Anlage1_20200522ET_StrukturierteSynopse_Ergebnistabellekorr

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG-Anfrage: Eingereichte Dokumente Leitentscheidung Braunkohle

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MWIDE NRW | Landesplanung                                                                                                                      22.05.2020 Az. 51.20.05.09 Ergebnisprotokoll zum Erörterungstermin am 31.03.2020, RWE-Tagebauplanung vom 26.02.2020 Nr.            Fragestellung Land NRW                                  Antwort RWE Power AG                                          Besprechungsergebnis I.             Wasserwirtschaft I.1            Grundwasser I.1-1          Wie ändern sich durch die zeitliche Änderung beim Abbau Durch die geänderte Planungsgrundlage (LE 2020) ergeben       Die Teilnehmer nehmen die Ant- Garzweiler                                              sich lediglich geringfügige Änderungen auf Sümpfungs- und     wort zur Kenntnis.  Sümpfungswassermengen,                                Ökowassermengen, die Fülldauer des Tagebausees oder den  benötigte Ökowassermenge,                             Grundwasserwiederanstieg im Allgemeinen (im wesentlichen      Ein Grundwassermodell wird laut  Fülldauer des Restsees,                               vorgezogene Befüllung, GW-Wiederanstieg, reduzierte Ge-       RWE 2022 für das Braunkohlen-  Grundwasserwiederanstieg?                             samtmenge Sümpfung). Gleichwohl wirkt sich der frühere Be-    planverfahren vorliegen. ginn der Befüllung positiv auf den Zeitpunkt des Erreichens des Zielwasserstandes des Tagebausees aus.                    Detaillierte Behandlung im Braun- Die Auswirkungsprognosen der Änderungen der Tagebaugeo-       kohlenplanverfahren und nachfol- metrie Garzweiler gemäß LE 2016 werden derzeit für das        genden fachrechtlichen Verfah- Braunkohlenplanänderungsverfahren erarbeitet und voraus-      ren. sichtlich Ende 2020 vorgelegt. I.1-2          Wie ändern sich durch die Umplanung für den Tagebau     Durch die geänderte Planungsgrundlage (LE 2020) wird das      Die Teilnehmer nehmen die Ant- Hambach                                                 vorgesehene Maximum der Sümpfungswassermengen nicht           wort zur Kenntnis.  Sümpfungswassermengen,                                erreicht werden. Somit sind die im Rahmen des Antrags auf  Fülldauer des Restsees und                            Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Fortsetzung der Ein Grundwassermodell wird laut  Grundwasserwiederanstieg?                             Entnahme und Ableitung von Grundwasser für die Entwässe-      RWE 2022 für das Braunkohlen- rung des Tagebaus Hambach im Zeitraum 2020-2030 darge-        planverfahren vorliegen. stellten Auswirkungsprognosen als Maximalansatz zu werten. Die Befülldauer des Tagebausees (ab 2030) wird sich wesent-   Detaillierte Behandlung im Braun- lich nach den möglichen Rheinwasserentnahmemengen rich-       kohlenplanverfahren und nachfol- ten, wobei sich der frühere Befüllbeginn und das geringere    genden fachrechtlichen Verfah- Volumen positiv auf den Zeitpunkt des Erreichens des Ziel-    ren. wasserstandes auswirken. Mit dem (früher beginnenden) Grundwasserwiederanstieg werden sich auch weiterhin weit- gehend die vorbergbaulichen Grundwasserflurabstände im Rheinischen Revier einstellen. 1
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Weiterführende Aussagen können nach Vorliegen eines aktu- alisierten Grundwassermodells basierend auf der geänderten Planungsgrundlage und der Klärung zur Rheinwasserent- nahme ab etwa 2022 getroffen werden. I.1-3       Keine relevanten Änderungen im Tagebau Inden?               Das ist richtig. Gleichwohl werden sich Änderungen hinsicht-  Die Teilnehmer nehmen die Ant- lich der Befülldauer des Tagebausees einerseits aus einem et- wort zur Kenntnis. was früheren Beginn der Befüllung ergeben. Andererseits können für die gemäß den Zielvorgaben des in 2009 geänder- ten Braunkohlenplans geprüfte Beschleunigung der Befüllung nicht länger Sümpfungswassermengen aus dem Tagebau Hambach bereitgestellt werden, wodurch sich die Befüllung voraussichtlich um einige Jahre verzögern wird. I.1-4       Grundwasserströmungssituationen:                            Derzeit findet eine Aktualisierung des Grundwassermodells     RWE nimmt den Hinweis zur Hinweis/    Aus den veränderten Sümpfungsplanungen sowie zeitlichen basierend auf der geänderten Planungsgrundlage statt. Die         Kenntnis. Erläuterung und räumlichen Veränderungen bei dem Wiederanstieg und Modellierungsergebnisse werden voraussichtlich 2022 vorlie- bei abgeschlossener Befüllung der Restseen resultieren ge- gen und in das Braunkohlenplanänderungsverfahren und ent- genüber den bisherigen Prognosen abweichende Grund-         sprechende wasserwirtschaftliche Folgeverfahren eingehen. wasserströmungssituationen. Diese sind mit dem RWE-Strö- mungsmodell für die relevanten Grundwasserstockwerke schollenübergreifend prognostisch abzubilden. Dies ist in Planänderungsverfahren / Fachverfahren abzuar- beiten. I.1-5       Auswirkungen auf die Grundwasserbeschaffenheit:             Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.                       RWE nimmt den Hinweis zur Hinweis/    Auswirkungen auf die Grundwasserbeschaffenheit infolge                                                                    Kenntnis. Erläuterung veränderter Strömungswege (z. B. Sickerströmungen inner- halb der Innenkippen oder Anschnittböschungen) sind ab- zuschätzen. Dies ist detaillierter in Planänderungsverfahren / Fachver- fahren abzuarbeiten. I.1-6       Wechselwirkungen mit Schutzgütern                           Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Es wird von           RWE nimmt den Hinweis zur Hinweis/    Möglicherweise sich ergebende Wechselwirkungen mit an- MWIDE ergänzt, dass neben „Wasser“ auch alle anderen               Kenntnis. Erläuterung deren Schutzgütern sind darzustellen.                       Schutzgüter umfasst sind. Dies ist detaillierter in Planänderungsverfahren / Fachver- fahren abzuarbeiten. 2
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I.2     Restseen I.2.1   Restseegestaltung Hambach I.2.1-1 Sind die wasserwirtschaftlichen Vorgaben aus den Leitent-  Die Vorgaben sind weitgehend übertragbar und werden         Die Teilnehmer nehmen die Antwort scheidungen 2016 für die Gestaltung des Restsees Garzwei-  eingehalten. Den Anforderungen für einen dauerhaft was-     zur Kenntnis. ler soweit sie übertragbar sind auch bei der Neugestaltung serwirtschaftlich und ökologisch günstigen Zustand des des Restsees Hambach eingehalten?                          Sees sowie die dauerhaft standsichere Gestaltung der Tage-  Detaillierte Behandlung im Braunkoh- bauböschung wird entsprochen.                               lenplanverfahren und nachfolgenden Die konkrete Tagebauseeplanung bleibt dem Braunkohlen-      fachrechtlichen Verfahren. planänderungsverfahren und wasserwirtschaftlichen Folge- verfahren vorbehalten. Im Einzelnen:  Der Tagebausee hat in möglichst großem Umfang an un- verritztes Gelände zu grenzen, um den Zufluss von Kip- penwasser in den Tagebausee zu Gunsten der Wasser- qualität soweit wie möglich zu reduzieren: Die südliche Böschung vor dem Hambach Forst wird geschnitten. Eine Kippenschürze wird hier nicht aufgetragen.  Um eine stabile, chemische Schichtung des Tagebausees zu unterstützen, sollte der See eine kompakte Form und insbesondere eine möglichst große Tiefe aufweisen: Dies ist mit einer Teufe von rd. 360 m bei entsprechend weit- gehend kompakter Form voraussichtlich gegeben.  Der Tagebausee soll mit Rheinwasser befüllt werden, um die Füllzeit für den See und den Grundwasserkörper zu verkürzen: Dies ist vorgesehen.  Der Abfluss des Tagebausees ist dauerhaft zu sichern: Der See wird einen dauerhaften Abfluss in die Erft mit mittleren Mengen von rd. 20-30 Mio. m³/a erhalten. Hierbei ist die Menge abhängig von der Definition der Seespiegelhöhe zwischen 62-65 m NHN. I.2.1-2 Hat die durch Tagebauverkleinerung bedingte geringere      Aufgrund der auch nach geänderte Planungsgrundlage wei-     Die Teilnehmer nehmen die Antwort Tiefe und andere Gestaltung des Hambachsees Auswirkun-     terhin großen Teufe des Tagebausees Hambach von rd. 360     zur Kenntnis. gen auf Schichtung und Durchmischungsverhalten des         m (295 m NHN), ist davon auszugehen, dass sich keine Än- Sees?                                                      derungen zu den bisherigen Erkenntnissen ergeben und        Detaillierte Behandlung im Braunkoh- sich eine stabile Schichtung ausbilden wird. Modellierungen lenplanverfahren, insbesondere UP 3
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der Limnologie werden im Rahmen des Braunkohlenplanän-      und UVP, und nachfolgenden fach- derungsverfahrens auf Basis des voraussichtlich in 2022 ak- rechtlichen Verfahren. tualisierten Grundwassermodells durchgeführt. I.2.2       Zuleitung zur Befüllung der Restseen I.2.2.1     Hambach und Garzweiler:                                     Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.                     RWE nimmt den Hinweis zur Kenntnis. Hinweis/    Aus den vorgelegten Unterlagen soll die Rheinwasserent- Erläuterung nahme für die Restseefüllung Hambach jetzt auch über die Entnahmestelle und einen Teil der Transportleitung für Garzweiler erfolgen. Bislang war von einer gesonderten Ent- nahmestelle für Hambach ausgegangen worden. Das jetzige Verfahren zur Rheinwassertransportleitung Garzweiler geht von einer Entnahmemenge von etwa 130 Mio.m³/a aus. Diese werden schon zu einem großen Teil für Garzweiler benötigt. Eine Begründung, eine Überlegung zum Niedrig- wasserszenario im Rhein und zur Wichtung der konkurrie- renden Nutzungsansprüche fehlt. I.2.2.1-1   Warum ist geplant, die Entnahmestelle und Rheinwasser-      Planung, Genehmigung und Bau der Rheinwassertransport-      Die Teilnehmer nehmen die Antwort transportleitung (RWTL) für Garzweiler jetzt auch für Ham-  leitung für den Tagebau Hambach bis 2030 ist zeitlich       zur Kenntnis. bach zu nutzen?                                             enorm anspruchsvoll. Die Überprüfung einer südlich von Köln gelegenen, neuen Trasse, wie dies ursprünglich für den Tagebau Hambach vorgesehen war, ist innerhalb dieses Zeitrahmens nicht möglich. Innerhalb des Braunkohlenteilplans zur „Sicherung einer Trasse für die Rheinwassertransportleitung für den Tagebau Garzweiler“ wurden verschiedene Entnahmebereiche zwi- schen Köln-Langel und Dormagen-Zons geprüft. Unter Be- rücksichtigung der angelegten Kriterien sowie der techni- schen und umweltfachlichen Bestandssituation hat sich der Entnahmebereich zwischen Piwipp im Norden und den Bayer Sportanlagen im Süden als Vorzugsvariante hervorge- hoben. Der Standort bietet Vorrausetzungen auch die Ent- nahme für die Befüllung des Tagebausees Hambach aufzu- nehmen. 4
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Gleiches gilt für die Trasse der Rheinwassertransportleitung Garzweiler; insb. geklärte Nutzungskonflikte. Innerhalb ei- nes Braunkohlenplanänderungsverfahrens könnten daher eine Reihe zeitlicher und planerischer Synergieeffekten ge- hoben werden, die eine Befüllung des Tagebausees Ham- bach ab 2030 grundsätzlich ermöglichen können. Technisch ist „eine weitere Leitung“ in derselben Trasse möglich. I.2.2.1-2  Ist die Rheinwassertransportleitung Garzweiler ausreichend Die Dimensionierung der im Braunkohlenteilplan beschrie-     Die Teilnehmer nehmen die Antwort dimensioniert für eine Entnahmemenge für Garzweiler und    bene Rheinwassertransportleitungen (2x DN 1400) basiert      zur Kenntnis. Hambach?                                                   auf den Zielen des Braunkohlenplan Garzweiler II. Darin sind die Befülldauer des Tagebausees Garzweiler mit 40 Jahren und die Versorgung der Feuchtgebiete bei gleichzei- tigem geringen Eingriff in Natur, Landschaft und Rhein- schifffahrt festgehalten. Hierauf aufbauend wurde gemeinsam mit der Wasserschiff- fahrtsverwaltung (WSV) ein gestaffeltes Wasserentnahme- konzept erarbeitet, welches die Ziele sicherstellt. Entnahme Garzweiler 1,0 bis 4,2 m³/s ( 105 Mio. m³/a); max. Absenkung bis. 0,6 cm. Die Entnahmemengen für eine Befüllung des Tagebaus Hambachs sind in den vorgenann- ten Zahlen nicht enthalten. In der Trasse gemäß o.g. Braun- kohlenplan sind jedoch auch drei größere Rohr möglich, um die erforderlichen Wassermengen (inkl. Feuchtgebiete) her- anzuführen). I.2.2.1-2a Wenn ja: sind die benötigten Mengen zur Füllung vereinbar  Im Rahmen der Gespräche mit der WSV wurde die Absen-         Die Teilnehmer nehmen die Antwort mit der Vorgabe der Zentralkommission Rhein im Rahmen      kung des Rheinwasserpegels des Öfteren thematisiert.         zur Kenntnis. des BKP Verfahren zur RWTL Garzweiler, dass die Absen-     RWE-seits wurde zunächst eine Absenkung für beide Tage- kung des Rheinwasserspiegels nur max. 1cm betragen darf?   baue von rund 3 cm prognostiziert. Im Rahmen der Erarbei-    Die Fragestellung wird Gegenstand tung des o.a. gestaffelten Rheinwasserentnahmekonzeptes      des Braunkohlenplanverfahrens Ham- und einer Verteilung der Wassermengen auf unterschiedli-     bach werden. che Pegelstände, konnte die Entnahme für Garzweiler auf 0,6 cm und in Summe für beide Tagebaue auf rd. 2 cm be-      Bereits zuvor wird mit der ZKR über schränkt werden. Über das Entnahmekonzept bestand zu-        die Pegelabsenkung zu reden sein. nächst (vor Einbindung der ZKR) zwischen der WSV und         Dazu sagt RWE bis Ende April eine Ent- RWE Einvernehmen.                                            nahmebetrachtung zu. 5
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Eine weitere Verschärfung der Wasserentnahmen, z.B. auf      Das Entnahmekonzept wird MWIDE, einen Zentimeter, wie es die Zentralkommission Rhein (ZKR)   MULNV und LANUV voraussichtlich bis vorgeschlagen hat und wie es anschießend in den Braun-       Ende April vorgelegt. kohlenteilplan aufgenommen wurde, würde sich unmittel- bar auf die Befülldauern der beiden Tagebaue auswirken. I.2.2.1-2b Wenn nein: bedeutet dies, dass das Verfahren zur Aufstel- Aufgrund einer Reihe zeitlicher und planerischer Synergie-   Die Teilnehmer nehmen die Antwort lung des BKP Entwurf für die Trasse der Rheinwassertrans- effekte favorisiert RWE die gemeinsame Entnahme für          zur Kenntnis. portleitung neu aufgerollt werden muss? Letztere Frage e- Garzweiler und Hambach sowie die gemeinsame Trassen- her an BR Köln.                                           führung zwischen Dormagen und Frimmersdorf auf Basis des Braunkohlenteilplans zur „Sicherung einer Trasse für die Rheinwassertransportleitung für den Tagebau Garzweiler“. Nach der derzeit noch ausstehenden Genehmigung durch die Landesregierung würde hierfür ein Braunkohlenplanän- derungsverfahren notwendig. Für den 16 km langen Trassenabschnitt zwischen Frimmers- dorf/ Tagebau Garzweiler II und Elsdorf/ Tagebau Hambach werde kein Braunkohlenplan erforderlich sein (Stattdessen Betriebsplan, ggf. Raumordnungsverfahren). I.2.2.1-3  Ist es möglich für die Restseefüllung Hambach eine eigene Alternativ zu der Entnahme und der Trassenwahl von Dor-      Die Teilnehmer nehmen die Antwort Rheinwasserentnahmestelle und Transportleitung zu         magen bis Frimmersdorf würde mit Blick auf den Ballungs-     zur Kenntnis. bauen?                                                    raum Köln und der Lage des Tagebausees Hambach die ur- sprünglich vorgesehene Trasse südlich von Köln in Betracht kommen, einhergehend mit einem neuen, eigenständigen und damit zeitintensiven Braunkohlenplanverfahren, mit ei- ner erneuten vollständigen Identifizierung des Entnahme- bereichs und der Trassenwahl, einer Vielzahl an neuen Rest- riktionsprüfungen und Umwelteinflüssen aufgrund einer zu erwartenden Länge der Leitung von über 30km (Luftlinie Wesseling- Elsdorf). Aus zeitlichen Gründen wird diese Vari- ante daher als nicht realistisch angesehen. I.2.2.1-4  Wie sollen die für die RWTL im Planungsverfahren vorgese- Die 130 Mio. m³/a sind die Basis für die Befülldauer des Ta- Die Teilnehmer nehmen die Antwort henen 130 Mio. m³/a Rheinwasser auf die beiden Tagebaue   gebaus Garzweiler von 40 Jahren (hingegen Tagebau Ham-       zur Kenntnis. verteilt werden?                                          bach: ca. 270 Mio. m³/a). Sofern aus dieser Menge auch die Befüllung des Tagebau Hambach bewerkstelligt werden soll, 6
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wird sich die Befülldauer des Tagebaus Garzweiler dement- sprechend verlängern. Das Wasserentnahmekonzept für den Tagebau Garzweiler staffelt sich wie folgt: Ab einem Pegelstand von GlW bis GlW+50cm am Pegel Düsseldorf erfolgt eine Wasserent- nahme von ca. 2 m³/s, ab einem Pegelstand von GlW+50cm bis GlW+100cm erfolgt dann eine Entnahmemenge von ca. 2,5 m³/s, bei einem Pegelstand zwischen GlW+100cm und GlW+150cm erfolgt eine Entnahmemenge von ca. 3,4 m³/s; bei einem Pegelstand zwischen GlW+150cm und GlW+200cm erfolgt eine Entnahmemenge von ca. 4,0 m³/s und ab einem Pegelstand von GlW+200cm kann dann die max. Entnahme von ca. 4,2 m³/s erfolgen. Diese gestaffelten Entnahmemengen bewirken eine Ab- senkung im unteren Wasserspiegel-bereich des Rheins von 0,2 bis zu 0,4 cm, bei höheren Wasserspiegeln von ma- ximal 0,6 cm. I.2.2.1-5 Welche Auswirkungen hat die durch die Entnahme an ei-   Die Befülldauer der Tagebaue ist abhängig von der zur Ver-  Die Teilnehmer nehmen die Antwort nem Standort reduzierte Rheinwassermengen auf die Füll- fügung stehenden Wassermenge sowie der Anzahl und der       zur Kenntnis. dauer der Restseen?                                     Dimensionierung der Leitungen. Innerhalb der Trasse für die Rheinwassertransportleitung Garzweiler könnte noch eine weitere Leitung aufgenommen werden. Technisch ist die Trassenführung an verschiedenen Engstellen (Knechtstedener Wald (FFH), Deponie, etc.) auf 3 Leitungen begrenzt, so dass lediglich noch eine Vergrößerung der Lei- tungen auf voraussichtlich DN 2000 realisierbar ist. Unter der Voraussetzung, dass für den Tagebau Garzweiler gem. BKP Garzweiler II eine Befülldauer von 40 Jahren vor- gesehen ist, ist zur Einhaltung der in den Rahmenbetriebs- plänen für Hambach ebenfalls anvisierten 40 Jahre Befüll- dauer das mit der WSV abgestimmte Wasserentnahmekon- zept anzusetzen, einhergehend mit einer Absenkung des Rheinwasserspiegels von rd. 2cm. 7
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I.2.2.1-6   Wie wird bei Niedrigwasserführung im Rhein das zur Verfü-  Basierend auf dem o.a. Wasserentnahmekonzeptes werden       Die Teilnehmer nehmen die Antwort gung stehende Wasser auf die konkurrierenden Nutzungen     auch bei Niedrigwasser 2 m³/s (entspricht einer Absenkung   zur Kenntnis. (Ökowasser; Restsee Garzweiler, Restsee Hambach) aufge-    von 0,2cm) aus dem Rhein entnommen, um die Versorgung teilt?                                                     der Feuchtgebiete sicher zu stellen. Eine Entnahme für die Befüllung der Tagebauseen erfolgt bei Niedrigwasser nicht. I.2.2.2     Tagebau Inden:                                             Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.                     RWE nimmt den Hinweis zur Kenntnis. Hinweis/    Die bisherige Planung sieht vor den Indensee aus Rurwasser Erläuterung und anteiligem Sümpfungswasser aus Hambach zu füllen. Das ist bei früherem Ende des Tagebaus Hambach vermut- lich nicht möglich. I.2.2.2-1   Welches Befüllungsszenario ist für den Restsee Inden ohne  Die Befüllung des Tagebausees Inden ausschließlich aus der  Die Teilnehmer nehmen die Antwort das Sümpfungswasser aus Hambach geplant?                   Rur wurde bereits mit der Braunkohlenplanänderung aus       zur Kenntnis. 2009 dargestellt. Im Zuge der Betrachtung einer Beschleuni- gung der Befülldauer als Zielvorgabe des geänderten Braun- kohlenplans wurde neben der Nutzung von Sümpfungswas- ser aus dem Tagebau Hambach auch eine vermehrte Ent- nahme aus dem Mittelwasser der Rur ermittelt (Machbar- keitsstudie zur Quantifizierung der nutzbaren Entnahme- mengen aus der Rur und Bewertung ihrer Auswirkungen auf das Gewässersystem der Rur – Beschleunigung der Befül- lung, Gutachter Sydro und Planungsbüro Koenzen). In Ab- hängigkeit der Abflussmengen der Rur sind demnach bis zu 4 m³/s als Entnahmemenge vorgesehen, woraus eine Befüll- menge von rd. 60 Mio. m³/a resultiert. I.2.2.2-2   Welche neue Fülldauer ergibt sich für den Restsee Inden    Die im BKPlan Inden II angegebene ökologisch machbare-      Die Teilnehmer nehmen die Antwort ohne Sümpfungswasser aus Hambach?                          Fülldauer von 30-40 Jahren wird eingehalten. Die im Nach-   zur Kenntnis. gang zum Braunkohlenplanverfahren auftragsgemäß ge- prüfte Verkürzung der Fülldauer mittels Sümpfungswasser aus Hambach ist aufgrund der geänderten Planungen in Hambach jedoch nicht (mehr) zu realisieren. Die durch die seinerzeit ebenfalls geprüfte höhere Entnahme aus dem Mittelwasser ist von der derzeit diskutierten Begrenzung von Entnahmen aus der mittleren Rur, die unter Beachtung der Ziele des Braunkohlenplanes Inden II geführt wird, ab- hängig. 8
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Ansonsten Konkretisierung im Rahmen Aktualisierung/Er- stellung der Gutachten im Rahmen des Planfeststellungs- verfahrens Tagebausee. Hinweis/    Die Betrachtung der Entnahme aus der Rur erfolgte aus       Die Entnahme für den Tagebausee Inden wird bei Niedrig-     RWE nimmt den Hinweis zur Kenntnis. Erläuterung hydrologischen Sicht. Auswirkungen auf vorhandene FFH-      wasser der Rur ausgesetzt. Voraussetzung für eine Ent-      Ggf. sind wasserrechtliche Erlaubnisse Gebiete wurden betrachtet. Nicht betrachtet wurden die      nahme sind demnach ein Mindestabfluss von 5 m³/s an der     anzupassen und Betriebsplanänderun- Auswirkungen auf die Gewässerbiologie der Rur. Die Rur ist Entnahmestelle sowie am Pegel Jülich. Gleichwohl werden      gen vorzunehmen. u.a. ein ausgewiesenes Lachs-Zielartengewässer. Für die Rur Gutachten, die sich mit einer umweltverträglichen Rurent- wird derzeit ein Mindestwasserführungsgutachten erarbei- nahme befassen, im Zuge der Verfahren (Wasserrechtliche        Die Ergebnisse des aktuellen Gutach- tet. Dieses ist zu berücksichtigen.                         Erlaubnis anpassen und Betriebsplanänderung) für den Ta-    tens zur Mindestwasserführung der gebausee aktualisiert und basierend auf den heute beste-    Rur der BR Köln sind zu beachten. henden gesetzlichen Rahmenbedingungen erarbeitet. O.g. Fragestellungen werden dort entsprechend einfließen. Die Möglichkeiten der umweltverträglichen Entnahmemengen aus der Rur werden gutachterlich geprüft und in die Verfah- ren zum Tagebausee eingebracht. I.2.2.2-3   1. Soll die Entnahme aus der Rur ggf. noch erhöht werden?   Die Möglichkeiten einer umweltverträglichen Entnahme-       Die Teilnehmer nehmen die Antwort mengen aus der Rur werden gutachterlich geprüft und in      zur Kenntnis. 2. Welche Konsequenzen hätte das für die Rur?               die Verfahren zum Tagebausee Inden eingebracht. I.2.2.2-4   Wie werden die ggf. höheren Anforderungen an die Abwas- Die Entnahme für den Tagebausee Inden wird bei Niedrig-         Die Teilnehmer nehmen die Antwort serbeseitigung bei geringer Wasserführung der Rur berück- wasser der Rur ausgesetzt. Voraussetzung für eine Ent-        zur Kenntnis. sichtigt?                                                   nahme sind demnach ein Mindestabfluss von 5 m³/s an der Entnahmestelle sowie am Pegel Jülich                        Ggf. sind wasserrechtliche Erlaubnisse anzupassen und durch Gutachten zu klären. I.2.2.2-5   Blausteinsee:                                               Die Aussage ist richtig. Nach aktuellen Berechnungen wer-   Die Teilnehmer nehmen die Antwort Nach Aussage der Indeland benötigt auch der Blausteinsee    den nach Tagebauende weiterhin etwa 3 Mio. m³/a für den     zur Kenntnis. (See im früheren Abbaufeld des Tagebaus Zukunft-West)       Erhalt des Wasserspiegels im Blausteinsee benötigt. Mit Be- auch nach 2030ff. und vermutlich bis ca. 2050 noch ca. 3 –  füllung des Tagebausees Inden und langsam ansteigenden      Nachträglicher Hinweis: 4 Mio. m³/a. Sümpfungswasser werde aber nur bis 2030 zur    Grundwasserspiegel wird der Wasserbedarf sukzessive bis     Die Thematik des Blausteinsees ist Verfügung gestellt.                                         auf Null abnehmen. Der Grundwasserwiederanstieg wird        nicht leitentscheidungsrelevant. Es dabei einige Jahrzehnte in Anspruch nehmen,                 sollte aber berücksichtigt werden, ob 1. Von welchem Umfang geht RWE für den Blausteinsee für                                                                 die Entnahmen sich gegenseitig beein- welchen Zeithorizont aus?                                   Beim Blausteinsee handelt es sich nicht um einen Tagebau-   flussen. 2. Kann sichergestellt werden, dass der Blausteinsee auch   restsee, sondern um einen Landschaftssee, der auf kommu- das notwendige Wasser erhält? 9
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nalen Wunsch in der Rekultivierung des ehemaligen Tage- baus Zukunft angelegt wurde. Die kommunale Trägerschaft Freizeitzentrum Blaustein-See GmbH betreibt seit Beginn der Befüllung im Jahr 1994 alle Aktivitäten im Seeumfeld und ist für den Erhalt des Wasserspiegels verantwortlich. RWE Power hat zugesagt, bis zum Tagebauende Sümp- fungswasser nach Können und Vermögen zu liefern. Spätes- tens mit Beginn der Seebefüllung des Tagebausees Inden würde jedoch eine Entnahme aus der Rur auch für den Blausteinsee erforderlich werden, um die sich die Blaustein- see GmbH schon frühzeitig bemüht hat. I.2.3       Abfluss Restseen/ Restseespiegel Hinweis/    Hierzu gibt es nur Änderungen für den Tagebau Hambach.     Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.                       RWE nimmt den Hinweis zur Kenntnis. Erläuterung Zum Seeabfluss über einen Auslauf und eine Trasse zur Erft und zur Seespiegelhöhe zwischen 62 und 65m NHN (bisher 65m NHN geplant) bleiben Fragen offen. I.2.3-1     An welcher Stelle ist der Seeüberlauf für den Hambachsee   Der Seeüberlauf ist von der späteren Trasse des Ablaufs ab-   Die Teilnehmer nehmen die Antwort geplant?                                                   hängig. Eine sinnvolle Trasse für den Ablauf Richtung Erft    zur Kenntnis. kann sich an den Gewässerverläufen des Winterbachs und Wiebachs orientieren. Entsprechend würde der Seeüberlauf      Die Fragestellung wird Gegenstand südlich von Elsdorf-Berrendorf liegen.                        des Braunkohlenplanverfahrens Ham- bach oder eines sachlichen Teilplans Eine Variantenuntersuchung wird im Rahmen der Trassen-        zum Braunkohlenplan werden. festlegung des Ablaufs und somit im Zuge des Braunkohlen- planänderungsverfahrens durchgeführt. I.2.3-2     1. Ist eine sinnvolle Trassenführung vom Seeüberlauf zur   Eine sinnvolle Trasse für den Ablauf Richtung Erft orientiert Die Teilnehmer nehmen die Antwort Erft möglich? Wo könnte sie liegen?                        sich an den Gewässerverläufen des Winterbachs und Wie-        zur Kenntnis. bachs. Nach heutigen Kenntnissen (Grundwassermodell 2. Ist evtl. ein tiefer Geländeeinschnitt notwendig?       ohne geänderte Planungsgrundlage) wird die mittlere Ab-       Es wurde auf die Konkurrenzsituation flussmenge bei rd. 20-30 Mio. m³/a liegen, wobei diese von    durch Kiesabgrabungen hingewiesen. 3. Für welche Überlaufmengen ist das Gewässer zu konzi-    der Definition des Zielwasserspiegels zwischen 62 und 65 m pieren?                                                    NHN abhängig ist. Der Ablauf soll als naturnahes Fließge- wässer erstellt werden. Aufgrund der Geländehöhen ist in Seenähe nach ersten Einschätzungen ein Geländeeinschnitt 10
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