit-bachblueten-gegen-kindesmisshandlung/
[8] http://www.klinik-imleben.de/de/unsere_leistungen/homoeopathie/
[9] http://www.akademie-imleben.de/index.php/fortbildungen/ibkm-aerzte/
[10] http://www.homoeopathie-hof.de/veranstaltungen/fachfortbildung-und-fachseminare.html
[11] https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=1&downloadid=904&reporeid=0
Anfrage abgelehnt
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Datum18. November 2013
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20. Dezember 2013
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