Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe in Bayern

Professor Dr. Dr. Werner Heinz Ritter
Evangelischer Theologieprofessor im Ruhestand
Steinwaldstraße 2
95448 Bayreuth

Lutz Tauber
Evangelischer Pfarrer im Ruhestand
Meisenweg 12
06110 Halle

Heribert Wasserberg
Evangelisch-reformierter Pfarrer im Ruhestand
Ahornstraße 19
<< Adresse entfernt >>-Steglitz

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 (Gz. 2 BvR 2347/15) wurde das Menschenrecht auf Selbstbestimmung über Art und Zeitpunkt des eigenen Todes in dem nationalen deutschen Verfassungsrecht verankert. Auf der Grundlage der Europäischen Menschenrechtskonvention des Europarates, der Behindertenrechtskonvention der VN und anderer internationaler Menschenrechtsübereinkünfte ist daher eine neue Staatsaufgabe und zugleich der bürgerliche Rechtsanspruch entstanden auf einen flächendeckenden, sicheren, umfassenden und barrierefreien Zugang zu Selbsttötungshilfe, assistierte Selbsttötung und Euthanasie für die gesamte Bevölkerung.
Bund und Länder unterliegen nunmehr insbesondere der Pflicht,

- jedem Menschen in Deutschland die Möglichkeit einer freiverantwortlichen Entscheidung über Art und Zeitpunkt des eigenen Todes zu eröffnen, und

- den Rahmen dafür zu gewährleisten, diese Entscheidung auch konkret zu treffen und umzusetzen.

Auch muss der Zugang zur Selbsttötungshilfe durch Dritte, die dazu bereit sind, flächendeckend gewährleistet sein.

Die vorstehenden bürgerlichen Rechtsansprüche bestehen schon jetzt „de lege ferenda“.

Zusammen mit zwei anderen emeritierten evangelischen Theologen aus Bayern und Berlin, Prof. Dr. Dr. W.H. Ritter aus Bayreuth, und Pfr. H. Wasserberg aus Berlin-Steglitz, der diese Anfrage in meinem Auftrag einreicht, treibt es mich um, was aus den schönen Grund- und Menschenrechten wird, die auch wir gerne am Lebensende ausüben möchten.
In acht IFG-Anfragen befragen wir, drei evangelische Theologen aus Bayern, Berlin und Sachsen-Anhalt, die Parlamente und Regierungen des Bundes und unserer Bundesländer zur Erfüllung der Staatsaufgabe der flächendeckenden Zugangs zur Selbstötungshilfe und zur Euthanasie.
Unmittelbar nach der Einreichung dieser Anfrage wird ein Schreiben hochgeladen, um dessen Kenntnisnahme und Beantwortung ich freundlich bitte.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Prof. Dr. Dr. Werner H. Ritter

im Auftrag H. Wasserberg

Anfrage teilweise erfolgreich

  • Datum
    15. August 2020
  • Frist
    19. September 2020
  • 0 Follower:innen
Heribert Wasserberg
Professor Dr. Dr. Werner Heinz Ritter Evangelischer Theologieprofessor im Ruhestand Steinwaldstraße 2 95448 Bayreu…
An Bayerische Staatskanzlei Details
Von
Heribert Wasserberg
Betreff
Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe in Bayern [#195304]
Datum
15. August 2020 08:22
An
Bayerische Staatskanzlei
Status
Warte auf Antwort — E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Professor Dr. Dr. Werner Heinz Ritter Evangelischer Theologieprofessor im Ruhestand Steinwaldstraße 2 95448 Bayreuth Lutz Tauber Evangelischer Pfarrer im Ruhestand Meisenweg 12 06110 Halle Heribert Wasserberg Evangelisch-reformierter Pfarrer im Ruhestand Ahornstraße 19 << Adresse entfernt >>-Steglitz Sehr geehrte<< Anrede >> durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 (Gz. 2 BvR 2347/15) wurde das Menschenrecht auf Selbstbestimmung über Art und Zeitpunkt des eigenen Todes in dem nationalen deutschen Verfassungsrecht verankert. Auf der Grundlage der Europäischen Menschenrechtskonvention des Europarates, der Behindertenrechtskonvention der VN und anderer internationaler Menschenrechtsübereinkünfte ist daher eine neue Staatsaufgabe und zugleich der bürgerliche Rechtsanspruch entstanden auf einen flächendeckenden, sicheren, umfassenden und barrierefreien Zugang zu Selbsttötungshilfe, assistierte Selbsttötung und Euthanasie für die gesamte Bevölkerung. Bund und Länder unterliegen nunmehr insbesondere der Pflicht, - jedem Menschen in Deutschland die Möglichkeit einer freiverantwortlichen Entscheidung über Art und Zeitpunkt des eigenen Todes zu eröffnen, und - den Rahmen dafür zu gewährleisten, diese Entscheidung auch konkret zu treffen und umzusetzen. Auch muss der Zugang zur Selbsttötungshilfe durch Dritte, die dazu bereit sind, flächendeckend gewährleistet sein. Die vorstehenden bürgerlichen Rechtsansprüche bestehen schon jetzt „de lege ferenda“. Zusammen mit zwei anderen emeritierten evangelischen Theologen aus Bayern und Berlin, Prof. Dr. Dr. W.H. Ritter aus Bayreuth, und Pfr. H. Wasserberg aus Berlin-Steglitz, der diese Anfrage in meinem Auftrag einreicht, treibt es mich um, was aus den schönen Grund- und Menschenrechten wird, die auch wir gerne am Lebensende ausüben möchten. In acht IFG-Anfragen befragen wir, drei evangelische Theologen aus Bayern, Berlin und Sachsen-Anhalt, die Parlamente und Regierungen des Bundes und unserer Bundesländer zur Erfüllung der Staatsaufgabe der flächendeckenden Zugangs zur Selbstötungshilfe und zur Euthanasie. Unmittelbar nach der Einreichung dieser Anfrage wird ein Schreiben hochgeladen, um dessen Kenntnisnahme und Beantwortung ich freundlich bitte. Mit freundlichen Grüßen gez. Prof. Dr. Dr. Werner H. Ritter im Auftrag H. Wasserberg Heribert Wasserberg Anfragenr: 195304 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/195304/ Postanschrift Heribert Wasserberg << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >>
Heribert Wasserberg
Sehr geehrte<< Anrede >> hiermi übersenden wir Ihnen unser Schreiben zur Kenntnisnahme und mit der fr…
An Bayerische Staatskanzlei Details
Von
Heribert Wasserberg
Betreff
Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe in Bayern [#195304]
Datum
15. August 2020 18:06
An
Bayerische Staatskanzlei
Status
E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Nicht-öffentliche Anhänge:
20200814-an-landtag-und-staatsregierung-bayern-informationsanfrage-sterbehilfe.pdf
169,7 KB
Sehr geehrte<< Anrede >> hiermi übersenden wir Ihnen unser Schreiben zur Kenntnisnahme und mit der freundlichen Bitte um aussagekräftige Beantowrtung der Fragen. ... Mit freundlichen Grüßen Professor Dr. Dr. Werner H. Ritter, Lutz Tauber und Heribert Wasserberg Anhänge: - 20200814-an-landtag-und-staatsregierung-bayern-informationsanfrage-sterbehilfe.pdf Anfragenr: 195304 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/195304/ Postanschrift Heribert Wasserberg << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >>
Heribert Wasserberg
Bitte die mit dieser Nachricht bei der Benennung der Adressaten, bei den Anreden der Datierung korrigierte Fassun…
An Bayerische Staatskanzlei Details
Von
Heribert Wasserberg
Betreff
Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe in Bayern [#195304]
Datum
16. August 2020 16:35
An
Bayerische Staatskanzlei
Status
E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Bitte die mit dieser Nachricht bei der Benennung der Adressaten, bei den Anreden der Datierung korrigierte Fassung verwenden. Mit der Bitte um Entschuldigung und freundlichen Grüßen Heribert Wasserberg Anhänge: - 20200814-an-landtag-und-staatsregierung-bayern-informationsanfrage-sterbehilfe.pdf Anfragenr: 195304 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/195304/ Postanschrift Heribert Wasserberg << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >>
Heribert Wasserberg
Betreff: Verspätungsbeschwerde, Fristverlängerung bis zum 31. Oktober 2020 Sehr geehrte<< Anrede >> w…
An Bayerische Staatskanzlei Details
Von
Heribert Wasserberg
Betreff
AW: Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe in Bayern [#195304]
Datum
26. September 2020 12:41
An
Bayerische Staatskanzlei
Status
E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Betreff: Verspätungsbeschwerde, Fristverlängerung bis zum 31. Oktober 2020 Sehr geehrte<< Anrede >> wir wenden uns erneut an Sie wegen unserer IFG-Anfrage "Sterbehilfe: Informationsfragen zur flächendeckenden Sicherstellung des Zugangs zu Selbsttötungshilfe". Wie Ihnen bekannt ist, wurde diese Anfrage außer an Sie auch an sieben andere Parlamente und Regierungen auf Bundes- und Landesebene gerichtet. Bislang erhielten wir nahezu durchgängig Eingangs- und Weiterleitungsbescheide, jedoch keine Bescheide in der Sache. Zumindest die bundesgesetzliche Frist war in der vergangenen Woche vor der jetzt endenden Woche jedoch abgelaufen, in Ihrem Fall vor 8 Tagen. Teilweise wird das Fristversäumnis begründet mit Sicherheitsbedenken hinsichtlich der hochgeladenen Schriftsätze und Dokumente. Sofern dieses Hindernis auch bei der an Sie gerichteten Anfrage gegeben ist, kommen Sie bitte zeitnah auf uns zu und teilen die Wege mit, auf denen Sie die Zuleitung von Dokumenten an Sie akzeptieren können. Teilweise wird das Fristversäumnis auch mit der Pandemie-bedingten Einschränkung der Arbeitsfähigkeit begründet. Dafür haben wir Verständnis und verlängern daher die Frist für die Beantwortung unserer Anfragen für alle bis zum 31. Oktober 2020. Zugleich bitten wir aber um zeitnahe Bestätigung der Kenntnisnahme dieses Schreibens und ggf. um seine Weiterleitung an die zuständig gemachten Dienststellen. Sehr geehrte Damen und Herren, wir müssen leider feststellen, dass unsere Auskunftsersuchen durchweg ungesetzlich behandelt werden und nicht beantwortet wurden. Auch ist in der Regel kein Bemühen erkennbar, das Fristerfordernis zu beachten. Eine Regierung und ein Parlament, welches sich ungesetzlich verhält, kann keinen Respekt erwarten. Dieses und ein derartiges Verhalten beschädigt das – schon durch die vorausgegangenen kleinen und großen Unkorrektheiten der Vergangenheit beschädigte – j Vertrauen der Bürger zusätzlich, auf welcher das Funktionieren jeder staatlichen Ordnung fußt und angewiesen ist. Vor dem Hintergrund der Tatsache, das das 2015 verfügte gesetzliche Verbot der Sterbehilfe rechtswidrig und nichtig ist, verlangen wir Ihre Veränderung Ihres Verhaltens. Wir möchten uns ungern von Ihnen belogen, betrogen, nicht respektvoll behandelt und in unseren Rechten hintergangen sehen. Wir erwarten Ihre Rückkehr zu Gesetz und Ordnung, und ihre aussagekräftige, umfassende und aufrichtige Beantwortung unseres Auskunftsersuchens. Mit freundlichen Grüßen Heribert Wasserberg Anfragenr: 195304 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/195304/ Postanschrift Heribert Wasserberg << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >>
Bayerische Staatskanzlei
Kein Nachrichtentext
Von
Bayerische Staatskanzlei
Via
Briefpost
Betreff
Datum
11. November 2020
Status
Anfrage abgeschlossen

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Bayerische Staatskanzlei
Kein Nachrichtentext
Von
Bayerische Staatskanzlei
Via
Briefpost
Betreff
Datum
17. November 2020
Status
Anfrage abgeschlossen