4_antwort_minister_27_10_2019.pdf

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Interne Kommunikation zu "Rechtliche Einschätzung Mietendeckel"

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r Reffirat# Vll J V13 Beriin, den 29. Oktsber Z0i9 Vl1 -72235/1#1 / V13-72243/1# Hausruf: 10185 Refl.: Ref.: ¥,~x~--,x-" :`-`-'~.,,n -. ~ , ` "`" ' MR Dr. Küster/ MRnwa«w CffiR Dr. Gre¥e/RDn Bürüi y, Bündö3z7:!#iE:.¥'!.j:>37j,T`*l*öüg`r? y Q{1;?`£ ' ¥"`% 'i'}r Eks¢ *#ti *;S!'TSt P ` LS ! ¢, ``:r=.:vi?_r_i.;;yt_``-` S- * ,.,. 1 .` J,'tr .r ?#.S8r9 £#?.# 3Ü. ÖÄt. 28$9 •.)t?,r,..,J*tst }ä := 8,.yi -#: n3 Herm Minister 3 t. ."£lS.q.--l--^--.<.` Ö#T` ä81ä S.-S;ii`:SRerbüra BMt Abdruckffi €'€wF &ü# Herm Pst Wandervritz äc*.lt,,±* £in`%,`A&L`n€SW,GI"resse Herm St Dr. Teichmann Hem AL V wt ü4 Hem uALvl i-.Ü'-Lfl#&fÄÖ -f ü€*-i` a*,l.€ #ß C€-j #„ü,gi.lÄwqt~.t m #48 WÜ`#üf ü€*£ü*li ,*.i`x& h.ffiü.t *`h g&tg ,#;ha„# |SP\f ü*"dftäp* 0 {fü €f\iJ} d/irü g4/^® Re#rat SW ]1 5 hät mftg€=e§chnet, Betr.: Beriiner Mietendeckölgesetz -13«e um Fechtli€he Einschätzung ±§±üLg; E-Mail vün Herm h^dB wegner ¥om 21. Qklöber ]?019 Aü-Ia-9e: -1 - ¥®tüm L#' Kenntnisnahme; Zeichnung des Antwürientwuffs durch Hem Pst W. Sa€hverhalt Mft E~Mail "m 21, Oktober 281 © hat sk;h HerT MdB W€gm3r, Spreeher der CDU/CSU~Bundestagsfraktion für Bafj , Wohnem Stadt€;ntricklung LJftd KDm~ mür€n an lierm Minister gewandt unc! Üm eine verfassüngsrec"iche Ein- schätzung der Eckpunkte zum sog. Mietendeckelgeset: gebeten* lnsbeson- dere stelle sich die Frage, ob der Ges£t2:geber des Landes Berijn näch der
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-2- grundgesetzlichen Kompetenzordnung überhaupt zuständig sei, ein solches Gesetz zu erlassen und ob in unzulässiger Weise in da:5 Grundlrecht auf Ei- gentum eingegriffen werde. Stellungnahrrm • Die Länder haben gemäß Ari. 70 Abs. 1 GG das Recht der Gesetzge- bung. soweft das Grundgesetz nicht dem Bund Gesetzgebungsbefug- nisse verieiht. Im Bereich der konkurrierenden Gesetzgebung haben die Länder gemäß Art. 72 Abs. 1 GG die Befugnis zur Gesetzgebung, soLange und soweit der Bund von seiner in Ail. 74 GG benannten Ge- setzgebungszuständükeft nicht durch Gesetz Gcbrauch gemacht hat. • Der Gesetzesentwurf zur Mietenbegrenzung in Berlin beruft sich auf die GesetzgebungskompeterK zum Wohnungswesen (Ad. 70 Abs. 1GG). die bis zur Föderalismusrefom 1 im Jahr 2006 Gegenstand der konkurrierenden Gesetzgebung nach Art. 74 Abs.1 Nr.18 GG a.F. war. Ob hiemit das öffentliche Mietpreßrecht in die Kompetenz der Länder gefallen ist, ist zwar umstriften (dagegen Papjer. Landeskom- petenz zur Einführung eines sog. Mietendeckels?, Gutachten 2019; dafür Mayer:/Ariz. Öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Aspekte ei- nes „Mk}tendeckelsu für das Land Berlin, Gutacmen 2019, S. 36; Baf- ».s, Veriassungsnechtliche Prüfung des Referentenentwiiris, Gutachten 2019, S. 8 f.), jedenfalls hat der Bund mit der Regelung des Metpreis- rechts auf dem freien Wohnungsmari{ti/on seiner Kompetenz nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG abschließend Gebrauch gemaig£±i, sodass die Ge- setzgebungskompetenz derj=ä.nder aesDerrt ist (so auch Papier aao, S. 7 ff.). • Von dieser Regelungskompetenz hat der Bundeüesetzgeber u. a. mn dem Gesetz zur Dämpfung des Mietanstiegs auf angespannten Woh- nungsmärkten und zur Stärkur,g des Bestellerprinzips bei der Woh- nungsvemittlung im Jahre 2015 (BGBl.1 S. 610) durch die Einführung der §§ 556d ff. BGB Gebrauch gemacht, was vom BverfG kompetenz- rechtlich nicht beanstandet wude (vgl. BverfG, NJW 2019, 3054 ff.). Zentrale Neuregelung ist § 556d Abs. 1 BGB, der vorsieht, dass die
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-3- Miete in Gebietem mit einem angespänntem WBh nungsmarkt zu Be- ginn des Miewefhämisses die ortsübliche Vergf€!ich§mk}te hö¢h§*ens um 10 % übersteigen üa#, Die Mie¥preisbegr€nzung wurde damö durch den Bund umfassend uiid abs€hlief5end QsreQeff. ® Eine sotche koflzeptbnäl!e Ents€heidung des zu`ständigi=n Bunde"e- setzgeber§ dari dumh auf Spe:¥jalzuständigköite!i griind ende ginzel- entsöhgidümüefl eines Landes€]äsetzgebers nicm värfälä€ht wörden {BveriGE 98, 2$5 €301 >}. Dursh den geplanten Beriinei. „Mietende~ Ök©r würde jödo€h dön Vermigtem m*ersagt, von ngchtlichsn Mög¥jch- keften Gebrauch zu maShen, dis ihnen die §§ 556d ff. BeB gewähren. Dies wäre ein Verstöß gegen d`ie bundösstaatilche Kompetenfford- nung, die alEe pecht§eüenden €Jrgane dazu verpflichtet* ihre FtegelL£m gen so aufeina"}er abzustimmen, dass die Rechtsördnüng nicht aüf- grund Linterschi#dlicher Anürdf iungen widsrsprü{3hlich "ürd (Bvgri6E 98$ 265<3ül>}* • © " £. Der G©setzentfflri gre le Eiggniumsfreihefi der W*}hnu ngs€igem tümeF €und iriffi ¥8rtrsggfte{heit} ein. • Der gssetzgeberische zweck, {3uF#h die Begrenzung dgr Miethöhe der VeFürängung ririsch£"ich wenig©r leistürigstähiger Be`SlkBrungs- gruppen entgegenzüwirken* ljeS nach d€r Rechlsprechmg des BverfG im öffentlichen !nteges!se {Verhinderung der Gentrifiz}erung ist Gemeinwöhlbelang}* • Pmblematis6h ist die Zumutüajke#: Ob dig durcft Ari. 14 Abs. 1 GG geschützffin lntere§sen der Ei€!©ntümer derart wgft in d€!n Hinterg"nd gestel» werdön dürien, wie es der Gesetzent\Ä«irf vorsiehtS ersstem zwe#elha# {siehg auch Anlage}. • Vom sog. Mistert§töpp wE=rti©fl unters*hiedsLSs älle Ve#nieter ö#ääst¢ auch s®lche, die bislang nür g€3ringS Mieten ¥eriängt haben. Dies ist aüü ÜnLer Art„ 3 GG~Aspekteri problematisch. • Die Mietobefgrenze versetst diö zülä5äige Msete auf deri stand des Mietspiegels ¥Ön 2013 {basiert3nd äirf den Miete'n dgr J=ihre 2CÖ8- 2012}, Die se# dies£r ZSü ©estiegenen Ppeise (im Baug@wgrbe ffir m- standhaftüng sorie sün§tige ftSr üas G"ndelgentum typis€he Kosten}* bl€iben unböri]Gksjchtö.
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-EI • Äus dem gleichen S"n# erscheiftt äust die Kappufig zu höh6r Be- standsmieten ( „Wughemöte" } prob}emstisch. Bezügspünkt i§t hier vriede"m die Zöi 3 Örtsöbliste Miete, öb 12ü % der £013 Örisüblichön Miete Üspeits als Grenze zur „Wuchärmi€{8# anges©he» werden kann, erscheint zweifelhäft. • Es fem an eingf gssetzlichgn Absicherung ¥#r EigentümerS um eine €veriassLmgswffirige} auszus;chiiaß*m, %fierm Ei- gentümeri¥erm+ü3ter emeblich€ l nüestitk>nän ¥Emßröeti§£he Sanierung} getätigt haben. EinS Abmi"ö"ffig ist ledigli&h über die Häftefallklaus€I möglich. • E§ ist zudem dürch den GesetzzsnüÄmiiff sölbst nicht äbg@sicheri, da5s düFch die Vsmkstüng auch ein gRrägS der ¥ür finanzieüen G"ndlage ür die eigene Leb©n¥Sstanung bffirägt, en^ririsr,häftet werden kanri. 4„ Köm m ü ffi k3tiö*i Keine. "W#mN#EÄft&Ä";#'{¥T#Jri Dr. Gr®vg Burih ;"Ü
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