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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG: Stiftung Klima- und Umweltschutz

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Von: Steffen Ebert <Steffen.Ebert@nord-stream2.com >
Gesendet: Donnerstag, 25. März 2021 12:35
Betreff: Bloom berg - Amerikanischer Durst nach russischem Öl erreicht Rekordhoch

Sehr geehrter Herr u

vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen des amerikanischen Außenministers Blinken zu Nord Stream 2 weisen
wir Sie gerne auf diese aktuelle Veröffentlichung von Bloomberg hin, Amerikanischer Durst nach russischem Öl
erreicht Rekordhoch - trotz harter Worte, die Sie am Ende dieser Mail in einer Arbeitsübersetzung finden.
Ebenfalls angefügt das englische Original und der Link zur Veröffentlichung.

Trotz der Kontroversen in Washington und dem Sanktions-Druck gegen russische Energieimporte in Europa
importieren die USA selbst zunehmend mehr russisches Öl: Der Anteil im US Markt ist innerhalb weniger Jahre von
0,5% auf 7% gestiegen und Russland hat Saudi-Arabien als drittgrößter Ölexporteur für die USA abgelöst.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen selbstverständlich wie gehabt gern zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns zu
kontaktieren.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Ebert Marion Scheller

Advisor to Nord Stream 2 Senior Advisor for Governmental Relations
Communications Manager Germany Nord Stream 2 AG

Mobile +49 1520 456 80 53 (D) Tel. +41 41 418 37 03

Mobile +41 79 536 67 90 (CH) Mobile +41 75 433 68 53
Steffen.Ebert@nord-stream2.com Marion .Scheller@nord-stream2.com

www.nord-stream2.com

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(Arbeitsübersetzung)

Bloomberg

Amerikanischer Durst nach russischem Öl erreicht Rekordhoch - trotz harter Worte
Von Javier Blas
24. März 2021

Die Öltanker, die an der Raffinerie in Baytown, Texas, andocken, sehen genauso aus wie viele andere, die im
Houston Ship Channel unterwegs sind. Doch in ihren großen Laderäumen befindet sich eine ungewöhnliche Fracht:
russisches Erdöl.

Der weitläufige Komplex, der zur Exxon Mobil Corp. gehört, ist nicht die einzige US-Raffinerie, die Lieferungen von
russischem Öl erhalten hat. Auch die Anlage der Chevron Corp. in Mobile, Alabama und die Anlage der Valero
Energy Corp. in St. Charles, Louisiana sind Kunden.

Da die US-Sanktionen gegen das Regime von Nicolas Maduro den Zugang zu venezolanischem Rohöl blockieren
und die OPEC-Staaten seit der Produktionskürzung des Kartells weniger Öl liefern, nutzen die US-Raffinerien seit
2020 russisches Öl, um die Lücke zu schließen. Der Kaufrausch, kombiniert mit stark gesunkenen saudischen
Lieferungen, katapultierte Russland im vergangenen Jahr zum drittgrößten Öllieferanten der USA.

Dieser Erfolg des KremIs war das Gesprächsthema auf dem Ölmarkt, aber überraschenderweise wurde sie in
diplomatischen Kreisen kaum diskutiert. "Russlands Vorstoß auf den dritten Platz hat in Washington keine
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Aufmerksamkeit erregt", sagt Bob McNally, ein ehemaliger leitender politischer Berater im Weißen Haus, der jetzt die Rapidan Energy Group leitet - eine Beratungsfirma in Washington. Amerikas zunehmende Abhängigkeit von russischem Öl steht im Widerspruch zur US-Energiediplomatie. In den letzten zwei Jahren haben Gesetzgeber in Washington die europäischen Länder aufgefordert, Nord Stream 2 zu begraben, eine Multimilliarden-Dollar-Pipeline, die sibirisches Gas nach Deutschland transportieren soll, da sie befürchten, dass dies dem Kreml weiteren Einfluss auf die Verbündeten der USA verschaffen würde. (Russisches Gas machte 2019 etwa 45 % der europäischen Erdgasimporte aus.) Der Kongress ging letztes Jahr so weit, Sanktionen gegen die an dem Projekt beteiligten Unternehmen zu genehmigen. Die Biden-Administration hat noch nicht geklärt, ob sie diese Option auch auszuüben erwägt. Noch wichtiger ist vielleicht, dass der stille Anstieg der russischen Ölimporte zeigt, dass das Mantra der Energieunabhängigkeit, für das der ehemalige US-Präsident Trump eintrat, hohl ist. Das meinte Mark Finley, ein ehemaliger Ölanalyst der CIA, der jetzt Fellow am Baker Institute der Rice University in Houston ist. Bei einem Wahlkampfauftritt im vergangenen Jahr in Texas prahlte Trump damit, dass die USA die "Energiesupermacht Nr. 1" seien und das Land nie wieder von "feindlichen" ausländischen Lieferanten abhängig sein werde. "So viel zur Energiedominanz", sagt Finley. Im Februar letzten Jahres setzte die Trump-Administration eine Handelstochter der staatlichen Rosneft, des größten russischen Ölkonzerns, auf die Sanktions-Liste, weil sie angeblich Maduros Regierung finanziell unterstützte. Aber keine anderen russischen Unternehmen wurden ins Visier genommen, was bedeutet, dass US-Unternehmen weiterhin russisches Rohöl und raffinierte Produkte kaufen konnten. Der Weg für Russland, ein wichtiger Öllieferant für die USA zu werden, war mit Marktkenntnis, Glück und der erwiesenen Fähigkeit des Kremls, die Politik Washingtons zu seinen Gunsten zu verändern, gepflastert. Nachdem der Anteil Russlands an den jährlichen US-Importen von Öl und raffinierten Produkten jahrelang weniger als 0,5% ausmachte, stieg er im letzten Jahrzehnt stetig an und erreichte im letzten Jahr nach Berechnungen von Bloomberg News ein Allzeithoch von 7%. Die US-Importe aus Russland betrugen im Jahr 2020 durchschnittlich 538.000 Barrel pro Tag - mehr als die durchschnittlichen 522.000 Barrel pro Tag aus Saudi-Arabien. Russlands Gewinne gingen zum großen Teil auf Kosten von Venezuela. Die Raffinerie von Exxon in Baytown ist eine von mehreren in den USA, die mit speziellen Kokern ausgestattet sind. Diese sind darauf ausgelegt, die dichten, schwefelhaltigen Rohöle aufzuspalten, wie beispielsweise in Venezuela erzeugt werden. Als die Trump- Administration im Jahr 2019 Sanktionen gegen Petróleos de Venezuela S.A. verhängte, wurde die Lieferkette der Raffinerien unterbrochen. "Die US-Raffinerien im Golf von Mexiko gehören zu den modernsten Anlagen der Welt", sagt Adi Imsirovic, Fellow am Oxford Institute for Energy Studies und ehemaliger globaler Leiter des Ölhandels beim russischen Industriegiganten Gazprom. "Nachdem sie venezolanisches Rohöl verloren haben und mit weniger und teurerem Rohmaterial von den traditionellen OPEC-Lieferanten beziehen müssen, sind sie zu einem wichtigen Kunden für russisches Heizöl als Ersatz geworden." Was die US-Raffinerien aus Russland gekauft haben, ist in der Hauptsache kein Rohöl, sondern ein halbraffiniertes Heizöl, bekannt als Mazut 100, das eine klebrige Konsistenz hat. Es ist ein Relikt des sowjetischen Systems und wird zu Hause hauptsächlich zur Wärmeerzeugung verbrannt. Aber in den USA wird es in den Kokereien verwendet, um Benzin zu produzieren. Der größte US-Importeur von russischem Erdöl war im vergangenen Jahr Valero mit fast 55 Millionen Barrel, gefolgt von Exxon mit fast 50 Millionen Barrel. Die Unternehmen machten zusammen fast 50 % der gesamten US-Importe von russischem Öl aus, wie die Zolldaten zeigen. Die durch die Verknappung des venezolanischen Rohöls verursachten Versorgungsprobleme wurden durch die Kürzungen der OPEC-Fördermenge verschärft. Besonders durch die Entscheidung Saudi-Arabiens im vergangenen Jahr, die Lieferungen in die USA auf den niedrigsten Stand seit 1985 zu senken. Ziel war es, den Überhang an Rohöl, der sich während der Pandemie aufgebaut hatte, abzubauen. Berater, Analysten und Lobbyisten, die für die ölverarbeitende Industrie arbeiten, sagen, dass sie in Washington keine Besorgnis über den Anstieg der russischen Importe bemerkt haben. Das könnte sich ändern. Im März nannte Präsident Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen "Mörder" und warnte, dass er einen Preis für die Einmischung in die US-Wahlen zahlen würde. McNally meint, dass das Weiße Haus ein Verbot von russischen Ölimporten als Teil einer größeren Überprüfung der Russland-Sanktionen später in diesem Sommer erwägen könnte. Allerdings sehen nur wenige in der Branche diese Möglichkeit als realistisch an. Wenn Saudi-Arabien seine Produktion in den nächsten Monaten steigert, wie viele erwarten, könnten die Lieferungen von dort möglicherweise die russischen verdrängen. Das gilt auch für Öl aus Kuwait und dem Irak. Andernfalls 2
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müssten die amerikanischen Raffinerien weiter dichtes Rohöl finden, um ihre Koker zu beschicken. Rohöl aus den kanadischen Ölsanden ist eine Option, aber die US-Raffinerien kaufen wahrscheinlich bereits so viel, wie verfügbar ist. https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-03-24/russia-oil-demand-hits-record-high-in-u-s-amid-rising-tensions Bloomberg U.S. Thirst for Russian Oil Hits Record High Despite Tough Talk By Javier Blas 24 March 2021 The oil tankers docking at the refinery in Baytown, Texas, look exactly like many others plying the waters of the Houston Ship Channel. But stashed inside their capacious holds is an unusual cargo: Russian petroleum. The sprawling complex, which belongs to Exxon Mobil Corp., isn’t the only U.S. refinery that’s been receiving shipments of Russian oil. Chevron Corp.’s plant in Mobile, Ala., and Valero Energy Corp.’s facility in St. Charles, La., are also customers. Deprived of access to Venezuelan crude by U.S. sanctions on the regime of Nicolás Maduro, and facing reduced shipments from OPEC nations since the cartel cut output, U.S. refiners turned to Russian oil in 2020 to fill the gap. The buying spree, combined with sharply lower Saudi shipments, catapulted Russia into the position of third-largest oil supplier to the U.S. last year. The feat for the Kremlin has been the talk of the oil market, but surprisingly it hasn’t been discussed much in diplomatic circles. “Russia’s move into third place has not attracted any attention in Washington,” says Bob McNally, a former senior White House policy adviser who now runs Rapidan Energy Group, a consulting firm in Washington. America’s increasing reliance on Russian oil is at odds with U.S. energy diplomacy. For the last two years, lawmakers in Washington have been lobbying European countries to abandon Nord Stream 2, a multibillion-dollar pipeline to transport Siberian gas to Germany, fearing it will give the Kremlin further leverage over U.S. allies. (Russian gas accounted for about 45% of Europe’s natural gas imports in 2019.) Congress went as far last year as to authorize the use of sanctions against companies involved in the project. The Biden administration hasn’t indicated whether it’s considering exercising that option. More important, perhaps, the quiet surge in Russian oil imports shows that the mantra of energy independence championed by former U.S. President Trump is hollow, says Mark Finley, a former oil analyst at the CIA who’s now a fellow at Rice University’s Baker Institute in Houston. Campaigning last year in Texas, Trump boasted that the U.S. was the “No. 1 energy superpower” and the country would never again have to depend on “hostile” foreign suppliers. “So much for energy dominance,” Finley says. In February of last year, the Trump administration blacklisted a trading subsidiary of state-run Rosneft, the largest Russian oil company, saying it provided a financial lifeline to Maduro’s government. But no other Russian entities were targeted, meaning U.S. companies could carry on buying Russian crude and refined products. The path for Russia to become a key oil supplier to the U.S. was paved with market savvy, luck, and the Kremlin’s proven ability to turn Washington’s policies to its favor. After years of accounting for less than 0.5% of annual U.S. imports of oil and refined products, Russia steadily increased its share over the last decade, reaching an all-time high of 7% last year, according to Bloomberg News calculations. U.S. imports from Russia averaged 538,000 barrels a day in 2020—more than the 522,000-barrel-a-day average from Saudi Arabia. The country’s gains came in large part at the expense of Venezuela. Exxon’s refinery in Baytown is one of several in the U.S. outfitted with special cokers designed to break down dense, sulfurous crude oils like those Venezuela produces. When the Trump administration targeted Petróleos de Venezuela S.A. with sanctions in 2019, the refineries’ supply chains were disrupted. “U.S. refineries in the Gulf of Mexico are some of the most sophisticated plants in the world,” says Adi Imsirovic, a fellow at the Oxford Institute for Energy Studies and former global head of oil trading at Russian giant Gazprom. 3
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“Having lost Venezuelan crude and facing less and more expensive feedstock from the traditional OPEC suppliers, they have become a major customer for Russian fuel oil as a substitute.” What U.S. refiners have been buying from Russia isn’t mostly crude, but a semirefined fuel oil known as Mazut 100 that has a gooey consistency. A relic of the Soviet system, at home it’s largely burned to generate heat. But in the U.S., it fed the cokers to produce gasoline. The top U.S. importer of Russian petroleum last year was Valero, with almost 55 million barrels, followed by Exxon, with almost 50 million barrels. The companies together accounted for almost 50% of total U.S. imports of Russian oil, according to customs data. The supply issues caused by the shortage of Venezuelan crude have been compounded by cuts in OPEC output, in particular Saudi Arabia’s decision last year to slash shipments to the U.S. to their lowest level since 1985 in an effort to reduce the overhang of crude oil that built up during the pandemic. Consultants, analysts, and lobbyists working for the oil refining industry say they haven’t detected any concern in Washington about the increase in Russian imports. That may change. In March, President Biden called Russian President Vladimir Putin a “killer” and warned he would pay a price for meddling in U.S. elections. McNally says the White House could weigh a ban on Russian oil imports as part of a larger review of Russia sanctions later this summer, though few in the industry see that as a real possibility. If Saudi Arabia increases its production in the next few months, as many expect, its barrels could potentially displace the Russian ones. So could oil from Kuwait and Iraq. Otherwise, American refiners would still need to find some dense crude to feed their cokers. Crude from Canada’s oil sands is an option; but U.S. refiners are probably already buying as much as is available. This e-mail (including attachments) may contain confidential or privileged information. If you are not the intended recipient please notify the sender immediately and delete this e-mail permanently. Copying, disclosure or distribution of the material in this e-mail without the prior consent of the sender is forbidden. The sender cannot be held liable for any virus and the receiver must check any attachment and delete viruses himself. 4
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