Mittelabfluss – Ein Begriff der Entwicklungszusammenarbeit
In BrandEins vom Januar 2012 schreibt der ehemalige Mitarbeiter der GIZ (gtz) Paul Bethke:
„Den Mitarbeitern der GTZ mangelt es auch nicht an Kompetenz. Zuwider war mir der systemimmanente Umgang mit Geld. Es herrschte ein sogenannter “Mittelabflussdruck”. Der Begriff war in GTZ-Kreisen allgegenwärtig. Er drückt aus, dass den Projektleitern mehr Geld zur Verfügung stand, als sie sinnvoll ausgeben konnten. Das Geld musste aber ausgegeben werden, weil es nun einmal vom Bundesentwicklungsministerium erwartet wurde.“
Ich bitte um Auskunft zu folgender Frage:
1) Ist dem BMZ der Begriff, der von Herr Bethke hier verwendet wird, bekannt?
2) Entspricht es den Tatsachen, dass der Mittelabfluss als Gradmesser für Erfolg von Projektleitern heran gezogen wird und beispielsweise im Herbst 2014 in der GIZ Überstunden gemacht wurden, um die durch die verspätete Verabschiedung des Bundeshaushalts überschüssigen Mittel bis zum 31.12.2014 auszugeben?
3) Wie beurteilt der Bundesrechnungshof ein solches Verhalten, welches früher auch in Beamtenkreisen unter Begriff „Dezemberfieber“ bekannt war?
4) Wie hoch ist der „Mittelabfluss“ in der GIZ über das Jahr verteilt – also prozentual auf die jeweiligen Monate des Jahres aufgeteilt?
Ich bitte um elektronische Beantwortung und Bestätigung des Eingangs meiner Anfrage.
Anfrage eingeschlafen
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Datum30. Juni 2015
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1. August 2015
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