Polizeieinsätze im Bereich der Jobcenter im Kreis Recklinghausen
Am 20.01.2014 war im Netz folgender Artikel zu lesen:
Regelmäßige Angriffe in Recklinghäuser Arbeitsagenturen
In den Arbeitsagenturen im Kreis Recklinghausen gibt es nach wie vor regelmäßig Angriffe auf Mitarbeiter. Immer wieder würden Kunden Sachbearbeiter oder Empfangsdamen beleidigen oder sogar handgreiflich werden, sagte uns Agenturchef Dietmar Thönnes. Besonders viele solcher Fälle gebe es in der Hertener Geschäftsstelle. In diesem Jahr soll deshalb einiges für die Sicherheit der Mitarbeiter getan werden, zum Beispiel sind Schulungen mit Polizeiexperten geplant. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Drohungen oder Angriffe in Jobcentern und Arbeitsagenturen im Vest. Kurz vor Weihnachten hatte ein Unbekannter sogar per Brief eine Bombendrohung an mehrere Agenturen geschickt.
http://www.radiovest.de/vest/lokalnachrichten/lokalnachrichten/archive/2014/01/20/article/regelmaessige-angriffe-in-recklinghaeuser-arbeitsagenturen.html
In einer Pressemitteilung der Deutschen Polizeigewerkschaft vom 26.09.2012 zum
tödlichen Messerangriff in Jobcenter Neuss war zu lesen:
„Vor allem die Leistungsabteilungen der Ämter sind das Ziel solcher Angriffe. Die Gesetzeslage ist viel zu kompliziert und häufig weder einsehbar und geschweige dann nachvollziehbar. Die in den letzten Jahren hohen Quoten - zig hunderttausende Klagen - der erfolgreichen Widersprüche und Klagen belegen, dass der Gesetzgeber handeln muss. Die Betroffenen Menschen müssen das Handeln der öffentlichen Verwaltung nachvollziehen können. Wenn es um die Existenz geht, dann sind Kurzschlusshandlungen aus Wut und Verzweiflung alles andere als unvorhersehbar.“
http://www.dpolg-nrw.de/uploads/media/PM260912.pdf
Grund genug einmal nachzufragen,
1. Wie viele Polizeieinsätze sind im Bereich des Jobcenter Recklinghausen jährlich dokumentiert?
2. Da das Jobcenter auf mehrere Filialen aufgeteilt ist, wird gebeten, die Einsätze pro Jahr zu beziffern.
3. Außerdem wird beantragt, die Delikte möglichst zu klassifizieren. Nach Medienberichten und Zeugenaussagen wurden sowohl Sachbeschädigungen aufgenommen, als auch Bedrohungssituationen durch Kunden aufgenommen.
4. Es wird weiter angefragt, ob in Zusammenarbeit mit Polizei und Jobcenter Deeskalationsstrategien entwickelt wurden.
Ergebnis der Anfrage
Die Antwort ist ausweichend und lässt vermuten, dass dem Thema Mitarbeiterschutz und Prävention keine ausreichende Wertigkeit beigemessen wird.
Für gewöhnlich geht jeder lösungsorientierten Strategie eine gründliche Analyse der Vorgeschichte voraus. Solche Sachverhaltsanalyse ist aber nach Aussage des Sachbearbeiters des Jobcenter Kreis Recklinghausen überhaupt nicht vorhanden.
Während z.B. die Kommune Hamburg dem Thema "Gewalt gegen öffentlich Bedienstete" regelmäßig nachrecherchiert und Statistiken darüber erstellt (http://www.beispielklagen.de/IFG055.htm…) weiß, man Im Jobcenter
Kreis Recklinghausen nicht einmal, was im eigenen Hause vorgeht.
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum21. Januar 2014
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21. Februar 2014
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