Düren
Klimaschutz-Teilkonzept (Kurzbericht/Zusammenfassung) FKZ: 03KS0313 des Kreis Düren Bismarckstr. 16 52351 Düren
Inhaltsangabe 1. PROJEKTBESCHREIBUNG 2. ENERGIE- UND UMWELTBERICHT 3. ENERGIEBERATUNGSBERICHTE DER LIEGENSCHAFTEN 4. TECHNISCHES ANLAGENKATASTER 5. VERTRAGSWESEN 6. NUTZERVERHALTEN 7. ENERGIEMANAGEMENT 8. FAZIT ANLAGE: MAßNAHMENÜBERSICHT Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 2 von 15
1. Projektbeschreibung Der Kreis Düren mit ca. 272.000 Einwohnern auf einer Fläche von 940 km² liegt südwestlich von Köln und besteht aus 15 Städten und Gemeinden, wobei die beiden größten Städte Düren (93.403 EW) und Jülich (33.882 EW) sind. Seitens des Kreises werden auf dem Kreisgebiet derzeit über 92.166 m² Gebäudefläche bewirtschaftet. Der dazu notwendige Energieeinsatz betrug im Jahr 2008 9,021 Mio. kWh Wärme und 2,890 Mio. kWh Strom. Um die Erreichung der Ziele der Bundesregierung zur Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2020 um 40 % zu unterstützen, ist vom Kreis Düren das Projekt „Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes zur Identifizierung von Maßnahmen, die der Energieeffizienzsteigerung und dem Einsatz erneuer- barer Energien zur CO2-Emissionsreduzierung“ initiiert und ein Antrag auf Gewährung von Bundeszuwendungen beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gestellt worden. Nach Eingang des Zu- wendungsbescheides erfolgte die Umsetzung des Projektes im einem zeit- lichen Rahmen von 12 Monaten. Nachfolgende Inhalte wurden bearbeitet: 3. Konzeption 3.1 Vertragswesen 2. Schwachstellenanalyse 3.2 Nutzerverhalten 2.1 Nutzerverhalten 1. Ermittlung des IST- Zustandes 3.3 Gebäude- / Versorgungstechnik 1.2 Technisches Anlagen- 2.2 Versorgungstechnik kataster 3.4 Klimaschutzmanagement 1.1 Verbrauchs- und Kosten- 2.3 Gebäudetechnik statistik 3.5 Prioritätenplanung 2.4 Energie- und Umweltbilanz 3.6 Ökologie 3.7 Öffentlichkeitsarbeit Abbildung 1:Übersicht der Leistungsinhalte Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 3 von 15
2. Energie- und Umweltbericht Die Untersuchung des Ist-Zustandes anhand der Verbrauchsmengen der Energieträger, der Nutzungsarten und der Größe der Liegenschaften hatte als Ergebnis eine detaillierte Auswertung anhand von Kennzahlen sowie einem Benchmarking der ermittelten Kennzahlen. Die Energiekosten setzten sich im Jahr 2008 wie folgt zusammen: Energiekosten Wasserkosten Wärme Strom [EUR] [EUR] [EUR] 643.998 450.756 41.130 Veränderung gegenüber dem Vorjahr [%] 31,53 -0,17 1,60 Tabelle 1: Verbrauchskosten 2008 Wasser 4% Strom 40% Wärme 56% Abbildung 2: Verbrauchskostenstruktur 2008 in % Die Veränderungen zum Vorjahr basieren auf den absoluten Verbrauchs- werten. Auslöser für die Veränderungen können vielschichtig sein. Diese finden sich in der Preisgestaltung, der Änderung des Gebäudeportfolios sowie in den variablen gebäudespezifischen Verbräuchen. Die Verbrauchsmengen haben sich seit 2004 wie in der folgenden Grafik dargestellt entwickelt. Hier ist eine Stagnation bzw. eine leichte Reduzie- rung der Verbrauchsmengen festzustellen. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 4 von 15
[MWH bzw. m²] 25.000 20.000 Wärme 15.000 Strom Wasser 10.000 5.000 0 2004 2005 2006 2007 2008 Abbildung 3: Entwicklung des Energieverbrauchs 2004 bis 2008 [Wärme witterungsbereinigt] Entsprechend der vorbeschriebenen Energieverbrauchsentwicklung haben sich die Emissionen ebenfalls nur geringfügig verändert. Insgesamt werden von den kreiseigenen Gebäuden ca. 4.000 t CO2 in die Umwelt abgegeben. 4500 4000 3500 3000 CO2 [t] 2500 NOx [kg] 2000 SO2 [kg] 1500 Staub [kg] 1000 500 0 2004 2005 2006 2007 2008 Abbildung 4: Entwicklung der Emissionen von 2004 bis 2008 Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 5 von 15
Der Vergleich mit den Kennwerten der EnEV1 (Wärme/Strom) und der ages Studie 2 (Wasser) ergab im absoluten Vergleich bereits ein markantes theo- retisches Potenzial, welches nachfolgend in den Analysen der Liegenschaf- ten konkretisiert wurde (siehe Kap.3). Vergleich der ermittelten Kennzahlen als absolute Werte [MWh] 185 Kreis haus Berufskolleg Kaufm . Schulen 3.203 1.294 3.819 1.559 675 Wärm e Is t Berufskolleg für Technik und Berufskolleg Nelly Pütz 195 Schulzentrum Athenee Royal Kreis straßenm eiste rei / Bauhof 1.920 1.580 2.686 1.497 488 Wärm e Vergleich Feue rschutztechnis ches Zentrum 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 MWh Abbildung 5: Vergleich der Kennwerte Wärme Vergleich der ermittelten Kennzahlen als absolute Werte [MWh] Kreishaus 20 Berufskolleg Kaufm. Schulen 1.120 476 697 395 183 Berufskolleg für Technik und Strom Ist Berufskolleg Nelly Pütz Schulzentrum Athenee Royal 27 Kreisstraßenmeisterei / Bauhof 1.204 343 584 240 126 Strom Vegleich Feuerschutztechnisches Zentrum 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 MWh Abbildung 6:Vergleich der Kennwerte Strom Vergleich der ermittelten Kennzahlen als absolute Werte [m³] Kreishaus 260 Berufsk olleg Kaufm . Schule n 5.509 3.572 3.037 3.234 818 Wass er Ist Berufsk olleg für Technik und Berufsk olleg Nelly Pütz Schulze ntrum Athenee Royal 329 Kreisstraßenm eis terei / Bauhof 4.174 3.160 5.373 2.755 693 Wasser Vergleich Feuers chutztechnisches Ze ntrum 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000 Abbildung 7: Vergleich der Kennwerte Wasser 1 Bekanntmachung der Regeln für Energieverbrauchskennwerte und der Ver- gleichswerte im Nichtwohngebäudebestand, Anlage 3, BMVBS, 2007. 2 Kennwerte (Grenzwerte) der ages Gesellschaft für Energieplanung und System- analyse m.b.H., Münster. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 6 von 15
3. Energieberatungsberichte der Liegenschaften Die betrachteten Liegenschaften gliederten sich in diverse Einzelgebäude sowie Gebäudeteile, die je nach Gebäudestruktur einzeln betrachtet wur- den. In den Energieberichten wurden die Ergebnisse der Untersuchungen als Darstellung des Ist-Zustandes, der Potenzialermittlung sowie der detail- lierten Maßnahmenbeschreibung zusammengefasst. Die energetischen Optimierungsmaßnahmen wurden ökonomisch und ökologisch untersucht und bewertet. Die dabei als besonders Effizient ermittelten Maßnahmen sind nachfolgend dargestellt. Eine Gesamtaufstellung ist in der Anlage beigefügt. Maßnahme Inves- Dynam. End- End- CO2 CO2 titions- Amorti- energie- energie- Ein- Ein- kosten sation ein- ein- sparung sparung (brutto) sparung sparung [€] [a] [MWh] [%] [t] [%] Kreishaus Erneuerung der 341.900 7 665,1 21,6 151,8 16,6 Heizungs- anlage Beleuchtung 25.200 7 21,1 1,9 9,0 2,1 Tiefgarage BKT Wärmedäm- mung oberste 27.700 7 47,8 8,5 11,4 7,1 Geschoßdecke Altbau Hydraulischer 27.680 8 44,6 1,8 20,3 2,8 Abgleich Außenwand- dämmung 90.650 10 99,9 14,8 23,1 12,3 Werkhallen BKN Hydraulischer Abgleich 26.400 8 32,6 2,3 12,1 3,4 Schulgebäude KSM Kellerge- schoßdecke 6.650 9 7,3 4,0 1,8 3,7 Wärmedäm- mung FTZ Außenwand- dämmung 93.079 10 76,6 20,5 18,8 19,0 Leitstelle Flachdach- dämmung 117.208 10 94,0 45,8 23,1 45,8 Fahrzeughalle Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 7 von 15
Bei der Zusammenstellung von Einzelmaßnahmen zu gebäudeübergreifen- den Gesamtmodernisierungen sind das Kreishaus A, die Sporthalle BKS sowie das Feuerschutztechnische Zentrum besonders hervorzuheben. Investitions- Dynam. End- End- CO2 CO2 kosten Amorti- energie- energie- Ein- Ein- (brutto) sation ein- ein- sparung sparung sparung sparung [€] [a] [MWh] [%] [t] [%] Kreishaus A 776.418 12 625 47,7 170 39,7 BKS 326.312 13 192 37,9 55 33,2 Sporthalle FTZ 484.786 13 269 46,5 66 43,2 Würden alle beschriebenen Maßnahmen aus der Gesamtzusammenstel- lung (siehe Anlage) umgesetzt, könnten • 4.565 MWh Energie und • 1.168 t CO2-Emission eingespart werden. Die Priorisierung der Maßnahmen anhand der berechneten Amortisations- zeiten würde nachfolgende Investitionen erforderlich machen: Kurzfristig 1.115.004 € Mittelfristig 3.181.811 € Langfristig 8.287.196 € Summe 12.584.011 € Ergänzend zu den Darstellungen ist anzumerken, dass die Einsparungen bei den Optimierungen der Beleuchtungsanlagen die Differenz zwischen den Einsparungen an Strom durch die verbesserte Lichttechnik und dem Mehrverbrauch durch die geringere Wärmeabgabe der neuen Leuchten darstellt. Die beschriebenen Fördermöglichkeiten sind in den aufgeführten Kosten nicht enthalten, sondern jeweils maßnahmenbezogen aufgeführt. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 8 von 15
4. Technisches Anlagenkataster Das technische Anlagenkataster wurde in einer Datenbank angelegt. Im Rahmen des Gebäudemanagement können die Aufgaben der Instandhaltung anhand von automatischen Wiedervorlagen für Wie- derholungsprüfungen, Wartungen, Inspektionen und vorbeugender Instandhaltung geplant und umgesetzt werden. Abbildung 8: Objektstamm in der Datenbank Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 9 von 15
5. Vertragswesen Status Quo Die Versorgung der betrachteten Liegenschaften erfolgt wie nachfolgend dargestellt Wärme/Wasser Die Gasversorgung der Liegenschaften wird durch die Stadtwerke Düren (SWD) sowie der RWE sichergestellt. Dabei werden die städtischen Lie- genschaften von den Stadtwerken und die außerstädtischen von der RWE versorgt. Die außerhalb des Stadtgebietes befindliche Liegenschaft KSM und FTZ wird wasserseitig durch die Wasserwerke Concordia versorgt. Strom Die Verbrauchsstellen mit hohen Verbrauchsmengen werden von der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet (EWMR), die Verbrauchsstellen mit geringen Verbrauchsmengen von den Stadtwerken Düren (SWD) bzw. der RWE versorgt. In Zyklen von zwei bis drei Jahren erfolgt die Ausschreibung von Energie- lieferungen durch das Gebäudemanagement. Ausblick / Handlungsempfehlungen Die Aufstellung und Auswertung der bestehenden Versorgerverträge an- hand der Versorgerverträge sowie der Jahresabschlussrechnungen 2009 zeigen diverse Handlungsfelder, die im Rahmen der jährlichen Vertragsprü- fung umgesetzt werden können. (Prüfung der Differenzen in den Bezugs- preisen, Prüfung der Vorhalteleistungen, Lastganganalysen, Zusammen- fassung von Versorgungsbereichen, Einzelzählung von Verbrauchsstellen) Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren Seite 10 von 15