wb-2020-11-kw
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Wochenberichte der "Ergebnisse aus der Meinungsforschung" des Jahres 2020“
Frau Bundeskanzlerin Ergebnisse aus der Meinungsforschung 13. März 2020 Wochenbericht KW 11 forsa | Kantar Wähleranteile: Union bei 26 %, SPD bei 17 % bzw. 15 % Grüne bei 24 % bzw. 21 %, AfD bei 14 % bzw. 11 % Regierungszufriedenheit: Bürger gespalten hinsichtlich der Bewertung der Arbeit der Bundesregierung Politische Aufgaben: Bildungspolitik am wichtigsten Handlungsbedarf wird vor allem bei bezahlbarem Wohnraum und gerechter Verteilung der Steuerlast gesehen Wirtschaft: Knapp die Hälfte erwartet Verschlechterung der ökonomischen Lage Weltpolitische Lage: Anteil derjenigen, die sich keine Sorgen um den Weltfrieden machen erstmals seit Erhebungsbeginn im Mai 2015 höher als der Anteil, der sich sorgt Syrien und Flüchtlingskrise werden als größte Bedrohungen wahrgenommen Wichtigstes Thema: Coronavirus (82 %) Steffen Seibert
Politische Stimmung Wähleranteile Angaben in Prozent forsa Kantar1 für für BamS RTL/n-tv CDU/CSU 26 (-1) 26 (+2) SPD 15 (-1) 17 (-) FDP 6 (+1) 7 (-) DIE LINKE 10 (-) 8 (-1) B'90/Grüne 24 (-) 21 (-1) AfD 11 (+1) 14 (-) Sonstige 8 (-) 7 (-) Erhebungszeitraum 02.-06.03. 04.-11.03. Die Union liegt bei forsa 11 (-) und bei Kantar 9 (+2) Prozentpunkte vor der SPD. Problemlösungskompetenz Angaben in Prozent forsa Bei der politischen Kompetenz, die gegenwärtigen Proble- für me in Deutschland zu lösen, liegt die Union 10 (-2) Prozent- RTL/n-tv punkte vor der SPD und 3 (-1) Prozentpunkte vor den Grü- CDU/CSU 16 (-2) nen. SPD 6 (-) Allerdings trauen 57 % (+2) die Lösung der Probleme keiner Grüne 13 (-1) Partei zu. sonstige Parteien 8 (+1) Der Wert von 16 % für die Union ist der niedrigste seit Au- keine Partei 57 (+2) gust 2019. Erhebungszeitraum 02.-06.03. 1 Sperrfrist bis zur Veröffentlichung in der Bild am Sonntag (15.03.2020) 2
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD insgesamt im März 2020 Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 7 Kantar Anhänger der Union (86 %), der SPD und der FDP (jew. für 67 %) bewerten die Arbeit der Bundesregierung über- BPA durchschnittlich oft als sehr bzw. eher gut. sehr gut 3 (-) Hingegen beurteilen Anhänger der AfD (99 %) und der eher gut 45 (+2) Linkspartei (59 %) die Arbeit der Bundesregierung über- durchschnittlich häufig als eher bzw. sehr schlecht. eher schlecht 34 (-6) sehr schlecht 11 (-) Erhebungszeitraum 04.-11.03. 3
Politische Stimmung Wichtigkeit politischer Aufgaben im März 2020 Kantar für BPA, Angaben in Prozent; Veränderungen in Klammern beziehen sich auf die Erhebung im Februar 2020 sehr weniger politische Aufgaben wichtig unwichtig wichtig wichtig für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen 74 (+3) 24 (-3) 1 (-1) 1 (+1) Altersversorgung langfristig sichern 68 (+1) 29 (-1) 2 (-1) 1 (+1) Bedingungen der Pflege verbessern 66 (-3) 31 (+5) 2 (-2) 0 (-) für saubere Umwelt und Schutz des Klimas sorgen 60 (-1) 33 (-1) 5 (+2) 2 (+1) für soziale Gerechtigkeit sorgen 59 (-2) 36 (+2) 3 (-) 1 (-) für bezahlbaren Wohnraum sorgen 59 (-1) 33 (-1) 5 (-) 1 (-) innere Sicherheit gewährleisten 56 (+3) 37 (-2) 4 (-2) 1 (-) Steuerlast gerecht verteilen 55 (+1) 37 (-3) 6 (+1) 1 (-) Gesundheitswesen modernisieren 50 (+4) 40 (-5) 8 (+2) 1 (-) Bedingungen für Familien mit Kindern verbessern 47 (-) 45 (+2) 5 (-2) 1 (-) Daten von Bürgern und Unternehmen besser schützen 45 (-) 37 (-2) 13 (+1) 4 (+1) Arbeitslosigkeit bekämpfen 42 (-) 44 (-3) 12 (+4) 2 (-) Zuwanderung von Ausländern regeln 38 (+2) 43 (+2) 14 (-2) 4 (-1) Energiewende zügig vorantreiben 37 (+3) 41 (-5) 17 (+3) 5 (-) für bezahlbare Strompreise sorgen 36 (-2) 49 (+3) 12 (-) 2 (-2) neue Technologien fördern 36 (+1) 48 (-3) 12 (+2) 1 (-1) Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft integrieren 35 (-5) 47 (+4) 9 (-3) 6 (+2) deutsche Interessen in der EU vertreten 33 (-2) 52 (+5) 12 (-3) 2 (-) Verbraucherschutz stärken 29 (+4) 53 (-2) 14 (-2) 2 (-1) deutsche Interessen im Ausland vertreten 25 (+4) 51 (-4) 19 (-) 3 (-) Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum schaffen 23 (+2) 58 (-) 14 (-) 2 (-2) Staatsschulden begrenzen 23 (-1) 49 (+2) 21 (-) 4 (-2) Erhebungszeitraum 04.-11.03. Die Bildungspolitik ist für die Bundesbürger die wichtigste politische Aufgabe und wird von Anhängern der Grünen (83 %) überdurchschnittlich oft als sehr wichtig angesehen. Personen mit hoher formaler Bil- dung finden sie häufiger sehr wichtig als Personen mit einfacher formaler Bildung (80 % zu 68 %). Anhän- ger der AfD (60 %) halten die Bildungspolitik seltener für sehr wichtig. Die Aufgabe "Altersversorgung langfristig sichern" wird von Anhängern der FDP (95 %) und der SPD (79 %) überdurchschnittlich häufig als prioritär angesehen. Über 50-Jährige finden sie häufiger sehr wichtig als unter 50-Jährige (72 % zu 63 %). 4
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung in politischen Aufgabenbereichen im März 2020 Kantar für BPA, Angaben in Prozent; Veränderungen in Klammern beziehen sich auf die Erhebung im Februar 2020 politische Aufgaben sehr/eher gut eher/sehr schlecht deutsche Interessen in der EU vertreten 65 (-3) 28 (+2) Arbeitslosigkeit bekämpfen 65 (+1) 31 (-3) Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum schaffen 63 (-) 29 (+1) innere Sicherheit gewährleisten 63 (-1) 34 (+3) Staatsschulden begrenzen 62 (-) 27 (-1) deutsche Interessen im Ausland vertreten 59 (-8) 32 (+5) Bedingungen für Familien mit Kindern verbessern 59 (+4) 35 (-5) Verbraucherschutz stärken 58 (+5) 35 (-5) neue Technologien fördern 56 (+2) 36 (-2) Daten von Bürgern und Unternehmen besser schützen 54 (-3) 38 (+2) für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen 53 (+2) 43 (-3) Gesundheitswesen modernisieren 48 (+2) 47 (-2) für bezahlbare Strompreise sorgen 46 (+9) 49 (-8) für soziale Gerechtigkeit sorgen 45 (+7) 52 (-7) für saubere Umwelt und Schutz des Klimas sorgen 43 (-1) 54 (+2) Energiewende zügig vorantreiben 42 (+5) 54 (-5) Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft integrieren 40 (-) 55 (-1) Zuwanderung von Ausländern regeln 36 (-4) 60 (+5) Bedingungen der Pflege verbessern 34 (+2) 62 (-3) Altersversorgung langfristig sichern 33 (+2) 63 (-3) Steuerlast gerecht verteilen 30 (+1) 67 (-) für bezahlbaren Wohnraum sorgen 29 (+3) 67 (-4) Erhebungszeitraum 04.-11.03. In 11 von 22 Politikfeldern bewertet jeweils eine Mehrheit der Bundesbürger die Arbeit der Bundes- regierung als sehr bzw. eher gut. Hingegen wird sie in 9 Bereichen mindestens von der Hälfte als eher bzw. sehr schlecht beurteilt. Im Vergleich zum Vormonat ist in den Politikfeldern "für bezahlbare Strompreise sorgen" und "für so- ziale Gerechtigkeit sorgen" der Anteil der Bundesbürger, der die Arbeit der Bundesregierung als sehr bzw. eher gut bewertet, deutlich gestiegen (+9 bzw. +7 Prozentpunkte). Im Politikfeld "deutsche Inter- essen im Ausland vertreten" hat sich dagegen der Anteil der Bevölkerung, der die Arbeit der Bundesre- gierung als sehr bzw. eher gut einstuft, um 8 Prozentpunkte verringert. 5
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung in "sehr wichtigen" politischen Aufgabenbereichen im März 2020 Setzt man die sehr bzw. eher gute Beurteilung der Regierungsarbeit in einzelnen politischen Aufga- benbereichen ins Verhältnis zur Einschätzung dieser Aufgaben als „sehr wichtig“, so erhält man eine Vier-Felder-Tafel, aus der sich Stärken und Schwächen der Regierungsarbeit aus Sicht der Bundes- bürger entnehmen lassen. Im Feld I finden sich die politischen Aufgabenbereiche, mit denen die Bundesbürger zwar bezogen auf die Regierungsarbeit nicht zufrieden sind, die jedoch auch nur von weniger als der Hälfte der Deutschen als „sehr wichtig“ betrachtet werden. Im Feld II finden sich die politischen Aufgabenbereiche, in denen die Bundesbürger der Regierungs- politik zwar mehrheitlich eine gute Beurteilung aussprechen, die aber nur von weniger als der Hälfte der Deutschen als „sehr wichtig“ eingestuft werden. In diesem Feld liegen die meisten politischen Aufgabenbereiche. Im Feld III finden sich die politischen Aufgabenbereiche, die von den Bundesbürgern mehrheitlich als „sehr wichtig“ betrachtet werden, in denen aber nur weniger als die Häfte der Deutschen die Re- gierungsarbeit positiv beurteilt. Handlungsbedarf sehen die Bundesbürger somit vor allem im Auf- gabenbereich "für bezahlbaren Wohnraum sorgen" (A6), bei der gerechten Verteilung der Steuerlast (A8), bei der langfristigen Sicherung der Altersversorgung (A2), im Aufgabenbereich "Bedingungen der Pflege verbessern" (A3), beim Umwelt- und Klimaschutz (A4) sowie im Aufgabenbereich "für soziale Gerechtigkeit sorgen" (A5). Im Feld IV finden sich die politischen Aufgabenbereiche, bei denen eine hohe Übereinstimmung zwischen der Einschätzung der Wichtigkeit und der Beurteilung der Regierungspolitik festzustellen ist. In diesem Monat sind hier lediglich die Aufgabenbereiche "innere Sicherheit gewährleisten" (A7) und "für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen (A1)" vertreten. 6
Wirtschaftserwartungen Langfristige Erwartungen für die Wirtschaft Angaben in Prozent forsa Die langfristigen Wirtschaftserwartungen verändern sich für weiterhin kaum. RTL/n-tv besser 14 (-2) Der Anteil der Bevölkerung, der mit einer Verschlechte- rung der ökonomischen Lage in den kommenden Jahren schlechter 48 (-1) rechnet, liegt um 34 (+1) Prozentpunkte weiterhin deut- unverändert 35 (+3) lich höher als der Anteil, der von einer Verbesserung aus- geht. Erhebungszeitraum 02.-06.03. 7
Welt- bzw. europapolitische Lage Machen Sie sich Sorgen um den Weltfrieden? Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 8 forsa Der Anteil derjenigen, die sich wenig bzw. keine Sorgen für um den Weltfrieden machen, ist auf den höchsten Wert BPA (53 %) seit Erhebungsbeginn im Mai 2015 gestiegen. Män- sehr große 10 (+1) ner sind seltener besorgt als Frauen (57 % zu 48 %) und unter 45-Jährige seltener als über 45-Jährige (63 % zu große 37 (-8) 44 %). wenig 41 (+4) Anhänger der Linkspartei (68 %) und der Grünen (56 %) ma- keine 12 (+3) chen sich hingegen überdurchschnittlich oft (sehr) große Erhebungszeitraum 02.-06.03. Sorgen um den Weltfrieden. 8
Welt- bzw. europapolitische Lage Weltweite Krisen(regionen) als Gefahrenquelle für Deutschland Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 8 forsa für BPA Syrien 17 (+5) Asylbewerber, Flüchtlinge 16 (+9) Türkei 10 (+5) USA 10 (-8) Krankheiten 9 (+1) Naher Osten, arabische Länder 9 (-6) Umwelt-/Klimakrise 5 (-6) Erhebungszeitraum 02.-06.03. Die Bundesbürger nehmen Syrien und die Flüchtlingskrise als größte Gefahren für Deutschland wahr. Männer nennen Syrien häufiger als größte Bedrohung als Frauen (21 % zu 13 %), über 45-Jährige häu- figer als unter 45-Jährige (22 % zu 11 %) und Gutverdiener häufiger als Geringverdiener bzw. Personen mit mittlerem Einkommen (22 % zu 13 %). 30- bis 44-Jährige, Personen mit mittlerer formaler Bildung (jew. 22 %) und Personen mit mittlerem Einkommen (21 %) erwähnen die Flüchtlingskrise überdurchschnittlich oft als größte Gefahrenquelle. 9
Welt- bzw. europapolitische Lage Rolle Deutschlands in der Weltpolitik Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 8 forsa Unter 30-Jährige (57 %), Personen mit hoher formaler für Bildung (53 %), Männer (52 %) und Gutverdiener (51 %) BPA sowie Anhänger der Grünen (65 %) sind überdurchschnitt- sollte mehr Verant- lich häufig der Meinung, dass Deutschland mehr Verant- 45 (-) wortung in der Weltpolitik übernehmen sollte. wortung übernehmen sollte weniger Verant- Hingegen sind 30- bis 44-Jährige (16 %) und Anhänger 9 (-1) der AfD (23 %) überdurchschnittlich oft der Ansicht, dass wortung übernehmen Deutschland weniger Verantwortung übernehmen sollte. Deutschland tut 45 (+3) Ostdeutsche (55 %), Frauen und Personen mit einfacher bereits genug bzw. mittlerer formaler Bildung (jew. 53 %) meinen über- Erhebungszeitraum 02.-06.03. durchschnittlich häufig, dass Deutschland bereits genug tut. 10