Spendengerichte - Eingestellte Verfahren - Verteilung der Gelder durch Richter (Baden-Württemberg) 2011-2014: 13 Mio Euro - Daten für 2012-2015
Auf der Webseite von Korrektiv wird berichtet das die Richter Gelder nach Gutdünken verteilen können.
https://correctiv.org/recherchen/spendengerichte/
.."Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg erfasst das Justizministerium jedes Jahr nur die drei größten Spenden. Reinhard Löffler, Anwalt und Landtagsabgeordneter der CDU, sagt: “Am Ende des Jahres sollte jeder Bürger sehen können, wer wie viel profitiert.”
Der Landesrechnungshof empfahl im Mai 2014, dass Gerichte und Staatsanwaltschaften über die einzelnen Empfänger informiert werden. So soll eine flächendeckende Auswertung der Daten ermöglicht werden. Das Justizministerium hat die Staatsanwaltschaften bereits angewiesen, die Zahlungen zu erfassen. Die Gerichten müssen wohl aber erst ihre Computerprogramme umrüsten. Ob die Empfehlungen des Rechnungshofes umgesetzt werden, soll in Zukunft alle sechs Monate geprüft werden.
Die Richter in Baden-Württemberg sperren sich offenbar gegen eine Änderung und beharren auf ihrer richterlichen Unabhängigkeit. So schreibt das Justizministerium, "dem weitaus überwiegenden Teil der Geldauflagen lägen gerichtliche Entscheidungen zugrunde, bei denen eine Einflussnahme wegen der richterlichen Unabhängigkeit verwehrt sei."
"Meiner Meinung nach ist das aber falsch", sagt Reinhard Löffler. Das Urteil selbst und die Höhe der Zahlung gehörten zur richterlichen Unabhängigkeit. Wie das Geld verwandt wird, gehöre dagegen nicht dazu. "Der Richter entscheidet ja auch nicht, ob ein Angeklagter in die JVA Landsberg oder Kempten kommt. Das macht die Verwaltung." Ähnlich soll auch die Entscheidung über die Bußgelder von der Verwaltung geregelt werden und nicht vom Richter.
Der Rechnungshof kritisierte, dass ein sehr hoher Anteil der Geldauflagen an gemeinnützige Einrichtungen geht – und nicht in die Landeskasse. Von 2009 bis 2012 überwiesen Richter und Staatsanwälte nur 19 Prozent der Bußgelder in die Staatskasse. Im Vergleich mit anderen Ländern ist der Anteil extrem niedrig. Das Justizministerium will dagegen nicht, dass mehr Geld in die Staatskasse geht. Dabei könnte das Geld an manchen Stellen sinnvoll eingesetzt werden. "Im Bereich der Justiz sind wir völlig unterfinanziert", sagt Reinhard Löffler. Der SPD-Abgeordnete << Antragsteller:in >> Maier stimmt zu. Auch der Finanzausschuss könne mehr Geld gebrauchen. "Allerdings entstehen dann Lücken bei den gemeinnützigen Organisationen, die wir irgendwie anders füllen müssen", sagt Maier."
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Für Baden Württemberg finden sich nur diese 3 Einträge in der Datenbank:
3 Treffer mit insgesamt 13.316.479,35 €
Name der Einrichtung -> Gesamtbetrag
Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V. -> 7.681.810,97 €
Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege, einschl. Bezirks- und Mitgliedsvereine -> 5.186.527,38 €
Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender" -> 448.141,00 €
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Es ist eine PDF Datei mit mehr Daten (hier für 2013)
https://correctiv.org/media/investigations/justizgelder/data/baden-wuerttemberg/2013/justiz/justiz_bawue_2013.pdf
I. Zuweisungen an:
1. Badischer Landesverband für soziale Rechtspflege, einschl. Bezirks- und Mitgliedsvereine -> 1.193.221,82 €
2. Verband Bewährungs- und Straffälligenhilfe Württemberg e.V., einschl. Mitgliedsvereine
-> 1.808.562,72 €
3. Stiftung "Resozialisierungsfonds Dr. Traugott Bender"
-> 130.165,00 €
4. Staatskasse
-> 2.779.448,56 €
II. Zuweisungen an Einrichtungen in den Bereichen:
1. Straffälligenhilfe (soweit nicht bei I)
-> 415.729,12 €
2. Opferhilfe
-> 702.517,00 €
3. Wohlfahrtspflege
-> 656.408,00 €
4. Kranken - und Behindertenhilfe
-> 1.832.346,16 €
5. Kinder-, Jugend-, Familien-, Altenhilfe
-> 2.719.525,82 €
6. Suchthilfe
-> 751.934,63 €
7. Menschenrechtsorganisationen
-> 107.600,00 €
8. Umwelt-, Natur-, Tierschutz
-> 443.789,10 €
9. Rettungsdienste
-> 410.084,00 €
10. Verkehrssicherheit u. -erziehung
-> 890.108,00 €
11. Sonstige
-> 1.134.332,95 €
Insgesamt I und II
-> 15.975.772,88 €
Bitte benennen Sie mir alle Zahlungen für 2012, 2013, 2014 und 2015 mit den jeweiligen Gerichten und der Benennung der individuellen Empfänger.
Z.B.
2013 Amtsgericht X an Reitverein Y 150 Euro
2014 Familiengericht Z an Verband der alleinerziehenden Z 200 Euro.
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So dass auch ersichtlich ist wenn ein bestimmtes Gericht z.B. Gelder an einen Reitverein etc sendet.
Sie können die Daten gerne auch elektronisch zur Verfügung stellen.
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum14. Februar 2016
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15. März 2016
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