2014-mv-deutsch-hinweise-losungen

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „[IFG] Abituraufgaben der Fächer Mathe, Deutsch und Physik 2012 - 2017

Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.

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Mecklenburg-Vorpommern Zentralabitur 2014 Deutsch Hinweise für die Lehrer (nicht für die Hand des Prüflings)
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                             Seite 2 Hinweise für Lehrer Allgemeine Hinweise Den Schülern ist ein Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung zur Verfügung zu stellen. Die Lösungshinweise sind eine Orientierung für den Lehrer. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind keineswegs vom Abiturienten lückenlos abzuarbeiten. Das Erwartungsbild muss vielmehr in Abhängigkeit von den im Unterricht geschaffenen Voraussetzungen durch den Lehrer präzisiert werden. Gelangt der Abiturient zu anderen, vom jeweiligen Erwartungshorizont abweichenden Ergebnissen, sind diese zu akzeptieren, wenn sie der Aufgabenstellung entsprechen, sachlich richtig und nachvollziehbar begründetsind. Im Block I gibt es getrennte Lösungshinweise für das grundlegende und für das erhöhte Anforderungsniveau (länderübergreifende Aufgabe). In den Blöcken II bis IV sind die den Aufgabenteil B betreffenden Passagenunterstrichen. Hinweise zur Korrektur und Bewertung Die Bewertungist entsprechend den Einheitlichen Prüfungsanforderungenin der Abitur- prüfung vorzunehmen. Der Abituraufsatz stellt eine komplexe Leistung dar, die mit einer Punktzahl und der entsprechenden Note bewertet wird. Teilnoten werden nicht ausgewiesen. Es gibt keinen Fehlerindex für den Elementarbereich, demzufolge müssen die Wörter nicht gezählt werden. Hinweise zur Dokumentation der Bewertung In der Abiturprüfung 2014 entfällt die Verpflichtung zur Erstellungeines abschließenden Gutachtens. Alle Anmerkungen, die sich auf der Grundlage der Korrekturbemerkungen am Rand auf die Bewertung der Arbeit beziehen, sind auf einem gesonderten Blatt stichpunktartig zu notieren (Erster Erlass zur Änderung des Erlasses »Ergänzende Bestimmungen zur Abiturprüfungsverordnung vom 4. Juli 2005«, Verwaltungsvorschrift des Ministeriumsfür Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 20. Januar 2013, $ 18 Absätze 6 und 7, Punkt 7.10 - 11, 7.13 - 14). Formulierungshilfen bieten die unter III angebotenen Hinweise zur Bewertung.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                          Seite 3 Block I Henri Bergson:                        Das Lachen. Ein Essay über die Bedeutung des Komischen (Textauszug) 4A       Analysieren Sie den Textauszug und bewerten Sie seine Gestaltungs- und Wirkungs- weise. Lehrerhinweisefür Prüfungsteil A I        Beschreibung der Anforderungen Die Schülerinnen und Schüler erfassen relevante Aspekte des Textes. Sie erkennen wesentli- che Strukturmerkmale des Essaysals Elemente der Gestaltung, indem sie ihnen mögliche Funktionen zuordnen undsie so in ihrer Wirkungsweise beschreiben. Die Schülerinnen und Schülersind in der Lage, das Gedankenspiel, die angeführten Beispiele und die damit verbundenen Denkanstöße in ihrer Funktionalität zu erkennen und zu bewerten. Lösungswege,die sinnvoll und begründet von den unter II ausgeführten Aufgabenlösungen abweichen, müssen bei der Beurteilung der Prüfungsleistung hinreichend respektiert werden. Die Aufgabe erfordert vornehmlich Fähigkeiten aus den AnforderungsbereichenII und II. Hu       Hinweise für mögliche Aufgabenlösungen Die Schülerinnen und Schüler erfassen relevante Aspekte des Textes. e    Es gibt keine Komik jenseits menschlicher Hervorbringungen. e    Komik ist mit Empfindungslosigkeit verbunden; sie bedarf einer »vorübergehenden Anäs- thesie des Herzens«. e    Das Funktionieren der Komikist an einen geschlossenen sozialen Raum gebunden. e    Insgesamt kann Komik nurin ihrer sozialen Bedeutung verstanden werden. Die Schülerinnen und Schüler erkennen wesentliche Strukturmerkmale des Essays als Ele- mente der Gestaltung. e    Die Nummerierungstrukturiert eine Abfolge von Thesen und Beispielen in drei Schritten. e    Thesen werden durch Gedankenspiele, Erläuterungen, Beispiele umkreist. oe   Als Textabschluss wird ein Fazit geliefert. Die Schülerinnen und Schüler weisen den Textstrukturen mögliche Funktionen zu und be- schreiben deren Wirkung. e    Rhetorische Figuren, Anreden, Imperative bewirken die Einbeziehung des Lesers. e    Gedankenspiele, Erläuterungen, Beispiele wirken in ihrer Gestaltung suggestiv.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                        Seite 4 e   Zwischen der behaupteten Textlogik (Nummerierung, Fazit) und dem essayistischen Duk- tus von Leserbezug und Belegstruktur besteht eine Spannung. Die Schülerinnen und Schüler bewerten die Gestaltungs- und Wirkungsweise. oe  Bewertung der argumentativen Dichte des Textes e   Bewertung der kommunikativen Funktion des Textes e   Bewertung der essayistischen Form des Textes Il      Hinweise zur Bewertung Kriterien für eine gute Leistung Eine Leistung kann mit »gut« bewertet werden, wenn e   relevante Aspekte des Textes sorgfältig dargestellt werden, e   Strukturmerkmale des Textes gründlich erfasst werden, e     Struktur-Funktions-Zusammenhänge angemessen beschrieben und auf ihre mögliche Wir- kung hin überprüft werden, e   die Gestaltungs- und Wirkungsweise differenziert bewertet wird, e   die Ausführungenklar undleserorientiert strukturiert sind, e   die Arbeitstilistische Variabilität und sprachliche Kompetenzzeigt. Kriterien für eine ausreichende Leistung Eine Leistung kann mit »ausreichend« bewertet werden, wenn e   relevante Aspekte des Textes in Grundzügen dargestellt werden, e   einige Strukturmerkmale des Textes erfasst werden, e    Struktur-Funktions-Zusammenhänge in Ansätzen beschrieben und auf ihre mögliche Wir- kung hin überprüft werden, e   die Gestaltungs- und Wirkungsweise bewertet wird, e   eine nachvollziehbare Struktur der Ausführungen erkennbarist, e   die standardsprachlichen Grundanforderungen im Ganzenerfüllt sind.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                              Seite 5 Schülerinnen und Schüler, die auf erhöhtem Niveau schreiben, bearbeiten nur Prüfungsteil B. B       Länderübergreifende Aufgabe auferhöhtem Anforderungsniveau Friedrich Christian Delius:            Der Reichtum Europas ie     Analysieren Sie, wie der Autor Friedrich Christian Delius seine Position argumentativ entwickelt. Berücksichtigen Sie dabei auch ausgewählte sprachliche Mittel. 2,      Erörtern Sie die Position des Autors zur Funktion von Kunst und Literatur in der heutigen Gesellschaft. Lehrerhinweise für Prüfungsteil B (länderübergreifende Aufgabe auf erhöhtem Anforderungsniveau) I:      Beschreibung der Aufgabenstellung Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Position des Autors und untersuchen, auf welche Weise der Autor seine Position entwickelt. Sie erschließen den (kultur-)kritischen und appel- lativen Charakter des Textes und weisen ihn an ausgewählten sprachlichen Gestaltungsmitteln nach. Die Schülerinnen und Schüler entfalten abwägend ihre eigene Position in Bezug auf die Funk- tion von Literatur und Kunst in der Gesellschaft. Dabei könnensie sich bewusst von Delius’ Position abgrenzen oder seine Befürchtungen und Forderungen zustimmendergänzen. Lösungswege,die sinnvoll und begründet von den unterII. ausgeführten Aufgabenlösungen abweichen, müssen bei der Beurteilung der Prüfungsleistung hinreichend respektiert werden. Beide Teilaufgaben erfordern vornehmlich Fähigkeiten aus den Anforderungsbereichen II und IN. Der Schwerpunkt der Gesamtaufgabeliegt auf der zweiten Teilaufgabe; das Analysieren in der ersten Teilaufgabe steht damit funktional im Dienst des Erörterns. n.       Erwartungshorizont Zu Aufgabe Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Position des Autors. Delius sieht in den Künsten — vor allem in der Literatur — ein Mittel gegendie politische und geistige Verdummung. Er fordert dazu auf, den kulturellen Reichtum Europas wertschätzend, selbstbewusst und offensiv einzusetzen, um zukünftige Generationen nicht der geistigen Ver- flachung preiszugeben,der er sie durch Medien, Wirtschaft und Politik ausgesetzt sieht.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                              Seite 6 Die Schülerinnen und Schüler stellen die argumentative Entwicklung dieser Position dar. Wesentliche Schritte sind: Definition des kulturellen »Reichtums«; Behauptung, dass durch intensive Pflege der Lite- ratur und anderer Künste Bildung, Kritikfähigkeit, Solidarität und Freiheitsdenken in der Gesellschaft gefestigt werden können (Z. 1-9); Problemaufriss durch Hinweis auf fehlende Wertschätzung dieses kulturellen Erbes (Z. 10-16); Feststellen der sinnstiftenden, gleichzeitig unterschätzten Funktion von Kunst (Z. 17-26); Weiterführen der These: Literatur als Mittel zur Immunisierung gegen ideologische Ver- führung (Z. 27-32) Prognose eines Meinungswechsels unter Fachleuten: Notwendigkeit einer breiteren ästhe- tischen Bildung; Untermauerung durch Verweis auf Wissenschaft und Zitate von Schrift- stellern (Z. 33-43); Forderung nach einem offensiveren Umgangmit den Entscheidungsträgern in Medien, Politik und Wirtschaft, die kulturelles Niveau geringschätzen (Z. 44-51); Ausblick auf ein zukünftiges, demokratisches, kulturvolles Europa, das ohne Engagement nicht zu haben sein wird (Z. 52-60). Die Schülerinnen und Schüler arbeiten ausgewählte sprachliche Mittel heraus und erläutern deren Funktion. Mögliche Aspekte sind (Vollständigkeit wird nicht erwartet): dem Redeanlass entsprechende Eindringlichkeit und Formulierung eindeutiger Positionen durch z. T. anaphorisch reihende, kurze, auchelliptische Sätze und Inversionen; Veranschaulichen der Menge an Kulturgütern in Europa undihres Potenzials durch vielfa- chen Einsatz von Paarformeln und Aufzählungen, kombiniert z. B. mit Anaphern und wörtlichen Wiederholungen; Suggestion der Klarheit der Sachlage und der Unangreifbarkeit durch apodiktische For- mulierungen; pathetische Überhöhung der eigenen Position durch Verwendung vonpositiv konnotierten Begriffen wie »Freiheit«, »Demokratie« oder »Reichtum«; Herabsetzung der Gegenseite durch negativ konnotierte, drastische Wortwahl sowie Anti- thetik und Hyperbeln; Erzeugen von Einverständnis mit Lesern bzw. Zuhörern durch floskelhafte Anspielungen auf Redewendungen; Stützen der eigenen Position durch Verwendung vonZitaten ausliterarischen Werken bzw. von Äußerungen angesehener Künstler.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                              Seite 7 Zu Aufgabe 2 Die Schülerinnen und Schüler erörtern Delius’ Position in Bezug aufdie Funktion von Litera- tur und Kunst in der heutigen Gesellschaft, indem sie zielgerichtet und strukturiert argumen- tieren, Gegenargumente berücksichtigen, diese ggf. entkräften und begründet Schlüsse ziehen. Sie gelangen zu einem differenzierten Urteil. Mögliche Aspekte einer kritisch akzentuierten Auseinandersetzungsind: e    Verabsolutierungtraditioneller europäischer Hochkultur als alleiniger Garant für demo- kratisches Bewusstsein; e    überzogene,elitäre Vorstellungen vom Schutz der Jugend vor Medien, Wirtschaft und Politik durch eineliteraturinteressierte Minderheit; e    fehlendes Einbeziehen der Interessen und der eigenen Vorstellungen zukünftiger Erwach- sener; e   Ausblenden der Auswirkungendes Kosten-Nutzen-Denkens und Gewinnstrebens im Be- reich der Hochkultur: geringere Kulturetats, Kultursponsoring als Marketingmaßnahme etc; oe   Vernachlässigen des medialen Wandels: Vermittlung von Hochkultur auch durch neue Kommunikations- und Kunstformen, z. B. Youtube, Twitter oder Graphic Novels; °     Verkennendes kulturellen Wandels in Richtung Massen- und Eventkultur: Zugänglichkeit und Popularität als neue Qualitätsmerkmale; e    fehlende Vorschläge zur Umsetzungseiner Schlussfolgerung; apodiktische Haltung und unsachliche Pauschalisierungen. Mögliche Aspekte einer affirmativ akzentuierten Auseinandersetzungsind: e    Entwicklung von ästhetischen und emotionalen Kompetenzen als notwendige Gegenge- wichte zur Rationalität einer säkularen, kapitalistischen Gesellschaft; e    Zusammenhang zwischen kultureller Teilhabe und funktionierender Demokratie; Zusammenhang zwischen Literatur und der Fähigkeit zu differenziertem Denken, Tole- ranz, Kreativität und gesellschaftlichem Handeln; ®    eigene positive Erfahrungen im Umgangmit Literatur und Kunst; e    eigene Erfahrungen mit fehlender Teilhabe am kulturellen Leben; e    Auswirkungen von zu hohem und einseitig auf Zeitvertreib ausgelegtem Fernseh- und Medienkonsum. II.      Hinweise zur Bewertung Kriterien für eine gute Leistung: Die Note gut verlangt oe   eine differenzierte Analyse des Gedankengangs und der Argumentationsweise des Textes unter Berücksichtigung wesentlicher sprachlicher Gestaltungsmittel in funktionaler An- bindung an die Wirkungsabsicht,
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                             Seite 8 e   eine aspektreiche Erörterung der Position des Autors, e   die argumentative Entwicklung einer differenzierten und in der Sache begründeten Positi- on, e   eine eigenständig gegliederte, terminologisch präzise und standardsprachlich korrekte Darstellung. Kriterien für eine ausreichende Leistung: Die Note ausreichend verlangt e   eine Erfassung des Gedankengangs im Ganzen und der Argumentationsweise im Allge- meinen unter Berücksichtigung von einzelnen sprachlichen Gestaltungsmitteln in funktio- naler Anbindung an die Wirkungsabsicht, e   eine insgesamt nachvollziehbare Erörterung der Position des Autors, e   eine in Ansätzen argumentativ entwickelte, in der Sache begründete Position, e   eine in Aufbau und Stil verständliche, insgesamt standardsprachlichen Normenentspre- chende Darstellung.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                              Seite 9 Block II Axel Marquardt:                         Wunsch und Erfüllung I Jacob und Wilhelm Grimm:                Die Sterntaler — nur für Teil B! A        Interpretieren Sie Axel Marquardts Text unter besonderer Berücksichtigung des Aspektes des Komischen. B         Vergleichen Sie die beiden Texte anhand ausgewählter Aspekte. Lehrerhinweise I        Beschreibung der Anforderungen Die Schülerinnen und Schüler erfassen wichtige Aspekte des dargestellten Geschehens. Sie erkennen wesentliche Strukturmerkmale des Textes und analysieren diese, indem sie sie auf mögliche Funktionen überprüfen und mögliche Wirkungen beschreiben. Dabei beachten die Schülerinnen und Schüler besonders die Komik im Text. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten einen Vergleich anhand ausgewählter Aspekte. Lösungswege, die sinnvoll und begründet von den unter II ausgeführten Aufgabenlösungen abweichen, müssen bei der Beurteilung der Prüfungsleistung hinreichend respektiert werden. Die Aufgaben erfordern vornehmlich Fähigkeiten aus den Anforderungsgebieten II und II. u        Hinweise für mögliche Aufgabenlösungen Die Schülerinnen und Schüler erfassen wichtige Aspekte des dargestellten Geschehens. °    Derallein lebende Ernst Trabold wird unverhofft von einer Fee aufgesucht, die ihm die Erfüllung von drei Wünschenin Aussichtstellt. e    Der Protagonist geht umstandslos darauf ein. Den größten Teil der Handlung nimmt nun das Aushandeln dieser drei Wünscheein. e    Esbleibt offen, ob der Protagonist am Ende märchentypisch glücklicherist oder ob er sogarstirbt. Die Schülerinnen und Schüler erkennen wesentliche Strukturmerkmale des Textes. e    Der erste Absatz ist in indirekter Rede gehalten, der Hauptteil besteht aus Rede und Ge- genrede, der Schlussist aus der Perspektive des Erzählers geschrieben. e   Die Syntax orientiert sich durch eine lockere Mischungaus übersichtlichen Hypotaxen und Parataxen an gesprochener Sprache. e   Beide Figuren wechseln wiederholt und souverän die Sprachebenen. e   Formgebende Elemente des Märchens werden aufgenommen.
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Abitur 2014 Deutsch (Lehrer)                                                           Seite 10 Die Schülerinnen und Schüler analysieren diese Strukturmerkmale, indem sie sie aufmögli- che Funktionen prüfen und mögliche Wirkungen beschreiben. Die Schülerinnen und Schüler beachten dabei besonders die Komik im Text. Die Verbindung von überlieferter Märchenform und aktuellem Gegenstand erzeugt Spannung undIrritation und generiert damit Komik: e   Beide Figuren werden durch ihre Sprache, ihre Wünsche und Verhaltensweisen charakte- risiert. e   Der metaphysisch aufgeladene Wunsch nach dem Ewigen Leben wird kontrastiert mit nicht-metaphysikträchtigen Alltagswünschen (FAZ-Abonnement,Elektrorasierer). e   Das Eintauschen von 13 Jahren Leben gegen dentäglichen Erhalt einer Zeitung kannals Groteske gelesen werden. Werterhöhendist es, wenn die Schülerinnen und Schüler intertextuelle Bezüge herstellen. So könnte darauf verwiesen werden, dass für den Leser unerwartete Wünsche auch schonin der älteren Literatur zu finden sind (»Hans im Glück«tauscht seinen Besitz gegen immerwertlo- sere Dinge; Papageno aus der »Zauberflöte« will zunächst ein Glas Wein). Auch auf andere Märchen kann Bezug genommenwerden,z.B. »Tischlein-deck-dich«. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten einen Vergleich anhand ausgewählter Aspekte. e   Beide Texte habeneinedreiteilige Struktur. e   Beide Texte bringenalltägliche Erfahrungen mit übernatürlichen Erscheinungen zusam- men. e   Der TextB ist ein »echtes« Märchen der Brüder Grimm. e   Es beginnt mit der märchentypischen Wendung »Es war einmalc«. e   Der Handlungsverlauf führt die Protagonistin aus der Katastrophe, die jedoch nichtals solche benannt wird, ins (materielle) Glück, während sich für Trabold anscheinend nicht viel ändert. e   Zur Erfüllung der Wünsche kommtes in Text A ohne ersichtlichen Grund. In Text B gibt es einen Zusammenhang von Wohlverhalten und Belohnung, weil die Protagonistin »gut und fromm«und voll »Vertrauen auf den lieben Gott«ist. e   Während Text B in hohem Maß normativ-erzieherische Absichten transportiert, lässt Text A die Bewertung von Geschehen und Figuren offen. HI       Hinweise zur Bewertung Kriterien für eine gute Leistung Eine Leistung kann mit »gut« bewertet werden, wenn e   relevante Aspekte des Textes/der Texte bearbeitet werden, e   eine aufrelevante Aspekte bezogene Struktur-Funktions-Analyse durchgeführt wird, e   die Arbeit kohärent ist und sich keine Widersprüche zu offensichtlichen Aspekten des Textes/der Texte ergeben, e   unter der vorgegebenen Fokussierung Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Texte sorgfältig herausgearbeitet und reflektiert werden,
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