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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG: Stiftung Klima- und Umweltschutz“
Von: Steffen Ebert <Steffen.Ebert@nord-stream2.com> Gesendet: Montag, 19. Februar 2018 12:11 An: Schwesig, Manuela fl Betreff: Nord Stream 2-Info - Der Europäische Gasmarkt steht vor Veränderungen Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Schwesig, heutzutage werden wirtschaftliche Interessen häufig als politische Kommentare verschleiert — Kritik wird gewürzt mit einem subtilen Werben für das eigene Produkt. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass die Nord Stream 2- Pipeline vom US-Außenminister Rex Tillerson bei seinem jüngsten Besuch in Warschau als „nicht hilfreiche Infrastruktur“ beschrieben wurde. „Hilfreich“ war jedoch das, was Tillerson sogleich als Begründung für seine Aussage anführte: „Unser Widerstand ist von unseren gemeinsamen strategischen Interessen geleitet“ - dies bezieht sich offensichtlich auf den Export von Flüssiggas über polnische Häfen nach Europa. Betrachten wir für einen Moment, was „hilfreich“ im Kontext des Europäischen Gasmarktes eigentlich bedeutet. Schon heute sind die Unternehmen in den meisten EU-Staaten in der komfortablen Situation, dass sie ihr Gas von unterschiedlichen Anbietern kaufen können. Mehr als 20 Flüssiggasterminals könnten bereits fast die Hälfte des Importbedarfs der EU decken (Studie zur Regasifizierungs-Infrastruktur; Englisch) und neue Verbindungen können durch reverse flow ein Drittel von Europas Gas von West nach Ost zurückfließen lassen - dies sichert, dass sogar die Ukraine jetzt ihren Importbedarf aus dem Westen decken kann. Zusätzliche Infrastrukturprojekte, die in den letzten Jahren gebaut wurden, „helfen“ dabei. In jedem Fall ist es „hilfreich“, aus der Satellitenperspektive darauf zu schauen, wie Gas in Europa fließt. So stellt man fest, dass mit all der neuen Infrastruktur Gas nun entlang vieler Routen, in viele Richtungen, vor und zurück zwischen den Staaten, entsprechend der Bedürfnisse der Verbraucher und wie von der EU-Kommission als Designerin des Europäischen Binnenmarktes vorgesehen, transportiert wird, Physischer Gasfluss 2016 (Quelle: gov.uk)
Die Kommission kann zu Recht stolz auf diese Leistung sein. Vor einem Jahr fasste Kommissionsvizepräsident Sevkovic die Situation folgendermaßen zusammen: „22 von 28 Staaten sind besser aufgestellt. Bessere Infrastruktur und Kontenpunkte mit reverse flow zu haben gibt uns viel mehr Selbstvertrauen. Der Europäische Markt ist viel liquider als er jemals zuvor war. Die Wege für Flüssiggas und Kaspisches Gas sind frei [...]“ (Sitzungsprotokoll des Europäischen Parlamentes). \ Neue Infrastruktur ist nicht nur deshalb „hilfreich“, weil sie Importeuren zusätzliche Möglichkeiten gibt, Gas zu beziehen, sie versetzt auch Europäische Staaten in neue Rollen. Polen, das bereits ein Flüssiggasterminal und die Möglichkeit des Gasimports aus Deutschland über reverse flow besitzt, wird zum Hub, der die östlichen Nachbarn versorgt. Die Grundlage für diesen neuen Knotenpunkt wird Baltic Pipe sein, die dazu dient, norwegisches Gas über Dänemark nach Polen zu transportieren. Vor einer Woche betonte der Verantwortliche der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, Herr Naimski: „Wir werden in der Lage sein, die Region [LT, CZ, UKR, SK] mit bis zu fünf Milliarden Kubikmetern zu versorgen. Dies entspricht in einigen Ländern dem Jahresverbrauch“ (Bloomberg, 8. Februar, Englisch). Mit Hilfe von EU-Fördergeldern gibt es auch bei vielen anderen Gas-Projekten in Europa Fortschritte. Es wurde gerade angefangen, eine neue Pipeline zwischen Estland und Finnland zu bauen, welche in zwei Jahren fertiggestellt sein soll. Vor ein paar Tagen kündigten Ungarn und Rumänien Pläne zum Bau einer Verbindungsleitung an, die Ungarn mit Gas aus dem Schwarzen Meer versorgen könnte (Reuters, 9. Februar, Englisch). „Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird Ungarn große Volumen von Gas aus nicht-russischen Quellen beziehen können“, sagte Ungarns Außenminister Peter Szijjartö und lobte das Kooperationsabkommen als „historischen Fortschritt in Richtung Energiesicherheit für Ungarn“. Wie kann nun also Nord Stream 2 „hilfreich“ sein? Der Rückgang der Europäischen Gasproduktion geht viel schneller voran als ursprünglich angenommen (Reuters, 1. Februar, Englisch). Nord Stream 2 wird eine teilweise Kompensation dieser Ausfälle ermöglichen, zusammen mit Flüssiggas von verschiedenen Anbietern weltweit. "Genauso wie Erdgas im Energiemix mit anderen Brennstoffen konkurrieren muss, stehen auch Gasversorger und die Gasinfrastruktur im Wettbewerb untereinander. Dies ist ein relativ neues Phänomen und nicht jeder Wettbewerber ist glücklich darüber, besonders, wenn es sich um eine teurere Alternative handelt, die behauptet, „Abhängigkeiten zu beenden“. Nord Stream 2 wird den Wettbewerb stärken und die Preise niedrig halten. Das Gas aus den weltweit größten Gasreserven steht nicht im Nachfragewettbewerb mit anderen Regionen und ist frei von den Fluktuationen auf dem globalen Flüssiggasmarkt, auf dem die Lieferungen nicht den politischen Wünschen folgen, sondern vom Signal des höchsten Preises gelenkt werden (Bloomberg, 26. Januar; Englisch). Bis auf wenige Ausnahmen werden diese Preissignale aus Asien kommen, wo eine Verdopplung der Nachfrage in den nächsten 20 Jahren erwartet wird (Reuters, 23. Januar; Englisch). Wenn immer weniger Flüssiggastanker Europa ansteuern und die Importeure nach Alternativen suchen, wird Nord Stream 2 „hilfreich“ für die Konsumenten in der EU sein. Einige Schätzungen gehen von Einsparungen für Haushalte und die Industrie zwischen acht und 24 Milliarden Euro pro Jahr aus (Studie von EWI; Englisch). Bei Fragen hierzu oder zum Projekt Nord Stream 2 zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Mit freundlichen Grüßen Steffen Ebert Marion Scheller Advisor to Nord Stream 2 Senior Advisor for Governmental Relations Communications Manager Germany Nord Stream 2 AG Mobile +49 1520 456 80 53 (D) Tel +41 41 41 83 703 Mobile +41 79 536 67 90 (CH) Mobile +41 75 43 36 853 steffen.ebert@nord-stream2.com marion.scheller@nord-stream2.com www.nord-stream2.com Connect with Nord Stream 2 on Social: e Twitter: @NordStream2 e LinkedIn: Nord Stream 2 AG
° YouTube: Nord Stream 2 ° VK: Nord Stream 2 This e-mail (including attachments) may contain confidential or privileged information. If you are not the intended recipient please notify the sender immediately and delete this e-mail permanently. Copying, disclosure or distribution of the material in this e-mail without the prior consent of the sender is forbidden. The sender cannot be held liable for any virus and the receiver must check any attachment and delete viruses himself. Stakeholder Art Stellungnahme | ; TE Ag | “Wir [...] unterstützen die Staaten, die mehr Zeit zur \ Tschechisches Ministerium für | Tschechische , Nationale = } | . i i | ä Prüfung des Vorschlages und besonders seiner \ Industrie und Handel Republik | Regierung ; “ = | | Auswirkungen auf den Binnenmarkt fordern. ! | | | | | | | wErDemnee ESKSSEETH TER an en ee Re an See “Dies [Vorschlag] führt zu einer Diskriminierung | = R. National zukünftiger Pipeline-Projekte, speziell solcher, die sich Wirtschaftskammer Österreich | Österreich | er ftig p 2 P E | | \ Verband | bereits in der Planungsphase befinden und/oder wo | | | | bereits große Investitionen getätigt wurden.“ | | | | | | | | | | | r m IEeTERTernN = ETF | | 1 | „Wir bitten die Kommission freundlich, eine r . | h ‘ Nationaler = | Belgischer Gasverband | Belgien | a | angemessene Folgenabschätzung des | | | | | Änderungsvorschlags durchzuführen.” | | | BE ee = = I Dar — Te 1 a nt ee — | | \ “Angesichts der weitreichenden Auswirkungen des | ‚ Industrieverband der - Tschechische Nationaler Vorschlags, lehnen wir die Argumentation strikt ab | | | I \ 5 z | | Tschechischen Republik ' Republik | Verband ' [..], dasseine Folgenabschätzung nicht notwendig | war.” | | | Es ist offensichtlich, dass bestehende Pipelines in | | einem transparenten und klaren rechtlichen Rahmen | Tschechischer Gasverband Republik | Verband | betrieben werden [...]. Die Neuregelung [...] sendet ein | | | | Tschechische _ Nationaler | sehr negatives Signal an Investoren.“ „Die extraterritoriale Anwendung von Unionsrecht [...] ı Fachverband der privaten Ekel ' Nationaler könnte Produktionsstaaten dazu ermutigen, ihre | rankreic | ‚ Gasindustrie (Uprigaz) | ' Verband Produktion auf Märkte auszurichten, die solche Beschränkungen nicht auferlegen.” | “Die [...] Vorschläge [...] machen Investitionen in \ Bundesverband der Energie- rg Nationaler Europas Gasversorgung aus dem Privatsektor ' eutscnian und Wasserwirtschaft (BDEW) Verband komplizierter und könnten die Entscheidung für neue Pipeline-Projekte negativ beeinflussen.”
Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. Confindustria \ Business Europe European Federation of Energy Traders (EFET) , Eurogas International Association of Oil ‚ and Gas Producers (lOGP) GRTgaz ‚ Gasunie Engie OMV | | Deutschland Italien EU EU EU EU Frankreich Die Niederlande Frankreich Österreich Nationaler Verband Nationaler Verband Europäischer Verband Europäischer Verband , Europäischer Verband Europäischer Verband Unternehmen Unternehmen Unternehmen | Unternehmen | „Es ist überhaupt nicht ersichtlich, wie die Änderungen der Gasrichtlinie zur [Versorgungssicherheit] der Europäischen Union beitragen können.“ “[Es gibt] potentielle Konflikte, Überschneidungen und Widersprüche mit einigen Vorgaben des internationalen Rechts.” “Der [Vorschlag] wirft wichtige Prinzipienfragen hinsichtlich der Agenda zur ‚besseren Rechtssetzung‘ der EU auf.” „Eine grundlegende Änderung im Rechtsrahmen birgt das Potential, [...] geschäftliche Vereinbarungen zu untergraben.“ “Der Vorschlag der Kommission [...] wird wahrscheinlich negative und schädliche Auswirkungen auf zahlreiche Bereiche haben.” “Der momentane Prozess sollte nicht als Vorlage für politische Entscheidungsträger dienen.“ “Der Vorschlag der Kommission stellt ein zusätzliches Risiko für die Gasversorgung in der Union dar.” “Wir unterstreichen die Unsicherheit, die der Vorschlag für bestehende und zukünftige Pipelines darstellt. Ausnahmen und zeitlich begrenzte Sonderregelungen sind nicht geeignet, die Unsicherheit zu begrenzen.“ “Die Ausweitung der Gasrichtlinie könnte die Chancen zum Bau neuer Importpipelines reduzieren, was den Interessen Europas widerspricht.” “Der Vorschlag der Europäischen Kommission führt zu viel Unsicherheit für bestehende Pipelines und laufende Projekte. Dies hat potenziell negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit.“
Shell \ Wintershall I I Die Niederlande Deutschland Deutschland \ Unternehmen | Unternehmen | Unternehmen “Die vorgeschlagene Neuregelung wirft eine Reihe von Fragen bezüglich der Auswirkungen auf rechtliche und regulatorische Vereinbarungen für bestehende Infrastruktur auf.“ “Der Vorschlag errichtet Hindernisse für bestehende Pipelines in den europäischen Binnenmarkt und schafft Risiken für die Versorgungssicherheit in der EU: “wir [...] sehen ernsthafte Bedrohungen für das Prinzip wettbewerbsfähigen Binnenmarkts.” This e-mail (including attachments) may contain confidential or privileged information. If you are not the intended recipient please notify the sender immediately and delete this e-mail permanently. Copying, disclosure or distribution of the material in this e-mail without the prior consent of the sender is forbidden. The sender cannot be held liable for any virus and the receiver must check any attachment and delete viruses himself.