Energie-undKlimaschutzkonzeptLandkreisFreudenstadt3

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte

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Tabellenverzeichnis Tabelle 14:       Wärmeerzeugung - regenerative Wärmeerzeugung, bezogen auf den gesamten         Landkreis         Freudenstadt,             Quelle:        Bilanzierung           von      CO2- Emissionen BICO2BW .................................................................................. 35 Tabelle 15:       Übersicht Wohngebäude, Wohnungen seit 1978/2011, Quelle: STALA ........ 36 Tabelle 16:       Übersicht          Wohngebäudeaufgeteilt                      nach          Baualtersklassen                  und Gebäudekategorie, Quelle: STALA ............................................................... 36 Tabelle 17:       Nachträglich auf den energetischen Stand EnEV 2009 gedämmte Gebäudeteile/Sanierungszustand,                        Quelle:         Szenarienberechnung                    Fa. Bluetown ....................................................................................................... 36 Tabelle 18:       Altersstruktur der fossilen Feuerungsanlagen im Landkreis Freudenstad, Quelle: Schornsteinfegerinnung BW ............................................................. 37 Tabelle 19:       Übersicht des quellenbezogenen CO2-Ausstoßes bezogen auf den gesamte Landkreis Freudenstadt, Quelle: STALA; Stand 2010, (da Zahlen 2011 noch nicht verfügbar sind), Emissionsfaktoren / Primärenergiefaktoren siehe Glossar................................................................................................ 41 Tabelle 20:       Übersicht des verursacherbezogenen CO2-Ausstoßes bezogen auf den gesamte Landkreis Freudenstadt, Quelle: STALA; Stand 2010, (da Zahlen 2011        noch           nicht         verfügbar             sind),          Emissionsfaktoren                   / Primärenergiefaktoren; Bilanzierung von CO2-Emissionen BICO2BW .......... 44 Tabelle 21:       Vergleich quellenbezogener und verursacherbezogener CO2-Ausstausch zwischen dem Landkreis Freudenstadt und dem Land Baden Württemberg, Quelle: STALA (Datengrundlage 2010, da Zahlen 2011 nicht verfügbar sind) ............................................................................................................. 45 Tabelle 22:       Flächenerfassung zur Ermittlung möglicher Potenziale im Landkreis Freudenstadt, Quelle: STALA, Landratsamt Freudenstadt ............................ 46 Tabelle 23:       Flächenerfassung                   der            Natur-,             Landschaftsschutz-                      und Wasserschutzgebiete seit 1998, Quelle:                         STALA ........................................ 47 Tabelle 24:       Übersicht        der       landwirtschaftlich              genutzten            Flächen          nach         den Hauptnutzungsarten, Quelle: STALA – Flächenerfassung 1999 / 2010......... 47 Tabelle 25:       Übersicht des Anbaus auf dem Ackerland, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Flächenerfassung 1999 / 2010, Stuttgart 2013 .......... 48 Tabelle 26:       Vergleich von Biogasrohstoffen, Quelle: Wikipedia ....................................... 50 Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                                                                        IX
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Tabellenverzeichnis Tabelle 27:       Vergleich von Biogasrohstoffen, Quelle: Wikipedia ....................................... 51 Tabelle 28:       Übersicht der bundespolitischen Ziele 2020/2050, Quelle: Energiekonzept der Bundesregierung 2010/2011................................................................... 56 Tabelle 29:       Szenarien     der   Energieerzeugung                  und       Einsparpotenziale               in     der Stromerzeugung, Quelle: Stadt- und Gemeindewerke LK FDS / Stadt FDS, Potenzialatlas Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz, Energieagentur ............................................................................................. 57 Tabelle 30:       Szenarien / regenerative Wärme und Einsparpotenziale im Landkreis Freudenstadt, Quelle: Stadt- und Gemeindewerke LK FDS / Stadt FDS, Potenzialatlas Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz, Energieagentur ............................................................................................. 63 Tabelle 31:       Entwicklung der Jahresfahrleistung, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg ..................................................................................... 65 Tabelle 32:       Bestand der Kraftfahrzeuge auf Landkreisebene, Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg ................................................................... 65 Tabelle 33:       Antriebsarten der Kraftfahrzeuge auf Landkreisebene, Quelle: Landratsamt FDS, Stand Jan 2013 ................................................................................... 66 Tabelle 34:       Übersicht     über    Energieeinsparpotenziale                    in      Haushalten,            Quelle: Erfahrungswerte der Energieagentur Ravensburg ........................................ 69 Tabelle 35:       Übersicht über Energieeinsparpotenziale in Dienstleistungsunternehmen und Kommunen, Quelle: Erfahrungswerte der Energieagentur Ravensburg . 70 Tabelle 36:       Übersicht über Energieeinsparpotenziale in Dienstleistungsunternehmen und Kommunen, Quelle: Erfahrungswerte der Energieagentur Ravensburg . 71 Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                                                                 X
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Einleitung 1 Einleitung in das Konzept durch den Geschäftsführer der Energieagentur Ravensburg gGmbH Der Klimawandel ist ein globales Problem, der Klimaschutz eine große Herausforderung für Kommunen. Der Landkreis Freudenstadt hat sich daher als European-Energy-Award-(eea)- Landkreis zum Ziel gesetzt, die aktuellen Klimaschutzziele des Bundes und des Landes ein- zuhalten und soweit möglich zu übertreffen. Das Klimaschutzkonzept zeigt, dass der Landkreis Freudenstadt auf dem richtigen Weg ist, den kreisweiten Strombedarf bis zum Jahr 2050 durch erneuerbare Energien von knapp 70% abzudecken. Eine Abdeckung der erneuerbaren Energien von 80% oder gar 100% im Stromsektor sind nach dem momentanen Stand der Berechnungen eher schwierig. Voraus- setzung dafür ist neben dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbare Energien, der spar- same und effiziente Umgang mit Energie sowie die Schaffung von politischen Rahmenbe- dingungen für die Sicherung der Grundlast und Netzstabilität in der Stromversorgung. Wer- den diese grundlegenden Voraussetzungen geschaffen, ist ein erneuerbarer Anteil sogar von > 70 - 80% durchaus vorstellbar. Im Wärmesektor können gem. den Vorausberechnungen bis 2050 knapp 90% der Wärmeenergie durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Hier- bei kommt es jedoch stark darauf an, ob die Steigerung der Sanierungsrate von momentan ca. 0,83% auf > 2% erreicht wird. Sollte dies nicht der Fall sein, ist mit einer deutlich geringe- ren erneuerbaren Abdeckung zu rechnen. Für den Landkreis Freudenstadt bietet der Umstieg auf erneuerbare Energien erhebliche Vorteile. Es macht die Region unabhängig von Energieimporten, entspannt durch Mehrein- nahmen den kommunalen Haushalt und sichert bzw. schafft neue Arbeitsplätze. Dement- sprechend trägt die Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeinsparung zur kreisweiten Wertschöpfung bei. Die Basis für den kreisweiten Umbau der Energieversorgung hat der Landkreis mit dem Bei- tritt zum eea und durch zahlreiche Aktionen und Projekte der am Klimaschutz beteiligten Städte und Gemeinden geschaffen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Steigerung energieeffizienter Maßnahmen funk- tionieren allerdings nicht ohne das ständige Engagement auf kommunaler und regionaler Ebene. Daher ist es zwingend notwendig, die Klimaschutzaktivitäten zu festigen, auszubau- en und zu institutionalisieren. Das Klimaschutzkonzept für den Landkreis Freudenstadt liefert die Entscheidungsgrundlagen, um gemeinsam mit den Städten und Gemeinden, der regiona- Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                                   1
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Einleitung len Wirtschaft und den Bürgern die kreisweiten vorhandenen Potenziale zu nutzen und aus- zubauen. Das Energie- und Klimaschutzkonzept hat das Ziel die Bereiche Energie und Klimaschutz ausführlich zu analysieren und untergliedert sich in die folgenden Kapitel. In Kapitel 2 wird in das Konzept eingeführt. Zu Beginn wird der Landkreis Freudenstadt vor- gestellt. Danach werden die politischen Ebenen sowie die gesetzlichen Grundlagen vorge- stellt. Wichtig für die kommunale Klimaschutzpolitik sind die internationalen und nationalen Klimaschutzziele, welche anschließend veranschaulicht werden. Zudem werden die nationa- len Verordnungen und Gesetze wie die EnEV, das EEG und das EEWärmeG sowie das lan- desweite EWärmeG Baden-Württemberg skizziert. Da diese Klimaschutzziele, Verordnungen und Gesetzte die Treibhausgas-Emissionen als Parameter verwenden, werden diese Emis- sionen kurz erläutert. Am Ende des einführenden Kapitels wird der Begriff Energie- und Kli- maschutzkonzept beschrieben. Kapitel 3 veranschaulicht die qualitative und quantitative Ist-Analyse des Landkreises Freu- denstadt. Die qualitative Ist-Analyse skizziert zu Beginn das Aktivitätsprofil des Landkreises Freudenstadt, in welchem die bisherigen Aktivitäten bezüglich der Themen Energie und Kli- maschutz aufgeführt werden. Weiterhin wird für die Struktur im Landkreis die demografische Entwicklung, die Sozialstruktur, die Siedlungsstruktur, die Verkehrsstruktur, die Struktur der Ver- und Entsorgung sowie die Flächenangaben zusammengefasst. Es folgen eine ausführliche Energie- und CO2-Bilanz des Landkreises für das Basisjahr 2012. In dieser werden die Endenergieverbräuche wie Strom und Wärme analysiert und zu- dem berechnet, wie viel CO2-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger ent- standen sind. Aufbauend auf die Ist-Analyse wurden die jeweiligen technischen Potenziale des Landkrei- ses über die beiden Sektoren Strom und Wärme berechnet, oder falls nicht möglich, abge- schätzt. Dafür werden die technischen Potenziale durch Energieeinsparung und Effizienz- steigerung, durch Nutzung der erneuerbaren Energien sowie durch primärenergieschonende Energieumwandlung betrachtet. Die beiden Sektoren Strom und Wärme werden hierbei se- parat behandelt. Nach jedem Sektor zeigt eine Tabelle wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2020 bzw. 2050 ist bzw. beschreibt kurz, ob die entsprechenden Ziele eingehal- ten werden. Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                               2
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Einleitung In Kapitel 4 wurde eine Übersicht über den momentanen Ist-Zustand der Mobilität erstellt. Dabei wird aufgezeigt, wie sich die Mobilität in den letzten Jahren entwickelte. Am Schluss dieses Kapitels werden nach dem Beschrieb des ÖPNV mögliche Potenziale hierzu vorge- stellt. Um die beschriebenen Potenziale umsetzen zu können, werden im Kapitel 5 mögliche Ener- gieeinsparpotenziale über die Sektoren Haushalt, Dienstleistungsunternehmen/Kommen und Industrie aufgezeigt. Weiter soll auch das im Rahmen des eea-Prozesses ausgearbeitete energiepolitische Aktivitätenprogramm (EPAP) als Grundlage für die Maßnahmenumsetzung dienen (siehe Anhang). Abschließend erfolgt in Kapitel 6 ein Fazit des gesamten Energie- und Klimaschutzkonzep- tes. In diesem Fazit werden die Ergebnisse des Konzeptes knapp zusammengefasst und die Erkenntnisse aus diesen Ergebnissen beschrieben. Darin werden auch mögliche Controlling- Möglichkeiten für die Umsetzung des Konzeptes bzw. Kommunikationsinstrumente genannt. Mein Dank gilt allen, die an der Entwicklung des vorliegenden Energie- und Klimaschutzkon- zeptes in Interviews, in Workshops oder durch die Initiierung und Umsetzung von Klima- schutzmaßnahmen mitgewirkt haben. Walter Göppel Geschäftsführer der Energieagentur Ravensburg gGmbH Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                             3
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Einleitung 2 Einleitung 2.1 Vorstellung des Landkreises Freudenstadt Der Landkreis Freudenstadt erstreckt sich von den hohen Ber- gen entlang der Schwarzwaldhochstraße im Westen bis zur Weitenburg über dem Neckartal im Osten, von Seewald im Nor- den bis Bad Rippoldsau-Schapbach und Alpirsbach im Süden. Die Flüsse Murg, Kinzig, Nagold, und Neckar durchfließen ihn in tief eingeschnittenen Tälern. Der größte Teil der Kreisfläche gehört zum Naturraum Nordschwarzwald. Seine östlichen Aus- läufer erstrecken sich aber auch in das obere Neckargäu. Abbildung 1: Wappen, Quelle Wikipedia Mit 115.055 Einwohnern (Stand 31.12.2012              Zensus berücksichtigt) ist er nach der Ein- wohnerzahl der zweitkleinste Landkreis in Baden-Württemberg. Nach seiner Fläche von 871 km² liegt er aber an 18. Stelle der insgesamt 35 Landkreise. Die geringe Besiedlungsdichte von nur 132 Einwohnern pro km², der hohe Waldanteil und die unberührte Landschaft tragen dazu bei, dass man im Landkreis Freudenstadt inmitten der Natur lebt. Abbildung 2:    Lage   des   Landkreises in Deutschland (links) und   in  Baden-Württemberg  (rechts), Quelle Wikipedia Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                                     4
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Einleitung Abbildung 3:    Landkreiskarte, Quelle LRA Freudenstadt Die Wirtschaft im Landkreis hat in den letzten 100 Jahren einen grundlegenden Wandel voll- zogen: Gaben früher sowohl die traditionelle Wald- und Landwirtschaft, als auch der Bergbau der Bevölkerung „das täglich’ Brot“, liegt der Schwerpunkt heute auf Industrie und Handwerk. Der Landkreis Freudenstadt ist ein ausgeglichener Wirtschaftsraum, dessen ökonomische Schwerpunkte im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der holzbe- und verarbeitenden sowie in der kunststoffverarbeitenden Industrie liegen. Der Großteil der Einwohner arbeitet in mittel- ständischen Betrieben, 28% der Erwerbstätigen sind im Dienstleistungssektor beschäftigt. Trotz der „schwierigen“ topographischen Verhältnisse und der daraus hervorgehenden nicht einfachen Verkehrsanbindung liegt die Exportquote seit Jahren an erster Stelle in der Region Nordschwarzwald. Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                              5
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Einleitung Der Landkreis Freudenstadt ist landschaftlich und klimatisch sehr vielseitig und ein ideales Erholungsgebiet: 62,6 % der Kreisfläche sind waldbedeckt (waldbedecktester Landkreis in Deutschland), im Westen Höhenlagen bis zu 1.150 m, während das Gebiet um Horb deutlich tiefer liegt und mehr und mehr in eine offene Landschaft übergeht. 66 Prozent der Fläche des neuen Nationalparks „Schwarzwald“, der sich auf 10.062 Hektar auf dem Höhenrücken des Nordschwarzwalds zwischen Baden-Baden und Freudenstadt hinzieht, liegen auf dem Gemeindegebiet der Gemeinde Baiersbronn und gehören somit zum Landkreis Freudenstadt. Der Landkreis Freudenstadt begleitet die Entwicklung des Nationalparks konstruktiv. In den Bereichen Tourismus, Bildung und Verkehr werden seitens des Nationalpark-Rats, in den die Gemeinde Baiersbronn und des Landkreis Freudenstadt eingebunden sind, Konzepte entwi- ckelt, die den Nationalpark für interessierte Menschen naturnah und umweltverträglich er- schließen sollen. Ziel ist es den Naturschutzgedanken zu transportieren. Zusätzlich wird ein innovatives Verkehrskonzept für den Nationalpark erstellt, welches einen Modellprojekt- Charakter für nachhaltige Mobilität haben soll. Darüber hinaus laden zahlreiche Schutzgebiete, wie z. B. Natur- und Landschaftsschutzge- biete, NATURA 2000-Gebiete und der Naturpark "Schwarzwald Mitte/Nord" zum Kennenler- nen und Entspannen ein. Wer Ruhe sucht, gute Luft, klares Wasser in Bächen und Seen, Naturerleben und Romantik, fühlt sich im Kreis Freudenstadt ebenso wohl, wie alle, die Wert auf gute Unterhaltung, sport- liche Betätigung und gepflegte Gastlichkeit legen. Jährlich werden mehr als 400.000 Besucher und Kurgäste im Landkreis empfangen und fast 2 Mio. Übernachtungen gezählt. Damit ist der Landkreis Freudenstadt einer der größten Tou- rismuskreise in Baden-Württemberg. Für seine Gäste ist das Vergnügen grenzenlos: Mit der Gästekarte sind sie im ganzen Schwarzwald kostenlos unterwegs. Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                              6
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Einleitung 2.2 Politische Ebenen Neben der klassischen horizontalen Gewaltenteilung zwischen gesetzgebender (Legislative), ausführender (Exekutive), und rechtsprechender (Judikative) Gewalt, gibt es in Deutschland zudem eine vertikale Gewaltenteilung zwischen politischen Ebenen. In folgender Abbildung sind die für Deutschland relevanten vertikalen Regierungsebenen aufgezeigt: Höhere Ebene Weltweite Ebene z. B. United Nations (UN) Europäische Ebene Europa Obere Ebene Bundesebene z. B. Deutschland Mittlere Ebene Landes- bzw. Länderebene z. B. Baden-Württemberg Regionalebene z B. Nordschwarzwald Untere Ebene Kommunale Ebene z. B. Landkreis Freudenstadt z. B. Stadt Freudenstadt / Horb Abbildung 4:    Unterschiedliche Politische Ebenen, Quelle: Energieagentur Ravensburg gGmbH Die sogenannte höchste Ebene bildet die europäische Ebene, die eine zunehmend wichtige- re Rolle spielt. Danach ist die obere Ebene – die Bundesebene – die politisch wichtigste Ebene in Deutschland. Nach dem Grundgesetz bleiben jedoch alle Kompetenzen, die nicht ausdrücklich dem Bund zugewiesen wurden, Aufgaben der Länder – der Länderebene. Durch die Aufteilung der Kompetenzen zwischen dem Bund und den Ländern ist der in Deutschland verankerte Föderalismus zu erkennen. Neben der Länderebene gehört auch die Regionalebene zur mittleren politischen Ebene. Die unterste Ebene der politischen Verwal- tung bildet die kommunale Ebene. In dieser Ebene setzt dieses Energie- und Klimaschutz- konzept für den Landkreis Freudenstadt an. Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                                      7
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Einleitung 2.3 Internationale und nationale Klimaschutzziele Weltweite Klimaschutzziele: 1992: Erdgipfel in Rio de Jainero Ergebnis war die Agenda 21, die ein globales Aktionsprogramm für das 21. Jahrhun- dert mit Handlungsempfehlungen darstellt. Einführung der Klimarahmenkonvention (KRK), die Ziele zur Reduzierung des Treib- hausgaseffektes (THG-Effektes) festlegt und 1994 in Kraft trat. 1995: Erste UN-Klimakonferenz (COP(Conference of the Parties)-1) in Berlin Überprüfung, ob das KRK für einen effektiven Klimaschutz ausreicht 1997: Dritten UN-Klimakonferenz (COP-3) in Kyoto Einführung des Kyoto-Protokoll Verpflichtung aller Industriestaaten die THG um min. 5 % unter das Niveau von 1990 im Zeitraum von 2008 bis 2012 (erste Verpflichtungsperiode) zu reduzieren 2012: 18. UN-Klimakonferenz (COP 18) in Doha Beschluss der Verlängerung des Kyoto-Protokolls von 2013 bis 2020 (zweite Ver- pflichtungsperiode) Umstritten, da die teilnehmenden Staaten für nur unter 15 % der globalen Emissionen verantwortlich sind europäische Klimaschutzziele: 2011: Energiefahrplan 2050 Wurde von der europäische Kommission vorgestellt. Der Fahrplan soll das von den EU-Staats- und Regierungschefs verkündete Klima- schutzziel erfüllen. Ziel: Verringerung der THG der EU gegenüber 1990 um min. 85 – 90 %. 2013: Grünbuch „Ein Rahmen für die Energie- und Klimapolitik bis 2030“ Im Mittelpunkt des Politikrahmens steht das „20-20-20-Ziel“: Verringerung der THG-Emissionen gegenüber 1990 um 20 %. Energieagentur Ravensburg gGmbH                                                              8
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