wb-2020-15-kw
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Wochenberichte der "Ergebnisse aus der Meinungsforschung" des Jahres 2020“
Frau Bundeskanzlerin Ergebnisse aus der Meinungsforschung 9. April 2020 Wochenbericht KW 15 forsa | Kantar | FG Wahlen Wähleranteile: Union bei 37 % bzw. 35 %, SPD bei 17 % Grüne bei 20 % bzw. 16 %, AfD bei 10 % bzw. 9 % Problemlösungskompetenz: 43 % trauen der Union zu, die gegenwärtigen Probleme in Deutschland zu lösen Regierungszufriedenheit: 72 % bewerten die Arbeit der Bundesregierung als sehr bzw. eher gut Politische Aufgaben: Bildungspolitik und Verbesserung der Pflege am wichtigsten Positive Beurteilung der Bundesregierung bei allen Aufgaben teils deutlich gestiegen Wirtschaft: 64 % erwarten Verschlechterung der ökonomischen Lage – Höchstwert seit Juli 2008 Eigene finanzielle Lage: Pessimistische Einschätzungen nehmen teils deutlich zu Wichtigstes Thema: Coronavirus Steffen Seibert
Politische Stimmung Wähleranteile Angaben in Prozent forsa Kantar1 FG für für BamS Wahlen2 RTL/stern für ZDF CDU/CSU 37 (+1) 37 (+4) 35 (+2) SPD 17 (+1) 17 (-1) 17 (+2) FDP 6 (-) 6 (-) 5 (-1) DIE LINKE 8 (-) 9 (-) 7 (-1) B'90/Grüne 16 (-1) 16 (-2) 20 (-2) AfD 9 (-) 10 (-1) 10 (-) Sonstige 7 (-1) 5 (-) 6 (-) Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. 02.-08.04. 06.-08.04. Die Union liegt bei forsa 20 (-), bei Kantar 20 (+5) und bei FG Wahlen 18 (-) Prozentpunkte vor der SPD. Die Union liegt bei forsa und Kantar bei 37 %. Dies ist der höchste von diesen Instituten gemessene Wert seit September 2017. Die Grünen liegen bei 16 % - dies ist der niedrigste Wert seit September 2018 (forsa) bzw. März 2019 (Kantar). (Zeitreihen: forsa, Kantar, FG Wahlen) Problemlösungskompetenz Angaben in Prozent forsa Bei der politischen Kompetenz, die gegenwärtigen Proble- für me in Deutschland zu lösen, gewinnt die Union auch in RTL/n-tv dieser Erhebung nochmals an Zustimmung. CDU/CSU 43 (+3) Der Wert von 43 % ist der höchste seit September 2013 (kurz nach der Bundestagswahl). SPD 7 (-) Grüne 4 (-1) Die Union liegt mit 36 (+3) Prozentpunkten Abstand deut- lich vor der SPD und mit 39 (+4) Prozentpunkten deutlich sonstige Parteien 5 (-) vor den Grünen und nun auch knapp vor dem Anteil derje- keine Partei 41 (-2) nigen, die die Lösung der Probleme keiner Partei zutrauen. Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. Die Grünen fallen erstmals seit gut einem Jahr unter die fünf Prozent. (Zeitreihe) 1 Sperrfrist bis zur Veröffentlichung in der Bild am Sonntag (12.04.2020) 2 im Vergleich zur KW 13 2
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD insgesamt im April 2020 Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 11 Kantar Der Anteil derjenigen, die die Arbeit der Bundesregie- für rung als sehr bzw. eher gut bewerten, ist im Vergleich BPA zum Vormonat erheblich gestiegen. Überdurchschnitt- sehr gut 9 (+6) lich häufig sind Anhänger der Union (89 %) und der SPD (87 %) dieser Meinung. Frauen sind häufiger zufrieden eher gut 62 (+17) als Männer (77 % zu 67 %). eher schlecht 18 (-16) sehr schlecht 4 (-7) Anhänger der AfD (82 %) beurteilen die Arbeit der Bun- desregierung als einzige mehrheitlich als eher bzw. sehr Erhebungszeitraum 01.-07.04. schlecht. 3
Politische Stimmung Wichtigkeit politischer Aufgaben im April 2020 Kantar für BPA, Angaben in Prozent; Veränderungen in Klammern beziehen sich auf die Erhebung im März 2020 sehr weniger politische Aufgaben wichtig unwichtig wichtig wichtig für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen 71 (-3) 28 (+4) 1 (-) 0 (-1) Bedingungen der Pflege verbessern 70 (+4) 28 (-3) 2 (-) 0 (-) Altersversorgung langfristig sichern 65 (-3) 33 (+4) 1 (-1) 1 (-) für saubere Umwelt und Schutz des Klimas sorgen 61 (+1) 33 (-) 5 (-) 1 (-1) für soziale Gerechtigkeit sorgen 59 (-) 38 (+2) 3 (-) 1 (-) für bezahlbaren Wohnraum sorgen 59 (-) 36 (+3) 4 (-1) 1 (-) Gesundheitswesen modernisieren 56 (+6) 36 (-4) 5 (-3) 1 (-) innere Sicherheit gewährleisten 52 (-4) 40 (+3) 7 (+3) 0 (-1) Steuerlast gerecht verteilen 51 (-4) 43 (+6) 4 (-2) 1 (-) Bedingungen für Familien mit Kindern verbessern 48 (+1) 43 (-2) 7 (+2) 1 (-) Arbeitslosigkeit bekämpfen 46 (+4) 47 (+3) 6 (-6) 2 (-) Daten von Bürgern und Unternehmen besser schützen 45 (-) 41 (+4) 12 (-1) 2 (-2) neue Technologien fördern 40 (+4) 48 (-) 9 (-3) 2 (+1) Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft integrieren 38 (+3) 47 (-) 10 (+1) 4 (-2) Energiewende zügig vorantreiben 37 (-) 46 (+5) 13 (-4) 4 (-1) für bezahlbare Strompreise sorgen 36 (-) 47 (-2) 15 (+3) 1 (-1) deutsche Interessen in der EU vertreten 33 (-) 51 (-1) 11 (-1) 3 (+1) Zuwanderung von Ausländern regeln 32 (-6) 49 (+6) 14 (-) 4 (-) Verbraucherschutz stärken 27 (-2) 58 (+5) 12 (-2) 2 (-) Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum schaffen 26 (+3) 57 (-1) 13 (-1) 2 (-) deutsche Interessen im Ausland vertreten 21 (-4) 56 (+5) 18 (-1) 3 (-) Staatsschulden begrenzen 21 (-2) 51 (+2) 23 (+2) 4 (-) Erhebungszeitraum 01.-07.04. Die Bildungspolitik und eine Verbesserung der Pflegebedingungen sind für die Bundesbürger die wich- tigsten politischen Aufgaben. Die Bildungspolitik wird von Anhängern der Grünen (80 %) überdurchschnittlich häufig als sehr wichtig angesehen. Ostdeutsche finden sie häufiger sehr wichtig als Westdeutsche (78 % zu 69 %), unter 50-Jäh- rige häufiger als über 50-Jährige (75 % zu 66 %) und Personen mit hoher bzw. mittlerer formaler Bildung häufiger als Personen mit einfacher formaler Bildung (75 % zu 63 %). Die Aufgabe "Bedingungen der Pflege verbessern" wird von Frauen häufiger als prioritär angesehen als von Männern (77 % zu 62 %). 4
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung in politischen Aufgabenbereichen im April 2020 Kantar für BPA, Angaben in Prozent; Veränderungen in Klammern beziehen sich auf die Erhebung im März 2020 politische Aufgaben sehr/eher gut eher/sehr schlecht deutsche Interessen in der EU vertreten 76 (+11) 16 (-12) innere Sicherheit gewährleisten 76 (+13) 20 (-14) Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum schaffen 74 (+11) 16 (-13) deutsche Interessen im Ausland vertreten 73 (+14) 18 (-14) Staatsschulden begrenzen 70 (+8) 21 (-6) Arbeitslosigkeit bekämpfen 68 (+3) 27 (-4) Verbraucherschutz stärken 64 (+6) 28 (-7) Daten von Bürgern und Unternehmen besser schützen 64 (+10) 30 (-8) Bedingungen für Familien mit Kindern verbessern 63 (+4) 32 (-3) neue Technologien fördern 62 (+6) 31 (-5) für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen 60 (+7) 36 (-7) Gesundheitswesen modernisieren 54 (+6) 41 (-6) für bezahlbare Strompreise sorgen 52 (+6) 41 (-8) für soziale Gerechtigkeit sorgen 50 (+5) 45 (-7) für saubere Umwelt und Schutz des Klimas sorgen 49 (+6) 47 (-7) Zuwanderung von Ausländern regeln 48 (+12) 47 (-13) Energiewende zügig vorantreiben 48 (+6) 48 (-6) Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft integrieren 42 (+2) 53 (-2) Altersversorgung langfristig sichern 42 (+9) 54 (-9) Steuerlast gerecht verteilen 38 (+8) 57 (-10) Bedingungen der Pflege verbessern 35 (+1) 61 (-1) für bezahlbaren Wohnraum sorgen 33 (+4) 64 (-3) Erhebungszeitraum 01.-07.04. Im Vergleich zum Vormonat ist in allen Politikfeldern der Anteil der Bundesbürger, der die Arbeit der Bundesregierung als sehr bzw. eher gut bewertet, teils deutlich gestiegen. In 14 von 22 Politikfeldern bewertet mindestens die Hälfte der Bundesbürger die Arbeit der Bundes- regierung als sehr bzw. eher gut. In lediglich fünf Bereichen wird sie jeweils von einer Mehrheit als eher bzw. sehr schlecht beurteilt. 5
Politische Stimmung Beurteilung der Arbeit der Bundesregierung in "sehr wichtigen" politischen Aufgabenbereichen im April 2020 Setzt man die sehr bzw. eher gute Beurteilung der Regierungsarbeit in einzelnen politischen Aufga- benbereichen ins Verhältnis zur Einschätzung dieser Aufgaben als „sehr wichtig“, so erhält man eine Vier-Felder-Tafel, aus der sich Stärken und Schwächen der Regierungsarbeit aus Sicht der Bundes- bürger entnehmen lassen. Im Feld I finden sich die politischen Aufgabenbereiche, mit denen die Bundesbürger zwar bezogen auf die Regierungsarbeit nicht zufrieden sind, die jedoch auch nur von weniger als der Hälfte der Deutschen als „sehr wichtig“ betrachtet werden. Im Feld II finden sich die politischen Aufgabenbereiche, in denen die Bundesbürger der Regierungs- politik zwar mehrheitlich eine gute Beurteilung aussprechen, die aber nur von weniger als der Hälfte der Deutschen als „sehr wichtig“ eingestuft werden. In diesem Feld liegen die meisten politischen Aufga- benbereiche. Im Feld III finden sich die politischen Aufgabenbereiche, die von den Bundesbürgern mehrheitlich als „sehr wichtig“ betrachtet werden, in denen aber nur weniger als die Häfte der Deutschen die Regierungs- arbeit positiv beurteilt. Handlungsbedarf sehen die Bundesbürger somit vor allem in den Aufgabenbe- reichen "für bezahlbaren Wohnraum sorgen" (A6) und "Bedingungen der Pflege verbessern" (A2), bei der gerechten Verteilung der Steuerlast (A9), bei der langfristigen Sicherung der Altersversorgung (A3) sowie beim Umwelt- und Klimaschutz (A4). Im Feld IV finden sich die politischen Aufgabenbereiche, die den Bundesbürgern mehrheitlich wichtig sind und bei denen sie auch die Regierungspolitik positiv beurteilen. In diesem Monat sind hier die Auf- gabenbereiche "innere Sicherheit gewährleisten" (A8), "für gute Bildungsmöglichkeiten sorgen (A1)" und "Gesundheitswesen modernisieren (A7)" vertreten. 6
Wirtschaftserwartungen Langfristige Erwartungen für die Wirtschaft Angaben in Prozent forsa Die langfristigen Wirtschaftserwartungen haben sich im für letzten Monat deutlich verschlechtert. Der Wert von 64 % RTL/n-tv ist der höchste seit Juli 2008. besser 17 (+2) Der Anteil der Bevölkerung, der mit einer Verschlechte- schlechter 64 (+3) rung der ökonomischen Lage in den kommenden Jahren unverändert 17 (-5) rechnet, liegt um 47 (+1) Prozentpunkte weiterhin deut- lich höher als der Anteil, der von einer Verbesserung Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. ausgeht. 7
Eigene finanzielle Lage Bewertung der eigenen gegenwärtigen finanziellen Lage Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 12 forsa Unter 45-Jährige nehmen häufiger eine Verbesserung für ihrer gegenwärtigen finanziellen Lage wahr als über BPA 45-Jährige (27 % zu 12 %). besser als vor einem Jahr 17 (-4) Anhänger der AfD (30 %) nehmen besonders oft eine schlechter als vor 15 (+3) Verschlechterung ihrer gegenwärtigen finanziellen einem Jahr Lage wahr. Personen mit einfacher formaler Bildung genauso wie sind häufiger dieser Meinung als Personen mit hoher 67 (+1) vor einem Jahr formaler Bildung (22 % zu 12 %) und Geringverdiener häufiger als Gutverdiener (22 % zu 13 %). Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. 8
Eigene finanzielle Lage Bewertung der eigenen zukünftigen finanziellen Lage Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 12 forsa Der Anteil derjenigen, die eine Verschlechterung ihrer für finanziellen Lage erwarten, liegt erstmals seit Erhebungs- BPA beginn im Mai 2015 so nah an dem Anteil, der von einer in einem Jahr besser 19 (-2) Verbesserung ausgeht. Anhänger der AfD (44 %) gehen besonders oft von einer Verschlechterung aus. in einem Jahr schlechter 20 (+5) ungefähr so wie jetzt 59 (-3) Unter 45-Jährige erwarten deutlich häufiger eine Ver- Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. besserung ihrer finanziellen Lage als über 45-Jährige (34 % zu 9 %) und Geringverdiener häufiger als Gutver- diener (30 % zu 16 %). 9
Eigene finanzielle Lage Günstiger Zeitpunkt für größere Anschaffungen Angaben in Prozent, im Vergleich zur KW 12 forsa Der Anteil derjenigen, die glauben, dass zurzeit ein für ungünstiger Zeitpunkt für größere Anschaffungen BPA wäre, ist im Vergleich zur letzten Erhebung nochmals zurzeit günstig 22 (-21) erheblich gestiegen – mittlerweile sind knapp drei Viertel der Bundesbürger dieser Meinung. zurzeit eher ungünstig 72 (+24) Erhebungszeitraum 30.03.-03.04. 10