Kooperationsvertrag zum gegenseitigen Einsatz von Polizei-Helikoptern bei Großfeuern zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen
Die Zeitung DIE RHEINPFALZ schreibt unter
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am 08.08.22:
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Waldbrand: Welche Komplikation es beim Löscheinsatz eines Polizei-Helis gab
Wenn in der Pfalz ein Großfeuer aus der Luft gelöscht werden muss, rücken Polizeihubschrauber aus Rheinland-Pfalz oder Hessen an. Denn die Nachbarländer unterstützen sich wechselseitig. Doch ehe am Mittwoch eine Maschine nach Neustadt flog, wurde es genau deshalb kompliziert.
Zur Not, sagt der Neustadter Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Stefan Klein, hätten die aus der ganzen Region zusammengetrommelten Wehrleute den Waldbrand am Hambacher Schloss auch ohne Unterstützung aus der Luft in den Griff bekommen – zumal am Mittwoch gegen Abend der Wind abflaute und sich die Lage so etwas entschärfte. Aber eine große Hilfe war es dann doch, dass ein Polizeihubschrauber herbeiflog. Klein berichtet: Er stieg zunächst selbst mit ins Cockpit, bekam so einen besseren Überblick. Und erklärte dann den Piloten, was genau sie tun sollten.
Anschließend ließen sie Wasserladung um Wasserladung auf den Brandherd niedergehen: Der an einem Haken zwischen den Kufen befestigte Behälter fasst nach Angaben des Innenministeriums in Mainz bis zu 550 Liter pro Fuhre. Fliegerisch sind solche Einsätze durchaus eine Herausforderung, erklärt << Antragsteller:in >> Meyer, der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) und zugleich selbst Pilot. Denn aufsteigender Rauch kann für den Hubschrauber-Motor gefährlich werden, Meyer sagt: „Da muss man sich gut überlegen, wie man da anfliegt.“
In Neustadt haben die Piloten ihre schwierige Aufgabe hervorragend gemeistert, berichtet Brandschutzinspekteur Klein. Und auch die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Leiningerland (Kreis Bad Dürkheim) hat gerade erst beste Erfahrungen mit polizeilicher Lösch-Hilfe aus der Luft gemacht. Gebraucht wurde sie dort, als vor knapp drei Wochen ein mit Bäumen, Gras und Hecken bewachsener Steilhang in Flammen stand: Das Feuer fraß sich bedrohlich an die Stadtmauer des Burgdorfs Neuleiningen heran, griff schon auf die ersten Hausgärten über.
Hessen-Helikopter näher an der Pfalz
Der stellvertretende Wehrleiter Jochen Lander bilanziert: „Die Anforderung über unsere örtliche Polizeidienststelle lief unkompliziert, und der Hubschrauber war auch zügig da.“ Allerdings: Herbeigeknattert kam ein Helikopter aus Hessen, Rheinland-Pfalz hat mit den Nachbarn einen Kooperationsvertrag für solche Fälle geschlossen. Schließlich startet die eigene Fliegerstaffel von einem Flugplatz bei Koblenz aus. Pilot und Gewerkschaftschef Meyer sagt: Um von dort aus in die Pfalz zu kommen, braucht ein Hubschrauber etwa eine halbe Stunde.
Die drei Hessen-Helikopter hingegen sind in Egelsbach bei Darmstadt stationiert, haben also oft den kürzeren Anflugweg. Außerdem verfügt Rheinland-Pfalz nur über zwei eigene Maschinen, Hubschrauber sind schließlich teuer: 32,5 Millionen Euro werden wohl fällig, wenn 2024 die beiden vorhandenen durch neue ersetzt werden. Die sollen dann nicht mehr nur mit Lasthaken für Löschbehälter ausgestattet sein, sondern auch mit Seilwinden – eine Lehre aus der Ahrtal-Flut: Dort mussten Menschen aus dem Wasser gezogen werden, doch es fehlte die Technik dafür.
Wenn solche Mega-Katastrophen zu bewältigen sind, kann Rheinland-Pfalz auch auf Hilfe der Bundeswehr, der Bundespolizei und weiterer Bundesländer bauen. Und im Normalfall, sagt Meyer, stehen durch den Hubschrauber-Verbund mit Hessen genügend Maschinen bereit. Allerdings: Wenn sich Umstände unglücklich fügen, kann es schon kompliziert werden. So wie am Mittwoch, der Polizeigewerkschafter und Pilot berichtet: Einer der beiden rheinland-pfälzischen Helikopter war ohnehin außen vor, er musste wegen Wartungsarbeiten am Boden bleiben.
Der andere wiederum half bei einem Waldbrand in Hessen aus, denn auch dort waren Hubschrauber ausgefallen. In die Pfalz konnte er nach dem Notruf aus Neustadt zwar trotzdem geschickt werden. Aber weil er nur Beobachtungs- und keine Löschausrüstung an Bord hatte, musste er zunächst zurück zum Heimat-Flughafen bei Koblenz und dort anders ausgestattet werden. Meyer war da selbst mit dabei und sagt: Für den Umbau-Zwischenstopp ist eine Viertelstunde draufgegangen – weil das Team gut eingespielt und schnell ist.
Für die Wehrleute in Neustadt kam der Hubschrauber dann immer noch rechtzeitig. Doch Brandschutzinspekteur Klein sagt: Es hätte genügend Arbeit für einen zweiten gegeben.
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Mein Anliegen:
Zitat "[...] Allerdings: Herbeigeknattert kam ein Helikopter aus Hessen, Rheinland-Pfalz hat mit den Nachbarn einen Kooperationsvertrag für solche Fälle geschlossen. [...]"
Bitte stellen Sie diesen Kooperationsvertrag zur Verfügung.
Sollte der Vertrag als Verschlusssache eingestuft sein, dann nennen Sie bitte die Eckpunkte des Vertrags.
Vielen Dank.
Anfrage abgelehnt
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Datum13. August 2022
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17. September 2022
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