Kostet die Werbekampagne für das Tierwohllabel wirklich 70M€ und was bring das Label?

An das Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Herrn Minister Christian Schmidt

Der Tagesspiegel hat ein Interview mit Minister Christian Schmidt veröffentlicht (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/agrarminister-christian-schmidt-deutschland-soll-trendsetter-beim-tierwohl-werden/19255126.html) in dem Herr Schmidt sagt: Zitat " Wir wollen mit dem Label eine breite Öffentlichkeit erreichen. Deshalb nehme ich auch 70 Millionen Euro in die Hand, um das neue Label zu etablieren.". Hierzu berichtet auch das Magazin "Heute Show" Anfang Februar 2017.
Als sehr verwunderter Steuerzahler frage ich Sie, für was werden die 70 Millionen Euro ausgegeben, welches Ziel wird damit verfolgt, welchen Nutzen bringt dieses Tierwohllabel, welche Kriterien müssen dafür erfüllt werden seitens der Hersteller, wie wird die Erfüllung der Kritieren gemessen und das kostet diese Überprüfung der Einhaltung der Kriterien jährlich?

Anfrage erfolgreich

  • Datum
    10. Februar 2017
  • Frist
    17. März 2017
  • 2 Follower:innen
Dirk Clemens
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu: An das Bundesmin…
An Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Details
Von
Dirk Clemens
Betreff
Kostet die Werbekampagne für das Tierwohllabel wirklich 70M€ und was bring das Label? [#20272]
Datum
10. Februar 2017 08:38
An
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Status
Warte auf Antwort
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
An das Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Herrn Minister Christian Schmidt Der Tagesspiegel hat ein Interview mit Minister Christian Schmidt veröffentlicht (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/agrarminister-christian-schmidt-deutschland-soll-trendsetter-beim-tierwohl-werden/19255126.html) in dem Herr Schmidt sagt: Zitat " Wir wollen mit dem Label eine breite Öffentlichkeit erreichen. Deshalb nehme ich auch 70 Millionen Euro in die Hand, um das neue Label zu etablieren.". Hierzu berichtet auch das Magazin "Heute Show" Anfang Februar 2017. Als sehr verwunderter Steuerzahler frage ich Sie, für was werden die 70 Millionen Euro ausgegeben, welches Ziel wird damit verfolgt, welchen Nutzen bringt dieses Tierwohllabel, welche Kriterien müssen dafür erfüllt werden seitens der Hersteller, wie wird die Erfüllung der Kritieren gemessen und das kostet diese Überprüfung der Einhaltung der Kriterien jährlich?
Dies ist ein Antrag auf Zugang zu amtlichen Informationen nach § 1 des Gesetzes zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (IFG) sowie § 3 Umweltinformationsgesetz (UIG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 2 Abs. 3 UIG betroffen sind, sowie § 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Informationen im Sinne des § 1 Abs. 1 VIG betroffen sind. Ausschlussgründe liegen meines Erachtens nicht vor. Sollte der Informationszugang Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, möchte ich Sie bitten, mir dies vorab mitzuteilen und detailliert die zu erwartenden Kosten aufzuschlüsseln. Meines Erachtens handelt es sich um eine einfache Auskunft. Gebühren fallen somit nach § 10 IFG bzw. den anderen Vorschriften nicht an. Ich verweise auf § 7 Abs. 5 IFG/§ 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 UIG/§ 4 Abs. 2 VIG und bitte Sie, mir die erbetenen Informationen so schnell wie möglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Sollten Sie für diesen Antrag nicht zuständig sein, bitte ich Sie, ihn an die zuständige Behörde weiterzuleiten und mich darüber zu unterrichten. Ich bitte Sie um eine Antwort in elektronischer Form (E-Mail) gemäß § 8 EGovG. Ich möchte Sie um eine Empfangsbestätigung bitten und danke Ihnen für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen, Dirk Clemens <<E-Mail-Adresse>>
Mit freundlichen Grüßen Dirk Clemens

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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Sehr geehrter Herr Clemens, für Ihre Email vom 12. Februar 2017, in dem Sie Ihre Bedenken bezüglich des geplant…
Von
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Betreff
WG: an Thiele// Kostet die Werbekampagne für das Tierwohllabel wirklich 70M€ und was bring das Label? [#20272]
Datum
13. März 2017 15:30
Status
Anfrage abgeschlossen
Sehr geehrter Herr Clemens, für Ihre Email vom 12. Februar 2017, in dem Sie Ihre Bedenken bezüglich des geplanten Tierwohl-Labels darlegen und in diesem Zusammenhang ebenfalls Ihre Kritik an dem Werbeetat äußern, danke ich Ihnen. Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir nach eingehender Prüfung Ihre Anfrage als Bürgeranfrage werten und nicht nach den Regelungen des IFG bescheiden, da Sie vorliegend um eine Sachinformation, nicht aber um amtliche Informationen in Form von Aufzeichnungen bitten. Ziel und Nutzen des Tierwohl-Labels ist es, als zentrales Instrument eine zukunftsfähige Nutztierhaltung voranzutreiben, die auch beim Verbraucher akzeptiert wird. Dies bedeutet, dass das Label dem Verbraucher ermöglicht zu erkennen, bei welchen Produkten höhere Tierschutzstandards in der Erzeugung eingehalten wurden. Die Planung des BMEL ist die gleichzeitige Einführung des Labels im Bereich Schwein und Geflügel (Masthühner). Ein staatliches Tierwohllabel steht hierbei vor allem für Sichtbarkeit, Glaubwürdigkeit und Neutralität. Die Arbeiten zur Entwicklung entsprechender Kriterien sind bereits aufgenommen worden und befassen sich ebenso mit der Erörterung der organisatorischen Strukturen des Labels, wie unter anderem auch mit der Überprüfung der Einhaltung der Kriterien. In diesem Frühjahr sollen die Kriterien des Tierwohllabels im Bereich der Schweinehaltung abschließend fertiggestellt werden. Was die Auditierung und die Kontrollen betrifft gibt es bereits staatliche Label am Markt, wie das Biosiegel und das Siegel „Ohne Gentechnik“ , die der Orientierung dienen. Bis Herbst 2017 sollen die Erörterung der Rechtsetzungsentwürfe und das Notifizierungsverfahren stattfinden. Für Mitte 2018 ist der Abschluss des Rechtsetzungsverfahren vorgesehen. Dann kann auch die Zertifizierung der Betriebe beginnen. Zu den Unterschieden hinsichtlich einzelner Kriterien können wir uns, aufgrund des noch laufenden Arbeitsprozesses, zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend äußern. Dafür bitte ich um Verständnis. Derzeit bestehen auf Fachebene Gespräche zur Kriterienentwicklung. Geplant sind jedoch verschiedene Stufen innerhalb der Zertifizierung, die sich je nach Stufe durch entsprechende Umsetzungen höherer Anforderungen an das Tierwohl unterscheiden. Die Eckpunkte des Labels einschließlich der einzuhaltenden Anforderungen werden durch entsprechende Rechtsetzung geregelt werden. Ein begleitendes staatliches Informationskonzept ist als eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung für ein staatliches Tierwohllabel zu betrachten. Die bisherigen privatwirtschaftlichen Label haben bisher keine hinreichende Marktdurchdringung erlangt, nicht zuletzt weil sie den meisten Verbrauchern bisher unbekannt geblieben sind. Deshalb soll für die Einführung des Labels für mehr Tierwohl in den Markt über die Jahre 2018-2021 ein höherer Etat aufgewendet werden. Die Intention hierbei ist es, die Beteiligungsbereitschaft in der Landwirtschaft am Label zu steigern, die Unternehmen zu motivieren, die tierische Produkte vertreiben (u.a. Großverbraucher Handel etc.) und die Konsumenten für das Label zu sensibilisieren. Mit freundlichen Grüßen