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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „IFG: Stiftung Klima- und Umweltschutz“
BE [[[[[[[[[[_ Von: ish.de Gesendet: Montag, 8. Februar 2021 21:46 An: Schwesig, Manuela Betreff: NordStream 2, eine neue Ostsee-Pipeline für den Import von grünem Wasserstoff nach Deutschland Manuela Schwesig Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern - Staatskanzlei - Schloßstr. 2-4 19053 Schwerin Ministerpräsidentin Betr.: Umwandlung von NordStream 2 in eine Pipeline für das Gasgemisch Erdgas plus 20% Wasserstoff (H>,, bzw. längerfristig Umbau von NordStream 2 mit H>-dichten Rohren in eine Pipeline für reinen H; Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, vielleicht darf ich mir eine Frage zu der internationalen Kontroverse über die NordStream 2-Pipeline erlauben und Sie fragen, ob Sie einer Umwandlung bzw. einem Umbau der NordStream 2 - Erdgas-Pipeline in eine Pipeline für das Gasgemisch: Erdgas plus zunächst 20% H»-Gas, bzw. längerfristig den Umbau von NordStream 2 mit wasserstoffdichten Rohren in eine Pipeline für reinen H; - eine sog. "grüne NordStram-Pipeline (entweder durch innere H2-Abdichtung der Erdgasrohre von NordStream 2 oder durch Neuverlegung von Wasserstoff-dichten Rohren) zustimmen würden. Vorteile für Russland, Deutschland, das Land MV und für das Weltklima: 1) Die fast fertiggestellte Erdgas-Pipeline bleibt erhalten, keine Stilllegung, sobald Europa auf Wasserstoff umsteigt, 2) Deutschland wäre unabhängig von der unsicheren Lieferung von russischem Erdgas aus der Ostsee-Pipeline, 3) Alle Parteien in D, insbesondere die SPD, würden zweifellos sofort einer grünen H».NordStram-Pipeline zustimmen (die Umweltstiftung von MV könnte zur Finanzierung des Baus der Wasserstoff-Pipeline genutzt werden, wenigstens zu Anfang mit einem Gasgemisch von nur 20 % H2 & 80 % Erdgas, 4) Esentstehen keine Regressansprüche der beteiligten Firmen und Russlands wegen einer Stilllegung v.NordStream 2, 5) Deutschland erhält die vor allem für die Industrie (Stahlproduktion) dringend benötigten riesigen Wasserstoffmengen, zunächst in geringeren, längerfristig in großen Mengen von Russland (z.Zt. verhandelt D mit Marokko und anderen Staaten zwecks Wasserstofflieferung), 6) Auch Russland setzt mit seiner neuen Energiestrategie und einer Investitionssumme von 1,1 Milliarden Euro auf grünen Wasserstoff (und hat mit seinem eigenen großen Erdgasnetz einen riesigen Wasserstoffspeicher, selbst wenn man dort nur 10% H2 zum Erdgas zusetzen kann), 7) Deutschland wäre nicht mehr gezwungen, die großen Mengen von nicht mehr benötigtem russ.Erdgas abzunehmen (falls mehr Erdgas wirklich noch benötigt, gibt es auch andere Quellen (ohne die Abhängigkeit von Russland), sogar aus Russland selbst (durch die Pipelines in Ukraine und Belarus), 8) weniger fossiles Erdgas würde von D zur Energieerzeugung verbrannt werden (die Verbrennung von HR; ist abgasfrei), 9) Esgibt von einer Wasserstoff-Pipeline keine Treibgasemissionen, wie sie bei NordStream 2 auftreten, 10 11 — Die internationalen politischen Spannungen mit Europa (Ukraine, Frankreich, usw.) und mit der USA wären beendet, — Deutschland könnte auch den Kauf des noch umweltschädlicheren Fracking-Erdgases aus den USA problemlos abbestellen,

12) Die freundschaftlichen Beziehungen des Landes MV mit Russland blieben bestehen und EU-Sanktionen gegen Russland sind nicht notwendig. Angesichts der aktuellen Entwicklung in Russland wächst der Widerstand gegen das milliardenschwere Gasprojekt NordStream 2. Die Pipeline von Russland nach Mecklenburg-Vorpommern ist fast fertig, doch Teile der deutschen Opposition und leider auch der SPD sowie von fast ganz Europa, insbesondere enger Partner wie Frankreich, und auch der USA unter ihrem neuen Präsidenten rufen STOPP. Alle Umweltschützer klagen, jedoch hält bisher die Bundesregierung an NordStream 2 fest ! Alle Experten sind sich einig, dass die geplanten großen Mengen von Erdgas aus Russland in Deutschland nicht gebraucht werden. Bei der Stromerzeugung decken erneuerbare Energien in Deutschland derzeit bereits einen Anteil von rund 46 Prozent. Die Kosten für die bestellten Mengen von russ. Erdgas sollten besser in eine stärker beschleunigte Entwicklung der erneuerbaren Energien bzw. der Produktion von Wasserstoff gesteckt werden. Die Einhaltung der Klimaziele ist auch für Mecklenburg-Vorpommern von besonderem Interesse. Wie bekannt, besteht der fossile Energieträger Erdgas hauptsächlich aus hochentzündlichem Methan, einem noch 25-mal klimaschädlicherem Gas als CO;. Das Klimagas CH, (etwa zu 98 % enthalten im Erdgas der GUS-Staaten, gilt als Haupttreiber der Erderwärmung. Deutschland wird große Mengen Erdgas schon sehr bald nicht mehr benötigen, weder aus Russland noch das Fracking-Erdgas aus den USA, wenn es die Klimaziele einhalten will, wodurch eine Erdgas-Pipeline (mit ihrer Gefahr einer Umweltkatastrophe) obsolet wird. Gemeinsam von Deutschland, dem Land MV und Russland finanziert, könnte in MV eine Fabrik zur Reformierung bzw. zur Trennung des H; von der "Erdgas-H2-Mischgas" errichtet werden (die Technologie ist bekannt). Durch ein solches "Reformierungsprojekt" und die Beschaffung großer Mengen von Wasserstoff aus Russland, würde das Land MV ausreichend entschädigt werden. Die "Spaltung" aus politischen Gründen innerhalb der Bundesregierung würde beseitigt werden und auch die politisch begründete Diskrepanz zwischen D, der EU und den USA. Für Ihre Beurteilung und Stellungnahme zu dem hier skizzierten "Traumprojekt" wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen, Ruhr-Universität Bochum Vormholzstr. 16 A 44801 Bochum Germany Tel.: +49 230 Fax: +49 234 6236 403 e-mail: ME © ish. ce
