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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG: Stiftung Klima- und Umweltschutz

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nn RERRREES ER ERERÄPENE ERWERBER. WAR

Von: Steffen Ebert <Steffen.Ebert@nord-stream2.com>

‚Gesendet: Freitag, 8. Oktober 2021 09:26

An: Schwesig, Manuela; Geue, Heiko Dr.; Pegel, Christian; Ulbrich, Ina-Maria;
en Patrick; 'energieausschuss@landtag-mv.de';

'tilo.gundlack@spd.landtag-mv.de'; 'thomas.krueger@spd.landtag-mv.de';

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Betreff: Börsen-Zeitung vom 6.10. - Das wahre Problem mit dem russischen Gas
Anlagen: White paper_Situation of the European Gas Market_GER_2021_09_28.pdf

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Schwesig,
sehr geehrter Herr Minister Pegel,

sehr geehrter Herr Staatssekretär Dr. Geue,
sehr geehrte Frau Staatssekretärin Ulbrich,

sehr geehrte Herren Abgeordnete,

sehr geehrte Herren,

die Diskussion um die hohen Gaspreise lässt nicht nach und nur wenige Journalisten haben den sachlichen Blick auf
und die notwendigen Kenntnisse für dieses komplexe Thema. So auch Herr Steiner von der Börsen-Zeitung, der am
vergangenen Mittwoch einen sehr interessanten Bericht veröffentlicht hat. Sie finden ihn unten angefügt.

G
Bemerkenswert auch die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die It. dpa davor gewarnt hat, falsche
Maßnahmen zu ergreifen und die Verantwortung vorschnell bei Russland zu suchen. Sie rate dazu, bei dem Thema
«keine zu einfachen Lösungen» zu suchen, sagte sie am Mittwoch am Rande eines EU-Westbalkan-Gipfels in
Slowenien. «Die Frage ist ja: Gibt es Bestellungen, die getätigt wurden, die von Russland nicht beliefert werden?»
Ihren jüngsten Informationen zufolge sei dies nicht der Fall, sagte Merkel. «Das heißt, es gibt keine Bestellungen, bei
denen Russland gesagt hat: Das liefern wir euch nicht, und wir liefern es auch schon gar nicht durch die ukrainische
Pipeline.» Russland könne nur das Gas auf Grundlage von Verträgen liefen. Deshalb sei die Frage: «Wird genug
bestellt oder ist der hohe Preis im Augenblick vielleicht auch ein Grund, nicht so viel zu bestellen?»

In der Anlage finden Sie noch das aktualisierte White Paper mit Hintergrundinformationen.
Bei Fragen stehe ich Ihnen wie gehabt gern zur Verfügung.

Beste Grüße

Steffen Ebert

Advisor to Nord Stream 2
Communications Manager Germany

Mobile +49 1520 456 80 53 (D)
Mobile +41 79 536 67 90 (CH)

steffen.ebert@nord-stream2.com

www.nord-stream2.com

 

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https: //www.boersen-zeitung. de/unternehmen-branchen/das-wahre-problem-mit-dem-
russischen-gas-3937e8b8-25cb-11ec-924f-156d8c68cdea

06.10.2021 - Eduard Steiner
Das wahre Problem mit dem russischen Gas

Die geografischen Bedingungen bringen es mit sich, dass Gazprom mit seinen Gaslieferungen nicht immer so
funktioniert, wie die EU das gerne hätte.

Wer einmal das Privileg hatte, mit dem Hubschrauber von der westsibirischen Stadt Nadym - 2 200 Kilometer
nordöstlich von Moskau - aus die Halbinsel Jamal entlangzufliegen, bleibt auf immer gebannt vom dortigen
Schauspiel der Natur. Wie erstarrte Riesenschlangen überziehen mäandernde Rinnsale die karge Tundra. Ab und afl
lassen sich Rentierherden in der Farbmonotonie der gefrorenen Böden ausmachen. Nach 566 Kilometern und drei
Stunden Flug erscheint die erste Siedlung. Einige Tausend Arbeiter wuseln zwischen den Häuserreihen, die einer
Kaserne gleichen. Alle paar Wochen verlassen sie diese zur Erholung Richtung Süden, weil die Gegend nördlich des
Polarkreises eigentlich nicht für Menschen gemacht ist.

Doch hat die Natur gerade dort in der Lagerstätte der gleichnamigen Siedlung Bowanenkowo gewaltige Reserven an
Gas entstehen lassen. 4,9 Bill. Kubikmeter sollen es laut Gaskonzern Gazprom sein, womit die gesamte EU mehr als
zwölf Jahre versorgt werden könnte. Gemeinsam mit den anderen 17 ‚assrsfitien auf Jamal, die ebenso Gazprom
gehören, sind es 20,4 Bill. Kubikmeter.

Genau die geografischen Bedingungen bringen es allerdings mit sich, dass Gazprom mit seinen Gaslieferungen nicht
immer so funktioniert, wie die EU das gerne hätte. Nicht einmal dann, wenn der Konzern, der 40 % des europäischen
. Gasimports deckt, das wollte. Aktuell sieht er sich dem Vorwurf ausgesetzt, wesentlich dafür verantwortlich zu sein,
dass der Gaspreis, der ohnehin von der riesigen globalen Nachfrage und dem mangelnden Angebot hochgetrieben
wird, durch die Decke geht, weil Gazprom eben nur so viel wie vereinbart liefere, obwohl mehr gebraucht würde.
Der Gaspreis ist inzwischen höher als am Gipfel der Rohstoffhausse 2008.

Der weltweit größte Gaskonzern wird — wie alle seine Konkurrenten auch — Unsummen verdienen, obwohl er dieses
Jahr nur 183 Mrd. Kubikmeter in seinen Hauptmarkt Europa pumpen wird. Das ist zwar signifikant mehr als die
vorjährigen 174,9 Mrd. Aber doch weit weniger als die 200 Mrd. Kubikmeter in den Jahren 2018 und 2019. Mit
seiner Rolle als Swingproducer - also als marktbestimmender Akteur, der seine Förderung schnell anpassen und so
Preisschocks abfedern kann - könnte er leicht die damaligen Rekordmengen liefern, wenn er nur wollte, meinen
Kritiker im Westen.

Doch kann er wirklich? Das Oxford Institute for Energy Studies (OIES) meldet in einer Analyse („Why are gas prices
so high?“) vom September durchaus Zweifel an. „Es ist auch möglich, dass der Gazprom-Konzern ganz einfach keine
überschüssigen Volumina hat, die er nach Europa liefern und dem Spotmarkt hinzufügen könnte - Volumina, die
über die langfristigen Lieferverträge hinausgehen“, heißt es dort: Jener Konzern, der sich immer als „zuverlässiger
Lieferant“ brüste, werde laut OIES sicher nicht zugeben, dass er bereits am Anschlag produziere und dennoch
Schwierigkeiten habe, die innerrussische Versorgung zu sichern, die in- und ausländischen Speicher zu füllen, die
ausländischen Langfristverträge zu erfüllen und dann noch zusätzliche Volumina nach Europa zu pumpen.

Demnach läge es nicht an Gazproms Unwillen, keine zusätzlichen Mengen zu liefern. Demnach hätte Gazprom
einfach ein Problem. Die Sache ist freilich komplexer, als sie zunächst erscheint. Faktum ist, dass — wie Kritiker
anmerken - Gazprom eine beschleunigte Eröffnung seiner neuen Ostseepipeline Nord Stream 2 bei den deutschen
und den EU-Behörden durchsetzen möchte, weil er eine zusätzliche Lieferung über die Ukraine nicht in Betracht
zieht. Das deutete auch Kremlsprecher Dmitri Peskow an, als er meinte, eine Entspannung auf dem Gasmarkt sei
erst nach der Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zu erwarten.

Faktum ist aber auch, dass sich das russische Gasförderzentrum aus der westsibirischen Region Nadym-Pur-Taz 600
Kilometer nördlich auf die Halbinsel Jamal verschiebt, womit sich auch die Transportrouten ändern. Das liegt in
erster Linie daran, dass die Lagerstätten in Nadym-Pur-Taz reif, sprich immer mehr erschöpft sind. Aus ihnen aber

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hat Gazprom seit den 1970er Jahren die Rohre des sogenannten zentralen und südlichen Pipelinekorridors befüllt,
die über die Ukraine nach Westeuropa bzw. nach Südrussland führen. „Aus den traditionellen Lagerstätten wird
derzeit bereits am Limit gefördert“, sagt Konstantin Simonow, Chef der Moskauer Stiftung für Energiesicherheit, im
Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Der E aus de e erze Jamal: ist ökonom nur
sinnvo enn er über de ordkorridor, sprich übe Stream 1 und Nord Strea t. Würde man das Gas
aus Jamal über den mittleren Korridor, also über die Ukraine, ins bayrische Waidhaus pumpen, wären das 1 900
Kilometer Umweg.“

    

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Die EU wünscht sich freilich, dass Russland diesen Winter zusätzliche Leitungskapazitäten durch die Ukraine bucht.
Hier schaltet Gazprom auf stur und bleibt bei den für 2021 vereinbarten 40 Mrd. Kubikmeter. Im Vorjahr waren es
noch 65 Mrd. Kubikmeter.

Hohe Transit-Gebühren

Die Reduktion der Transitmengen durch die Ukraine erklärt sich freilich nicht nur aus dem ökonomischen Moment
der längeren Transportroute. Sie erklärt sich auch damit, dass die Durchleitung durch Transitstaaten aufgrund der
Gebühren teurer kommt als durch Direktpipelines, die durch die Ostsee nach Deutschland und durch das Schwarze
Meer in die Türkei führen und im Besitz von Gazprom selbst sind, heißt es in einer anderen OIES-Studie („Big
Bounce: Russian gas amid market tightness“). Die Durchleitungsgebühren durch die Ukraine je Kilometer seien
„signifikant höher“ als selbst die durch Weißrussland und Polen: „Das macht jede zusätzliche Buchung von
Transportkapazitäten über die Ukraine zur ökonomisch unattraktivsten Option für Gazprom.“

Wie viel Gas aber hätte Gazprom derzeit überhaupt übrig, um Europa besser zu versorgen? Gazprom spricht von 5,6
Mrd. Kubikmetern, die es natürlich über Nord Stream 2 liefern will. Simonows Schätzungen zufolge sollten es 8 Mrd.
Kubikmeter sein. Gazprom fördert jedenfalls Gas, was das Zeug hält. Im ersten Halbjahr waren es 4,5 % mehr als im
Vorkrisenjahr 2019. Nur werden vorerst eben die Speicher im Inland gefüllt.

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September 2021

Aktuelle Situation auf dem europäischen Gasmarkt

1. Hohe europäische Gaspreise als Folge von globalen Marktentwicklungen und der
Wetterlage

* Im September 2021 ist das Preisniveau für Erdgas auf dem europäischen Markt auf circa
70 €/MWh gestiegen. Das ist 5-mal höher im Vergleich zum Vorjahresniveau und stellt
eine Umkehr vom Rekordtief während der COVID-19-bedingte
Betriebsunterbrechungen in der Industrie im Frühjahr und Sommer 2020.

e Im Vergleich zum Vorjahreszeitraumerholte sich die Nachfrage nach Gas in den sechs
größten europäischen Märkten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Italien, Spanien,
Vereinigtes Königreich) in den ersten sechs Monaten 2021 um 12 %. Die rasche Erholung
baute bereits auf einer erhöhten Gasnachfrage im ersten Quartal 2021 (plus 8% im
Vergleich zu 2020 in der gesamten Europäischen Union!) auf. Allein der April 2021 schlug
mit 53% höherem Verbrauch als der Vorjahresmonat zu Buche. Ausschlaggebend waren
kalte Temperaturen und die Konjunktur.

e Parallel dazu wurden die Gasspeicher im Winter 2020/2021 aufgrund der kälteren
Temperaturen, welche bis in den Frühling hinein andauerten, stärker als gewöhnlich
beansprucht. Die Wiedereinspeisung in die Gasspeicher begann erst Ende April und
damit knapp einen Monat später als im Durchschnitt der Vorjahre. Diese Faktoren führen
zu höheren Preisen und zu einer stärkeren Nachfrage in den Sommermonaten.

e  Innormalen Jahren gleicht der Gasmarkt die hohe Nachfrage nach Gas aus, indem auf
einem höheren Preisniveau gehandelt wird, das ausreicht, um einen Teil der
Stromerzeugung von Gas auf Kohle zu verlagern. Da jedoch sowohl die Kohlepreise als
auch der Preis für CO>-Emissionszertifikate - von denen Kohlekraftwerke stärker
abhängig sind - derzeit deutlich höher sind als in den Vorjahren, folgte der Gaspreis dem
Kohlepreis und wurde ebenfalls auf ein höheres Niveau gezogen. Im Jahr 2020 hätte ein
Gaspreis von etwa 10-15 €/MWh einen Wechsel zur Kohleverstromung ausgelöst und
einen weiteren Anstieg des Gaspreises gedämpft. In diesem Jahr ist der Wechselbereich
jedoch mehr als doppelt so hoch (30-50 €/MWh), und der Gaspreis hat diese Schwelle
bereits durchschritten. Wo der Wechsel zu Kohlekraft am Markt möglich war, ist er
bereits erfolgt. Damit ist bei derzeitigen Preisen für Kohle und CO; keine weitere
Dämpfung des Gasverbrauchs am Strommarkt möglich.

e Eine Kombination aus starker Nachfrage aus dem asiatischen Raum und der generellen
geringeren Verfügbarkeit von LNG führte dazu, dass eine signifikante Menge an LNG
nicht nach Europa kam:

o Die wirtschaftliche Erholung Chinas und die damit einhergehende gestiegene
Nachfrage waren ein weiterer Schlüsselfaktor für die hohen Preise auf dem
Weltmarkt. China kaufte weiterhin Pipelinegas und LNG, sowohl für den
Verbrauch als auch für die Speicherung. Zwischen Januar und August 2021
importierte China über 70 Mrd. m? (22.5 % mehr als im Vorjahr). Zwar sind auch
2021 zusätzliche LNG-Kapazitäten in Betrieb genommen worden. China hat
jedoch allein 80% dieser zusätzlichen LNG-Mengen auf dem Weltmarkt
aufgekauft. Gleichzeitig stieg in Brasilien der LNG-Import um den Wegfall von
Wasserkraft zu kompensieren, wodurch Europa entsprechend weniger LNG zur
Verfügung stand.

o LNG-Exporteure (z.B. Ägypten, Norwegen) verzeichneten Einbrüche, was zu einer
weiteren Verknappung des Angebots im europäischen Handelsraum führte."
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September 2021

Hinzu kommt, dass in den USA Forderungen der Industrie zur Begrenzung der US
LNG Exporte laut werden. "

o Infolgedessen sanken auch die LNG-Importe der EU und Großbritannien in den
ersten acht Monaten 2021 um 17 % im Vergleich 2020.

Dennoch existiert derzeit keine Gasknappheit. Angebot und Nachfrage auf den Märkten
halten sich über einen höheren Preis die Waage aber die Bedarf der Verbraucher wird
weiterhin bedient. Trotz des verspäteten Starts der Befüllung der Gasspeicher verläuft
die Speicherfüllung seit Anfang Mai in vergleichbar hoher Geschwindigkeit wie in den
Vorjahren.”

Die Europäische Kommission bestätigt dies: „Die aktuelle Situation reflektiert die globale
Marktdynamik. Alle EU-Regionen haben jetzt Zugang zu mehr als einer Gasquelle und
sind daher weniger anfällig für Versorgungsengpässe.”“ Und weiter: „Der Preisanstieg
ist vor allem auf den Weltmarkt für Gas, die „green recovery“, sowie die hohe Nachfrage
in Asien zurückzuführen.“

Russische Gasproduktion und -exporte nehmen zu, Angebot deckt die Nachfrage

In den ersten acht Monaten des Jahres 2021 stieg Gazproms Gasproduktion um 17,8%
im Vergleich zum Vorjahr."

Allerdings muss auch Russland seine heimischen Gasspeicher im Hinblick auf den
kommenden Winter auffüllen. Im letzten Winter wurde auch in Russland ein Großteil
des gespeicherten Gases aufgebraucht.

Dennoch nähern sich die Exporte von Gazprom historischen Rekordwerten. Die Exporte
verzeichnen eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 19,4. %. Allein die
Exporte nach Deutschland stiegen 2021 bisher um 39,3% gegenüber dem Vorjahr.

Gazprom erklärte, dass das Unternehmen „Gas genau nach den Anfragen der
Verbraucher liefert“. „Auf Grundlage eben dieser Anfragen sowie der Möglichkeiten zur
Optimierung der Portfoliokapazität bucht das Unternehmen Transportkapazitäten in
bestimmten Richtungen. “*

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bestätigt: "[..] keine
Engpasssituation, alle Verträge werden bedient"*

Als großer europäischer Kunde bestätigt auch Uniper, dass sie „maximale Mengen aus
Russland“ erhalten.“

Die Situation auf dem Gasmarkt wird sich allmählich erholen, da angebots- und
nachfrageseitige Faktoren nach Monaten turbulenten Marktgeschehens wieder ins
Gleichgewicht kommen

Rückkehr der LNG-Lieferungen nach Europa, da mehr LNG-Exportkapazität in Betrieb
genommen wird.

Das Ende der sommerlichen Wartungsperiode der norwegischen Nordsee-
Gasproduktion wird die Gasflüsse nach Europa weiter stabilisieren.

Entscheidend ist auch, dass die höheren Großhandelspreise für Gas bisher nur einen
begrenzten Einfluss auf die Endkundenpreise für Erdgas haben, die zum Beispiel in
Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 15 % gestiegen sind, während im Vergleich die
Kosten für Heizöl um 53 %, die für Diesel und Benzin um 25,7% und die gesamten
Energiekosten um 19% gestiegen sind.“"
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September 2021

4. Die aktuelle Situation auf dem Gasmarkt zeigt, dass sich der Handel mit Gas mittlerweile zu
einem globalisierten Markt entwickelt hat

e Europäische Importeure können ihre Position ausnutzen und ihre LNG-Importe nach
Asien umlenken, wodurch die Preisentwicklung in beiden Regionen voneinander
abhängt. Auf diese Weise wirkt sich ein kalter Winter in einem Land auf den Gaspreis in
Ländern auf der anderen Seite des Globus aus.

e Aber auch Europa ist diesem Markt zunehmend ausgesetzt, da die Bemühungen der
Dekarbonisierung zum Beispiel in Form der Stilllegung von Kohlekraftwerken und die
Erhöhung der Preise für CO;-Zertifikate Möglichkeiten für Flexibilität am Markt
zunehmend einschränken. Diese dienten bisher dazu, über den zeitweisen Umstieg auf
Kohlestrom Spitzen im Gaspreis zu vermeiden. In Zukunft werden zusätzliche

Importkapazitäten über Pipelines auch zur Stabilisierung des Marktes benötigt.

"EC- uartalsbericht über die europäischen Gasmärkte 102021

! Daten basierend auf IHS Markit

|! HS Markit: European Gas Prices In Search of a New Price Ceiling, Strategic Report, September 2021

.V Brief der “Industrial Energy Consumers of America” an Energy Secretary Granholm 17. September 2021
Y https://agsi.gie.eu/#/historical/eu

“ Sprecher der Europäischen Kommission, zitiert in der Financial Times, 1. Juli 2021.

a Europäische Kommission Press Briefing 21. September 2021

VE http://www.gazpromexport.ru/en/presscenter/news/2543/

% Zitiert in Financial Times, 24. Juni 2021. https://www.ft.com/content/c023ba5f-4d78-4749-8485-4851baf9ef3a
X Referatsleiter Rolle, zitiert in energate, 22. September 2021, «Gasbranche sieht Turbulenzen im Handel gelassen»

al Uniper CCO Niek Den Hollander zitiert in Bloomberg, 23. September 2021
xl Verivox «Energiekosten legen um 19 Prozent zu», 6. September 2021
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