Volksbank Ulm-Biberach Verkauft von Geldanlagen an nicht geeignete Personen - Zeitungsartikel Die Welt
In einem Bericht der Zeitung Die Welt:
"ANLAGEBERATUNG
Wenn der Volksbankberater überteuerte Geldanlagen verkauft
Stand: 16.12.2021 | Lesedauer: 6 Minuten"
wird dargelegt wie die Volksbank Ulm Biberach einem sehr alten Landwirt (Rentner) erstmalig im Alter von 77 Lebensjahren Discountuzertifikate auf Aktien der DZ Bank verkauft.
Ausschnitte aus dem Artikel:
".. Die Zettel waren zwei alte Wertpapierabrechnungen, ausgestellt von der Hausbank des Vaters, der Volksbank in Ulm-Biberach. „Bei mir gingen die Alarmglocken an“, sagt Schmid. Denn die Wertpapiere waren von Wirecard. Es war Sommer 2020, die Insolvenz des Unternehmens war damals überall in den Zeitungen zu lesen. ..
Die Wirecard-Wertpapiere waren dabei nur die Spitze des Eisbergs, auch in den Jahren davor schrieb der ältere Mann hohe Verluste mit komplizierten Anlageprodukten – und sei sich dessen nicht einmal richtig bewusst gewesen, so Schmid. Er ist wütend: Sein Vater sei mehr als 50 Jahre Kunde bei der Bank gewesen, wie viele aus seinem kleinen Dorf. „Das war die Bank von nebenan“, sagt er...
Im Fall von Schmids Vater war dieses risikoreiche Produkt ein Discount-Zertifikat. Seit 2012 investierte der frühere Landwirt auf Anraten seines Volksbank-Beraters in Discount-Zertifikate. Schmid, der sich zuvor nie mit dieser Anlageform auseinandergesetzt hatte, fragte seinen Vater, was das ist. „Der konnte mir aber auch nicht erklären, in was er da eigentlich investiert hat.“
Jedes Jahr also konnte die Volksbank durch Gespräche mit Schmids Vater Provisionen generieren. Der Kunde selbst hat von der Beratung weniger profitiert: Sein Sohn hat ausgerechnet, wie viel Geld er mit Discount-Zertifikaten verloren hat. Es geht um eine fünfstellige Summe, wie auch die Depotauszüge, die WELT AM SONNTAG vorliegen, zeigen."
https://www.welt.de/wirtschaft/plus235671758/Anlageberatung-Wenn-der-Volksbankberater-ueberteuerte-Geldanlagen-verkauft.html
Weitergehende Details durch einen Insider:
"...Einige Jahre Jahre später erfolgte die Fusion mit der Volksbank Ulm (Oberzentrum ca 100.000 Einwohner). Sehr zeitnah wurden dann die jährlichen Hauptversammlungen im Ort abgeschafft. Mit dem in 2012 neuen Bankberater hat der damals über 76 jährige Landwirt im Ruhestand erstmalig Discountzertifikate auf Aktien, statt wie bisher Zinsanlagen, wie nun von der Bank empfohlen, gekauft. Bei einem Wertpapiervermögen von damals weniger als 100.000€ wurden zunächst beginnend insgesamt 10.000€ und dann ab 2016 36000€ in Discountzertifikate auf Aktien angelegt. Bereits im September 2015 gab es einen
(1) Verlust von ca 4.000€ welchen der bereits alte Mann sehr sicher nicht bemerkt hat. Offen konfrontiert mit einem Verlust von mehreren tausend Euro, da hätte er dem Banker einiges unschönes gesagt.
Im Dezember 2017 war dann ein positives Gesamtergebnis von 88€ erreicht welches noch leicht anstieg. Im Februar 2019 standen dann Erträgen von 350 und 390€ Verluste von
(2) 4200€ Commerzbank und
(3) 2100€ Fresenius entgegen. Es ging weiter bergab. Wirecard wurden erstmalig im August 2019 gekauft. Dann kamen Verluste aus
(4) Infineon,
(5) Ing Groep,
(6, 7) Wirecard (2x überlappend) immer im vierstelligen Bereich.
Später lagen dann auch noch überlappend zwei Positionen von RWE im Depot. Es waren immer Discountzertifikate auf Aktien der DZ Bank. Die Möglichkeit bei Nichterreichen des CAPs Aktien zu ziehen gab es nicht. Es musste immer alles verkauft und versteuert werden (oft keine Gewinne). Rückblickend war es ein Fehler daß das Depot offen im Austausch mit dem laufenden Girokonto war so daß die Kaufausgaben und die geringeren Rückzahlungen der Verkäufe nicht direkt verbunden waren. Wenn der Sohn den Vater gefragt hat was er denn an Wertpapieren hat dann sagte dieser Aktien. ..
..."
https://www.welt.de/235671758#/comment/61bb47da89521800012a2a41
+2 weitere Links
Im Artikel wird erwähnt daß: "Anonymisiert damit konfrontiert räumt eine Sprecherin der Volksbank Ulm-Biberach unter Verweis auf das Bankgeheimnis ein: Ein solcher Fall wie der von Schmids Vater sei in ihrem Haus bekannt. "
Auch gab es mehrfache Beschwerden bei der Bank. Diese sind meines Wissens an die BAFIN zu melden. Das muß somit erfolgt sein.
Ich erbitte:
1. Um die Prüfberichte der Depotprüfer (externe Prüfungsgesellschaften) über diesen konkreten Fall als auch andere Fälle welche meines Wissens der BAFIN übergeben werden müssen.
2. Die Bekanntgabe der BeraterIDs aller Berater mit Namen der Volksbank Ulm Biberach wo es seit 01.01.2012 Beschwerden gegeben hat.
3. Die Offenlegung aller Provisionen der Bank beim Verkauf dieser Discountzertifikate auf Aktien. Es scheint die DZ Bank bezahlt als Emittent nicht offengelegte Gelder /Gutschriften an die Bank. Sodann, wie ist es mit Gehaltsprovisionen für die Berater?
4. wer ist zuständig bei Strafanzeigen? Die Staatsanwaltschaft in Baden Württemberg oder eine zentrale Behörde in Deutschland (Bafin). Gibt es die Möglichkeit der Sammelklagen.
Anfrage teilweise erfolgreich
-
Datum17. Dezember 2021
-
22. Januar 2022
-
Ein:e Follower:in
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!