Wissenschaftliche Grundlagen für das Kontaktverbot
Unterlagen über die wissenschaftliche Entscheidungsfindung für das seit 23.03.2020 geltende Kontaktverbot
Die RKI-Daten zeigen, dass die Abschwächung der Covid-19-Epidemie bereits VOR den folgenschweren Beschlüssen der Bundesregierung begann, also OHNE die ab dem 23.03.2020 geltenden umfangreichen Kontaktverbot-Maßnahmen:
1. Laut Epidemiologischem Bulletin 17/2020 ist die Reproduktionszahl von ihrem Maximalwert über 3 (ca. 09.03.-13.03.) kontinuierlich auf ca.1 gefallen (um den 20.3.) und verharrt seitdem auf diesem Wert. Dazu eine dpa-Meldung vom 19.04.2020: „Auf die Frage, woran zu erkennen sei, dass die Bundesrepublik bei der Bekämpfung des Virus auf einem guten Weg sei und zusätzliche Lockerungen der harten Beschränkungen möglich seien, sagte [der Chef des Bundeskanzleramts Helge] Braun nun: "Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sollte auf einem gleichbleibenden Niveau sein. Das entspricht einer Basisreproduktionszahl R von 1,0 und bedeutet, dass ein Infizierter nur einen weiteren Menschen ansteckt."“
Dieser Wert war also Tage VOR dem Kontaktverbot erreicht.
2. In derselben Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins findet sich eine Grafik über die „Anzahl neuer Fälle“, deren Höhepunkt um den 18.03. erreicht war und ab diesem Zeitpunkt - also mehrere Tage VOR dem Kontaktverbot - eine deutlich fallende Tendenz zeigt.
3. Bei den veröffentlichten „Fallzahlen“ handelt es sich um positive Testergebnisse, die erst in Bezug zur Gesamtzahl der durchgeführten Tests eine sinnvolle Aussage ermöglichen. Dies hat das RKI zwar versäumt zu tun, doch wurde es anhand der RKI-Daten für die täglichen Tests und Testergebnisse (04.03.-13.04.) auf Privatinitiative nachgeholt: https://twitter.com/FScholkmann/status/1251349344424472576 (aufgerufen am 19.04.2020). Eine Ausweitung der Tests, wie sie seit Mitte März stattfindet, führt nur in absoluten Zahlen zu einem Anstieg, in relativen Zahlen jedoch nicht: Die Mittelwerte ergeben ab ca. 10.03. eine Gerade bei ca. 9% positiven Tests, deren Messpunkte zwischen ca. 4% und 13% schwanken.
Dieser Wert war Wochen VOR dem Kontaktverbot stabil erreicht.
4. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass zeitgleich zum Beginn des Kontaktverbots vom RKI sowohl die Falldefinition als auch die Kriterien für die zu testenden Personen geändert bzw. erheblich erweitert wurde:
- In die Falldefinition wurde ein positiver Test als zentrales Kriterium eingeführt, das auch mit unbekannter, fehlender und nicht zu COVID-19 passender klinischer Diagnose sowie bei gesunden („symptomlosen“) Menschen den COVID-19-Fall definiert.
- Über den zu testenden Personenkreis schrieb die Ärztezeitung am 19.03.2020: „RKI empfiehlt COVID-19-Test für nahezu jeden mit Symptomen“, während vorher nach klinischem Bild und epidemiologischem Zusammenhang selektiert wurde.
Wie werden diese Erweiterungen in den Statistiken bzw. Berechnungen der o.g. Punkte berücksichtigt? Während es für 3. keinen Einfluss gibt, ist für 1. und 2. unbedingt zu erwarten, dass dadurch eine Erhöhung der Verlaufs-Kurven generiert wurde, die sonst vermutlich spätestens im Mai ihren Endpunkt bei Null gefunden hätten.
Ich bitte um Unterlagen, die auch diese Punkte behandeln und aus denen ersichtlich wird, warum trotz offenbar abklingender COVID-Zahlen die ab 23.03.2020 geltenden Maßnahmen beschlossen wurden.
Anfrage wurde wegen der Kosten zurückgezogen
-
Datum21. April 2020
-
23. Mai 2020
-
2 Follower:innen
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!
Das kann ich Ihnen leider nicht sagen, denn noch bevor ich den Preis wußte, habe ich meine Anfrage zurückgezogen. Meine Mittel sind sehr beschränkt und ich würde damit auch nicht weiter arbeiten können.
Jetzt kann icht nur hoffen, dass sich möglichst bald Personen finden werden, die recherchieren können und wollen, was u.a. diesem Lockdown zugrunde liegt und ob er wissenschaftlich begründet war.
Mit freundlichem Gruß