Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“
Anfrage zur Prüfung von wettbewerbswidrigem Verhalten der
öffentlichen Hand durch den Einsatz von „PD – Partner für die öffentliche Hand“
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte um Prüfung der nachfolgenden Frage hinsichtlich eines potentiellen Verstosses gegen die Wettbewerbsbestimmungen der Europäischen Union.
„PD – Partner für die öffentliche Hand“ ist ein Unternehmen, welches zu 74.97 Prozent im Besitz des Bundes befindet. Die weiteren Anteile sind auf verschiedene öffentliche Körperschaften und Anstalten verteilt. Bisherige private Aktionäre wurde im Rahmen eines Squeeze Out 2016 aus dem Unternehmen herausgenommen. Ursprünglich war die Gesellschaft als Private Public Partnership-Institution gegründet worden, um Infrastrukturprojekte des Bundes zu unterstützen und hier die Führung zu übernehmen. Weitere öffentliche Einrichtungen sind ausdrücklich eingeladen (https://www.pd-g.de/ueber-uns/die-gesellschafter-der-pd/unsere-gesellschafter). Das Geschäftsmodell der PD beruht darauf, dass bereits bei sehr geringen Anteilen von 0.1% eine Beauftragung als Inhouse-Geschäft ermöglichen.
War die PD als reine Bundesgesellschaft ähnlich die BWI GmbH in Bonn als IT-Provider der Bundeswehr oder die Münchner Beratungsgesellschaft digital@M noch tragbar, hat sich die Ausweitung auf alle öffentlichen Einrichtungen zu einer parallelen Beratungswelt entwickelt, bei durch fehlende Ausschreibung und Wettbewerb jeglicher Kontrolle fehlt. Während im Rahmen von Ausschreibungen Qualität und Kosten entsprechend bewertbar sind, bleibt die Leistungsbewertung der PD weitgehend im Dunkeln.
Dies führt bereits jetzt zu erheblichen Mehrkosten für die öffentliche Hand. In der Eckpunktevereinbarung (https://www.pd-g.de/assets/Drucksachen/Sonstiges/180417_PD-Eckpunktevereinbarung.pdf, § 7) ist ein Stundenpreis festgelegt, die deutlich über den im Wettbewerb vergebenen Aufträgen liegen. Der Tagessatz für Senior Consultants (150 EUR /Std., 1.200 EUR/Tag) ist bereits am oberen Limit. Derzeit sinken jedoch die Tagessätze deutlich in Ausschreibungen. Ebenso verhält es sich mit dem Tagessatz für Consultants (115 EUR/Std., 920 EUR/Tag). Vollkommen unüblich ist die gesonderte Vergütung von Reisezeiten (§ 7 Abs. 1 b) mit 50% des Stundensatzes, die Erfolgskomponente (§ 7 Abs. 1 d) sowie die gesonderte Abrechnung von Reisekosten (§ 7 Abs. 3). Reisezeiten wie -kosten sind üblicher Weise bereits in dem Stundensatz enthalten oder der Stunden- oder Tagessatz deutlich unter den von PD in Rechnung gestellten Beträgen.
Eine besondere Bedeutung erlangt jedoch die Möglichkeit, den Stundensatz einheitlich auf 160 EUR (mithin einem Tagessatz von 1.280 EUR) - 7 Prozent über dem Satz für Senior Consultants; auch hier ohne Wettbewerb. Dies ist deshalb ungewöhnlich, weil in Projekten normal zu mehr als 90 Prozent Junior Consultants, Consultants und Senior Consultants eingesetzt sind und kostenmässig diesen hohen Pauschalsatz nicht rechtfertig. Betrachtet man zudem die „Manager“ bei PD, so wird am Beispiel von Julian Georg (https://de.linkedin.com/in/julian-georg) deutlich, dass diese auch nicht über die entsprechende Erfahrung als Professional verfügen. Diese Erfahrung von rund 4 Jahren ist normaler Weise der Einstieg als Senior Consultant. Dies würde eine weitere Recherche auch bei anderen „Managern“ von PD zeigen.
Dass die Regelung durchaus relevant ist, zeigt die Freie und Hansestadt << Adresse entfernt >>, die in einer entsprechenden Vereinbarung (https://fragdenstaat.de/anfrage/partner-fur-deutschland-berater-der-offentlichen-hand/549175/anhang/FHH-ITD_Rahmenvertrag_DigitalFirst_TG_PD.pdf) den Stundensatz auf einheitlich 160 EUR festgelegt hat und wo in erster Linie vom Erfahrungshintergrund Junior und Consultants eingesetzt sind.
PD verzeichnet dabei ein starkes Wachstum und hat zwischenzeitlich einen bundesweiten Mitarbeiterbestand von 400 Beschäftigten (siehe hierzu auch Drucksachen des Deutschen Bundestag es 17/9109 und 18/4391 sowie den Geschäftsbericht von PD). Dies entspricht der Grösse zahlreiche namhafter Beratungsgesellschaften in Deutschland wie BearingPoint oder Cassini Consult, die ihre Aufträge im Wettbewerb erhalten.
Die Wachstumsstrategie ist dabei weiterhin gegeben und PD hat derzeit zahlreiche Mandate insbesondere im Rahmen von Online Diensten und hier auch bereits beispielsweise Unternehmen wie ]Init[ herausgedrängt. PD will weiter wachsen und hier auch, wie bereits die Homepage zeigt, auf den Ankauf weiterer Anteile setzt.
Die Praxis, die PD anwendet, ist ein eklatanter Eingriff in den Wettbewerb, zum Nachteil des Wettbewerbs und der öffentlichen Hand. Wie oben aufgezeigt, verursachen bereits die jetzigen Regelungen zu erheblichen Mehrkosten für die öffentliche Hand, ohne dass hier auch die Leistungsqualität berücksichtigt wäre. Der Ausschluss des Wettbewerbs begünstigt diese Möglichkeiten.
Ich bitte Sie deshalb, die Praxis zu prüfen.
Mit freundlichen Grüßen
Anfrage eingeschlafen
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Datum27. Juli 2021
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17. August 2021
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 27. Juli 2021 19:46
- An
- Generaldirektion Wettbewerb
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- Generaldirektion Wettbewerb
- Betreff
- 2021/080047 - F-3 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 28. Juli 2021 10:20
- Status
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- Generaldirektion Wettbewerb
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- 2021/080047 - HT.2286 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 30. Juli 2021 10:35
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- Ares(2021)4859135 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 6. August 2021 08:15
- An
- Generaldirektion Wettbewerb
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- Generaldirektion Wettbewerb
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- 2021/083438 - HT.2286 - Ares(2021)4859135 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 6. August 2021 10:43
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- AW: 2021/083438 - HT.2286 - Ares(2021)4859135 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 29. August 2021 09:22
- An
- Generaldirektion Wettbewerb
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- Von
- Generaldirektion Wettbewerb
- Betreff
- 2021/091344 - HT.2286 - AW: 2021/083438 - HT.2286 - Ares(2021)4859135 - Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653]
- Datum
- 30. August 2021 11:12
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- Vermittlung bei Anfrage „Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand““ [#225653]
- Datum
- 4. September 2021 10:09
- An
- Europäischer Bürgerbeauftragte
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- Europäischer Bürgerbeauftragte
- Betreff
- Beschwerde 202101561 - Eingangsbestätigung [CMSEO]:0010945
- Datum
- 7. September 2021 16:18
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- Warte auf Antwort
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- Europäischer Bürgerbeauftragte
- Betreff
- Beschwerde Nr. 1561/2021/MIG
- Datum
- 13. September 2021 12:08
- Status
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- Generaldirektion Wettbewerb
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- [Re] Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand“ [#225653] - Ares(2021)6031190
- Datum
- 4. Oktober 2021 17:37
- Status
- Warte auf Antwort
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- Beschwerde Nr. 1561/2021/MIG - Vermittlung bei Anfrage „Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand““ [#225653]
- Datum
- 9. Oktober 2021 18:58
- An
- Europäischer Bürgerbeauftragte
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- << Anfragesteller:in >>
- Betreff
- AW: Beschwerde Nr. 1561/2021/MIG - Vermittlung bei Anfrage „Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand““ [#225653]
- Datum
- 9. Oktober 2021 19:04
- An
- Generaldirektion Wettbewerb
- Status
- E-Mail wurde erfolgreich versendet.
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- Europäischer Bürgerbeauftragte
- Betreff
- Betreff versteckt
- Datum
- 21. Oktober 2021 10:12
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- Warte auf Antwort
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- Generaldirektion Wettbewerb
- Betreff
- [Re] AW: Beschwerde Nr. 1561/2021/MIG - Vermittlung bei Anfrage „Wettbewerbsverzerrung durch „PD – Partner für die öffentliche Hand““ [#225653] - Ares(2021)6903583
- Datum
- 10. November 2021 10:30
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