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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG: Stiftung Klima- und Umweltschutz

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Von: Steffen Ebert <Steffen.Ebert@nord-stream2.com>

Gesendet: Mittwoch, 20. September 2017 13:47

An: Schwesig, Manuela

Betreff: Aktuelle EWI-Studie - Nord Stream 2 reduziert Gaspreise in der EU

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Schwesig,

wir möchten Sie darüber informieren, dass heute eine Studie der Wirtschaftsberatung des Energiewirtschaftlichen
Instituts der Universität Köln, EWI, zum Einfluss von Nord Stream 2 auf den europäischen Gasmarkt veröffentlicht
wurde.

Die Studie modelliert Szenarien für den Gasfluss und Gaspreise in allen EU-Ländern unter der Annahme einer
Realisierung bzw. Nichtrealisierung von Nord Stream 2. Zusätzlich bezieht die Studie den globalen LNG-Markt ein
und fragt nach dem Effekt, den das Nord Stream 2-Projekt bei steigenden LNG-Preisen hat. Aus diesem Preiseffekt
wird für jeden einzelnen Markt der „Wohlfahrtsgewinn“ berechnet, also die Einsparungen bezogen auf den
gesamten Erdgasbedarf.

Die Studie kommt zu folgenden positiven Ergebnissen:
- Nord Stream 2 trägt dazu bei, Preisspitzen von den globalen LNG-Märkten abzufangen.
- Die zusätzliche Importkapazität für russisches Erdgas senkt die Erdgaspreise in Europa - im Jahr 2020
durchschnittlich um 1,60 EUR pro MWh, oder bis zu 13% des Gaspreises.

- Dieser positive Effekt ist nicht auf Westeuropa beschränkt sondern erstreckt sich auf alle EU-Länder. Auch
Mittel und Südosteuropa profitieren durch die bessere Verbindung der Märkte.

- Dank Nord Stream 2 sparen die Länder in Europa im Jahr 2020 zwischen 8 und 24 Milliarden EUR, abhängig
davon wie teuer alternative LNG-Lieferungen sind.

- Im Schluss bedeutet dies, dass jede Entscheidung, die europäische Länder dazu zwingen würde, mehr LNG
zu kaufen, die Verbraucher jedes Jahr Milliarden an höheren Importgebühren kosten würde.

Die englischsprachige Studie ist auf der EWI-Website veröffentlicht und als PDF-Version unter folgendem Link
verfügbar:
 http://www.ewi.research-scenarios.de/cms/wp-content/uploads/2017/09/ewi ERS NORD STREAM 2.pdf

Unten angefügt finden Sie zu Ihrer Information eine deutsche Zusammenfassung der Studie sowie die
Pressemitteilung des EWI zu deren Veröffentlichung.

Bei Fragen zum Nord Stream 2-Projekt, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns, weiterhin mit
Ihnen im Austausch zu bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Ebert Marion Scheller

Advisor to Nord Stream 2 Senior Advisor for Governmental Relations
Communications Ma nager Germany Nord Stream 2 AG
Mobile +49 1520 456 80 53 (D) Tel +41 41 41 83 703

Mobile +41 79 536 67 90 (CH) Mobile +41 75 43 36 853
steffen.ebert@nord-stream2.com marion.scheller@nord-stream2.com

www.nord-stream2.com

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Executive Summary

Nord Stream 2 senkt die Gaspreise in der EU

Nord Stream 2 bringt zusätzliches Gas nach Europa und erhöht damit den Wettbewerb zwischen den Gasquellen in
der EU. Diese Studie von ewi Energy Research & Scenarios (ewi ER&S) zeigt, dass, wenn Nord Stream 2 verfügbar ist,
weniger LNG in die EU importiert werden muss. Dies führt zu niedrigeren Importpreisen für LNG. Da LNG die teuerste
Versorgungsquelle in der EU ist, verringert dies die Gaspreise in der EU.

Die Studie modelliert die Erdgasflüsse und -preise in allen europäischen Staaten für die Jahre 2020, 2025 und 2030 —
jeweils in einem Szenario mit Nord Stream 2 und einem Szenario ohne die Pipeline. Die Studie nimmt dabei an, dass
sich der Gasbedarf in der EU mittelfristig stabil entwickelt, dass die Gasförderung in der EU weiter abnimmt!!! und
dass die Transport-Infrastruktur aus Norwegen, Nordafrika, die bestehende Nord Stream-Pipeline und die Yamal-
Europe-Pipeline weiter im vollen Umfang verfügbar sind. Zudem wird eine Verfügbarkeit des zentralen russischen
Transportkorridors von 30 Mrd. m3/Jahr vorausgesetzt, was sich an denjenigen Kapazitäten orientiert, die über
Notkredite der europäischen Förderbanken!?! instandgesetzt werden. °

. Zusätzlich schaut die Studie auf den weltweiten LNG-Markt: wie ändert sich der Preis für Gas in Europa, wenn der
LNG-Markt anzieht? Wie stark kann Nord Stream 2 dann Preis-Erhöhungen für Europa entgegen wirken? Dazu
modelliert die Studie zwei Szenarien für den weltweiten LNG-Bedarf: „Low LNG Demand“, in dem der Bedarf in Asien
5% unter den Erwartungen der IEA liegt, und „High LNG Demand“, in dem der Bedarf in Asien um 20% über den
Erwartungen liegt. Die Besonderheit der Studie ist die Verknüpfung eines europäischen Gasinfrastrukturmodells
(„TIGER“) mit einem globalen Gasmarktmodell („COLUMBUS“), über die sich die Zusammenwirkung von weltweitem
Gasbedarf und Infrastruktur-Restriktionen in Europa abbilden lässt.

Die Ergebnisse werden für jeden Staat in der EU in Preis-Unterschieden zwischen Szenarien pro MWh Gas angegeben
und als Wohlfahrtseffekt für alle Staaten auf den jeweiligen Gasmarkt hochgerechnet. (als Beispiel: der Gaspreis in
Deutschland sinkt durch Nord Stream 2 um 2-3€/MWh, und die Einsparung für den Gaskonsumenten beträgt knapp
2 Mrd. €.)

Die Ergebnisse im Einzelnen:
° Die zusätzliche. Pipeline senkt die LNG-Preise für die EU, selbst bei entspannten LNG-Märkten.
o Niedrigere Gaspreise mit Nord Stream 2 um durchschnittlich 1,6 EUR/MWh im Vergleich zur
Simulation ohne Nord Stream 2, entsprechend 8% im Jahr 2020.
o Ein Wohlfahrtseffekt von 7,9 Mrd. EUR im Jahr 2020, ansteigend bis 2030

e Verschärft sich die Lage am LNG-Weltmarkt, d. h. wenn Europa in Konkurrenz zu Asien das teuere LNG zu
hohen.Preisen importieren muss, kann durch die Pipeline je nach EU-Staat der Gaspreis bis zu 30% gesenkt
werden. Der Wohlfahrtseffekt beträgt dann bereits im Jahr 2020 über 24,4 Mrd. EUR.

e Der Effekt der zusätzlichen Pipeline wirkt sich im integrierten Binnenmarkt auf alle Staaten aus, es profitieren
also nicht nur westeuropäische Staaten.

Der Ausbau der bestehenden Pipeline-Infrastruktur in Zentraleuropa im Einklang mit den EU-Förderprogrammen (PCI
- „Projects of Common Interest“) sowie der zusätzliche Ausbau nach den Angaben der PRISMA-Kapazitäts-Auktion
vom März 2017®, hier insbesondere vom Gaspool-Marktraum bis zur Slowakei, erhöht den Gas-Wettbewerb auch in
Osteuropa. Voraussetzung ist, dass die für Förderung zugelassenen Projekte aus dem Infrastruktur-Entwicklungsplan
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der europäischen Gasnetzbetreiber (ENTSOG 10-Year-Network-Development-Plan) auch plangemäß umgesetzt
werden.

Bei den Staaten in Zentral-Ost- und Südost-Europa zeigt sich, dass auch hier die Gaspreise durch Nord Stream 2
niedriger sind und daher ein Wohlfahrtseffekt für Konsumenten darstellbar ist:

Wohlfahrtseffekte für Konsumenten in Osteuropa durch Nord Stream 2 nach Szenarien (in Million EUR/Jahr)
2020 2025 2030 2020 .. 2025 2030

Staat (N->S)

 

Estland

Lettland

Litauen

Polen 393 670 628 1.279 1.782 1.632
Tschechien 214 326 287 629 805 682
Slowakei 142 249 163 421 615 402
Ungarn 296 276 240 667 720 585
Slowenien 20 30 24 57 74 59
Kroatien 85 109 78 202 268 192
Rumänien 380 355| 328 847 950 816
Bulgarien 72 56 42 165 166 127
Griechenland 104 84 65 131 252 199

In den Staaten im Südosten der EU kommt neben den geringeren LNG-Preisen im Szenario mit Nord Stream 2 und
dem Effekt der geplanten Infrastruktur (PCI-Projekte) auch der Ausbau von TAP/TANAP sowie Turk Stream zum
Tragen, welche zusätzliche Importoptionen für Gas darstellen.

Pressemitteilung
Nord Stream 2 reduziert Gaspreise in der EU

EU-Gasverbraucher würden durch Nord Stream 2 von niedrigeren Gaspreisen profitieren, wie eine neue Studie
von ewi Energy Research & Scenarios zeigt

Köln, 20. September 2017. Nord Stream 2 bringt zusätzliches Gas nach Europa und stärkt damit den Wettbewerb
zwischen den Gasquellen in der EU. Eine neue Studie von ewi Energy Research & Scenarios (ewi ER&S) zeigt, dass
weniger LNG in die EU importiert werden muss, wenn Nord Stream 2 verfügbar ist. Dies führt zu niedrigeren
Importpreisen für LNG. Da LNG die preissetzende Versorgungsquelle in der EU ist, verringert dies die Gaspreise in
der EU. Laut der Studie profitieren alle EU-Länder von dem Nord Stream 2 Effekt auf die LNG-Preise, einschließlich
der Länder Mittel- und Südosteuropas und in unterschiedlichen Szenarien der globalen LNG-Nachfrage.

Die Studie zeigt, dass bei einer vergleichsweise niedrigen globalen LNG-Nachfrage die EU-Großhandelsgaspreise mit
Nord Stream 2 im Jahresdurchschnitt 2020 1,6 EUR/MWh oder 8% niedriger sein würden, als wenn Nord Stream 2
nicht realisiert würde. Entsprechend müssen Endverbraucher in der EU-28 im Jahr 2020 7,9 Milliarden Euro weniger
für ihr Gas zahlen. Bei einer hohen globalen LNG-Nachfrage würde Nord Stream 2 die 2020er-Gasrechnung der EU-
28 sogar um 24,4 Milliarden Euro reduzieren.

"Wir wissen nicht, wie sich die globalen LNG-Märkte und die LNG-Importpreise in den kommenden Jahrzehnten
entwickeln werden", sagt Harald Hecking, Leiter der Studie und Geschäftsführer von ewi ER&S. "Aber wir wissen,

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dass mehr Wettbewerb zwischen den Gasquellen die Gaspreise in den EU-Mitgliedstaaten verringern wird. Nord
Stream 2 verringert Kosten russischer Gasexporte nach Europa und macht damit russisches Gas in Europa
wettbewerbsfähiger. Billigeres russisches Gas wird nicht nur die LNG-Preise senken, sondern ist auch eine
Alternative zu LNG-Importen in Zeiten von Knappheit auf den globalen LNG-Märkten."

Die Erdgasförderung in der EU wird voraussichtlich bis 2030 abnehmen, während die Gasnachfrage nur geringfügig
zurückgeht. Da auch die Gasimporte aus Norwegen und Nordafrika stagnieren, kann die daraus resultierende
zukünftige Versorgungslücke durch eine Kombination von LNG-Importen und zusätzlichen russischen
Pipelineimporten gefüllt werden. Nord Stream 2 bietet zusätzliche Importmengen von russischem Gas an.

Die Studie wurde von ewi ER&S im Auftrag von Nord Stream 2 durchgeführt. Die englischsprachige Studie steht
unter www.ewi.research-scenarios.de zum Download zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Kommentaren an:
Claudia Jansen
Tel.:+49 (0)221 - 27729 108

presse@ewi.research-scenarios.de

Über ewi ER&S:

ewi ER&S ist eine gemeinnützige GmbH, die sich der anwendungsnahen Forschung in der Energieökonomik widmet
und Forschungs- und Beratungsprojekte für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft durchführt. Mit einem
Team von circa 20 Wissenschaftlern und auf Basis moderner ökonomischer Methoden untersucht ewi ER&S
Fragestellungen u. a. zu den deutschen und europäischen Märkten für Strom und Gas, zur Regulierung, zum
Marktdesign, zur dezentralen Energieversorgung, sowie zur Minderung von Treibhausgasen.

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[1 Vgl. Prognos (2017)

2] vgl. EBRD: http://www.ebrd.com/work-with-us/projects/psd/nak-naftogaz-emergency-pipeline-upgrade-and-
modernisation.html '

13 Siehe https://corporate.prisma-capacity.eu/
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