Sehr
Antragsteller/in
vielen Dank für Ihre Anfrage und das Interesse an der Arbeit des Umweltbundesamtes.
Derzeit führt das Umweltbundesamt ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unter dem Titel „Adaptation Frameworks“ durch. Ein wesentliches Arbeitspaket des Vorhabens ist die fachliche Entwicklung eines sogenannten Klimaschadenskatasters, verstanden als eine Methodik um klimawandelbedingte Schäden und Kosten systematisch und möglichst zeitnah erfassen zu können. Dabei sollen sowohl versicherte Schäden und nicht-versicherte, monetäre sowie erweiterte Schäden (z.B. Ökosystemleistungen) berücksichtigt werden. Von besonderer Relevanz ist die Abgrenzung des 'Klimawandels' gegenüber anderen Einflussfaktoren.
Die Basisdaten können Sie in unserer Umweltforschungsdatenbank UFORDAT unter
http://doku.uba.de nachlesen.
Das Vorhaben ist im Oktober 2020 gestartet. Derzeit werden mögliche Datenquellen recherchiert und ein fachlicher Vorschlag erarbeitet. Anschließend ist vorgesehen, diesen mit relevanten Kreisen und möglichen Datenlieferanten - insbesondere Behörden, Wissenschaft und Versicherungswirtschaft - zu reflektieren. Weiterhin soll im Rahmen des Vorhabens die Methodik prototypisch auf Schadensereignisse der jüngeren Vergangenheit angewendet werden.
Das Vorhaben läuft bis Ende 2023 und legt einen Abschlussbericht vor. Hier werden auch Methodik und Struktur des Katasters dargestellt. Der Bericht wird anschließend regulär durch das Umweltbundesamt veröffentlicht.
Folgende weitere Hinweise sind vielleicht noch von Interesse:
* Das Klimaschadenskataster ist auch im aktuellen Aktionsplan zur Deutschen Anpassungsstrategie der Bundesregierung gelistet, siehe
https://www.bmu.de/download/zweiter-f... (Anhang 1, Maßnahme 2.25).
* In diesem Dokument finden sich bereits Aussagen zu zunehmenden Schadenspotenzialen durch den Klimawandel (Seite 20 ff), Der Abschlussbericht des zugrundeliegenden Vorhabens ist inzwischen publiziert, siehe
https://www.umweltbundesamt.de/publik...
* Die europäische Kommission kündigt in ihrer Klimaanpassungsstrategie an, „gemeinsame Regeln und Spezifikationen für die Aufzeichnung und Sammlung von Daten über klimabedingte Verluste und physische Klimarisiken [zu] fördern und die zentrale Aufzeichnung solcher Daten vom privaten und vom öffentlichen Sektor auf EU-Ebene durch ihre Plattform für Risikodaten (Risk Data Hub) [zu] unterstützen.“ Mehr dazu unter
https://ec.europa.eu/clima/policies/a...
* Weiterhin lohnt vielleicht ein Blick in die Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) des Bundes, in der die Risiken der Erderhitzung für Deutschland aufgezeigt werden. Mehr unter
https://www.umweltbundesamt.de/presse...
Wir hoffen, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen