Sehr geehrter Herr Seimetz,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Dazu folgende Informationen:
Warum
- muss für diese Sanierung beidseitig eine Fahrbahn geschlossen werden?
- wird nicht der bestehende Standstreifen für die Zeit der Bauarbeiten wieder geöffnet?
- wird keine wechselweise Befahrung mit drei Fahrstreifen eingerichtet?
Die Frage der Spuraufteilung ist sehr intensiv mit den geometrischen Möglichkeiten auf der Brücke diskutiert worden. Sowohl für die Verkehrsteilnehmer als auch für die Bauarbeiter sind die strenge Standards bei den Sicherheitsvorgaben einzuhalten.
Darüber hinaus ist die Tragfähigkeit der Brücke zu beachten. In Deutschland werden alle Fernstraßenbrücken auf ihre Tragfähigkeit überprüft. Für die Sauertalbrücke wurden Defizite aufgezeigt, die in Zukunft noch eine Großsanierung notwendig machen.
Hinzu gesellen sich derzeit Sicherheitsdefizite im Bereich der Absturzsicherungen am Brückenrand. Aufgrund letzterer wurden bereits zusätzliche Stahlleitwände an den Rändern auf-gestellt. Diese können vor der angesprochenen Großsanierung nicht weggenommen werden, damit eine weitere Spur frei wird. Der Querschnitt der Brücke lässt in diesem Zustand keine drei Fahrstreifen auf einer Brückenhälfte zu, die vorgegebenen Mindestfahrspurbreiten können nicht unterschritten werden.
Alternativ nur auf einer Seite zu bauen, und nur dort einspurig zu fahren, wurde ebenfalls ab-gewogen. Ergebnis: eine vollständige Bearbeitung beider Fahrspuren in einer zusammenhängenden Breite wäre nicht möglich, da die geforderten seitlichen Sicherheitsabstände zwischen Verkehr und Baufeld (Bauarbeitern) nicht eingehalten würden. Es bliebe somit ein „alter“ unbearbeiteter und schadhafter Reststreifen zwischen der rechten und der linken Fahrspur auf gesamter Brückenlänge zurück, der nicht erreichbar wäre. Das Problem ist, dass die Brücke einfach zu schmal für weitere Spuren ist.
Auch der gesamte übrige deutsche Streckenbereich bis Trier ist für die Aufrechterhaltung von 4 Fahrspuren bei Bauarbeiten nur bedingt geeignet. Die bestehende Fahrbahngeometrie (Querschnittsbreite) erfordert bei Bauarbeiten oftmals die Wegnahme mindestens einer Fahr-spur.
- wird diese Baumaßnahme gleichzeitig mit anderen Baumaßnahmen in der Region in derselben Hauptrichtung des Pendlerverkehrs durchgeführt?
- wird die Baumaßnahme nicht mit den Ferienzeiten in Rheinland-Pfalz und Luxemburg koordiniert?
Der Termin zur Durchführung der Baustelle zum jetzigen Zeitpunkt wurde mit dem LBM Trier und der Straßenbauverwaltung im Großherzogtum Luxemburg abgestimmt. Ausschlaggebend waren vor allem die im Laufe des Jahres weiteren geplanten Maßnahmen auf beiden Seiten. Außerdem muss die die Maßnahme auf der Sauertalbrücke aufgrund der vorgenommenen Verschiebung vom letzten Herbst (2017) jetzt möglichst zeitnah erfolgen.
Allgemein: Es gibt regelmäßig Abstimmungsgespräche unter den Dienststellen des LBM. Des Weiteren erfolgen Gespräche mit den Kollegen aus dem Großherzogtum Luxemburg. Dies ist auch in diesem Fall erfolgt.
A 49, Zewen-Igel:
Ursprünglich hatte das Autobahnamt Montabaur im Herbst 2017 vor, den reparaturbedürftigen Fahrbahnbelag auf der Sauertalbrücke zu sanieren. Der Auftrag war bereits vergeben. In enger Abstimmung wurde der Sanierungsbeginn aber ins Frühjahr 2018 verschoben, um die Hauptbautätigkeiten der parallelen Baumaßnahme ‚B 49, Zewen-Igel‘ zunächst beenden zu können. Hier werden derzeit lediglich noch Asphalt-Nahtarbeiten in den letzten Zügen ausgeführt. Eine Ampelregelung ist dort zwischen 9 und 16 Uhr eingerichtet. Auf die Einhaltung dieser Zeiten wird von Seiten des Landesbetrieb Mobilität Trier besonderes Augenmerk gelegt.
B 419, Temmels: Auf der anderen Moselseite in Temmels hat der Landesbetrieb Mobilität Trier aktuell – in Abstimmung mit dem Autobahnamt Montabaur – die Restarbeiten bis auf einen Zeitraum nach der erfolgten Sanierung der Sauertalbrücke verschoben.
Diese Strecke ist eine Empfehlung für die „Trierer“ Pendler, wenn sie nicht durch die Baustelle der Sauertalbrücke fahren wollen.
- wird die Baustelle mehrere Tage vor den ersten Bauarbeiten eingerichtet?
Die zeitlichen Vorgaben für den Bauablauf der Arbeiten an der Sauertalbrücke gestalten sich wie folgt:
• Einrichtung der 1+1 - Verkehrsführung für den Bau der Mittelstreifenüberfahrten vom 02. bis 05.05.2018.
• Bau der Mittelstreifenüberfahrten vom 07. bis 18.05.2018.
• Umbau der Verkehrsführung von 1+1 auf 2+0 für die Fahrbahnsanierungsarbeiten in Fahrtrichtung Luxemburg vom 18. bis 19.05.2018.
• Deckenerneuerung in der Fahrtrichtung Luxemburg vom 22.05. bis 08.06.2018.
• Umbau der 2+0 - Verkehrsführung auf die Gegenfahrbahn vom 09.06. bis 10.06.2018.
• Deckenerneuerung in Fahrtrichtung Trier vom 11.06. bis 29.06.2018.
• Rückbau 2+0 - Verkehrsführung vom 30.06. bis 07.07.2018.
Die vorgesehenen Bauzeiten für die Deckenerneuerungsarbeiten enthalten notwendige Pufferzeiten für die Beseitigung von voraussichtlich partiell vorhandenen weiteren Schäden an der Asphaltschicht auf der Brücke sowie der darunterliegenden Abdichtung des Stahlüber-baus. Sollten wider Erwarten keine oder nur geringe Schäden vorgefunden werden, könnte sich die Hauptbauzeit Bauzeit um wenige Tage reduzieren.
- wird die Baumaßnahme nicht in unter Berücksichtigung der Hauptzeiten des Pendlerverkehrs in Schicht- und Wochenendarbeit durchgeführt?
Mehrschicht- und Nachtarbeit können nur bei Baustellen mit besonderen Bedingungen genutzt werden, wie z.B. bei Erledigung an einem Wochenende. Sobald Baustellen mit Spurüberleitung anstehen, sind Nachteinsätze nur für Teilleistungen (z.B. Aufbau von Stahlleitwänden, Markierungen, Beschilderungen) sinnvoll. Wir haben in diesem Jahr bereits geschätzt 60–80 solcher rund-um-die-Uhr-Einsätze gefahren, vorzugsweise auf dem Mainzer Ring und der A 61. Damit verbunden war und ist immer die Vollsperrung einer Richtungsfahrbahn mit Umleitung durch das nachgeordnete Netz. Das geht auf der Sauertalbrücke nicht, da das Netz hier nicht geeignet ist und wir hier zwischen Freitagabend und Montagfrüh nicht fertig sein können, auch wenn wir mehrere Wochenenden verwenden würden.
Mit freundlichen Grüßen